VW Sharan Facelift 2015 im Test mit technischen Daten und Preis zur Markteinführung
Testbericht
Hannover, 17. Juni 2015 - Vor genau 20 Jahren kam der erste VW Sharan, die derzeit noch aktuelle dritte Generation ist seit 2010 zu haben. Nun hat der Hersteller den Großen umfassend aufgefrischt. Die neuen Modelle werden im Juli 2015 auf den Markt kommen - wir haben die Update-Version bereits mit 150-PS-Diesel getestet. Bei der Überarbeitung von einem Facelift zu sprechen, ist übertrieben: Äußerlich ändert sich quasi nichts am großen Wolfsburger, wenn man von zwei neuen Lackierungen, einem neuen Felgendekor und anders sortierten LEDs in den Heckleuchten absieht. Dafür wurde fleißig an der Technik geschraubt, um den Van für seine zweite Lebenshälfte fit zu machen. Und um die Langstreckentauglichkeit weiter zu verbessern. 90 Prozent werden als Diesel gekauft Nach wie vor gibt es zwei Benziner und drei Dieselmotoren. Alle fünf Maschinen werden von Turboladern befeuert, haben eine Direkteinspritzung und erfüllen nun die Euro-6-Norm. Die Ottos liefern 150 beziehungsweise 220 PS (stolze 20 PS mehr als bislang), sind aber eine zu vernachlässigende Größe: Laut VW werden in Deutschland 90 Prozent aller Sharan mit Dieselantrieb geordert. Ein Zweiliter-Selbstzünder powert mit 115, 150 (plus zehn PS) oder 184 PS (plus sieben PS). Wir empfehlen die mittlere Leistungsstufe, sie reicht für den Einsatz in einem Siebensitzer völlig aus. Das laufruhige Aggregat bringt den Van vom Start weg gut in Fahrt, wirkt jedoch nicht besonders spritzig. Dafür gibt es kein nennenswertes Turboloch. Bei Zwischenspurts dreht der Vierzylinder geschmeidig hoch und zieht das Auto kräftig genug voran. Auf Tempo 100 dauert es 10,3 Sekunden, die Spitze ist bei 200 km/h erreicht. Für den knapp 1,8 Tonnen schweren Sharan sind diese Werte völlig in Ordnung. Als Verbrauch nennt VW einen Wert von 5,0 Liter. Der dürfte im Alltag allerdings nicht ganz zu schaffen sein, wir haben bei unserem ersten Test 7,1 Liter vom Bordcomputer abgelesen. DSG als EmpfehlungDas Fahrwerk ist gut abgestimmt, wer will, kann sogar adaptive Dämpfer bestellen, die sich auf Knopfdruck in den Stufen "Comfort", Normal" und "Sport" abstimmen lassen. Die Unterschiede sind merklich, in der Komfortstufe werden Querrillen gut weggebügelt, bei "Sport" gibt sich der Unterbau straffer - aber braucht man diesen Modus im eher gelassenen Alltag eines Vans wirklich? Beim Thema Getriebe entscheiden die persönlichen Vorlieben. Es gibt eine knackige Sechsgang-Handschaltung und ein Sechsgang-DSG. Das 2.225 Euro teure Doppelkupplungsgetriebe wechselt die Gänge mit kaum merklichem Rucken und ist unsere Empfehlung für den Sharan. Warum soll man selber in der Box rühren, wenn das jemand sehr souverän für einen übernimmt?
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Dieselmotor |
Hubraum: | 1.968 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 110 kW (150 PS) bei 3.500 UPM |
Drehmoment: | 340 Nm bei 1.750-3.000 UPM |
Der Sharan ist ein großer Van, der vor allem für einen Zweck gebaut wurde: Möglichst viele Sachen (und/oder viele Leute) komfortabel und stressfrei über lange Strecken zu transportieren. Das gelingt in der überarbeiteten Version noch besser, denn zu den neuen Helferlein gehört beispielsweise auch ein Abstandstempomat, der auf der Autobahn für gelassenes Vorankommen sorgt. Der 150-PS-Diesel ist eine vernünftige Wahl, der sparsame Motor hat genug Kraft für den Alltag. Als Getriebe empfehlen wir das Sechsgang-DSG - das erlaubt ein noch gelasseneres Vorankommen. Am besten mit Sound vom eigenen Handy - gesteuert über den Bordmonitor. + viel Platz, viele Assistenten buchbar, laufruhige Diesel, gut abgestimmtes Fahrwerk - teure Optionen, 150-PS-Diesel ausreichend kräftig, aber nicht besonders spritzig