Fahrbericht: Toyota Urban Cruiser - Teurer Trend
Testbericht
In den USA hat Toyota mit Scion seit Jahren eine Trendmarke. Die kommt nun auch nach Deutschland in Form des Toyota Urban Cruiser. Ein softer Offroader zur rechten Zeit. Wenn nur der hohe Preis nicht wäre.
In den USA sind die kantig-kompakten Scion-Modelle schon seit Jahren der letzte Schrei. Clubtreffen und Tuningorgien gehören für dazu. In wirtschaftlich schweren Zeiten scheut Toyota zwar den großen Schritt, Scion zu einem weltweiten Konkurrenten von Trendfahrzeugen aus den Häusern Mini oder Fiat zu machen. Doch der Scion xD kommt nun immerhin in einer Europaversion als Toyota Urban Cruiser zu uns. Mit seinem muskulösen Design erscheint er wie eine Mischung aus Dodge Nitro und Toyota Yaris. Es gibt moderne Motoren, die an sich gut ins Konzept passen, aber durchweg zu schwach auf der Brust sind und es gibt sogar einen Allradantrieb. Das größte Volumen verspricht sich Produktmanager Markus Ames vom Benziner. Der Toyota Urban Cruiser 1.3 VVTi bietet als erstes Fahrzeug seiner Klasse eine Start-Stopp-Automatik und somit SUV-Gefühle ohne Reue. "Die Start-Stopp-Automatik reduziert den Verbrauch um durchschnittlich vier Prozent", erläutert Markus Ames von Toyota. "Der Diesel wurde ebenfalls überarbeitet und verbraucht nur 4,9 Liter auf 100 Kilometer. Damit ist er der sparsamste Allradler weltweit."
Der kleine Benziner mit seinen 1,3 Litern Hubraum soll das Gros der im ersten Jahr geplanten 2.500 Zulassungen ausmachen. Er leistet 74 kW/101 PS und nur müde 132 Nm an maximalem Drehmoment. Man muss daher nicht unbedingt sportliche Ambitionen haben, um mit dem Vortrieb des stämmigen Asiaten unzufrieden zu sein. Bereits an kurzen Steigungen tut er sich schwer und die - praktische - Schaltanzeige gibt dem Piloten den mutigen Hinweis, lieber einen Gang zurückzuschalten. Die Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h erreicht der knapp 1,2 Tonnen schwere Fronttriebler nur mit Mühe. Und der Spurt von 0 auf 100 km/h wird subjektiv zur Quälerei für den kleinen Vierzylinder. Sehnlichst wünscht man sich eine Zwangsbeatmung per Turbolader herbei. Immerhin ist der versprochene Durchschnittsverbrauch mit 5,5 Litern Super auf 100 Kilometern auf der Höhe der Zeit nicht zuletzt dank der Start-Stopp-Automatik, die das Triebwerk im Stand konsequent ausgehen lässt. Binnen Sekundenbruchteilen ist der Motor nach dem Einkuppeln wieder da.
Den Leistungsdaten nach ist man mit dem Toyota Urban Cruiser 1.4 D-4D besser bedient. Der 66 kW/90 PS starke Commonrail-Diesel bietet immerhin ein maximales Drehmoment von 205 Nm ab 1.800 Touren, betrübt einen jedoch auch schnell mit einer spürbaren Anfahrschwäche. Die Fahrleistungen liegen in Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung auf dem Niveau des Benziners. Doch diesmal gibt es keine Start-Stopp-Automatik. Dennoch: 4,9 Liter Diesel auf 100 Kilometern können sich ebenso sehen lassen. Ein Wunder an Fahrfreude sind beide Versionen trotz des schmucken Äußeren also nicht.
Auch das komfortable Fahrwerk, die leichtgängige Lenkung und die gut abgestufte Sechsgangschaltung können über die Nachteile eines kurzen Radstandes wenig hinwegtäuschen. Bei Querfugen hüpft der 3,93 Meter lange Pseudo-Offroader nervös hin und her. Ins real existierende Gelände wird sich auch die Allradversion kaum je verirren. Aber immerhin ist es gut zu wissen, dass man gegebenenfalls dorthin könnte wenn man nur wollte. Ein sparsames Citymobil ist der kleine Toyota in jedem Fall. Wenngleich man sich auch angesichts eines knapp 12 Meter großen Wendekreises mehr Wendigkeit wünschen würde. Die Sitze sind ordentlich dimensioniert, lassen jedoch jeglichen Seitenhalt vermissen. In der zweiten Reihe finden zwei Erwachsene durchaus genügend Lebensraum. Einer dritten Person sollte man den Aufenthalt im Fond trotz der verschiebbaren Rückbank jedoch unter keinen Umständen zumuten. Das Kofferraumvolumen liegt je nach Stellung der Sitzbank zwischen 314 und 749 Litern. Beim Allradler geht es im Kofferraum bauartbedingt etwas knapper zu. Das Cockpit selbst ist übersichtlich und die Ablagen könnten großzügiger sein. An die düstere Plastikwüste rundum hat man sich in dieser Liga ebenso gewöhnt wie an die fehlende Sitzhöhenverstellung auf der Beifahrerseite.
Design, Innenraum und moderne, wenn auch etwas schwächliche Motoren - der Toyota Urban Cruiser hätte gerade in Europa das Zeug zum Bestseller, wenn nur die ambitionierten Preise nicht wären. Schon das müde und alles andere als sinnvoll ausgestattete Basismodell Urban Cruiser 1.3 VVTi kostet stattliche 16.950 Euro. Die mittlere Ausstattungsvariante "Town" treibt es mit 19.200 Euro noch doller. Für den Preis gibt es bereits stattliche Fahrzeuge, die mindestens eine Klasse höher positioniert sind.
Völlig spaßfrei zeigen sich die Allradversionen, die jeweils an den 90 PS starken Diesel gekoppelt sind. So kostet der allenfalls mittelprächtig ausstaffierte Urban Cruiser 1.4 D-4D Trek eindrucksvolle 22.950 Euro. Das stellt fast schon die nicht enden wollende Preisspirale eines Mini Cooper in den Schatten. Selbst ein 175 PS starker Mini Cooper S ist noch günstiger als Toyotas City Cruiser.
Über das mutig festesetzte Preisniveau täuschen auch die ordentliche Sicherheitsausstattung mit sieben Airbags, aktiven Kopfstützen, ABS und ESP nicht hinweg. Für das alles andere als zeitgemäße DVD-Navigationssystem muss man nochmals tief in die Tasche greifen. Sitzheizung oder Xenonscheinwerfer sind nicht einmal gegen Aufpreis zu bekommen. Ledersitze oder eine Panoramadach bleiben ebenfalls ganz außen vor.
In den USA sind die kantig-kompakten Scion-Modelle schon seit Jahren der letzte Schrei. Clubtreffen und Tuningorgien gehören für dazu. In wirtschaftlich schweren Zeiten scheut Toyota zwar den großen Schritt, Scion zu einem weltweiten Konkurrenten von Trendfahrzeugen aus den Häusern Mini oder Fiat zu machen. Doch der Scion xD kommt nun immerhin in einer Europaversion als Toyota Urban Cruiser zu uns. Mit seinem muskulösen Design erscheint er wie eine Mischung aus Dodge Nitro und Toyota Yaris. Es gibt moderne Motoren, die an sich gut ins Konzept passen, aber durchweg zu schwach auf der Brust sind und es gibt sogar einen Allradantrieb. Das größte Volumen verspricht sich Produktmanager Markus Ames vom Benziner. Der Toyota Urban Cruiser 1.3 VVTi bietet als erstes Fahrzeug seiner Klasse eine Start-Stopp-Automatik und somit SUV-Gefühle ohne Reue. "Die Start-Stopp-Automatik reduziert den Verbrauch um durchschnittlich vier Prozent", erläutert Markus Ames von Toyota. "Der Diesel wurde ebenfalls überarbeitet und verbraucht nur 4,9 Liter auf 100 Kilometer. Damit ist er der sparsamste Allradler weltweit."
Der kleine Benziner mit seinen 1,3 Litern Hubraum soll das Gros der im ersten Jahr geplanten 2.500 Zulassungen ausmachen. Er leistet 74 kW/101 PS und nur müde 132 Nm an maximalem Drehmoment. Man muss daher nicht unbedingt sportliche Ambitionen haben, um mit dem Vortrieb des stämmigen Asiaten unzufrieden zu sein. Bereits an kurzen Steigungen tut er sich schwer und die - praktische - Schaltanzeige gibt dem Piloten den mutigen Hinweis, lieber einen Gang zurückzuschalten. Die Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h erreicht der knapp 1,2 Tonnen schwere Fronttriebler nur mit Mühe. Und der Spurt von 0 auf 100 km/h wird subjektiv zur Quälerei für den kleinen Vierzylinder. Sehnlichst wünscht man sich eine Zwangsbeatmung per Turbolader herbei. Immerhin ist der versprochene Durchschnittsverbrauch mit 5,5 Litern Super auf 100 Kilometern auf der Höhe der Zeit nicht zuletzt dank der Start-Stopp-Automatik, die das Triebwerk im Stand konsequent ausgehen lässt. Binnen Sekundenbruchteilen ist der Motor nach dem Einkuppeln wieder da.
Den Leistungsdaten nach ist man mit dem Toyota Urban Cruiser 1.4 D-4D besser bedient. Der 66 kW/90 PS starke Commonrail-Diesel bietet immerhin ein maximales Drehmoment von 205 Nm ab 1.800 Touren, betrübt einen jedoch auch schnell mit einer spürbaren Anfahrschwäche. Die Fahrleistungen liegen in Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung auf dem Niveau des Benziners. Doch diesmal gibt es keine Start-Stopp-Automatik. Dennoch: 4,9 Liter Diesel auf 100 Kilometern können sich ebenso sehen lassen. Ein Wunder an Fahrfreude sind beide Versionen trotz des schmucken Äußeren also nicht.
Auch das komfortable Fahrwerk, die leichtgängige Lenkung und die gut abgestufte Sechsgangschaltung können über die Nachteile eines kurzen Radstandes wenig hinwegtäuschen. Bei Querfugen hüpft der 3,93 Meter lange Pseudo-Offroader nervös hin und her. Ins real existierende Gelände wird sich auch die Allradversion kaum je verirren. Aber immerhin ist es gut zu wissen, dass man gegebenenfalls dorthin könnte wenn man nur wollte. Ein sparsames Citymobil ist der kleine Toyota in jedem Fall. Wenngleich man sich auch angesichts eines knapp 12 Meter großen Wendekreises mehr Wendigkeit wünschen würde. Die Sitze sind ordentlich dimensioniert, lassen jedoch jeglichen Seitenhalt vermissen. In der zweiten Reihe finden zwei Erwachsene durchaus genügend Lebensraum. Einer dritten Person sollte man den Aufenthalt im Fond trotz der verschiebbaren Rückbank jedoch unter keinen Umständen zumuten. Das Kofferraumvolumen liegt je nach Stellung der Sitzbank zwischen 314 und 749 Litern. Beim Allradler geht es im Kofferraum bauartbedingt etwas knapper zu. Das Cockpit selbst ist übersichtlich und die Ablagen könnten großzügiger sein. An die düstere Plastikwüste rundum hat man sich in dieser Liga ebenso gewöhnt wie an die fehlende Sitzhöhenverstellung auf der Beifahrerseite.
Design, Innenraum und moderne, wenn auch etwas schwächliche Motoren - der Toyota Urban Cruiser hätte gerade in Europa das Zeug zum Bestseller, wenn nur die ambitionierten Preise nicht wären. Schon das müde und alles andere als sinnvoll ausgestattete Basismodell Urban Cruiser 1.3 VVTi kostet stattliche 16.950 Euro. Die mittlere Ausstattungsvariante "Town" treibt es mit 19.200 Euro noch doller. Für den Preis gibt es bereits stattliche Fahrzeuge, die mindestens eine Klasse höher positioniert sind.
Völlig spaßfrei zeigen sich die Allradversionen, die jeweils an den 90 PS starken Diesel gekoppelt sind. So kostet der allenfalls mittelprächtig ausstaffierte Urban Cruiser 1.4 D-4D Trek eindrucksvolle 22.950 Euro. Das stellt fast schon die nicht enden wollende Preisspirale eines Mini Cooper in den Schatten. Selbst ein 175 PS starker Mini Cooper S ist noch günstiger als Toyotas City Cruiser.
Über das mutig festesetzte Preisniveau täuschen auch die ordentliche Sicherheitsausstattung mit sieben Airbags, aktiven Kopfstützen, ABS und ESP nicht hinweg. Für das alles andere als zeitgemäße DVD-Navigationssystem muss man nochmals tief in die Tasche greifen. Sitzheizung oder Xenonscheinwerfer sind nicht einmal gegen Aufpreis zu bekommen. Ledersitze oder eine Panoramadach bleiben ebenfalls ganz außen vor.
Quelle: Autoplenum, 2009-03-30
Getestete Modelle
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