Jaguar XF Sportbrake - Gegen das deutsche Dreigestirn (Kurzfassung)
Ende November stellt Jaguar der Limousine XF einen Sportbrake genannten Kombi an die Seite. Was vor Jahren noch zu Diskussionen über die Markenwerte des Unternehmens geführt hätte, erscheint nun selbstverständlich, wenn nicht sogar unerlässlich. Wer in der gehobenen Mittelklasse, deren Käufer überwiegend Firmenkunden sind, als Mitstreiter ernst genommen werden möchte, benötigt eine solche Fahrzeuggattung: Schließlich gibt es das deutsche Dreigestirn aus Audi A6 Avant, Mercedes E-Klasse T-Modell und BMW 5er Kombi.
Der elegant gezeichnete Sportbrake, der über ein Ladevolumen von 550 bis 1.675 Liter verfügt, startet zu Preisen ab 48.550 Euro und ist somit 2.650 Euro teurer als die XF-Limousine. Bei der Innenraumgestaltung setzt Jaguar auf britisches Unterstatement. Sachlich, aufgeräumt sowie leicht unterkühlt präsentiert sich das Interieur. Es erinnert mehr an ein schickes Loft als ein gemütliches Wohnzimmer.
Die Kombivariante teilt sich bis zur B-Säule den Vorbau mit der XF-Limousine, wirkt aber wie aus einem Guss und vermittelt selbstbewusstes Auftreten ohne angeberisches Gehabe. Die langgezogene Dachlinie suggeriert Platz und Kofferraumvolumen. Die Fondpassagiere können sich im Vergleich zur Limousine über eine fünf Zentimeter größere Kopffreiheit freuen.
Wichtiger als ein großzügiges Kofferraumvolumen und Platz im Fond sind sparsame Diesel-Aggregate für die vielfahrenden Dienstwagenkunden. Konsequenterweise bietet Jaguar ausschließlich drei Selbstzünder für den 4,97 Meter langen Sportbrake an, verzichtet also auf den in der Limousine angebotenen V6- und V8-Benziner. Zur Wahl für den nur in Europa erhältlichen Jaguar-Kombi stehen ein 2,2-Liter-Diesel mit 147 kW/200 PS sowie zwei 3,0-Liter-Sechszylinder mit 177 kW/240 PS und 202 kW/275 PS. Die Kraftübertragung erfolgt bei allen drei Motorisierungen über eine Achtstufen-Automatik an die Hinterräder. Der Einstiegs-Selbstzünder verbraucht durchschnittlich 5,1 Liter, emittiert also 131 g/km CO2. Die leistungsstärkeren Triebwerke benötigen je 6,2 Liter.
Schon der Einstiegsdiesel dürfte für die meisten Kundenansprüche ausreichend sein. Er ist laufruhig und durchzugsstark, punktet durch seinen günstigen Normverbrauch. Zudem kostet er 4.000 bzw. 8.000 Euro weniger als die Sechszylinder. Das dürfte vor allen Dingen die Dienstwagenfahrer mit einem begrenzten Budget überzeugen. Denn so bleibt noch Geld für Wünsche von der langen Aufpreisliste übrig.
Schwamm drüber und als Erfahrung abhaken. Der glücklose erste Kombi-Versuch von Jaguar, der Mondeo-Ableger X-Type Estate, ist nur noch eine kleine Randnotiz in der Firmenhistorie. Der neue XF Sportbrake soll alles besser machen.
Quelle: Autoplenum, 2012-11-23
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