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Testbericht

Stefan Grundhoff, 31. Mai 2011
Seit Jahr und Tag schauen alle im Kompaktklassesegment auf den VW Golf. Doch gerade bei den Kombis rechnet sich Ford wieder einiges aus. 60 Prozent aller Focus-Kunden steigen in den Turnier ein. Jetzt kommt der Neue.

Dass sich der Ford Focus als Turnierversion einer besonders großen Beliebtheit erfreut, hat zwei gute Gründe. Zum einen hat der übermächtige VW Golf die kompakte Limousinenklasse mit Drei- und Fünftürer fester denn je im Griff und lässt Konkurrenten wie Focus und Astra kaum Luft zum Atmen. Auf der anderen Seite präsentiert sich die Kombiversion des Focus seit 1998 als ebenso sehenswertes wie variables Fahrzeug. Das hat sich bei der dritten Auflage, die in diesen Tagen auf den Markt kommt, kaum geändert. Das bekannt gute Focus-Fahrwerk, ein mächtiges Paket von Fahrerassistenzsystemen und moderne Triebwerke gepaart mit einem großen Stauraum kommen nicht nur bei den geneigten Privatkunden gut an. „Der Focus Turnier erfreut sich besonders bei Flottenkunden seit je her einer großen Beliebtheit“, sagt Carl-Philipp Mauve, Marketingdirektor bei Ford, „er ist geräumig, sieht gut aus und hat niedrige Unterhaltskosten. Bis zu 60 Prozent aller Focus-Kunden entscheiden sich für den Turnier; 35 Prozent für die Limousine.“

Ein überaus interessantes Paket dürfte gleichermaßen für private und geschäftliche Kunden der Ford Focus Turnier 1.6 TDCi sein. „Wir rechnen beim neuen Turnier mit einem Dieselanteil von rund 70 Prozent“, ergänzt Mauve, „über 50 Prozent entscheiden sich beim Focus zudem für das Topmodell Titanium.“ Die Gründe liegen auf der Hand: Der Vierzylinder-Selbstzünder läuft vibrationsarm und ist mit seinen 85 KW / 115 PS allemal kraftvoll genug, um auch längere Strecken artgerecht hinter sich zu bringen. 0 auf 100 km/h schafft der Fronttriebler in 11,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 193 km/h. Nur aus dem Drehzahlkeller tut sich der Lademeister aus Saarlouis schwer, auf Touren zu kommen. Oberhalb von 2.000 U/min sieht das Dank 270 Nm maximalem Drehmoment schon anders aus. Der Verbrauch fällt bei Flottenkunden besonders ins Gewicht.

Der Normdurst des Kombis liegt bei 4,2 Litern Diesel, wobei die Start-Stopp-Automatik in der Innenstadt für einen reduzierten Realverbrauch sorgt. Serienmäßig ist der 115-PS-Diesel mit einem leicht zu schaltenden manuellen Sechsgang-Getriebe ausgestattet. Optional gibt es ein Doppelkupplungsgetriebe, das bei gleicher Leistung jedoch dann an einem Vierzylinder-Diesel mit zwei Litern Hubraum gekoppelt ist. Anfang 2012 bringt Ford den Focus – auch als Turnier – mit einer besonders sparsamen Econetic-Version auf den Markt, die gerade einmal 3,5 Liter verbrauchen soll. Wen das kalt lässt: auch die 250 PS starke ST-Sportversion wird ab 2012 als Kombi verfügbar sein.

Hinter der weit aufschwingenden Heckklappe des 4,56 Meter Focus Turnier eröffnet sich ein Laderaum, der bei umgeklappter Rückbank bis zu 1.516 Liter schlucken kann. Ideal für den gewerblichen Einsatz oder die ganz private Fahrt in den Urlaub. Im Normalzustand sind es immerhin noch stattliche 490 Liter. Grund und Platz genug, die Zuladung von bis zu 533 Kilogramm munter auszuschöpfen. Ein teilautomatisierter Faltmodus für die Rücksitze ist jedoch nicht verfügbar. So wird erst die Sitzfläche nach vorne geklappt und danach die Lehne umgelegt. Dabei ist die Rückbank auch Dank des 2,65 Meter langen Radstandes keinesfalls nur um Klappen da. Auch Erwachsenen bis 1,90 Metern Körpergröße bietet sie einen Aufenthaltsort, an dem es sich aushalten lässt. Zu dritt wird es im Fond jedoch nicht nur für die Schultern eng.

Typisch für einen Ford Focus glänzt auch der Turnier mit seinem ausgezeichneten Fahrwerk. Die elektrische Servolenkung könnte noch etwas direkter sein, aber sie gehört allemal zu den Besten im Kompaktklassesegment. Die Abstimmung von Federn und Dämpfern ist straff, dabei niemals zu hart und eine wichtige Voraussetzung für den Fahrspaß, den auch der Focus Turnier mit dem 115 PS starken TDCi-Motor verbreitet. Ein weiterer guter Grund dafür ist das Leergewicht von unter 1,4 Tonnen, mit dem der Kölner aus dem Saarland im Alltagsbetrieb unterwegs ist.

Der Basispreis für den Ford Focus Turnier mit dem 105-PS-Benzinertriebwerk liegt bei18.650 Euro. Eine gute Kombination aus Kosten und Nutzen ist der Focus Turnier 1,6 TDCi Titanium, der dann jedoch bereits stramme 25.500 Euro kostet. Immerhin gibt es dann Ausstattungsdetails wie Klimaautomatik, Soundsystem, Tempomat, Sportsitze, Alufelgen und Reifendruckkontrolle serienmäßig. Das Paket an Sicherheitssystemen mit City-Stop, Verkehrszeichenerkennung, anklappbaren Außenspiegeln, sowie Assistenten für Spurwechsel und totem Winkel, kostet weitere 1.200 Euro. Der Ford Focus der dritten Generation ist alles andere als ein Schnäppchen, aber allemal ein sehr gutes Auto – nicht nur in der Kombiklasse.

Quelle: Autoplenum, 2011-05-31

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