Fahrbericht: Renault Megane 1.9 dCi - Duplizität der Ereignisse
Testbericht
Der neue Renault Megane wandelt auf den Spuren des Opel Astra. Schärfer, sehenswerter und innovativer als sein Vorgänger will er Lust machen auf ein französisches Lebensgefühl in der Kompaktklasse. Wer es sportlich mag, bekommt sogar ein Coupé.
Sportkommentatoren würden den Auftritt des neuen Renault Megane wohl mit der Floskel Duplizität der Ereignisse überschreiben. Denn wie bei der Vorstellung der aktuellen Astra-Generation vor wenigen Jahren versucht es der neue Megane mit innovativer Technik, sehenswertem Äußeren und einem eigenständigen Coupé. Auch wenn die Kompaktklasse in den letzten Jahren mächtig draufgesattelt hat und der Golf Generation sechs nach wie vor der Meister aller Klasse ist, hat sich allerhand getan. Längst ist es nicht nur das deutsche Triumvirat aus VW Golf, Ford Focus und Opel Astra, das die europäische Konkurrenz im Griff hat. Starke Neulinge wie der Peugeot 308, das frische Erfolgsdoppel Kia Ceed und Hyundai i30 sowie die schmucken Südeuropäer Fiat Bravo und Seat Ibiza sorgen für alles andere als Langeweile. Mit Extravaganz allein ist da längst kein Blumentopf mehr zu gewinnen.
So präsentiert sich der komplett neu entwickelte Renault Megane der Generation 2009 besser und ausgewogener denn je. Bürzelheck und leichte Karosserieschwächen von einst sind verschwunden. Auf Augenhöhe will man auf europäischer Bühne nun gegen die starke Konkurrenz aus Europa und Asien zu kämpfen. Das Design präsentiert sich dabei aus einem Guss. Keine überraschenden Ecken, Kanten, Sicken oder Fugen an denen sich das Auge reiben kann. Trotzdem präsentiert sich der neue Megane alles andere als langweilig. Die beiden großen Eckzähne aus grauem Kunststoff, die gerade bei einer dunklen Lackierung aus der üppig dimensionierten Frontschürze herausstechen, muss man allerdings mögen. Sehenswert die ansteigende Seitenlinie mit der sich nach hinten verjüngenden Fensterlinie und das klar gegliederte Heck.
Die saubere Designarbeit setzt sich auch im Innenraum fort, wenn gleich sich das Interieur mehr als eine überflüssige Spielerei erlaubt. Angenehm für große gewachsene Fahrer ist die tiefere Sitzposition und der gute Verstellbereich der Sitze. Gestartet wird wie bisher mit einem Starterknopf in der Mittelkonsole und die Lichtschalter befinden sich überflüssigerweise nach wie vor am Blinkerhebel. Überhaupt dürften sich Schalter und Bedienelemente einer größeren Ordnung erfreuen. So muss man den Tempomat zunächst nahe der Mittelarmlehne aktivieren, ehe man ihn über die Tasten im Lenkrad bedienen kann. Die Knöpfe für Radio- und Telefonbedienung liegen nach wie vor unsichtbar und unbeleuchtet hinter dem Steuerrad. Das können andere längst viel besser. Störend präsentiert sich auch nach wenigen Kilometern die große LCD-Anzeige des Tachos, die wild ihre Digitalziffern vor den Augen tanzen lässt. Der alles andere als unwichtige Bordcomputer muss sich auf der rechten Seite der Instrumententafel mit einer Außenseiterolle begnügen. Auch Kunststoffoberflächen und Applikationen lassen noch etwas Luft nach oben.
Ordentlich sind jedoch die gute Ergonomie von Sitzen, Lenkrad, Pedalen und Schaltknüppel. Zeitgemäß präsentiert sich auch die automatische Parkbremse, die unsinnigerweise jedoch nicht mit einer Berganfahrhilfe kombiniert ist, die man auch in dieser Klasse längst erwarten kann. Das Platzangebot selbst ist auf en beiden Frontsitzen großzügig; im Fond geht es jedoch nicht nur durch die abfallende Dachlinie allzu eng zu. Die Knie müssen trotz des 2,64 Meter langen Radstandes in die Rückenlehne der Frontsitze gepresst werden. Das Laderaumvolumen des 4,30 Meter langen Megane-Fünftürers liegt bei 405 Litern. Wird die Rückbank umgeklappt, kann man bis zu 1.162 Litern nutzen. Das dreitürige Coupé schluckt immerhin noch 377 bis 1.024 Liter.
Bei den Motorisierungen kann man sich in der Kompaktklasse keine Schwäche mehr erlauben. So bietet auch Renault sein neues Volumenmodell Megane mit vier Dieseln zwischen 90 und 160 PS sowie vier Benzinern zwischen 100 und 180 PS. Auch eine Renault-Sportversion mit deutlich über 220 PS dürfte innerhalb des nächsten Jahres folgen. Bei den Dieseln erscheint der 96 kW / 130 PS starke 1.9 dCi als bester Kompromiss aus Fahrspaß und Sparsamkeit. Kraftvoll und leise geht es bereits ab 1.500 Touren zur Sache. Bei 1.750 U7min steht das maximale Drehmoment von 300 Nm zur Verfügung. Das präzise Sechsgang-Getriebe ist gut auf den drehfreudigen Vierzylinder abgestimmt. Allein die Schaltwege dürften kürzer sein. Doch eine Doppelkupplung oder eine Start-Stopp-Automatik lässt weiter auf sich warten. Die Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h und ein Spurtpotenzial 0 auf 100 km/h in 9,5 Sekunden liegen auf Klassenniveau. Der Durchschnittsverbrauch soll bei 5,1 Litern Diesel auf 100 Kilometern liegen.
Das Fahrverhalten des 1,4 Tonnen schweren Renault Megane profitiert von den leicht gewachsenen Abmessungen. Der Abrollkomfort ist gut; die Abstimmung von Federn und Dämpfern dürfte gerade bei flotter Kurvenfahrt etwas straffer sein. Besonders die spürbaren Wankbewegungen sind allzu deutlich. Auch die verbesserte Lenkung dürfte gerne noch direkter sein.
Die Serienausstattung des Renault Megane umfasst in jeder Ausstattungsstufe mindestens sechs Airbags, ESP, Klimaanlage, Soundsystem und Nebelscheinwerfer. Optional sind Details wie beheizte Ledersitze, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht oder Navigationssystem verfügbar. Das Navigationssystem gehört nicht nur in dieser Klasse jedoch zu den schwächsten. Die Kartendarstellung ist wenig überzeugend und die Sprachanweisungen präsentieren so manchen Grammatik- und Aussprachefehler bitter für 2.300 Euro Aufpreis. Hier heißt man schleunigst nachbessern. Das gilt auch für eine handvoll weiterer Kleinigkeiten. So stören nicht nur die Windgeräusche und die fummelige Schiebelade des Sonnendachs, sondern auch das Fehlen eines Komfortblinkers, der dreimal nachblinkt. Der Basispreis für den Renault Megane 1.6 Expression liegt bei 16.900 Euro. Der ordentlich ausgestattete Megane 1.9 dCi Dynamique kostet 22.550 Euro und bietet unter anderem Alufelgen, Lichtregensensor, Lederlenkrad, Tempomat und einen höhenverstellbaren Beifahrersitz.
Sportkommentatoren würden den Auftritt des neuen Renault Megane wohl mit der Floskel Duplizität der Ereignisse überschreiben. Denn wie bei der Vorstellung der aktuellen Astra-Generation vor wenigen Jahren versucht es der neue Megane mit innovativer Technik, sehenswertem Äußeren und einem eigenständigen Coupé. Auch wenn die Kompaktklasse in den letzten Jahren mächtig draufgesattelt hat und der Golf Generation sechs nach wie vor der Meister aller Klasse ist, hat sich allerhand getan. Längst ist es nicht nur das deutsche Triumvirat aus VW Golf, Ford Focus und Opel Astra, das die europäische Konkurrenz im Griff hat. Starke Neulinge wie der Peugeot 308, das frische Erfolgsdoppel Kia Ceed und Hyundai i30 sowie die schmucken Südeuropäer Fiat Bravo und Seat Ibiza sorgen für alles andere als Langeweile. Mit Extravaganz allein ist da längst kein Blumentopf mehr zu gewinnen.
So präsentiert sich der komplett neu entwickelte Renault Megane der Generation 2009 besser und ausgewogener denn je. Bürzelheck und leichte Karosserieschwächen von einst sind verschwunden. Auf Augenhöhe will man auf europäischer Bühne nun gegen die starke Konkurrenz aus Europa und Asien zu kämpfen. Das Design präsentiert sich dabei aus einem Guss. Keine überraschenden Ecken, Kanten, Sicken oder Fugen an denen sich das Auge reiben kann. Trotzdem präsentiert sich der neue Megane alles andere als langweilig. Die beiden großen Eckzähne aus grauem Kunststoff, die gerade bei einer dunklen Lackierung aus der üppig dimensionierten Frontschürze herausstechen, muss man allerdings mögen. Sehenswert die ansteigende Seitenlinie mit der sich nach hinten verjüngenden Fensterlinie und das klar gegliederte Heck.
Die saubere Designarbeit setzt sich auch im Innenraum fort, wenn gleich sich das Interieur mehr als eine überflüssige Spielerei erlaubt. Angenehm für große gewachsene Fahrer ist die tiefere Sitzposition und der gute Verstellbereich der Sitze. Gestartet wird wie bisher mit einem Starterknopf in der Mittelkonsole und die Lichtschalter befinden sich überflüssigerweise nach wie vor am Blinkerhebel. Überhaupt dürften sich Schalter und Bedienelemente einer größeren Ordnung erfreuen. So muss man den Tempomat zunächst nahe der Mittelarmlehne aktivieren, ehe man ihn über die Tasten im Lenkrad bedienen kann. Die Knöpfe für Radio- und Telefonbedienung liegen nach wie vor unsichtbar und unbeleuchtet hinter dem Steuerrad. Das können andere längst viel besser. Störend präsentiert sich auch nach wenigen Kilometern die große LCD-Anzeige des Tachos, die wild ihre Digitalziffern vor den Augen tanzen lässt. Der alles andere als unwichtige Bordcomputer muss sich auf der rechten Seite der Instrumententafel mit einer Außenseiterolle begnügen. Auch Kunststoffoberflächen und Applikationen lassen noch etwas Luft nach oben.
Ordentlich sind jedoch die gute Ergonomie von Sitzen, Lenkrad, Pedalen und Schaltknüppel. Zeitgemäß präsentiert sich auch die automatische Parkbremse, die unsinnigerweise jedoch nicht mit einer Berganfahrhilfe kombiniert ist, die man auch in dieser Klasse längst erwarten kann. Das Platzangebot selbst ist auf en beiden Frontsitzen großzügig; im Fond geht es jedoch nicht nur durch die abfallende Dachlinie allzu eng zu. Die Knie müssen trotz des 2,64 Meter langen Radstandes in die Rückenlehne der Frontsitze gepresst werden. Das Laderaumvolumen des 4,30 Meter langen Megane-Fünftürers liegt bei 405 Litern. Wird die Rückbank umgeklappt, kann man bis zu 1.162 Litern nutzen. Das dreitürige Coupé schluckt immerhin noch 377 bis 1.024 Liter.
Bei den Motorisierungen kann man sich in der Kompaktklasse keine Schwäche mehr erlauben. So bietet auch Renault sein neues Volumenmodell Megane mit vier Dieseln zwischen 90 und 160 PS sowie vier Benzinern zwischen 100 und 180 PS. Auch eine Renault-Sportversion mit deutlich über 220 PS dürfte innerhalb des nächsten Jahres folgen. Bei den Dieseln erscheint der 96 kW / 130 PS starke 1.9 dCi als bester Kompromiss aus Fahrspaß und Sparsamkeit. Kraftvoll und leise geht es bereits ab 1.500 Touren zur Sache. Bei 1.750 U7min steht das maximale Drehmoment von 300 Nm zur Verfügung. Das präzise Sechsgang-Getriebe ist gut auf den drehfreudigen Vierzylinder abgestimmt. Allein die Schaltwege dürften kürzer sein. Doch eine Doppelkupplung oder eine Start-Stopp-Automatik lässt weiter auf sich warten. Die Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h und ein Spurtpotenzial 0 auf 100 km/h in 9,5 Sekunden liegen auf Klassenniveau. Der Durchschnittsverbrauch soll bei 5,1 Litern Diesel auf 100 Kilometern liegen.
Das Fahrverhalten des 1,4 Tonnen schweren Renault Megane profitiert von den leicht gewachsenen Abmessungen. Der Abrollkomfort ist gut; die Abstimmung von Federn und Dämpfern dürfte gerade bei flotter Kurvenfahrt etwas straffer sein. Besonders die spürbaren Wankbewegungen sind allzu deutlich. Auch die verbesserte Lenkung dürfte gerne noch direkter sein.
Die Serienausstattung des Renault Megane umfasst in jeder Ausstattungsstufe mindestens sechs Airbags, ESP, Klimaanlage, Soundsystem und Nebelscheinwerfer. Optional sind Details wie beheizte Ledersitze, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht oder Navigationssystem verfügbar. Das Navigationssystem gehört nicht nur in dieser Klasse jedoch zu den schwächsten. Die Kartendarstellung ist wenig überzeugend und die Sprachanweisungen präsentieren so manchen Grammatik- und Aussprachefehler bitter für 2.300 Euro Aufpreis. Hier heißt man schleunigst nachbessern. Das gilt auch für eine handvoll weiterer Kleinigkeiten. So stören nicht nur die Windgeräusche und die fummelige Schiebelade des Sonnendachs, sondern auch das Fehlen eines Komfortblinkers, der dreimal nachblinkt. Der Basispreis für den Renault Megane 1.6 Expression liegt bei 16.900 Euro. Der ordentlich ausgestattete Megane 1.9 dCi Dynamique kostet 22.550 Euro und bietet unter anderem Alufelgen, Lichtregensensor, Lederlenkrad, Tempomat und einen höhenverstellbaren Beifahrersitz.
Quelle: Autoplenum, 2008-11-11
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