Ford Maverick 2.3 Highclass im Test: Kompaktes Allrad-SUV mit 150 PS
Testbericht
München, 19. Juni 2006 Ein bedingt geländetauglicher Pkw mit Offroadoptik und limousinenähnlichen Fahreigenschaften: Der Ford Maverick entspricht in etwa dieser Definition eines SUV (Sports Utility Vehicle). Mit einer Länge von 4,44 Metern gehört das Auto zu den kompakten Vertretern dieser Gattung. Drei Versionen des Maverick werden angeboten: Das Topmodell ist der Limited V6 mit einem 203 PS starken Dreiliter-Benziner. Daneben gibt es zwei Ausstattungsvarianten mit einem 2,3-Liter-Ottomotor. Wir haben das Auto mit dem 150-PS-Vierzylinder in der Ausstattung Highclass für Sie getestet.
Motor: Ausreichend, aber nicht berauschend
Der 150-PS-Benziner bietet ein maximales Drehmoment von 200 Newtonmeter bei 4.000 U/min. Wie schnell die 150 PS den Maverick auf Tempo 100 bringen, hat Ford nicht ermittelt als Ungefähr-Wert werden von der Presseabteilung elf Sekunden genannt. Im Vergleich zur Konkurrenz geht dieser Wert in Ordnung: Der 152 PS starke Toyota RAV4 2.0 liegt mit 10,6 Sekunden im selben Bereich. Der 1,6 Tonnen schwere Ford ist mit seinem Aggregat ausreichend motorisiert, vermittelt aber kein berauschendes Erlebnis.
Dröhnen ab 4.000 Touren Bei niedrigen Drehzahlen ist der Maverick eher leise, doch ab 4.000 U/min entwickelt er plötzlich ein dröhnendes Geräusch, das bis zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit bei 171 km/h auch nicht mehr verschwindet. Der 2,3-Liter-Motor wird mit einer Fünfgang-Schaltung kombiniert, die für unseren Geschmack eine Idee zu schwergängig ist. Der Verbrauch liegt laut Hersteller bei 9,7 Litern Normalbenzin. Auf unseren Testfahrten brauchten wir mit 10,7 Litern etwas mehr. Sparsamer ist das RAV4-Vergleichsmodell. Es benötigt laut Toyota nur 8,6 Liter auf 100 Kilometer.
Automatisch zuschaltender Allradantrieb Der Maverick wird in allen Versionen mit einem automatisch zuschaltenden Allradantrieb ausgerüstet. Er leitet auf griffigem Untergrund alle Kraft an die Vorderachse. Lässt die Traktion nach, schließt sich automatisch eine Lamellenkupplung, wodurch bis zur Hälfte des Drehmoments an die Hinterachse umgeleitet wird. Das macht den Maverick noch nicht zum harten Offroader, erlaubt aber Ausflüge ins mittelschwere Gelände. Zum Teil erstaunlich gute Offroadeigenschaften Die Bodenfreiheit des Maverick ist mit über 21 Zentimetern sogar größer als etwa bei der fünftürigen Mercedes G-Klasse, einem Offroader der harten Schule. Auch bei der Wat-Tiefe übertrifft der Maverick den Geländeklassiker, und beim hinteren Böschungswinkel fehlt nicht viel zum Gleichstand. Vorn allerdings macht sich der längere Vorbau des Maverick bemerkbar: 19 Grad vorderer Böschungswinkel sind kein guter Wert. Als praktisch erweisen sich die robusten Plastikelemente vorne und hinten: Wenn man ein Schaben oder sogar Krachen hört, ist noch nichts kaputt, aber man weiß, dass jetzt die Grenze der Geländegängigkeit erreicht ist. Ein Nachteil abseits der Straße ist das ungeschützt unter dem Boden hängende Reserverad. Hart bei Unebenheiten, weich in der Kurve Der Maverick ist recht hart gefedert. Typisch Offroader, mag man vielleicht sagen. Doch in der Kurve zeigt sich der Maverick dann wieder von der weichen Seite und neigt sich deutlich nach außen bei einer Fahrzeughöhe von 1,76 Metern kein Wunder. Autos mit aufwendiger konstruierten Fahrwerken wie etwa der Mercedes ML machen das besser.
Verbesserter Innenraum und viel Platz im Fond Im Innenraum fällt vor allem die mattsilbern glänzende Mittelkonsole auf. Auch das Lenkrad ist nicht mehr so plump wie früher. Die weißen Instrumente sind jedoch auch nicht wesentlich hübscher als vor dem letzten Facelift. Große Ablagen etwa für den dicken Straßenatlas fehlen. Die Sitze bieten akzeptablen Seitenhalt für einen Softroader. Die offroadtypischen Haltegriffe in den A-Säulen sind vielleicht für ein SUV etwas übertrieben, aber sie stören ja nicht. Im Fond gibt es beim Maverick viel Platz für die Knie und genug Raum über dem Kopf auch für Erwachsene. Allerdings gibt es auch hier zu wenig Ablagen: Es fehlen die Fächer in den Türen. Großer Kofferraum Der Kofferraum bietet in der normalen Sitzkonfiguration 470 Liter Platz das ist etwa soviel wie ein Kombi der unteren Mittelklasse schluckt. Bevor die Rücksitze umgelegt werden, sind die Kopfstützen zu entnehmen. Nach dem Umklappen ergeben sich 1.810 Liter Raum für Gepäck, also deutlich mehr als Autos wie der VW Golf Variant bieten. Der Laderaum ist schön eben wie bei einem Kombi, allerdings liegt die Ladekante höher. Eine Ladeschwelle gibt es wie bei den meisten Kombis nicht. Ab 25.990 Euro Der Grundpreis für den Maverick liegt bei 25.990 Euro. Dafür gibt es eine umfassende Airbagausstattung mit sechs Luftsäcken. ESP ist jedoch weder serienmäßig noch optional nicht erhältlich ein Sicherheitsmanko und damit keine gute Empfehlung für ein Auto, das sich ansonsten gut als Familienauto eignet. Die Komfortausstattung ist dafür ordentlich: Außer elektrischen Fensterhebern vorn und hinten gibt es auch elektrisch einstellbare Außenspiegel, ein CD-Radio und eine Klimaanlage. Negativ fällt ins Gewicht, dass man von Optikdetails abgesehen kaum Extras für die Basisversion bestellen kann. Wer etwa ein Schiebedach haben möchte, muss gleich die fast 2.500 Euro teurere Highclass-Version ordern. Hier bekommt man außerdem einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz, einen Tempomat, eine Lederausstattung und eine Sitzheizung vorne. Die Preise für den Maverick 2.3 sind akzeptabel: Die Konkurrenz liegt auf gleichem Niveau. So kostet der 152 PS starke Toyota RAV 4 2.0 mit 25.700 Euro fast genauso viel mit vergleichbarer Ausstattung und serienmäßigem ESP. (sl)
Dröhnen ab 4.000 Touren Bei niedrigen Drehzahlen ist der Maverick eher leise, doch ab 4.000 U/min entwickelt er plötzlich ein dröhnendes Geräusch, das bis zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit bei 171 km/h auch nicht mehr verschwindet. Der 2,3-Liter-Motor wird mit einer Fünfgang-Schaltung kombiniert, die für unseren Geschmack eine Idee zu schwergängig ist. Der Verbrauch liegt laut Hersteller bei 9,7 Litern Normalbenzin. Auf unseren Testfahrten brauchten wir mit 10,7 Litern etwas mehr. Sparsamer ist das RAV4-Vergleichsmodell. Es benötigt laut Toyota nur 8,6 Liter auf 100 Kilometer.
Automatisch zuschaltender Allradantrieb Der Maverick wird in allen Versionen mit einem automatisch zuschaltenden Allradantrieb ausgerüstet. Er leitet auf griffigem Untergrund alle Kraft an die Vorderachse. Lässt die Traktion nach, schließt sich automatisch eine Lamellenkupplung, wodurch bis zur Hälfte des Drehmoments an die Hinterachse umgeleitet wird. Das macht den Maverick noch nicht zum harten Offroader, erlaubt aber Ausflüge ins mittelschwere Gelände. Zum Teil erstaunlich gute Offroadeigenschaften Die Bodenfreiheit des Maverick ist mit über 21 Zentimetern sogar größer als etwa bei der fünftürigen Mercedes G-Klasse, einem Offroader der harten Schule. Auch bei der Wat-Tiefe übertrifft der Maverick den Geländeklassiker, und beim hinteren Böschungswinkel fehlt nicht viel zum Gleichstand. Vorn allerdings macht sich der längere Vorbau des Maverick bemerkbar: 19 Grad vorderer Böschungswinkel sind kein guter Wert. Als praktisch erweisen sich die robusten Plastikelemente vorne und hinten: Wenn man ein Schaben oder sogar Krachen hört, ist noch nichts kaputt, aber man weiß, dass jetzt die Grenze der Geländegängigkeit erreicht ist. Ein Nachteil abseits der Straße ist das ungeschützt unter dem Boden hängende Reserverad. Hart bei Unebenheiten, weich in der Kurve Der Maverick ist recht hart gefedert. Typisch Offroader, mag man vielleicht sagen. Doch in der Kurve zeigt sich der Maverick dann wieder von der weichen Seite und neigt sich deutlich nach außen bei einer Fahrzeughöhe von 1,76 Metern kein Wunder. Autos mit aufwendiger konstruierten Fahrwerken wie etwa der Mercedes ML machen das besser.
Verbesserter Innenraum und viel Platz im Fond Im Innenraum fällt vor allem die mattsilbern glänzende Mittelkonsole auf. Auch das Lenkrad ist nicht mehr so plump wie früher. Die weißen Instrumente sind jedoch auch nicht wesentlich hübscher als vor dem letzten Facelift. Große Ablagen etwa für den dicken Straßenatlas fehlen. Die Sitze bieten akzeptablen Seitenhalt für einen Softroader. Die offroadtypischen Haltegriffe in den A-Säulen sind vielleicht für ein SUV etwas übertrieben, aber sie stören ja nicht. Im Fond gibt es beim Maverick viel Platz für die Knie und genug Raum über dem Kopf auch für Erwachsene. Allerdings gibt es auch hier zu wenig Ablagen: Es fehlen die Fächer in den Türen. Großer Kofferraum Der Kofferraum bietet in der normalen Sitzkonfiguration 470 Liter Platz das ist etwa soviel wie ein Kombi der unteren Mittelklasse schluckt. Bevor die Rücksitze umgelegt werden, sind die Kopfstützen zu entnehmen. Nach dem Umklappen ergeben sich 1.810 Liter Raum für Gepäck, also deutlich mehr als Autos wie der VW Golf Variant bieten. Der Laderaum ist schön eben wie bei einem Kombi, allerdings liegt die Ladekante höher. Eine Ladeschwelle gibt es wie bei den meisten Kombis nicht. Ab 25.990 Euro Der Grundpreis für den Maverick liegt bei 25.990 Euro. Dafür gibt es eine umfassende Airbagausstattung mit sechs Luftsäcken. ESP ist jedoch weder serienmäßig noch optional nicht erhältlich ein Sicherheitsmanko und damit keine gute Empfehlung für ein Auto, das sich ansonsten gut als Familienauto eignet. Die Komfortausstattung ist dafür ordentlich: Außer elektrischen Fensterhebern vorn und hinten gibt es auch elektrisch einstellbare Außenspiegel, ein CD-Radio und eine Klimaanlage. Negativ fällt ins Gewicht, dass man von Optikdetails abgesehen kaum Extras für die Basisversion bestellen kann. Wer etwa ein Schiebedach haben möchte, muss gleich die fast 2.500 Euro teurere Highclass-Version ordern. Hier bekommt man außerdem einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz, einen Tempomat, eine Lederausstattung und eine Sitzheizung vorne. Die Preise für den Maverick 2.3 sind akzeptabel: Die Konkurrenz liegt auf gleichem Niveau. So kostet der 152 PS starke Toyota RAV 4 2.0 mit 25.700 Euro fast genauso viel mit vergleichbarer Ausstattung und serienmäßigem ESP. (sl)
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Reihen-Ottomotor |
Hubraum: | 2.261 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 110 kW (150 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 200 Nm bei 4.000 UPM |
Preis
Neupreis: 25.990 € (Stand: Juni 2006)Fazit
Hierzulande werden SUVs wegen der hohen Spritpreise eher mit Selbstzünder und oft auch lieber als Fronttriebler gefahren. Auch auf das unter Umständen lebensrettende ESP achten viele Käufer. Der Maverick kann dies nicht bieten. So recht europakompatibel erscheint das Auto deshalb nicht. In puncto Diesel und ESP bietet etwa der Konkurrent RAV4 mehr. Ansonsten gibt es wenig an dem SUV auszusetzen. Die Optik ist okay, der Motor ausreichend und auch das Fahrwerk akzeptabel. Gravierende Mängel haben wir keine gefunden. Und preislich liegt der Maverick auf Augenhöhe der Konkurrenz.
Testwertung
Quelle: auto-news, 2006-06-19
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