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Testbericht

Stefan Grundhoff, 16. März 2009
Von außen hat sich beim überarbeiteten Jeep Patriot nichts getan. Doch sein Innenraum hat deutlich gewonnen. Und wer weiß schon, dass der weich gespülte US-Klettermaxe einer der sparsamsten SUV seiner Klasse ist?

Es gibt spektakulärere Jeeps als den Jeep Patriot. Der ist nichts für den harten Einsatz im Gelände gedacht und somit eigentlich ein Schlag ins Gesicht der urwüchsigen Jeep-Fans. Die pilotieren schließlich seit Jahren einen Wrangler oder Grand Cherokee durchs Dickicht. So what? Der amerikanische Offroad-Bauer, neben Land Rover für das Urgestein im Gelände zuständig, hatte den Trend zu soften Allradlern vor Jahren schlicht verschlafen und mussten sich von Toyota RAV4, BMW X3 und weiteren Asia-Modellen vorführen lassen. Spät, zu spät, kamen mit den Modellen Compass und Patriot neue Hoffnungsträger für den Innenstadtdschungel. Der kantigere und deutlich stimmigere Patriot kann sich im Modelljahr 2009 nun über ein kleines Facelift freuen.

Hätte man sich gewünscht, dass es auch außen zumindest leichte Anpassungen und Überarbeitungen gegeben hätte, so beschränken sich diese allein auf den Innenraum. Das preiswert anmutende Armaturenbrett des Vorgängers ist dabei ebenso verschwunden wie die Türverkleidungen oder Abdeckungen mit ihrem Billigcharme. Leider haben die Rahmenkopfstützen im Plastiklook die ansonsten stimmige Modellpflege überlebt. Auch wer die edle Limited-Ausstattung mit beheizbaren Teilledersitzen ordert, muss sich mit den wenig schmuckenvollen Plastikungetümen am Hinterkopf arrangieren. Das neue Cockpit wirkt dagegen deutlich wertig. Und auch der nun mit Teppich ausgeschlagene Laderaum verbreitet deutlich mehr Atmosphäre als bisher.

In die ewigen Jagdgründe eingegangen ist auch das alles andere als überzeugende Navigationssystem. Das aktuelle Modell kann zwar nicht mit den besten seiner Zunft mithalten, greift mit seiner Festplatte und entsprechenden Bluetooth- und iPod-Anschlüssen jedoch auf zeitgemäße Technik zurück. Der Kofferraum des 4,41 Meter langen Amerikaners schluckt maximal 1.357 Litern.

Unverändert zeigt sich der Antrieb des Jeep Patriot. Der Volumenmotor bleibt bis auf weiteres das zwei Liter große Pumpe-Düse-Triebwerk mit Turboaufladung aus dem Hause Volkswagen. Die 103 kW/140 PS und 310 Nm Drehmoment verrichten im Mittelklasse-Jeep ordentlich und aus niedrigen Drehzahlen heraus ihre Arbeit. Der Motor ist bekannt durchzugsstark, aber nach wie vor recht rauh. Von der verbesserten Geräuschdämmung, die der Jeep Patriot im Rahmen der Modellpflege bekommen haben soll, merkt man wenig. Immerhin hält sich sein Verbrauch in Grenzen. Mit 6,4 Litern Diesel auf 100 Kilometern gehört der Amerikaner zu den sparsamsten Autos seiner Klasse. Und das ganze ohne teure Effizienzmaßnahmen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp 190 km/h.

Der 1,6 Tonnen schwere Amerikaner wird auf trockener Straße allein über die Vorderachse angetrieben. Dreht eines der beiden Räder jedoch durch, wird bis zu der Hälfte der Motorleistung per elektronischer Kupplung an die Hinterachse übertragen. Wer vorher weiß, dass der Untergrund rutschig ist, kann den 4x4-Antrieb auch manuell zuschalten und freut sich über 20 Zentimeter Bodenfreiheit. Der Basispreis für den 170 PS starken Jeep Patriot 2.4 Sport liegt bei 25.290 Euro. Deutlich interessanter dürfte für die meisten Kunden jedoch der 2.0 CRD Limited sein, der bei 30.490 Euro startet. Das Navigationssystem kostet teure 2.320 Euro extra.

Quelle: Autoplenum, 2009-03-16

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