Fahrbericht: MINI Cooper S Clubman - 2+1+2-Türer
Testbericht
Ein gewöhnlicher Fünftürer ist das nicht. Mit dem neuen Mini Clubman bemüht BMW ein weiteres Mal die Historie - und macht trotzdem alles ganz anders. Ein Auto für alle, die SUV verabscheuen und Kombis langweilig finden.
Seit sechs Jahren produziert BMW in Oxford den Mini der neuen Generation - und kaum ein Autohersteller hat in dieser Zeit eine ähnlich durchschlagende Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Aus dem völlig mißglückten Rover-Deal zum Jahrtausendwechsel pickte man sich mit Mini wenigstens noch die wahre Rosine heraus und machte aus dem Auto-Kult von einst innerhalb kürzester Zeit ein Kult-Auto von heute. Trotz üppiger Preise, anfangs wenig grandioser Motoren und einem allenfalls überschaubaren Platzangebot wurde der Mini zum Suchtmittel vieler urbaner Lifestyler - und zum Vorbild für andere Autobauer. In 70 Ländern ist der kleine Bayer aus Britannien mittlerweile auf dem Markt. Mehr als eine Million Fahrzeuge sind verkauft.
Der neue Mini Clubman dürfte dafür sorgen, dass es noch eine ganze Reihe mehr werden. Nach Limousine und Cabriolet spricht der Clubman nun ein Publikum an, das etwas mehr Platz braucht. Nicht, dass der Nachfahre der legendären Mini-Kombis Traveller, Countryman oder Clubman Estate aus den 60er Jahren ein Raumwunder wäre ganz im Gegenteil. Aber er bietet eben mehr Platz als ein normaler Mini und lockt die dafür empfänglichen Trendkunden mit netten Gimmicks.
So hat der Clubman fünf Türen in einer ungewöhnlichen Konfiguration. Vorne gibt es zwei Einstiege und statt einer Heckklappe zwei lässig zur Seite aufschwingende Türen. Die öffnen wie bei einem Lieferwagen ohne Kraftaufwand nach links und rechts. Die fünfte Tür gibt es hinten rechts. Sie öffnet sich wie bei verschiedenen Pick Ups oder dem Mazda RX-8 gegenläufig - und auch erst dann, wenn die vordere rechte Tür geöffnet wurde. Wenn die beiden Plätze im Fond statt Gucci-Handtäschen oder Louis Vuitton Travelbag doch einmal Passagiere aufnehmen sollen, kommt dieser Fondeinstieg zum Einsatz. Bequem ist der Einstieg durch die kleine Luke schon durch den Fallstrick des Beifahrergurtes nicht. Aber immerhin besser als bei einem reinen Zweitürer. Das Platzangebot im Fond ist wenig beeindruckend und so hat man keinen Zweifel daran, dass eine Designertasche hier besser aufgehoben wäre. Und auch im Kofferraum hat der "Kombi" nicht gerade viel Platz: Nur wer die beiden Einzelsitze im Fond umklappt, der kann statt 260 bis zu 930 Liter nutzen.
Die Seitenscheiben im Fond lassen sich weder herunterfahren noch nach außen klappen. Immerhin geht es besonders in Verbindung mit dem großen Sonnendach nicht düster sondern angenehm lichtdurchflutet zu. Ablagen, bequeme Sitze und weit ausziehbare Kopfstützen trösten einen nur unzureichend darüber hinweg, dass sich die Rückbank nicht in der Länge verschieben lässt.
Von außen ist der Mini Clubman gefällig, sehenswert und insbesondere eines: ein typischer Mini. Allein die farblich bis an die Heckstoßstange gezogene C-Säule ist alles andere als ein optischer Leckerbissen. Hier wollte man tricksen, um den Clubman nicht zu lang wirken zu lassen. Ein weiterer Minuspunkt: Der Kofferraum bräuchte dringend eine vernünftig breite Öffnung.
Der Fahrer merkt vom Unterschied zwischen Mini und Mini Clubman wenig. Das Fahrgefühl selbst hat durch den verlängerten Radstand und die Gesamtlänge von 3,96 Meter eher gewonnen. Agil ist der 1,2 Tonnen schwere Mini auch als Edellaster, straff gefedert zudem. So wird Mini nicht müde, auch beim Familienmodell das viel zitierte Go-Kart-Feeling herbeizubeten. Wie man es auch wendet: Das Fahrverhalten des Mini Clubman ist vorbildlich. Lenkung, Schaltung, Bremsen und der 175 PS starke Vierzylinder mit Turboaufladung sind über jeden Zweifel erhaben. Von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden - das ist gewohnt sportlich und eine Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h kann man Dank des Längenzuwachses noch mehr genießen. Dabei soll sich der Durchschnittsverbrauch bei 6,3 Litern Super einpendeln das entspricht beachtlich bescheidenen 150 g CO2/km. Möglich macht dies ein verändertes Energiekonzept mit Bremsrückgewinnung und Start-Stopp-Automatik.
Angesichts von 260 Nm maximalem Drehmoment fehlt Fahrer und Fahrerin nicht viel zum Glück. An den breiten Mittelsteg im Rückspiegel muss man sich jedoch erst gewöhnen. Zum vorbeispicken ist er einfach zu breit. Und etwas weniger Platzcharme würde dem Mini am Armaturenbrett durchaus gut zu Gesicht stehen.
Schließlich bleibt sich der Mini außer beim Fahrverhalten und Image auch beim Preisniveau treu. Der Einstieg in den Club der Clubman ist nicht günstig: Das 120 PS starke Einstiegsmodell Clubman Cooper kostet mit wenig überzeugender Serienausstattung bereits 19.900 Euro. Diesel- und Cooper S-Versionen liegen sogar bei 21.600 bzw. 23.900 Euro. Dass dabei eine Klimaanlage ebenso wenig enthalten ist wie Nebelscheinwerfer, Regensensor oder eine Höhenverstellung für den Beifahrersitz wird die Mini-Fans nicht weiter überraschen. Immerhin konnte sich BMW dazu aufraffen, den Clubman serienmäßig mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm (DSC) auszustatten. Das war nicht immer so.
Seit sechs Jahren produziert BMW in Oxford den Mini der neuen Generation - und kaum ein Autohersteller hat in dieser Zeit eine ähnlich durchschlagende Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Aus dem völlig mißglückten Rover-Deal zum Jahrtausendwechsel pickte man sich mit Mini wenigstens noch die wahre Rosine heraus und machte aus dem Auto-Kult von einst innerhalb kürzester Zeit ein Kult-Auto von heute. Trotz üppiger Preise, anfangs wenig grandioser Motoren und einem allenfalls überschaubaren Platzangebot wurde der Mini zum Suchtmittel vieler urbaner Lifestyler - und zum Vorbild für andere Autobauer. In 70 Ländern ist der kleine Bayer aus Britannien mittlerweile auf dem Markt. Mehr als eine Million Fahrzeuge sind verkauft.
Der neue Mini Clubman dürfte dafür sorgen, dass es noch eine ganze Reihe mehr werden. Nach Limousine und Cabriolet spricht der Clubman nun ein Publikum an, das etwas mehr Platz braucht. Nicht, dass der Nachfahre der legendären Mini-Kombis Traveller, Countryman oder Clubman Estate aus den 60er Jahren ein Raumwunder wäre ganz im Gegenteil. Aber er bietet eben mehr Platz als ein normaler Mini und lockt die dafür empfänglichen Trendkunden mit netten Gimmicks.
So hat der Clubman fünf Türen in einer ungewöhnlichen Konfiguration. Vorne gibt es zwei Einstiege und statt einer Heckklappe zwei lässig zur Seite aufschwingende Türen. Die öffnen wie bei einem Lieferwagen ohne Kraftaufwand nach links und rechts. Die fünfte Tür gibt es hinten rechts. Sie öffnet sich wie bei verschiedenen Pick Ups oder dem Mazda RX-8 gegenläufig - und auch erst dann, wenn die vordere rechte Tür geöffnet wurde. Wenn die beiden Plätze im Fond statt Gucci-Handtäschen oder Louis Vuitton Travelbag doch einmal Passagiere aufnehmen sollen, kommt dieser Fondeinstieg zum Einsatz. Bequem ist der Einstieg durch die kleine Luke schon durch den Fallstrick des Beifahrergurtes nicht. Aber immerhin besser als bei einem reinen Zweitürer. Das Platzangebot im Fond ist wenig beeindruckend und so hat man keinen Zweifel daran, dass eine Designertasche hier besser aufgehoben wäre. Und auch im Kofferraum hat der "Kombi" nicht gerade viel Platz: Nur wer die beiden Einzelsitze im Fond umklappt, der kann statt 260 bis zu 930 Liter nutzen.
Die Seitenscheiben im Fond lassen sich weder herunterfahren noch nach außen klappen. Immerhin geht es besonders in Verbindung mit dem großen Sonnendach nicht düster sondern angenehm lichtdurchflutet zu. Ablagen, bequeme Sitze und weit ausziehbare Kopfstützen trösten einen nur unzureichend darüber hinweg, dass sich die Rückbank nicht in der Länge verschieben lässt.
Von außen ist der Mini Clubman gefällig, sehenswert und insbesondere eines: ein typischer Mini. Allein die farblich bis an die Heckstoßstange gezogene C-Säule ist alles andere als ein optischer Leckerbissen. Hier wollte man tricksen, um den Clubman nicht zu lang wirken zu lassen. Ein weiterer Minuspunkt: Der Kofferraum bräuchte dringend eine vernünftig breite Öffnung.
Der Fahrer merkt vom Unterschied zwischen Mini und Mini Clubman wenig. Das Fahrgefühl selbst hat durch den verlängerten Radstand und die Gesamtlänge von 3,96 Meter eher gewonnen. Agil ist der 1,2 Tonnen schwere Mini auch als Edellaster, straff gefedert zudem. So wird Mini nicht müde, auch beim Familienmodell das viel zitierte Go-Kart-Feeling herbeizubeten. Wie man es auch wendet: Das Fahrverhalten des Mini Clubman ist vorbildlich. Lenkung, Schaltung, Bremsen und der 175 PS starke Vierzylinder mit Turboaufladung sind über jeden Zweifel erhaben. Von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden - das ist gewohnt sportlich und eine Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h kann man Dank des Längenzuwachses noch mehr genießen. Dabei soll sich der Durchschnittsverbrauch bei 6,3 Litern Super einpendeln das entspricht beachtlich bescheidenen 150 g CO2/km. Möglich macht dies ein verändertes Energiekonzept mit Bremsrückgewinnung und Start-Stopp-Automatik.
Angesichts von 260 Nm maximalem Drehmoment fehlt Fahrer und Fahrerin nicht viel zum Glück. An den breiten Mittelsteg im Rückspiegel muss man sich jedoch erst gewöhnen. Zum vorbeispicken ist er einfach zu breit. Und etwas weniger Platzcharme würde dem Mini am Armaturenbrett durchaus gut zu Gesicht stehen.
Schließlich bleibt sich der Mini außer beim Fahrverhalten und Image auch beim Preisniveau treu. Der Einstieg in den Club der Clubman ist nicht günstig: Das 120 PS starke Einstiegsmodell Clubman Cooper kostet mit wenig überzeugender Serienausstattung bereits 19.900 Euro. Diesel- und Cooper S-Versionen liegen sogar bei 21.600 bzw. 23.900 Euro. Dass dabei eine Klimaanlage ebenso wenig enthalten ist wie Nebelscheinwerfer, Regensensor oder eine Höhenverstellung für den Beifahrersitz wird die Mini-Fans nicht weiter überraschen. Immerhin konnte sich BMW dazu aufraffen, den Clubman serienmäßig mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm (DSC) auszustatten. Das war nicht immer so.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-24
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