Ford Ecosport 1.0 - Südamerika-Urlaub
Testbericht
In Südamerika ist der Ford Ecosport als kleiner Crossover bereits seit Jahren ein Erfolgsmodell. Die zweite Generation kommt Anfang 2014 auch nach Deutschland - mit modernen Motoren und erst einmal ohne Allradantrieb.
Da soll einer diese Ford-Verantwortlichen verstehen. Jahrelang kämpfte Ford Europa darum, dass der kleine SUV namens Ecosport nicht nur in Brasilien die Herzen von Kunden und Händlern erwärmt, sondern auch den Sprung in die alte Welt schafft. Anfang kommenden Jahres ist er da und will besonders Modellen wie dem Opel Mokka, Renault Captur oder dem Mini Countryman in die Parade fahren. Das Äußere ist mit bulligen Schürzen dabei überraschend robust, gipfelnd in einer Hecktür mit außen angeschlagenem Ersatzreifen. Wie ein echter Geländewagen. Das sorgt gegenüber der Konkurrenz für mächtig Eindruck. "In Südamerika genießt der Ford Ecosport bereits Kultstatus", so erzählt Nick Fitzgerald, leitender Programmingenieur des Ecosport, "das neue europäische Modell kann auf dieser Stärke aufbauen."
Doch der Ford Ecosport ist ein Schaumschläger, ein Aufschneider, denn der für ihn an sich verfügbare Allradantrieb ist Südamerika geblieben. Erst einmal; denn frühestens zur Modellpflege in drei Jahren ist im Gespräch, Allradversionen auch für Europa nachzulegen. Verstehen muss man das nicht, ärgern sich Hersteller wie Renault oder Peugeot doch darüber, dass ihre Plattformen, die die Konkurrenzmodelle Captur oder 2008 beheimaten, keinen 4x4-Antrieb ermöglichen. Die anderen Konkurrenten wie Mini Countryman, Chevrolet Trax oder Opel Mokka laufen prächtig - nicht zuletzt der Allradoption, die man sich eben auch für den Ecosport wünschen würde. So ist der 4,01 Meter lange Ecosport eine Art Fiesta Kombi für Kunden mit SUV-Gedankengut im Hirn. Das Platzangebot ist Dank 2,52 Metern Radstand für vier Personen allemal ausreichend; vorausgesetzt, man lässt den Laderaum außen vor.
Denn auch wenn die Hecktür auf Knopfdruck federleicht nach links aufschwingt und der Ersatzreifen wie beim Südamerika-Modell außen anhängt, gibt es ein überschaubares Volumen von 333 Litern, die sich über die niedrige Ladekante ebenso einfach wie schnell be- oder entladen lassen. Wer die Rückbank umklappt, kann bis zu 1.238 Liter nutzen. Beim Innenraum sieht man schnell, dass der Ford Ecosport seine Herkunft in anderen Welten hatte. Das Armaturenbrett ist eine grau-schwarze Plastikwüste mit mäßiger Verarbeitung und wenig Wertigkeit. Leider immer noch nicht in den Dearborner Jagdgründen verschwunden ist die ebenso lieblose wie überfrachtete Mittelkonsole mit viel zu kleinen Displays und einer Schalterwüste, die klassenübergreifend seinesgleichen sucht.
Zwar lässt Ford seinen Kunden beim im indischen Werk Chengalpattu bei Chennan produzierten Ecosport die Wahl zwischen zwei Benzinern (112 und 125 PS) und einem Diesel (90 PS); interessant dürfte für den deutschen wie europäischen Markt jedoch allein der große Benziner sein. Der bekannte Dreizylinder mit einem Litern Hubraum leistet 92 kW / 125 PS und ein maximales Drehmoment von 170 Nm zwischen 1.400 und 4.500 U/min. Ein Leisetreter ist der Dreizylinder mit Turboaufladung nicht, doch sein leicht brummiger Klang stört weit weniger als die nur fünf Gänge, die einem das manuelle Getriebe offenbart. Ab Tempo 120 wird es auf der Autobahn allzu laut und der Wunsch in Gang Nummer sechs zu schalten, wird mangels Masse jäh abgewürgt.
Die schmale Motorenpalette überrascht ebenso wie der fehlende Allradantrieb, denn die beiden Benziner liegen mit 112 und 125 PS viel zu nah beieinander. Der leistungsstärkere Dreizylinder-Ecoboost bietet bessere Fahrleistungen, mit 5,3 Litern einen deutlich geringeren Verbrauch und einen kaum nennenswerten Mehrpreis von 1.000 Euro. Immerhin ist die 112-PS-Variante des Ecosport 1.5 auch mit einer sechsstufigen Getriebeautomatik zu bekommen. Doch sonst gibt es keinen Grund, vom Ecoboost-Motor abzuweichen, der den 1.350 Kilogramm schweren Pseudo-Kraxler bis zu 180 km/h schnell macht und ihn in trägen 12,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Bitter: der Ecosport bietet kein Start-Stopp-System.
Preislich geht es bei 19.200 Euro für den nur in der Top-Ausstattungsvariante Titanium erhältlichen Ford Ecosport 1.5 los. Doch am nur 1.000 Euro teureren 125-PS-Ecoboost-Motor führt kein Weg vorbei. Das Angebot an Extras ist dünn. Doch am 350 Euro teuren Komfortpaket mit Tempomat, abblendbarem Innenspiegel und Regen-Licht-Sensor führt kein Weg vorbei. Für 355 Euro gibt es die ebenfalls empfehlenswerte Einparkhilfe. Assistenzsysteme? Fehlanzeige. Ebenso wie ein Navigationssystem.
Da soll einer diese Ford-Verantwortlichen verstehen. Jahrelang kämpfte Ford Europa darum, dass der kleine SUV namens Ecosport nicht nur in Brasilien die Herzen von Kunden und Händlern erwärmt, sondern auch den Sprung in die alte Welt schafft. Anfang kommenden Jahres ist er da und will besonders Modellen wie dem Opel Mokka, Renault Captur oder dem Mini Countryman in die Parade fahren. Das Äußere ist mit bulligen Schürzen dabei überraschend robust, gipfelnd in einer Hecktür mit außen angeschlagenem Ersatzreifen. Wie ein echter Geländewagen. Das sorgt gegenüber der Konkurrenz für mächtig Eindruck. "In Südamerika genießt der Ford Ecosport bereits Kultstatus", so erzählt Nick Fitzgerald, leitender Programmingenieur des Ecosport, "das neue europäische Modell kann auf dieser Stärke aufbauen."
Doch der Ford Ecosport ist ein Schaumschläger, ein Aufschneider, denn der für ihn an sich verfügbare Allradantrieb ist Südamerika geblieben. Erst einmal; denn frühestens zur Modellpflege in drei Jahren ist im Gespräch, Allradversionen auch für Europa nachzulegen. Verstehen muss man das nicht, ärgern sich Hersteller wie Renault oder Peugeot doch darüber, dass ihre Plattformen, die die Konkurrenzmodelle Captur oder 2008 beheimaten, keinen 4x4-Antrieb ermöglichen. Die anderen Konkurrenten wie Mini Countryman, Chevrolet Trax oder Opel Mokka laufen prächtig - nicht zuletzt der Allradoption, die man sich eben auch für den Ecosport wünschen würde. So ist der 4,01 Meter lange Ecosport eine Art Fiesta Kombi für Kunden mit SUV-Gedankengut im Hirn. Das Platzangebot ist Dank 2,52 Metern Radstand für vier Personen allemal ausreichend; vorausgesetzt, man lässt den Laderaum außen vor.
Denn auch wenn die Hecktür auf Knopfdruck federleicht nach links aufschwingt und der Ersatzreifen wie beim Südamerika-Modell außen anhängt, gibt es ein überschaubares Volumen von 333 Litern, die sich über die niedrige Ladekante ebenso einfach wie schnell be- oder entladen lassen. Wer die Rückbank umklappt, kann bis zu 1.238 Liter nutzen. Beim Innenraum sieht man schnell, dass der Ford Ecosport seine Herkunft in anderen Welten hatte. Das Armaturenbrett ist eine grau-schwarze Plastikwüste mit mäßiger Verarbeitung und wenig Wertigkeit. Leider immer noch nicht in den Dearborner Jagdgründen verschwunden ist die ebenso lieblose wie überfrachtete Mittelkonsole mit viel zu kleinen Displays und einer Schalterwüste, die klassenübergreifend seinesgleichen sucht.
Zwar lässt Ford seinen Kunden beim im indischen Werk Chengalpattu bei Chennan produzierten Ecosport die Wahl zwischen zwei Benzinern (112 und 125 PS) und einem Diesel (90 PS); interessant dürfte für den deutschen wie europäischen Markt jedoch allein der große Benziner sein. Der bekannte Dreizylinder mit einem Litern Hubraum leistet 92 kW / 125 PS und ein maximales Drehmoment von 170 Nm zwischen 1.400 und 4.500 U/min. Ein Leisetreter ist der Dreizylinder mit Turboaufladung nicht, doch sein leicht brummiger Klang stört weit weniger als die nur fünf Gänge, die einem das manuelle Getriebe offenbart. Ab Tempo 120 wird es auf der Autobahn allzu laut und der Wunsch in Gang Nummer sechs zu schalten, wird mangels Masse jäh abgewürgt.
Die schmale Motorenpalette überrascht ebenso wie der fehlende Allradantrieb, denn die beiden Benziner liegen mit 112 und 125 PS viel zu nah beieinander. Der leistungsstärkere Dreizylinder-Ecoboost bietet bessere Fahrleistungen, mit 5,3 Litern einen deutlich geringeren Verbrauch und einen kaum nennenswerten Mehrpreis von 1.000 Euro. Immerhin ist die 112-PS-Variante des Ecosport 1.5 auch mit einer sechsstufigen Getriebeautomatik zu bekommen. Doch sonst gibt es keinen Grund, vom Ecoboost-Motor abzuweichen, der den 1.350 Kilogramm schweren Pseudo-Kraxler bis zu 180 km/h schnell macht und ihn in trägen 12,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Bitter: der Ecosport bietet kein Start-Stopp-System.
Preislich geht es bei 19.200 Euro für den nur in der Top-Ausstattungsvariante Titanium erhältlichen Ford Ecosport 1.5 los. Doch am nur 1.000 Euro teureren 125-PS-Ecoboost-Motor führt kein Weg vorbei. Das Angebot an Extras ist dünn. Doch am 350 Euro teuren Komfortpaket mit Tempomat, abblendbarem Innenspiegel und Regen-Licht-Sensor führt kein Weg vorbei. Für 355 Euro gibt es die ebenfalls empfehlenswerte Einparkhilfe. Assistenzsysteme? Fehlanzeige. Ebenso wie ein Navigationssystem.
Quelle: Autoplenum, 2013-12-10
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