International Mini Meeting Mugello 2013 - O Sole Mini
Testbericht
Beim International Mini Meeting 2013 im italienischen Mugello feiern die Fans des englischen Kleinwagens sich und ihr Auto. Die Atmosphäre unterscheidet sich von den meisten anderen solcher Treffen.
Den Geruch verbrannten Gummis sucht man vergebens. Keine Donuts, die Reifen zerstören. Auch kein mutwilliges Vernichten der Motoren ungeliebter Fremdfabrikate, die so lange ohne Öl hochgedreht werden, bis das Triebwerk das Zeitliche segnet. Ganz im Gegenteil: Beim International Mini Meeting (IMM) sind Fiats 500 und VW Golfs gerne gesehene Gäste. Doch nicht nur das: Einige Nobelkarossen, wie etwa Bentley Continentals und Porsches parken neben den liebevoll restaurierten Kleinwagen. Einen Mini sein Eigen zu nennen ist Kult.
Die Atmosphäre unterscheidet sich grundlegend von dem jährlichen GTI-Volksauflauf am Wörthersee. Selbst am späten Vormittag sind noch keine Schnapsleichen zu entdecken und die Anzahl an blonden Damen mit einer Menge Wasserstoff-Peroxid in den Haaren und dafür umso weniger Stoff am Rest des Körpers hält sich auch in Grenzen. Schlägereien? Bislang Fehlanzeige. Dröhnende Techno-Beats und Scooter mit HP-Baxter? Ebenfalls. Stattdessen stehen die Fans Schlange, um ein Autogramm von Paddy Hopkirk zu ergattern, der 1964 in einem Mini Cooper S die Rallye Monte Carlo gewann. Die lockere Atmosphäre strahlt rings um den Veranstaltungsort. Jeder Minifahrer begrüßt den anderen mit Hupen inklusive Winken. In den Fenstern der Autos sind Aufkleber mit der Aufschrift "O\\\' Sole Mini" (Oh mein Mini) zu sehen.
Mehr als 3.000 Mini-Aficionados pilgerten zwischen dem 16. und 20. Mai zum Mini-Treffen an die Rennstrecke von Mugello. Ein Teilnehmer aus der Ukraine spulte in seinem Mini sogar über 2.000 Kilometer ab, um mit seinesgleichen zu feiern. Dort, wo sonst Motorrad-Fans Valentino Rossi Co. zujubeln, hört man das eindringliche Knattern, bollern und Sägen von Vierzylinder-Motoren. Schon die eher sirrende Klang-Kulisse verrät, dass die Ur-Minis hier in der Mehrzahl sind. Etwa zwei Drittel der anwesenden Fahrzeuge sind vor dem Jahr 2000 gebaut. Stoßstange an Stoßstange stehen Mini-Preziosen wie ein Wolseley Hornet oder ein Riley.
In den Zeltstädten, die sich auf den Hügeln, die sich rings um die Rennstrecke in der Toskana erstrecken, sind keine Bier-Burgen zu sehen. Anstatt Hopfen- und Gerstenaroma wabert der Geruch von frisch gegrillten Fleisch durch die toskanische Vormittags-Luft. Dabei wird lauthals gelacht oder gefachsimpelt. Manche nutzen auch die Kraft der Frühlingssonne, um ihre in Waschzubern frisch gereinigte Wäsche auf der Motorhaube ihres Minis zu trocknen. Andere sitzen auf Klappstühlen und begutachten die vorbeifahrenden Autos. Andere lassen sich das Logo des IMM in die Haut tätowieren und zeigen so ihre Verbundenheit.
Auffällig ist eines: An jeder Ecke wird geschraubt. Oft mit vereinten Kräften. "Hier werden innerhalb von zwei Tagen ganze Autos auseinander und wieder zusammengebaut"; erklärt Keith Jenkins aus London, der mit einem Endschalldämpfer unter dem Arm seinen Mini ansteuert. "Teile, die man hier nicht bekommt, kriegt man nirgends", ergänzt sein Kumpel Harry, der mit Keith an dem Hatchback Baujahr 1988 herumhantiert. Die Teile-Börse gehört mittlerweile zu jedem Treffen dazu. Neben allerlei Souvenir-Krimskrams findet man auf den vielen Ständen auch echte Rückleuchten aus den sechziger Jahren oder Seitenfenster aus den frühen Achtzigern.
Der Höhepunkt ist jedes Mal die Parade aller Minis, die diesmal auf der Mugello-Rennstrecke stattfand. Brachial aufgemotzte Exemplare sucht man vergebens. Ebenso wie gänzlich originale Minis. Viele Besitzer versehen ihren Liebling mit Original-Teilen, um so die Individualisierung zu erreichen. Angefangen von Rallye-Scheinwerfern bis hin zu anderen Felgen. Da man dieses Jahr das 50jährige Jubiläum des Mini Cooper S feierte und das in Mugello, kreierte Mini ein Cooper S Cabrio mit weißen und roten italienischen Fließen, die auf der Karosserie angebracht sind.
Im Gegensatz zu anderen Treffen, wird das Mini-Meeting noch von Enthusiasten organisiert. Los gings 1978 in Moers. Erst 1983 traf man sich in Ansembourg (Luxemburg) zum ersten Mal außerhalb Deutschlands. Mittlerweile pilgert die Mini-Gemeinde jedes Jahr an einen anderen Ort. Bei jedem Treffen müssen, die Mini-Clubs, die ein IMM veranstalten wollen, sich im Kreis der Präsidenten der anderen Clubs präsentieren. Die entscheiden dann, wohin die Reise geht. Es gibt nur eine Ausnahme von dieser Regel: Jedes fünfte Jahr muss das Treffen in England stattfinden, da der erste Mini 1959 vom Band lief und daher jedes halbe Jahrzehnt ein Jubiläum ansteht. Letztes Jahr war es der Plattensee in Ungarn, gefolgt von Mugello und 2014 wird sich die Mini-Gemeinde im englischen Kent treffen.
Mittlerweile hat das Mini-Mutterland seinen Frieden mit den neuen Besitzverhältnissen gemacht. Naja, zumindest im Großen und Ganzen. "Es ist immer noch seltsam einen Mini mit einem deutschen Kennzeichen und dem ,GB\\\'-Logo auf dem Heck zu sehen", sagt John-Nash einer der Organisatoren des nächstjährigen Mini-Treffens. Dennoch machen die Engländer keinen Hehl daraus, dass es für sie immens wichtig ist, dass Mini im nächsten Jahr wieder zu den Wurzeln zurückkehrt.
Den Geruch verbrannten Gummis sucht man vergebens. Keine Donuts, die Reifen zerstören. Auch kein mutwilliges Vernichten der Motoren ungeliebter Fremdfabrikate, die so lange ohne Öl hochgedreht werden, bis das Triebwerk das Zeitliche segnet. Ganz im Gegenteil: Beim International Mini Meeting (IMM) sind Fiats 500 und VW Golfs gerne gesehene Gäste. Doch nicht nur das: Einige Nobelkarossen, wie etwa Bentley Continentals und Porsches parken neben den liebevoll restaurierten Kleinwagen. Einen Mini sein Eigen zu nennen ist Kult.
Die Atmosphäre unterscheidet sich grundlegend von dem jährlichen GTI-Volksauflauf am Wörthersee. Selbst am späten Vormittag sind noch keine Schnapsleichen zu entdecken und die Anzahl an blonden Damen mit einer Menge Wasserstoff-Peroxid in den Haaren und dafür umso weniger Stoff am Rest des Körpers hält sich auch in Grenzen. Schlägereien? Bislang Fehlanzeige. Dröhnende Techno-Beats und Scooter mit HP-Baxter? Ebenfalls. Stattdessen stehen die Fans Schlange, um ein Autogramm von Paddy Hopkirk zu ergattern, der 1964 in einem Mini Cooper S die Rallye Monte Carlo gewann. Die lockere Atmosphäre strahlt rings um den Veranstaltungsort. Jeder Minifahrer begrüßt den anderen mit Hupen inklusive Winken. In den Fenstern der Autos sind Aufkleber mit der Aufschrift "O\\\' Sole Mini" (Oh mein Mini) zu sehen.
Mehr als 3.000 Mini-Aficionados pilgerten zwischen dem 16. und 20. Mai zum Mini-Treffen an die Rennstrecke von Mugello. Ein Teilnehmer aus der Ukraine spulte in seinem Mini sogar über 2.000 Kilometer ab, um mit seinesgleichen zu feiern. Dort, wo sonst Motorrad-Fans Valentino Rossi Co. zujubeln, hört man das eindringliche Knattern, bollern und Sägen von Vierzylinder-Motoren. Schon die eher sirrende Klang-Kulisse verrät, dass die Ur-Minis hier in der Mehrzahl sind. Etwa zwei Drittel der anwesenden Fahrzeuge sind vor dem Jahr 2000 gebaut. Stoßstange an Stoßstange stehen Mini-Preziosen wie ein Wolseley Hornet oder ein Riley.
In den Zeltstädten, die sich auf den Hügeln, die sich rings um die Rennstrecke in der Toskana erstrecken, sind keine Bier-Burgen zu sehen. Anstatt Hopfen- und Gerstenaroma wabert der Geruch von frisch gegrillten Fleisch durch die toskanische Vormittags-Luft. Dabei wird lauthals gelacht oder gefachsimpelt. Manche nutzen auch die Kraft der Frühlingssonne, um ihre in Waschzubern frisch gereinigte Wäsche auf der Motorhaube ihres Minis zu trocknen. Andere sitzen auf Klappstühlen und begutachten die vorbeifahrenden Autos. Andere lassen sich das Logo des IMM in die Haut tätowieren und zeigen so ihre Verbundenheit.
Auffällig ist eines: An jeder Ecke wird geschraubt. Oft mit vereinten Kräften. "Hier werden innerhalb von zwei Tagen ganze Autos auseinander und wieder zusammengebaut"; erklärt Keith Jenkins aus London, der mit einem Endschalldämpfer unter dem Arm seinen Mini ansteuert. "Teile, die man hier nicht bekommt, kriegt man nirgends", ergänzt sein Kumpel Harry, der mit Keith an dem Hatchback Baujahr 1988 herumhantiert. Die Teile-Börse gehört mittlerweile zu jedem Treffen dazu. Neben allerlei Souvenir-Krimskrams findet man auf den vielen Ständen auch echte Rückleuchten aus den sechziger Jahren oder Seitenfenster aus den frühen Achtzigern.
Der Höhepunkt ist jedes Mal die Parade aller Minis, die diesmal auf der Mugello-Rennstrecke stattfand. Brachial aufgemotzte Exemplare sucht man vergebens. Ebenso wie gänzlich originale Minis. Viele Besitzer versehen ihren Liebling mit Original-Teilen, um so die Individualisierung zu erreichen. Angefangen von Rallye-Scheinwerfern bis hin zu anderen Felgen. Da man dieses Jahr das 50jährige Jubiläum des Mini Cooper S feierte und das in Mugello, kreierte Mini ein Cooper S Cabrio mit weißen und roten italienischen Fließen, die auf der Karosserie angebracht sind.
Im Gegensatz zu anderen Treffen, wird das Mini-Meeting noch von Enthusiasten organisiert. Los gings 1978 in Moers. Erst 1983 traf man sich in Ansembourg (Luxemburg) zum ersten Mal außerhalb Deutschlands. Mittlerweile pilgert die Mini-Gemeinde jedes Jahr an einen anderen Ort. Bei jedem Treffen müssen, die Mini-Clubs, die ein IMM veranstalten wollen, sich im Kreis der Präsidenten der anderen Clubs präsentieren. Die entscheiden dann, wohin die Reise geht. Es gibt nur eine Ausnahme von dieser Regel: Jedes fünfte Jahr muss das Treffen in England stattfinden, da der erste Mini 1959 vom Band lief und daher jedes halbe Jahrzehnt ein Jubiläum ansteht. Letztes Jahr war es der Plattensee in Ungarn, gefolgt von Mugello und 2014 wird sich die Mini-Gemeinde im englischen Kent treffen.
Mittlerweile hat das Mini-Mutterland seinen Frieden mit den neuen Besitzverhältnissen gemacht. Naja, zumindest im Großen und Ganzen. "Es ist immer noch seltsam einen Mini mit einem deutschen Kennzeichen und dem ,GB\\\'-Logo auf dem Heck zu sehen", sagt John-Nash einer der Organisatoren des nächstjährigen Mini-Treffens. Dennoch machen die Engländer keinen Hehl daraus, dass es für sie immens wichtig ist, dass Mini im nächsten Jahr wieder zu den Wurzeln zurückkehrt.
Quelle: Autoplenum, 2013-05-21
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