Test: Toyota Hilux 3.0 D-4D Double Cab
Testbericht
Haar, 3. Mai 2012 - Pick-ups haben das Flair von Baustelle, Arbeit und Abenteuer. In der Fantasie ist es der muskelbepackte unrasierte Gärtner, der Schubkarren lässig auf die Ladefläche wuchtet, verwegen lächelt und sein mächtiges Gefährt geräuschvoll von dannen bewegt. Zu Deutsch: Pick-ups sind starke Autos für harte Männer.
Groß, wuchtig und selbstbewusst
Dieses Klischee erfüllt auch der Toyota Hilux: Groß, wuchtig und selbstbewusst scheint das 5,25 Meter lange Auto wie gemacht für Heldentaten. Beim Facelift hat das mächtige Mobil vor kurzem eine noch markantere Frontpartie mit glänzendem Chrom-Grill bekommen. Eine Hutze auf der Motorhaube würzt den mächtigen Auftritt ebenso wie 17-Zoll-Alus. Unser Testwagen ist ein Double Cab mit 171 PS starkem Dreiliter-Diesel und der luxuriösen Ausstattung "Executive".
Geräumiger Innenraum
Trittbretter erleichtern den Aufstieg zum Innenraum. Dort ist viel Platz, selbst die zweite Reihe ist akzeptabel geräumig. Klappt man die Rückbank nach oben, lässt sich der Fond als Stauraum für alles nutzen, was man nicht auf der Ladefläche transportieren will. Feines Leder umgibt die Passagiere, die bequemen Sitze vorn sind beheizbar. Ein Entertainment- und Navigationssystem mit großem Display gehört zu den weiteren serienmäßigen Annehmlichkeiten der Executive-Linie.
Billiges Plastik
Die hohe Sitzposition bringt eine gute Übersicht, beim Rangieren hilft eine Rückfahrkamera. Das Gefühl hinter dem Lenkrad ist beinahe wie in einem Luxus-SUV. "Beinahe" deshalb, weil billig wirkende Plastik-Oberflächen den großen Pick-up wieder mehr in Richtung Nutzauto rücken.
Komfortables Fahrwerk
Beim Starten des kalten Motors erwacht das Arbeitstier im Hilux geräuschvoll. Laut schnarrend und nagelnd beginnt der Dreiliter-Vierzylinder seinen Job, wird aber mit steigender Betriebstemperatur viel leiser. Druckvoll zieht der Pick-up los. Das Getriebe ist etwas hakelig, vor allem beim schnellen Schalten wird der dritte Gang manchmal nicht auf Anhieb getroffen. Auf trockenem Asphalt fährt sich der Hilux fast wie ein normaler Pkw. Er ist komfortabel gefedert, schluckt Querrillen und Gullideckel klaglos. Bei schnelleren Kurven bleibt das große Gefährt gutmutig in der Spur. Nur bei raschen Links-Rechts-Wechseln macht sich die Kombination aus Blattfedern, Starrachse und Heckantrieb bemerkbar, indem das Hinterteil ins Wedeln kommt.
Für schweres Terrain geeignet
Dafür ist der Hilux im Gelände nahezu unschlagbar. Mit einem Hebel neben dem Schaltknauf können sowohl der Allradantrieb als auch eine Untersetzung für schweres Terrain zugeschaltet werden. Seine Wattiefe von 70 Zentimeter macht den Hilux zum Durchwühler. Mit viel Kraft packt er Wasserpassagen, grobe Untergründe und steinige Abschnitte. Mächtig gräbt er sich dort durch, wo mancher Lifestyle-Offroader schon lange die Waffen strecken würde. Den unrasierten Gärtner wird das weniger interessieren, er freut sich über die 2,3 Quadratmeter große Ladefläche. Oder über den Verbrauch von 8,3 Liter Diesel, den Toyota nennt. Wir haben beim harten Test allerdings im Schnitt 11,2 Liter verfeuert.
Technische Daten
Antrieb: | zuschaltbarer Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihenmotor |
Hubraum: | 2.982 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 126 kW (171 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 343 Nm bei 1.400 - 3.200 UPM |
Preis
Neupreis: 38.496 € (Stand: April 2012)Fazit
Der stärkste Hilux mit großer Doppelkabine und Luxus-Ausstattung ist ein Auto für viele Zwecke: Er lässt sich genauso gut auf der Baustelle einsetzen wie in der Freizeit auf unwegsamem Boden. Viele Komfortfeatures qualifizieren ihn zum Alltagsauto. Unpraktisch sind nur die großen Maße und der eingeschränkte Raum für normales Reisegepäck.Testwertung
Quelle: auto-news, 2012-05-03
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