Fahrbericht: Mini JCW Cabrio - Kleiner Kurven-King
Testbericht
Vor 50 Jahren kam der Mini auf die Welt. Schnell wurde aus dem Kleinwagen ein Renn-Flitzer, holte dreimal den Sieg bei der Rallye Monte Carlo. Eine Rückkehr zum Tatort im John Cooper Works Cabrio.
Irgendwann kommt der Tunnelblick: Die Felswände rechts und links rücken näher, die Straße wird immer schmaler. Die Hände umklammern das Lenkrad, mit voller Konzentration versucht man, die Ideallinie anzupeilen. Der Mini John Cooper Works schießt um die Kurven, die manchmal nicht viel breiter sind als er selbst und wird zum automobilen Präzisionswerkzeug.
Das war auch sein Urahn in den 60er Jahren bei der Rallye Monte Carlo, wobei es dafür schon sehr versierter Piloten bedurfte. Der "fliegende Finne" Rauno Aaltonen fuhr 1967 mit dem Mini die hubraumstarke Konkurrenz in Grund und Boden. Insgesamt holten die Mini-Piloten dreimal den Sieg bei der Monte. "Man brauchte auf der Strecke ungefähr anderthalb mal soviel Platz, wie das Auto breit war", erinnert sich der Meister des gepflegten Drifts. Da hatte ein Wagen wie der Ur-Mini natürlich entscheidende Vorteile, auch wenn er durch die gewaltige Zusatzscheinwerfer-Batterie an der Haube etwas kopflastig wurde.
Heute ist der John Cooper Works die sportlichste Art, Mini zu fahren. Sein aufgeladene Vierzylinder holt aus 1,6 Litern Hubraum 211 PS (155 kW), 36 Pferdchen mehr als im Cooper S. Mit Overboost steigt das maximale Drehmoment auf 280 Newtonmeter und auch wenn der Mini ein Leergewicht von 1,3 Tonnen mitbringt und damit deutlich schwerer ist als sein Urahn, hat das kleine Kraftpaket unter der Haube leichtes Spiel mit dem Wagen.
Dank des elektronischen Sperrdifferenzials an der Vorderachse zerrt die Kraft nicht so arg an den Rädern, bei unebener Fahrbahn oder im Nassen hat der Mini manchmal aber Traktionsprobleme. Von 0 auf 100 Sachen rennt der Kleine in 6,9 Sekunden, und noch mehr Spaß kommt beim Überholen auf: Beim Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h vergehen im vierten Gang nur 5,7 Sekunden.
Bergauf durch die Serpentinen muss man die knackige Sechsgangschaltung hin und wieder bemühen, um dem Motor wieder Durchzugskraft zu verschaffen. Normalerweise steht aber schon bei niedrigen Drehzahlen reichlich Power parat, ein Turboloch ist kaum spürbar. Beim Druck auf die Sport-Taste reagiert das Gaspedal noch sensibler, zudem wird die Lenkung spürbar straffer. Das Lederlenkrad liegt perfekt in der Hand, und der Wagen gehorcht jedem Lenkbefehl blitzschnell. Während rechts die Felswand näher rückt und links der Abgrund lauert, klebt der Mini geradezu am Asphalt und sorgt für einen Kontakt zur Fahrbahn, den man sonst nur bei Sportwagen findet.
Auf dem Weg zum Col de Turini, wo sich bei der Rallye Monte Carlo damals tausende Fans drängten, machen die Felswände schließlich dem atemberaubenden Panorama der Seealpen Platz, und es wird Zeit zum Abkühlen. Der Wind pfeift angenehm durchs Haar, die Luftverwirbelungen im Mini Cabrio halten sich in Grenzen. Während bei Vollgas der Motorsound kräftiges Röhren und Böllern zu bieten hat, gibt sich der Mini beim gemütlichen Cruisen ganz dezent.
Auch im John Cooper Works bleiben leider die Nachteile des Mini bestehen. Auf der Rückbank ist selbst im Cabrio kaum Platz, die Innenausstattung wirkt ordentlich verarbeitet, aber nicht wirklich edel. Im Laderaum ist allenfalls Platz für ein paar winzige Köfferchen, nur 125 Liter stehen zur Verfügung – durch Umklappen der Rücksitze werden daraus immerhin 660 Liter. Beim Preis langt der schnelle Mini maximal zu, 31.350 Euro kostet das offene Vergnügen. Der geschlossene John Cooper Works ist ab 28.700 Euro zu haben, die Kombi-Version Clubman ab 30.500 Euro.
Allerdings fällt es schwer, einen echten Konkurrenten für das 211 PS starke Cabrio zu finden. Offene Autos dieser Größe sind entweder wenig sportlich veranlagt oder als Porsche Boxster und Co. gleich in einer anderen Liga zuhause – auch beim Preis. Nicht ganz so forsch unterwegs, aber ebenfalls ein Fahrspaß-Garant ist der Mazda MX-5. Den gibt es mit 160 PS und ordentlicher Ausstattung schon ab 24.000 Euro. Zur Serienausstattung des Mini Cabrio John Cooper Works gehören unter anderem das elektronische Sperrdifferenzial, Sportabgasanlage, Lederlenkrad, akustische Einparkhilfe hinten, Sportsitze, verchromte Überrollbügel, 17 Zoll-Leichtmetallfelgen, elektrische Fensterheber und CD-Radio. Die Aufpreisliste ist lang und umfasst zahllose Zierteile und Ausstattungspakete zur Individualisierung.
Irgendwann kommt der Tunnelblick: Die Felswände rechts und links rücken näher, die Straße wird immer schmaler. Die Hände umklammern das Lenkrad, mit voller Konzentration versucht man, die Ideallinie anzupeilen. Der Mini John Cooper Works schießt um die Kurven, die manchmal nicht viel breiter sind als er selbst und wird zum automobilen Präzisionswerkzeug.
Das war auch sein Urahn in den 60er Jahren bei der Rallye Monte Carlo, wobei es dafür schon sehr versierter Piloten bedurfte. Der "fliegende Finne" Rauno Aaltonen fuhr 1967 mit dem Mini die hubraumstarke Konkurrenz in Grund und Boden. Insgesamt holten die Mini-Piloten dreimal den Sieg bei der Monte. "Man brauchte auf der Strecke ungefähr anderthalb mal soviel Platz, wie das Auto breit war", erinnert sich der Meister des gepflegten Drifts. Da hatte ein Wagen wie der Ur-Mini natürlich entscheidende Vorteile, auch wenn er durch die gewaltige Zusatzscheinwerfer-Batterie an der Haube etwas kopflastig wurde.
Heute ist der John Cooper Works die sportlichste Art, Mini zu fahren. Sein aufgeladene Vierzylinder holt aus 1,6 Litern Hubraum 211 PS (155 kW), 36 Pferdchen mehr als im Cooper S. Mit Overboost steigt das maximale Drehmoment auf 280 Newtonmeter und auch wenn der Mini ein Leergewicht von 1,3 Tonnen mitbringt und damit deutlich schwerer ist als sein Urahn, hat das kleine Kraftpaket unter der Haube leichtes Spiel mit dem Wagen.
Dank des elektronischen Sperrdifferenzials an der Vorderachse zerrt die Kraft nicht so arg an den Rädern, bei unebener Fahrbahn oder im Nassen hat der Mini manchmal aber Traktionsprobleme. Von 0 auf 100 Sachen rennt der Kleine in 6,9 Sekunden, und noch mehr Spaß kommt beim Überholen auf: Beim Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h vergehen im vierten Gang nur 5,7 Sekunden.
Bergauf durch die Serpentinen muss man die knackige Sechsgangschaltung hin und wieder bemühen, um dem Motor wieder Durchzugskraft zu verschaffen. Normalerweise steht aber schon bei niedrigen Drehzahlen reichlich Power parat, ein Turboloch ist kaum spürbar. Beim Druck auf die Sport-Taste reagiert das Gaspedal noch sensibler, zudem wird die Lenkung spürbar straffer. Das Lederlenkrad liegt perfekt in der Hand, und der Wagen gehorcht jedem Lenkbefehl blitzschnell. Während rechts die Felswand näher rückt und links der Abgrund lauert, klebt der Mini geradezu am Asphalt und sorgt für einen Kontakt zur Fahrbahn, den man sonst nur bei Sportwagen findet.
Auf dem Weg zum Col de Turini, wo sich bei der Rallye Monte Carlo damals tausende Fans drängten, machen die Felswände schließlich dem atemberaubenden Panorama der Seealpen Platz, und es wird Zeit zum Abkühlen. Der Wind pfeift angenehm durchs Haar, die Luftverwirbelungen im Mini Cabrio halten sich in Grenzen. Während bei Vollgas der Motorsound kräftiges Röhren und Böllern zu bieten hat, gibt sich der Mini beim gemütlichen Cruisen ganz dezent.
Auch im John Cooper Works bleiben leider die Nachteile des Mini bestehen. Auf der Rückbank ist selbst im Cabrio kaum Platz, die Innenausstattung wirkt ordentlich verarbeitet, aber nicht wirklich edel. Im Laderaum ist allenfalls Platz für ein paar winzige Köfferchen, nur 125 Liter stehen zur Verfügung – durch Umklappen der Rücksitze werden daraus immerhin 660 Liter. Beim Preis langt der schnelle Mini maximal zu, 31.350 Euro kostet das offene Vergnügen. Der geschlossene John Cooper Works ist ab 28.700 Euro zu haben, die Kombi-Version Clubman ab 30.500 Euro.
Allerdings fällt es schwer, einen echten Konkurrenten für das 211 PS starke Cabrio zu finden. Offene Autos dieser Größe sind entweder wenig sportlich veranlagt oder als Porsche Boxster und Co. gleich in einer anderen Liga zuhause – auch beim Preis. Nicht ganz so forsch unterwegs, aber ebenfalls ein Fahrspaß-Garant ist der Mazda MX-5. Den gibt es mit 160 PS und ordentlicher Ausstattung schon ab 24.000 Euro. Zur Serienausstattung des Mini Cabrio John Cooper Works gehören unter anderem das elektronische Sperrdifferenzial, Sportabgasanlage, Lederlenkrad, akustische Einparkhilfe hinten, Sportsitze, verchromte Überrollbügel, 17 Zoll-Leichtmetallfelgen, elektrische Fensterheber und CD-Radio. Die Aufpreisliste ist lang und umfasst zahllose Zierteile und Ausstattungspakete zur Individualisierung.
Quelle: Autoplenum, 2009-09-02
Getestete Modelle
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