Fahrbericht: Mazda2 1.3 MZR - Der Spaßhüpfer
Testbericht
Grasgrüne Lackierung, sexy Blechkleid, spritzige Motoren: Der neue Mazda 2 ist alles, nur nicht langweilig. Für 11.950 Euro gibt es eine Menge Auto mit viel Pfiff. Ein paar Macken trüben das Gesamtbild allerdings.
Japanische Autobauer haben sich über Jahre hinweg ihr Image erarbeitet: Ein Toyota ist vernünftig und zuverlässig, ein Daihatsu sparsam und günstig. Und ein Mazda ist schick und sportlich. Für MX-5, RX-8 oder Mazda 6 gilt das ohne Einschränkung. Der Mazda 2 allerdings war bislang so erotisch wie eine Bahnschranke. Um im knüppelhart umkämpften B-Segment (so heißt die Polo-Klasse offiziell) wieder mitzuspielen, musste ein echter Paukenschlag her. Hier ist er: Der neue Mazda 2 hat bei der Optik deutlich zugelegt, beim Gewicht dafür abgespeckt - er ist vier Zentimeter kürzer und 100 Kilogramm leichter als der Vorgänger.
Die elegant hohe Hüftlinie hat aber auch Nachteile. Die Übersicht nach hinten ist nicht optimal, und mit knapp 72 Zentimeter erreicht die Ladekante eine Bandscheiben-unfreundliche Höhe. Der Gepäckraum geht mit 250 Litern für diese Klasse in Ordnung, ist allerdings 17 Liter kleiner als beim alten Mazda 2. Beim Lackangebot gibt sich Mazda farbenfroh: Ob grün wie ein Grashüpfer, in warmes Gold getaucht oder in dunklem Blau lackiert die Farbpalette ist für ein Auto des B-Segments erfreulich frisch.
Im Innenraum ist der kleine Mazda wohltuend konservativ. Das Armaturenbrett ist übersichtlich, alle Bedienungselemente hat man sofort im Griff. Der Schalthebel sitzt griffgünstig auf der Mittelkonsole. Dosiert eingesetzte Rundungen, weiß unterlegte und perfekt ablesbare Instrumente sowie ein eigenwillig gestaltetes Radio-Bedienteil verhindern, dass das Mazda-Cockpit ins Langweilige abgleitet. Der Aschenbecher lässt sich herausnehmen, teilt sich ansonsten den Platz mit dem Becherhalter. Man muss sich also entscheiden - Kaffee oder Kippe. Oder man parkt den Ascher auf der Ablage neben der Handbremse. Pfiffig ist das zweigeteilte Handschuhfach: Der vordere Teil dient als Einschub für Straßenkarten oder Zeitschriften und ist auch bei geschlossenem Handschuhfach erreichbar. Das Platzangebot ist gut, auch auf der Rückbank wird es Erwachsenen nicht eng. Einen dicken Minuspunkt gibt es aber für die Sitze. Das Gestühl ist vor allem an den Wangen viel zu weich, bietet wenig Seitenhalt und ist auf langen Strecken unbequem.
So wie Mazdas neuer Kompakt-Flitzer aussieht, fährt er sich auch. Das Basismodell MZR 1.3 mit 75 PS reicht schon aus, um den Japaner flott durch die Kurven zu dirigieren. Peugeots 207 zum Beispiel wirkt mit dem 75 PS-Basisbenziner wesentlich phlegmatischer. Wie alle Mazda-Motoren schreien sowohl der 1.3- als auch der 1.5-Liter Motor nach Drehzahlen. Der Japaner will durch häufiges Schalten bei Laune gehalten werden, was mit der knackigen Fünfgang-Box aber nicht schwer fällt. Der MZR 1.5 mit 103 PS kann seine Vorteile vor allem auf der Autobahn ausspielen, weil ihm bei hohem Tempo erst später die Puste ausgeht. Das Motorengeräusch bleibt dabei so moderat, dass zumindest das Ohr einen sechsten Gang nicht vermisst.
Der Haken der Drehzahl-Freude der kleinen Saugmotoren ist der Verbrauch. Bei den Testfahrten gelang es weder mit dem MZR 1.3 noch mit dem MZR 1.5, den offiziellen Durchschnittsverbrauch von 5,4 bzw. 5,9 Litern auch nur annähernd zu erreichen. Im Schnitt flossen zwei Liter mehr durch die Leitungen. Kleiner Trost für passionierte Spritsparer: Im kommendem Jahr soll der Mazda 2 auch als 68 PS starke Diesel-Version zu haben sein.
Der Mazda untersteuert zwar deutlich, bleibt aber auch in schnellen Kurven gutmütig. Das ESP bringt den Fahrer erst spät auf den Pfad der Tugend zurück. Abzüge gibt es für den Federungskomfort bei Bodenwellen und bei hohen Geschwindigkeiten. Der Mazda federt stark aus und wirkt auf welligem Untergrund ein wenig unruhig.
Mit einem Basispreis von 11.950 Euro ist der Mazda 2 günstiger als der Vorgänger und im Vergleich zur Konkurrenz gut aufgestellt: Einen Renault Clio gibt es ab 11.400 Euro, den Toyota Yaris ab 11.490 Euro, Nissan will für den Micra 10.790 Euro sehen, Peugeot für den 207 12.250 Euro. Der Corsa fängt bei 11.420 Euro an und beim Polo ist man mit 11.900 Euro dabei. Der Mazda hat allerdings schon in der Grundversion fünf Türen. Den Dreitürer schieben die Japaner noch nach. Auch für eine sportliche MPS-Version stehen die Chancen nicht schlecht. Eins hat der Mazda 2 der Konkurrenz in jedem Fall voraus: Alle Modelle sind serienmäßig mit dem Schleuderschutz ESP ausgestattet.
In der Grundausstattung "Impuls" hat der Mazda 2 außer elektrisch verstellbaren Spiegeln und Zentralverriegelung nichts Nennenswertes an Bord. Erst der "Independence" lockt mich Audiosystem, elektrischen Fensterhebern und Klimaanlage. Bei der Version "Impression" (ab 15.100 Euro) kostet dann nur noch Metalliclack Aufpreis. Die wichtigsten Komfortoptionen kann man sich aber schon für die Basisversion in verschiedenen Ausstattungspaketen besorgen.
Japanische Autobauer haben sich über Jahre hinweg ihr Image erarbeitet: Ein Toyota ist vernünftig und zuverlässig, ein Daihatsu sparsam und günstig. Und ein Mazda ist schick und sportlich. Für MX-5, RX-8 oder Mazda 6 gilt das ohne Einschränkung. Der Mazda 2 allerdings war bislang so erotisch wie eine Bahnschranke. Um im knüppelhart umkämpften B-Segment (so heißt die Polo-Klasse offiziell) wieder mitzuspielen, musste ein echter Paukenschlag her. Hier ist er: Der neue Mazda 2 hat bei der Optik deutlich zugelegt, beim Gewicht dafür abgespeckt - er ist vier Zentimeter kürzer und 100 Kilogramm leichter als der Vorgänger.
Die elegant hohe Hüftlinie hat aber auch Nachteile. Die Übersicht nach hinten ist nicht optimal, und mit knapp 72 Zentimeter erreicht die Ladekante eine Bandscheiben-unfreundliche Höhe. Der Gepäckraum geht mit 250 Litern für diese Klasse in Ordnung, ist allerdings 17 Liter kleiner als beim alten Mazda 2. Beim Lackangebot gibt sich Mazda farbenfroh: Ob grün wie ein Grashüpfer, in warmes Gold getaucht oder in dunklem Blau lackiert die Farbpalette ist für ein Auto des B-Segments erfreulich frisch.
Im Innenraum ist der kleine Mazda wohltuend konservativ. Das Armaturenbrett ist übersichtlich, alle Bedienungselemente hat man sofort im Griff. Der Schalthebel sitzt griffgünstig auf der Mittelkonsole. Dosiert eingesetzte Rundungen, weiß unterlegte und perfekt ablesbare Instrumente sowie ein eigenwillig gestaltetes Radio-Bedienteil verhindern, dass das Mazda-Cockpit ins Langweilige abgleitet. Der Aschenbecher lässt sich herausnehmen, teilt sich ansonsten den Platz mit dem Becherhalter. Man muss sich also entscheiden - Kaffee oder Kippe. Oder man parkt den Ascher auf der Ablage neben der Handbremse. Pfiffig ist das zweigeteilte Handschuhfach: Der vordere Teil dient als Einschub für Straßenkarten oder Zeitschriften und ist auch bei geschlossenem Handschuhfach erreichbar. Das Platzangebot ist gut, auch auf der Rückbank wird es Erwachsenen nicht eng. Einen dicken Minuspunkt gibt es aber für die Sitze. Das Gestühl ist vor allem an den Wangen viel zu weich, bietet wenig Seitenhalt und ist auf langen Strecken unbequem.
So wie Mazdas neuer Kompakt-Flitzer aussieht, fährt er sich auch. Das Basismodell MZR 1.3 mit 75 PS reicht schon aus, um den Japaner flott durch die Kurven zu dirigieren. Peugeots 207 zum Beispiel wirkt mit dem 75 PS-Basisbenziner wesentlich phlegmatischer. Wie alle Mazda-Motoren schreien sowohl der 1.3- als auch der 1.5-Liter Motor nach Drehzahlen. Der Japaner will durch häufiges Schalten bei Laune gehalten werden, was mit der knackigen Fünfgang-Box aber nicht schwer fällt. Der MZR 1.5 mit 103 PS kann seine Vorteile vor allem auf der Autobahn ausspielen, weil ihm bei hohem Tempo erst später die Puste ausgeht. Das Motorengeräusch bleibt dabei so moderat, dass zumindest das Ohr einen sechsten Gang nicht vermisst.
Der Haken der Drehzahl-Freude der kleinen Saugmotoren ist der Verbrauch. Bei den Testfahrten gelang es weder mit dem MZR 1.3 noch mit dem MZR 1.5, den offiziellen Durchschnittsverbrauch von 5,4 bzw. 5,9 Litern auch nur annähernd zu erreichen. Im Schnitt flossen zwei Liter mehr durch die Leitungen. Kleiner Trost für passionierte Spritsparer: Im kommendem Jahr soll der Mazda 2 auch als 68 PS starke Diesel-Version zu haben sein.
Der Mazda untersteuert zwar deutlich, bleibt aber auch in schnellen Kurven gutmütig. Das ESP bringt den Fahrer erst spät auf den Pfad der Tugend zurück. Abzüge gibt es für den Federungskomfort bei Bodenwellen und bei hohen Geschwindigkeiten. Der Mazda federt stark aus und wirkt auf welligem Untergrund ein wenig unruhig.
Mit einem Basispreis von 11.950 Euro ist der Mazda 2 günstiger als der Vorgänger und im Vergleich zur Konkurrenz gut aufgestellt: Einen Renault Clio gibt es ab 11.400 Euro, den Toyota Yaris ab 11.490 Euro, Nissan will für den Micra 10.790 Euro sehen, Peugeot für den 207 12.250 Euro. Der Corsa fängt bei 11.420 Euro an und beim Polo ist man mit 11.900 Euro dabei. Der Mazda hat allerdings schon in der Grundversion fünf Türen. Den Dreitürer schieben die Japaner noch nach. Auch für eine sportliche MPS-Version stehen die Chancen nicht schlecht. Eins hat der Mazda 2 der Konkurrenz in jedem Fall voraus: Alle Modelle sind serienmäßig mit dem Schleuderschutz ESP ausgestattet.
In der Grundausstattung "Impuls" hat der Mazda 2 außer elektrisch verstellbaren Spiegeln und Zentralverriegelung nichts Nennenswertes an Bord. Erst der "Independence" lockt mich Audiosystem, elektrischen Fensterhebern und Klimaanlage. Bei der Version "Impression" (ab 15.100 Euro) kostet dann nur noch Metalliclack Aufpreis. Die wichtigsten Komfortoptionen kann man sich aber schon für die Basisversion in verschiedenen Ausstattungspaketen besorgen.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-24
Getestete Modelle
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