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Testbericht

9. Juli 2006
Göteborg, 7. Juli 2006 – Mit ihrem SUV-Erstlingswerk XC90 ist den Volvo-Mannen ein großer Wurf gelungen. Mit den weltweit 250.000 verkauften Exemplaren hat sich der 4WD-Koloss seit Herbst 2003 zu einer festen Größe am Markt qualifiziert. Der Allradler ist das gegenwärtig sogar meistverkaufte Modell der Schweden. Nicht einmal drei Jahre nach dem erfolgreichen Debüt wurde das Flaggschiff umfassend überarbeitet. Ein Feinschliff, der auf den ersten Blick kaum erkennbar ist. Doch nach Aussage von Volvo wurden 2.000 Teile ausgetauscht. Wir haben uns auf einer Testfahrt im aufgefrischten XC90 mit dem völlig neuen 3,2-Liter-Reihensechszylinder von den Verbesserungen überzeugt.

Dezent aber wirkungsvoll Optisch markieren ein neuer Kühlergrill, neue Stoßfänger, modifizierte Scheinwerfer und Rückleuchten das Facelift. Am Heck ist eine Chromleiste über dem Kennzeichen die markanteste Neuerung. Seitenschutzleisten, Außenspiegel und Türgriffe sind zudem farblich angepasst und die Radläufe je nach Ausstattungslinie in Wagenfarbe lackiert. Voll im Trend: Die in die Außenspiegel integrierten Seitenblinker. Obwohl die Retuschen dezent ausfallen, wirkt das 2007er-Modell wertiger und eleganter als bisher. Der Vorgänger sieht im Vergleich zum Neuen fast schon alt aus.

Premium-Innenraum aufgewertet Sehenswerter präsentiert sich auch das schicke Premium-Interieur. Hier kommen ab der Ausstattung Summum neue Rundiunstrumente im schicken Chronometer-Look zum Einsatz. Erstmalig angeboten werden außerdem Polsterungen wie das Softleder „Sovereign Hide“ mit abgesteppten Ziernähten. Außerdem kann der Allradler mit einer klanglich beeindruckenden, jedoch 1.850 Euro teuren Audio-Anlage von Dynaudio aufgerüstet werden. Eine Festplatte für das Navigationssystem und eine Rückfahrkamera sind weitere Innovationen. Das stilvoll aufgewertete XC90-Innere kann in der von uns getesteten Top-Ausstattung mit viel Leder, Holz und Chrom mit faszinierendem Luxus-Ambiente überzeugen.

BLIS überwacht den toten Winkel Das bereits umfangreiche Sicherheitspaket des XC90 wurde zum Modelljahr 2007 um zusätzliche Optionen erweitert. Eine optionale Neuheit ist hier das sogenannte BLIS. Die Abkürzung steht für Blind Spot Information System, was sich mit Toter-Winkel-Wächter übersetzen lässt. Eine Kamera erfasst dabei Fahrzeuge, die vom Fahrer möglicherweise übersehen werden und warnt vor ihnen mit einem dezenten Blinklicht am Türrahmen. Für die Basisaustattung Kinetic kostet BLIS 900 Euro Aufpreis.

Neuer Reihensechszylinder Eine besonders wichtige Innovation findet sich unter der Haube: Hier sorgt ein neuer 3,2-Liter-Reihensechzylinder-Benzinmotor für seidigen und druckvollen Vortrieb. Der 238 PS starke Antrieb wird im XC90 ab Ende 2006 den 2,5-Liter-Fünfzylinder-Benziner ersetzen. Wem der bisherige Einstiegs-Otto zu schwach und der große V8 zu durstig war, dem wird nun eine interessante Alternative geboten. Allerdings geht Volvo davon aus, dass nur acht Prozent aller XC90 mit diesem Motor geordert werden. Immerhin sorgt der sehr kultivierte Sechszylinder mit 320 Newtonmeter Drehmoment für einen 100-km/h-Sprint in 9,5 Sekunden und 210 km/h Endgeschwindigkeit. Der Verbrauch des Zweitonners soll bei angemessenen 11,6 Litern liegen. Der Bordcomputer zeigte auf unserer 300-Kilometer-Runde 13,4 Liter an.

Starker Antrieb im S80 In einem kompakteren Fahrzeug vermittelt dieser Motor selbstverständlich mehr Fahrspaß. So wuchtet der Sechszylinder den neuen S80 in 7,9 Sekunden auf Tempo 100. Im XC90 ist die Performance angesichts von Gewicht, hohem Aufbau und dem Allradantrieb weniger beeindruckend. Zunächst leise, wechselt er bei höheren Drehzahlen in ein markiges Röhren und wirkt dann auch leicht angestrengt. Kombiniert wird der Motor im XC90 übrigens serienmäßig mit dem Sechsgang-Automatikgetriebe Geartronic. Diese schaltet sanft, könnte jedoch noch eine Spur spontaner reagieren.

Kein Dynamiker Unterm Strich passen Motor und Getriebe dennoch gut zum eher gemütlichen Charakter des XC90. So wurden auch bei der Fahrwerksabstimmung nicht sportlichen Talente in den Vordergrund gestellt. Entsprechend wünscht sich wohl mancher Dynamiker eine präzisere Lenkung und eine etwas straffere Straßenlage – vor allem in schnell gefahrenen Kurven. Im Vergleich zur Mercedes M-Klasse oder dem BMW X5 ist der XC90 dafür recht komfortabel ausgelegt. Untersteuernd und mit deutlicher Seitenneigung kann man zwar flott durch enge Kurven fahren, sportliche Fahrfreude kommt dabei jedoch keine auf. Einem Elch möchte man im Notfall mit dem XC90 nicht ausweichen, sondern am besten gleich drüberbügeln. Dank der Bodenfreiheit und des hohen Komforts dürfte man davon sogar wenig spüren. So qualifiziert sich der große Volvo als vorzüglicher Cruiser für ruhiges Dahingleiten. Das weitgehend neutrale Handling, die kräftig zupackenden ABS-Bremsen mit EBA und EBV sowie die Fahrdynamikregelung DSTC sorgen für hohe aktive Sicherheit. Das DSTC unterbindet ein Ausbrechen.

Traktionsspezialist dank Allrad Der permanente Allradantrieb sorgt zudem für viel Traktion. Die Verteilung zwischen den beiden Achsen übernimmt übrigens eine Haldex-Kupplung. Die elektronisch gesteuerte Kupplung variiert stufenlos von 95 zu 5 bis 35 zu 65 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse. Mit dieser Technik bewegt man den XC90 zwar souverän über schlechten Untergrund. Ein beinharter Geländespezialist ist der Skandinavien-SUV jedoch nicht.

Auch preislich auf Premium-Niveau Selbstredend empfiehlt sich für den Kauf eines XC90 ein souveräner Kontostand. Einstiegsmodell ist weiterhin die 185 PS starke Diesel-Version D5 für 41.200 Euro. Der von uns getestetete neue 3.2 ist in der Ausstattung Kinetic ab 45.200 Euro zu haben. Die Basis bietet bereits viele attraktive Extras. Wer sich mehr Ausstattung wünscht, kann noch zwischen den Ausstattungspaketen Momentum, Summum und Executive wählen. Der XC90 3.2 Executive kostet stolze 56.100 Euro, lässt dafür aber kaum noch Wünsche offen. Dank der sehr umfangreichen Zubehörliste kann man den Schweden-SUV aber auch in der Top-Variante noch zusätzlich aufwerten.

Deutsche Mitbewerber ähnlich teuerPreislich liegt der Volvo XC90 auf etwa gleichem Niveau wie vergleichbare Sechzylinder-Benzinervarianten von BMW X5, Porsche Cayenne und Mercedes M-Klasse. Letztere ist in der Basisversion etwa 3.500 Euro teurer, bietet dafür jedoch mit der 7G-Tronic das bessere Getriebe und mit dem 272 PS starken 3,5-Liter-V6 den agileren und zugleich sparsameren Motor.(mh)
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Automatikgetriebe
Motor Bauart:Reihenbenzinmotor
Hubraum:3.192
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:175 kW (238 PS) bei UPM
Drehmoment:320 Nm bei 3.200 UPM
Preis
Neupreis: 45.200 € (Stand: Juli 2006)
Fazit
Mit den Neuerungen zum Modelljahr 2007 kann sich der Volvo XC90 wirklich sehen lassen. Ein wirkungsvoller Feinschliff, der den großen Schweden außen wie innen moderner und edler erscheinen lässt. Mit einigen neuen Ausstattungs-Optionen kann man das bereits hohe Luxus- und Sicherheitsniveau des XC90 zusätzlich aufwerten.

Der neue 3,2-Liter-Sechszylinder-Benziner ist ein moderner Motor, der bei Leistungsentfaltung, Geräuschniveau und Verbrauch auf der Höhe der Zeit ist. Preislich rangiert der XC90 3.2 leicht unterhalb der vergleichbar motorisierten Premium-Konkurrenten deutscher Hersteller.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2006-07-09

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