Jaguar XF 3.0d S Sportbrake - Kofferträger
Testbericht
Nicht leicht, in Deutschland einen exklusiven Oberklasse-Lastesel wie den Jaguar XF Sportbrake unter die Leute zu bringen. Dabei muss es nicht immer A6 Avant, 5er Touring oder E-Klasse T-Modell sein. Der Jaguar XF Sportbrake beweist insbesondere eines: große Klasse.
Mit Schrecken denken die Jaguar-Verantwortlichen an den ersten Firmenausflug ins Kombisegment zurück. Die Rocksackversion des X-Type floppte. Trotz schmuckem Äußeren gab es im harten Wettbewerbsumfeld der europäischen Mittelklasse nichts zu bestellen. Nicht, dass dies eine Klasse höher beim XF Sportbrake leichter wäre, doch der Oberklasse-Jaguar ist schlicht ein besseres Basisauto; eines der sehenswertesten im Segment und technisch auf der Höhe. Besser als ein BMW 530d Touring oder ein Audi A6 3.0 TDI Avant quattro ist der 4,97 Meter lange Jaguar XF Sportbrake nicht. Aber viele Kunden möchten nach stets deutschgeneigten Jahren mit einem entsprechenden Kombi in der eigenen Einfahrt einfach einmal etwas anderes bewegen. Da kommt der Brite gerade Recht.
Das Design, innovativ, aber allemal unaufgeregt, kann sich sehen lassen. Nicht wenige meinen, dass der Sportbrake mit seinem gelungenen Heck besser als die leicht coupégeneigte XF-Limousine aussieht. Kein ganz abwegiger Gedanke. Praktisch ist die große Heckklappe, die jedoch nur gegen Aufpreis elektrisch zu bedienen ist, allemal. Je nach Position der Rücksitze liegt das Sportbrake-Ladevolumen zwischen 550 und 1.675 Litern. Ebenso wie die Zuladung von 580 Kilogramm ein Beweis dafür, dass schöne Kombis auch als Lastesel taugen. Die höhere Dachlinie macht sich nicht nur bei der Beladung, sondern auch im Fond bemerkbar. Hier geizt die XF Limousine mit Kopfraum, die der Sportbrake in ausreichem Maße bietet.
Der Jaguar XF Sportbrake ist ausschließlich für Europa und so bleiben die Benziner zumindest aktuell noch außen vor. Heißt jedoch, dass auch die empfehlenswerte Kombination mit einem Allradler zunächst noch auf der Strecke bleibt, denn die die noch junge Allradtechnik in einem Jaguar lässt sich nur mit dem drei Liter großen Kompressormotor ordern, der 340 PS leistet. Das Topmodell der sanft bedieselten Dreigestirns holt aus drei Litern Hubraum 202 kW / 275 PS und ein bulliges Drehmoment von 600 Nm, das bei 2.000 Touren anliegt. Wer will kann sich auch mit dem 200 PS starken Vierzylinder-Diesel oder der schwächeren Leistungsstufe des Dreiliters mit 240 PS begnügen. Ideal ist jedoch das Topmodell, weil es in dieser Klasse ratsam ist, etwas mehr im Köcher zu haben. Der drei Liter große Diesel läuft gewohnt vibrationsarm und leise. Ideal kombiniert mit der serienmäßigen Achtgang-Automatik aus dem Hause ZF, die kaum einen besseren Job machen könnte. 0 auf Tempo 100 schafft der Brite in 6,6 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Das passt. Beim Verbrauch konnte der Edelkombi in der Praxis nur eingeschränkt überzeugen. Statt der in Aussicht gestellten 6,1 Liter Diesel verbrauchte er real 8,3 Liter. Das ist auch für einen leistungsstarken Sechszylinder dieser Liga einfach zu viel.
Das Fahrverhalten des immerhin 1,9 Tonnen schweren Jaguar XF 3.0d S Sportbrake zeigt sich dynamisch und unaufgeregt. Die Lenkung, wie bei der Limousine etwas zu leichtgängig und mit zu geringer Rückmeldung um die Mittellage, passt gut zur komfortablen Grundabstimmung des Kombis. Je nach Zuladung passt eine Luftfederung die Hinterachse den Anforderungen an. Einstellbare Dämpfer sind in dieser Klasse längst Standard und diese vermisst man - zumindest wenn man die Wahlmöglichkeit zwischen soft und straff manuell austesten möchte. Die optional erhältlichen XF-Dämpfer stellen sich stattdessen automatisch auf die Fahrweise des Piloten ein. Das Geräuschniveau ist auch auf längeren Strecken bei höheren Tempi angenehm gering und macht den XF Sportbrake zu einem souverän motorisierten Familienmobil, den nicht nur für den Einsatz in der kalten Jahreszeit nur eines fehlt: der optionale Allradantrieb. Bei den Fahrerassistenzsystemen sieht es jedoch zu dünn aus. Außer Rückfahrkamera, Totwinkelwarner, ESP und Fernlichtassistent ist nicht viel an Bord.
Im Innenraum kann der Jaguar XF Sportbrake die hohe Schlagzahl der deutschen Premiumkonkurrenz nur eingeschränkt mitgehen. Die Größe des Multifunktionsbildschirms für Navigation, Soundsystem und Klimatisierung ist schlicht zu gering und die Bedienung mehr als umständlich. Einen Webzugang oder eine Echtzeit-Verkehrsanzeige vermisst man schnell, wenn man diese bei der Konkurrenz einmal zu schätzen gelernt hat. Bildschirmauflösung und Arbeitsgeschwindigkeit des Prozessors sind einer Oberklasse-Limousine nicht würdig. Schade, dass diese Details den insgesamt guten Gesamteindruck schmälern, der sich mit gutem Platzangebot, entsprechender Verarbeitung und einer exzellenten Serienausstattung manifestiert. Unter anderem hat der Jaguar XF Sportbrake Details wie Xenonlicht, Klimaautomatik, Achtgang-Automatik, anklappbare Spiegel und USB-Anschluss an Bord. Der Basispreis für den Jaguar XF 3.0d S Sportbrake liegt bei 56.550 Euro. Mit einer standesgemäßen Ausstattung inklusiv beheizten Ledersitzen, Navigation und weiteren Annehmlichkeiten wie Einparkhilfe ist die 70.000-Euro-Marke schneller als erwartet erreicht. Doch preislich liegt die deutsche Konkurrenz bei gleicher Ausstattung noch ein paar tausender höher.
Mit Schrecken denken die Jaguar-Verantwortlichen an den ersten Firmenausflug ins Kombisegment zurück. Die Rocksackversion des X-Type floppte. Trotz schmuckem Äußeren gab es im harten Wettbewerbsumfeld der europäischen Mittelklasse nichts zu bestellen. Nicht, dass dies eine Klasse höher beim XF Sportbrake leichter wäre, doch der Oberklasse-Jaguar ist schlicht ein besseres Basisauto; eines der sehenswertesten im Segment und technisch auf der Höhe. Besser als ein BMW 530d Touring oder ein Audi A6 3.0 TDI Avant quattro ist der 4,97 Meter lange Jaguar XF Sportbrake nicht. Aber viele Kunden möchten nach stets deutschgeneigten Jahren mit einem entsprechenden Kombi in der eigenen Einfahrt einfach einmal etwas anderes bewegen. Da kommt der Brite gerade Recht.
Das Design, innovativ, aber allemal unaufgeregt, kann sich sehen lassen. Nicht wenige meinen, dass der Sportbrake mit seinem gelungenen Heck besser als die leicht coupégeneigte XF-Limousine aussieht. Kein ganz abwegiger Gedanke. Praktisch ist die große Heckklappe, die jedoch nur gegen Aufpreis elektrisch zu bedienen ist, allemal. Je nach Position der Rücksitze liegt das Sportbrake-Ladevolumen zwischen 550 und 1.675 Litern. Ebenso wie die Zuladung von 580 Kilogramm ein Beweis dafür, dass schöne Kombis auch als Lastesel taugen. Die höhere Dachlinie macht sich nicht nur bei der Beladung, sondern auch im Fond bemerkbar. Hier geizt die XF Limousine mit Kopfraum, die der Sportbrake in ausreichem Maße bietet.
Der Jaguar XF Sportbrake ist ausschließlich für Europa und so bleiben die Benziner zumindest aktuell noch außen vor. Heißt jedoch, dass auch die empfehlenswerte Kombination mit einem Allradler zunächst noch auf der Strecke bleibt, denn die die noch junge Allradtechnik in einem Jaguar lässt sich nur mit dem drei Liter großen Kompressormotor ordern, der 340 PS leistet. Das Topmodell der sanft bedieselten Dreigestirns holt aus drei Litern Hubraum 202 kW / 275 PS und ein bulliges Drehmoment von 600 Nm, das bei 2.000 Touren anliegt. Wer will kann sich auch mit dem 200 PS starken Vierzylinder-Diesel oder der schwächeren Leistungsstufe des Dreiliters mit 240 PS begnügen. Ideal ist jedoch das Topmodell, weil es in dieser Klasse ratsam ist, etwas mehr im Köcher zu haben. Der drei Liter große Diesel läuft gewohnt vibrationsarm und leise. Ideal kombiniert mit der serienmäßigen Achtgang-Automatik aus dem Hause ZF, die kaum einen besseren Job machen könnte. 0 auf Tempo 100 schafft der Brite in 6,6 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Das passt. Beim Verbrauch konnte der Edelkombi in der Praxis nur eingeschränkt überzeugen. Statt der in Aussicht gestellten 6,1 Liter Diesel verbrauchte er real 8,3 Liter. Das ist auch für einen leistungsstarken Sechszylinder dieser Liga einfach zu viel.
Das Fahrverhalten des immerhin 1,9 Tonnen schweren Jaguar XF 3.0d S Sportbrake zeigt sich dynamisch und unaufgeregt. Die Lenkung, wie bei der Limousine etwas zu leichtgängig und mit zu geringer Rückmeldung um die Mittellage, passt gut zur komfortablen Grundabstimmung des Kombis. Je nach Zuladung passt eine Luftfederung die Hinterachse den Anforderungen an. Einstellbare Dämpfer sind in dieser Klasse längst Standard und diese vermisst man - zumindest wenn man die Wahlmöglichkeit zwischen soft und straff manuell austesten möchte. Die optional erhältlichen XF-Dämpfer stellen sich stattdessen automatisch auf die Fahrweise des Piloten ein. Das Geräuschniveau ist auch auf längeren Strecken bei höheren Tempi angenehm gering und macht den XF Sportbrake zu einem souverän motorisierten Familienmobil, den nicht nur für den Einsatz in der kalten Jahreszeit nur eines fehlt: der optionale Allradantrieb. Bei den Fahrerassistenzsystemen sieht es jedoch zu dünn aus. Außer Rückfahrkamera, Totwinkelwarner, ESP und Fernlichtassistent ist nicht viel an Bord.
Im Innenraum kann der Jaguar XF Sportbrake die hohe Schlagzahl der deutschen Premiumkonkurrenz nur eingeschränkt mitgehen. Die Größe des Multifunktionsbildschirms für Navigation, Soundsystem und Klimatisierung ist schlicht zu gering und die Bedienung mehr als umständlich. Einen Webzugang oder eine Echtzeit-Verkehrsanzeige vermisst man schnell, wenn man diese bei der Konkurrenz einmal zu schätzen gelernt hat. Bildschirmauflösung und Arbeitsgeschwindigkeit des Prozessors sind einer Oberklasse-Limousine nicht würdig. Schade, dass diese Details den insgesamt guten Gesamteindruck schmälern, der sich mit gutem Platzangebot, entsprechender Verarbeitung und einer exzellenten Serienausstattung manifestiert. Unter anderem hat der Jaguar XF Sportbrake Details wie Xenonlicht, Klimaautomatik, Achtgang-Automatik, anklappbare Spiegel und USB-Anschluss an Bord. Der Basispreis für den Jaguar XF 3.0d S Sportbrake liegt bei 56.550 Euro. Mit einer standesgemäßen Ausstattung inklusiv beheizten Ledersitzen, Navigation und weiteren Annehmlichkeiten wie Einparkhilfe ist die 70.000-Euro-Marke schneller als erwartet erreicht. Doch preislich liegt die deutsche Konkurrenz bei gleicher Ausstattung noch ein paar tausender höher.
Quelle: Autoplenum, 2013-06-17
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