Fahrbericht: Suzuki Grand Vitara 2.4 - Geburtstagskind
Testbericht
Pünktlich zum 20. Geburtstag hat Suzuki dem Grand Vitara eine Modellpflege gegönnt. Wichtiger als die optischen Retuschen sind der neue 2,4-Liter- und der V6-Motor. Und: Endlich gibt es hinten Scheibenbremsen.
20 Jahre und nach wie vor ein Renner: Insgesamt sind seit 1988 weltweit knapp 2,4 Millionen (Grand) Vitara verkauft worden - allein in Europa davon fast eine Million. Zeit also für ein paar kleine Geschenke zum Geburtstag. Auf den ersten Blick hat sich bei der aktuellen Modellpflege nicht allzu viel getan. Erst der zweite Blick zeigt die Arbeit der Designer. Die Außenspiegel haben nun integrierte Blinker, die Frontansicht wirkt mit neuem Grill und geänderten Stoßfängern etwas frischer. Dazu kommen neue serienmäßige Leichtmetallfelgen im 5-Speichen-Design. Und die Abdeckung des Reserverads auf der Hecktür ist nun serienmäßig. Nur auf dem Papier erkennbar: Durch das aktualisierte Frontdesign ist der vordere Karosserieüberhang und damit auch die Gesamtlänge um 3 cm gewachsen. Der kleine Dreitürer bringt es nun je nach Ausrüstung auf 3,865 bis 4,15 Meter Gesamtlänge, der Fünftürer auf 4,3 bis 4,575 Meter.
Ähnlich bescheiden aber durchaus hilfreich ist auch das Mini-Facelift im Innenraum ausgefallen. In den Tacho wurde ein kleines Display integriert, das nun Infos unter anderem über Verbrauch und Reichweite zeigt. Die Klimaanlage ist einfacher zu bedienen und hat ebenfalls ein Display bekommen. Dazu kommt eine bessere Geräuschdämmung. Das war's aber auch schon. Gleich geblieben sind das üppige Platzangebot (im 3-Türer vorne, im 5-Türer auf allen Plätzen), die einfache Bedienbarkeit und die teilbare Rückbank, mit der sich der Kofferraum auf beachtliche Maße vergrößern lässt.
Manches hat sich leider nicht geändert. Nach wie vor lässt sich das Lenkrad nur senkrecht, nicht aber in der Tiefe verstellen und wie gehabt ist beim Dreitürer der Durchstieg nach hinten eher beschwerlich. Schön wäre es gewesen, wenn die klapp- und vorschiebbaren Frontsitze auch wieder in ihre ursprüngliche Position gleiten würden und nicht bei jedem Einstieg der Passagiere nach hinten neu eingestellt werden müsste. Wär' ja schon mal eine Idee zum 25. Mehr getan hat sich unter der Motorhaube. Zum Geburtstag spendiert Suzuki dem Grand Vitara zwei neue Motoren. Der 2,4-Liter-Benziner ersetzt künftig das bisher im 5-Türer verbaute 2,0-Liter-Aggregat. Der neue Leichtmetall-Vierzylinder bringt mit 122 kW/166 PS fast ein Viertel mehr Kraft an die vier Antriebsräder. Das maximale Drehmoment von nun 225 Nm hat sogar um 23% zugelegt. Erfreulicherweise setzen die Japaner den 2,4-Liter nun auch im Dreitürer-Vitara ein. Der bot bislang mit 1,6-Liter-Benziner und 1,9-Liter Diesel nur eine eher bescheidene Motorenwahl. Der 2,4-Liter-Motor sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und einen Spurt in 11,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Im Schnitt werden pro 100 km beim 3-Türer 9,4, beim 5-Türer 9,7 Liter Super fällig - das ist klassenüblich.
Mit dem neuen Benziner ist der kleine Grand Vitara nun am besten bestückt. Der Diesel sorgt zwar wegen des höheren Drehmoments von 300 Nm für mehr Bums vor allem im Gelände, nagelt im Kaltlauf allerdings auch wie ein Traktor. Der Benziner dagegen läuft durchgehend rund und glatt und auch bei höheren Geschwindigkeiten noch mit angenehmer Lautstärke. Mit dem 2,4-Liter-Motor wird optional nun auch für den Dreitürer ein Automatikgetriebe angeboten. Ob das mit seinen vier Gangstufen allerdings die bessere Wahl gegenüber der 5-Gang-Handschaltung ist, darf bezweifelt werden.
Keinen Zweifel weil keine Wahl lässt dagegen die 5-Stufen-Automatik im neuen Topmodell mit V6-Motor: Den gibt es nur mit. Die fünf Gangstufen wechseln zwar harmonisch und ohne Hektik, schlucken allerdings auch einen guten Teil der Kraft des 3,2-Liter-Sechszylinders. Dessen 171 kW/232 PS sorgen denn auch beim Beschleunigen nicht gerade für ein Aha-Erlebnis. Laut Suzuki kommt der V6-Vitara in 9,3 Sekunden von 0 auf 100. Gefühlt sind es mehr. Immerhin liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 200 km/h. Und 10,6 Liter Durchschnittsverbrauch sind für einen Sechsender ein durchaus passabler Wert. Weitere Pluspunkte: Die Laufkultur der sechs Zylinder und ein rundum sattes Brabbeln.
Stärkere Motoren - das machte auch technische Verbesserungen beim Fahrwerk nötig. Abgesehen vom 1,6-Liter-Dreitürer haben jetzt alle Grand Vitara hinten modifizierte Achsaufhängungen und statt der bisherigen Trommeln innenbelüftete Scheibenbremsen. Das sorgt für deutlich merkbar schnellere Verzögerungen beim Bremsen. Mit den Bremsscheiben ist nun auch ESP serienmäßig.
So komfortabel und bequem der Grand Vitara auf der Straße rollt: Er ist ein vollwertiger und zäher Geländewagen geblieben, wie eine Ausfahrt in die dauerverregneten spanischen Berge zeigt. Steile Schotterpisten, tief verschlammte Bergpfade, 80% Steigung oder Gefälle, bis zu 45 Grad Neigung, Bachläufe - kein Problem. Der Allradantrieb ist ohnehin permanent, je nach Gelände lässt sich das Mittendifferenzial sperren und die Kraft so starr 50:50 auf beide Achsen verteilen. Bei schwerem Grund kann man per Drehknopf zudem eine Geländereduzierung aktivieren, die mehr Drehmoment zur Verfügung stellt. Beim V6 gibt es zudem eine Bergabfahrhilfe, die den Vitara mit 10 km/h das Gefälle hinunterbringt - der Fahrer muss nur noch lenken.
In der Preisliste hat Suzuki noch moderat aufgeschlagen. Mit 21.900 Euro ist der kleinste Dreitürer (1,6 Liter) 500 Euro teurer als sein Vorgänger. Der 1.9er Diesel kostet mit drei Türen nun mindestens 24.400 Euro. Den neuen 2,4-Liter-Vitara gibt es ab 24.000 Euro, für das Topmodell 3.2-V6 muss man mindestens 36.000 Euro hinblättern. Die Ausstattungen sind schon bei den Basisversionen ordentlich. Auf Wunsch gibt es optional nun auch Xenon-Licht, Keyless-Go, Tempomat, abgedunkelte Scheiben oder eine verschiebbare Armauflage zwischen den vorderen Sitzen.
20 Jahre und nach wie vor ein Renner: Insgesamt sind seit 1988 weltweit knapp 2,4 Millionen (Grand) Vitara verkauft worden - allein in Europa davon fast eine Million. Zeit also für ein paar kleine Geschenke zum Geburtstag. Auf den ersten Blick hat sich bei der aktuellen Modellpflege nicht allzu viel getan. Erst der zweite Blick zeigt die Arbeit der Designer. Die Außenspiegel haben nun integrierte Blinker, die Frontansicht wirkt mit neuem Grill und geänderten Stoßfängern etwas frischer. Dazu kommen neue serienmäßige Leichtmetallfelgen im 5-Speichen-Design. Und die Abdeckung des Reserverads auf der Hecktür ist nun serienmäßig. Nur auf dem Papier erkennbar: Durch das aktualisierte Frontdesign ist der vordere Karosserieüberhang und damit auch die Gesamtlänge um 3 cm gewachsen. Der kleine Dreitürer bringt es nun je nach Ausrüstung auf 3,865 bis 4,15 Meter Gesamtlänge, der Fünftürer auf 4,3 bis 4,575 Meter.
Ähnlich bescheiden aber durchaus hilfreich ist auch das Mini-Facelift im Innenraum ausgefallen. In den Tacho wurde ein kleines Display integriert, das nun Infos unter anderem über Verbrauch und Reichweite zeigt. Die Klimaanlage ist einfacher zu bedienen und hat ebenfalls ein Display bekommen. Dazu kommt eine bessere Geräuschdämmung. Das war's aber auch schon. Gleich geblieben sind das üppige Platzangebot (im 3-Türer vorne, im 5-Türer auf allen Plätzen), die einfache Bedienbarkeit und die teilbare Rückbank, mit der sich der Kofferraum auf beachtliche Maße vergrößern lässt.
Manches hat sich leider nicht geändert. Nach wie vor lässt sich das Lenkrad nur senkrecht, nicht aber in der Tiefe verstellen und wie gehabt ist beim Dreitürer der Durchstieg nach hinten eher beschwerlich. Schön wäre es gewesen, wenn die klapp- und vorschiebbaren Frontsitze auch wieder in ihre ursprüngliche Position gleiten würden und nicht bei jedem Einstieg der Passagiere nach hinten neu eingestellt werden müsste. Wär' ja schon mal eine Idee zum 25. Mehr getan hat sich unter der Motorhaube. Zum Geburtstag spendiert Suzuki dem Grand Vitara zwei neue Motoren. Der 2,4-Liter-Benziner ersetzt künftig das bisher im 5-Türer verbaute 2,0-Liter-Aggregat. Der neue Leichtmetall-Vierzylinder bringt mit 122 kW/166 PS fast ein Viertel mehr Kraft an die vier Antriebsräder. Das maximale Drehmoment von nun 225 Nm hat sogar um 23% zugelegt. Erfreulicherweise setzen die Japaner den 2,4-Liter nun auch im Dreitürer-Vitara ein. Der bot bislang mit 1,6-Liter-Benziner und 1,9-Liter Diesel nur eine eher bescheidene Motorenwahl. Der 2,4-Liter-Motor sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und einen Spurt in 11,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Im Schnitt werden pro 100 km beim 3-Türer 9,4, beim 5-Türer 9,7 Liter Super fällig - das ist klassenüblich.
Mit dem neuen Benziner ist der kleine Grand Vitara nun am besten bestückt. Der Diesel sorgt zwar wegen des höheren Drehmoments von 300 Nm für mehr Bums vor allem im Gelände, nagelt im Kaltlauf allerdings auch wie ein Traktor. Der Benziner dagegen läuft durchgehend rund und glatt und auch bei höheren Geschwindigkeiten noch mit angenehmer Lautstärke. Mit dem 2,4-Liter-Motor wird optional nun auch für den Dreitürer ein Automatikgetriebe angeboten. Ob das mit seinen vier Gangstufen allerdings die bessere Wahl gegenüber der 5-Gang-Handschaltung ist, darf bezweifelt werden.
Keinen Zweifel weil keine Wahl lässt dagegen die 5-Stufen-Automatik im neuen Topmodell mit V6-Motor: Den gibt es nur mit. Die fünf Gangstufen wechseln zwar harmonisch und ohne Hektik, schlucken allerdings auch einen guten Teil der Kraft des 3,2-Liter-Sechszylinders. Dessen 171 kW/232 PS sorgen denn auch beim Beschleunigen nicht gerade für ein Aha-Erlebnis. Laut Suzuki kommt der V6-Vitara in 9,3 Sekunden von 0 auf 100. Gefühlt sind es mehr. Immerhin liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 200 km/h. Und 10,6 Liter Durchschnittsverbrauch sind für einen Sechsender ein durchaus passabler Wert. Weitere Pluspunkte: Die Laufkultur der sechs Zylinder und ein rundum sattes Brabbeln.
Stärkere Motoren - das machte auch technische Verbesserungen beim Fahrwerk nötig. Abgesehen vom 1,6-Liter-Dreitürer haben jetzt alle Grand Vitara hinten modifizierte Achsaufhängungen und statt der bisherigen Trommeln innenbelüftete Scheibenbremsen. Das sorgt für deutlich merkbar schnellere Verzögerungen beim Bremsen. Mit den Bremsscheiben ist nun auch ESP serienmäßig.
So komfortabel und bequem der Grand Vitara auf der Straße rollt: Er ist ein vollwertiger und zäher Geländewagen geblieben, wie eine Ausfahrt in die dauerverregneten spanischen Berge zeigt. Steile Schotterpisten, tief verschlammte Bergpfade, 80% Steigung oder Gefälle, bis zu 45 Grad Neigung, Bachläufe - kein Problem. Der Allradantrieb ist ohnehin permanent, je nach Gelände lässt sich das Mittendifferenzial sperren und die Kraft so starr 50:50 auf beide Achsen verteilen. Bei schwerem Grund kann man per Drehknopf zudem eine Geländereduzierung aktivieren, die mehr Drehmoment zur Verfügung stellt. Beim V6 gibt es zudem eine Bergabfahrhilfe, die den Vitara mit 10 km/h das Gefälle hinunterbringt - der Fahrer muss nur noch lenken.
In der Preisliste hat Suzuki noch moderat aufgeschlagen. Mit 21.900 Euro ist der kleinste Dreitürer (1,6 Liter) 500 Euro teurer als sein Vorgänger. Der 1.9er Diesel kostet mit drei Türen nun mindestens 24.400 Euro. Den neuen 2,4-Liter-Vitara gibt es ab 24.000 Euro, für das Topmodell 3.2-V6 muss man mindestens 36.000 Euro hinblättern. Die Ausstattungen sind schon bei den Basisversionen ordentlich. Auf Wunsch gibt es optional nun auch Xenon-Licht, Keyless-Go, Tempomat, abgedunkelte Scheiben oder eine verschiebbare Armauflage zwischen den vorderen Sitzen.
Quelle: Autoplenum, 2008-09-27
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