Fahrbericht: Hyundai i10 1.1 - Korea-Kitz
Testbericht
Frühjahrsputz bei Hyundai: Nach dem kompakten i30 tritt der i10 auf den Plan. Der Nachfolger des Atos sticht mit einem frisch-fröhlichen Innenraum aus der Masse heraus und bietet ein attraktives Gesamtpaket.
Die "Empty-Nesters" sind eine wichtige Zielgruppe im Kleinstwagen-Segment. Gemeint sind Paare im Alter von 50 bis 70, die keine Kinder haben oder deren Nachwuchs bereits aus dem Haus ist. Für den gelegentlichen Besuch bei den Enkeln oder den Ausflug ins Museum sind die Ansprüche ans Auto meist nicht groß: Bequem, wendig und sparsam muss es sein, die Bedienung darf keine Fragen aufwerfen und zur Not sollte der Wagen auch noch zwei Personen zusätzlich Platz bieten.
Im Club der unteren Zehntausend bezogen auf den Kaufpreis in Euro ist die Auswahl mittlerweile recht groß. Platzhirsche sind der Daihatsu Cuore und das baugleiche Trio Citroën C1/Toyota Aygo/Peugeot 107. Auch der Chevrolet Matiz und natürlich der Dacia Logan sind für weniger als 10.000 Euro zu haben. In diesem Preissegment muss man aber oft Abstriche machen bei Ausstattung, Leistung, Komfort und beim Ambiente. Dass das ohne große Bauchschmerzen über die Bühne gehen kann, zeigt der neue Hyundai i10. Er soll den Marktanteil der Koreaner im sogenannten A-Segment stärken und wird in Indien gebaut.
Von außen versprüht der i10 nicht gerade den Charme des Fiat 500. Aber das freundliche Gesicht mit der Chromspange am Grill, die wie Daumen hoch gereckten Rückleuchten und der schwungvolle Anstieg an der C-Säule bescheren ihm trotzdem Punkte auf der Knuddel-Skala. Das Kardinalziel des 3,57 Meter langen und 1,6 Meter breiten Hyundai lautet aber: Maximales Platzangebot auf minimalem Raum. Dieses Versprechen kann der Koreaner nicht ganz einlösen. Die Kopffreiheit auf allen Sitzen ist gut. Und der Kofferraum ist mit 225 Litern (910 Liter bei umgelegten Rücksitzen) größer als beim Cuore oder C1. Doch im Fond zwackt es an den Knien, wenn zwei große Erwachsene hintereinander sitzen. Auch die hinteren Kopfstützen reichen für Sitzriesen nicht hoch genug.
Ein Plus des Hyundai im Vergleich zu C1, Cuore oder Matiz ist der schicke Innenraum. Der geschwungene Instrumententräger rahmt gut ablesbare Uhren ein. Die Mittelkonsole ragt vom großen Radio wie eine Zunge nach unten. Im Innenraum verteilen sich kleine Ablagen. Farbige Flächen auf den Sitzen, am Armaturenbrett und in den Türverkleidungen vertreiben jeden Spar-Mief. Vor allem aber vermitteln die angenehm anzufassenden Kunststoffe und die sauber eingepassten Schalter mit ihren Zierblenden den Passagieren niemals das Gefühl, in einem Billigauto zu sitzen.
Mit seinem kleinen Wendekreis und den überschaubaren Abmessungen wird der i10 zum Parkplatz-König, auch wenn man die Motorhaube leider nicht gut einsehen kann. Der i10 fährt sich sehr angenehm und lässt sich auch in schnellen Kurven kaum aus der Ruhe bringen. Das Fahrwerk ist bei Querfugen etwas holprig, verdient alles in allem aber das Prädikat komfortabel.
Unter der Haube steht neben einem 75 PS starken Dieselmotor ein 1,1 Liter großer Benziner mit 66 PS zur Auswahl parat. Der Motor erfüllt Basiswünsche nicht mehr, aber auch nicht weniger. Unten herum ist der i10 spritzig unterwegs und flitzt hurtig von der Ampel weg. Sobald man das nächste Ortsschild hinter sich lässt, ist Schaltarbeit angesagt. Denn nur mit entsprechenden Drehzahlen kann man den kleinen Vierzylinder zur Arbeit zwingen es stehen nur magere 99 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Ab Tempo 100 passiert selbst im vierten Gang nicht mehr viel. Bis man soweit ist, vergehen 15,6 Sekunden (vier mehr als beim viel leichteren Daihatsu Cuore), und irgendwo zwischen 150 und 160 Km/h ist Schluss.
Immerhin ist der Motor mit einem Durchschnittsverbrauch von fünf Litern Verbrauch sparsam (Diesel: 4,3 Liter). Wer den i10 oft außerorts bewegen will, dürfte den neuen 1.2 16V-Benziner mit 75 PS in Erwägung ziehen. Er ist Ende des Jahres zu haben, bietet zumindest auf dem Papier eine deutlich bessere Drehmomentkurve und kommt im Verbund mit einem knackiger abgestimmten Fahrwerk. Geschaltet wird der i10 mit einem leichtgängigen, aber präzisen Fünfganggetriebe. Alternativ steht eine Viergangautomatik zur Verfügung, die man aber nur schaltunwilligen alten Damen empfehlen kann. Der Automat ist träge, lässt den Motor laut aufdröhnen und saugt dem i10 die Spritzigkeit aus den Adern wie Dracula das Blut. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h verlängert sich auf 18,5 Sekunden, der Spritverbrauch steigt um fast einen Liter auf 5,9 Liter pro 100 Kilometer (Werksangabe).
Die Preise für den i10 stehen noch nicht fest. Die Basisversion wird mit 9.990 Euro knapper als erwartet unter der magischen 10.000 Euro-Grenze bleiben. Der alte Hyundai Atos war zuletzt für deutlich unter 8.000 Euro angeboten worden. Neben der Basisausstattung "Classic" gibt es das "Style"-Paket, bei dem unter anderem Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, Seitenairbags und Servolenkung an Bord sind. Immer serienmäßig gibt es ein CD-Radio, ABS und zwei Airbags. ESP kostet satte 550 Euro Aufpreis.
Die "Empty-Nesters" sind eine wichtige Zielgruppe im Kleinstwagen-Segment. Gemeint sind Paare im Alter von 50 bis 70, die keine Kinder haben oder deren Nachwuchs bereits aus dem Haus ist. Für den gelegentlichen Besuch bei den Enkeln oder den Ausflug ins Museum sind die Ansprüche ans Auto meist nicht groß: Bequem, wendig und sparsam muss es sein, die Bedienung darf keine Fragen aufwerfen und zur Not sollte der Wagen auch noch zwei Personen zusätzlich Platz bieten.
Im Club der unteren Zehntausend bezogen auf den Kaufpreis in Euro ist die Auswahl mittlerweile recht groß. Platzhirsche sind der Daihatsu Cuore und das baugleiche Trio Citroën C1/Toyota Aygo/Peugeot 107. Auch der Chevrolet Matiz und natürlich der Dacia Logan sind für weniger als 10.000 Euro zu haben. In diesem Preissegment muss man aber oft Abstriche machen bei Ausstattung, Leistung, Komfort und beim Ambiente. Dass das ohne große Bauchschmerzen über die Bühne gehen kann, zeigt der neue Hyundai i10. Er soll den Marktanteil der Koreaner im sogenannten A-Segment stärken und wird in Indien gebaut.
Von außen versprüht der i10 nicht gerade den Charme des Fiat 500. Aber das freundliche Gesicht mit der Chromspange am Grill, die wie Daumen hoch gereckten Rückleuchten und der schwungvolle Anstieg an der C-Säule bescheren ihm trotzdem Punkte auf der Knuddel-Skala. Das Kardinalziel des 3,57 Meter langen und 1,6 Meter breiten Hyundai lautet aber: Maximales Platzangebot auf minimalem Raum. Dieses Versprechen kann der Koreaner nicht ganz einlösen. Die Kopffreiheit auf allen Sitzen ist gut. Und der Kofferraum ist mit 225 Litern (910 Liter bei umgelegten Rücksitzen) größer als beim Cuore oder C1. Doch im Fond zwackt es an den Knien, wenn zwei große Erwachsene hintereinander sitzen. Auch die hinteren Kopfstützen reichen für Sitzriesen nicht hoch genug.
Ein Plus des Hyundai im Vergleich zu C1, Cuore oder Matiz ist der schicke Innenraum. Der geschwungene Instrumententräger rahmt gut ablesbare Uhren ein. Die Mittelkonsole ragt vom großen Radio wie eine Zunge nach unten. Im Innenraum verteilen sich kleine Ablagen. Farbige Flächen auf den Sitzen, am Armaturenbrett und in den Türverkleidungen vertreiben jeden Spar-Mief. Vor allem aber vermitteln die angenehm anzufassenden Kunststoffe und die sauber eingepassten Schalter mit ihren Zierblenden den Passagieren niemals das Gefühl, in einem Billigauto zu sitzen.
Mit seinem kleinen Wendekreis und den überschaubaren Abmessungen wird der i10 zum Parkplatz-König, auch wenn man die Motorhaube leider nicht gut einsehen kann. Der i10 fährt sich sehr angenehm und lässt sich auch in schnellen Kurven kaum aus der Ruhe bringen. Das Fahrwerk ist bei Querfugen etwas holprig, verdient alles in allem aber das Prädikat komfortabel.
Unter der Haube steht neben einem 75 PS starken Dieselmotor ein 1,1 Liter großer Benziner mit 66 PS zur Auswahl parat. Der Motor erfüllt Basiswünsche nicht mehr, aber auch nicht weniger. Unten herum ist der i10 spritzig unterwegs und flitzt hurtig von der Ampel weg. Sobald man das nächste Ortsschild hinter sich lässt, ist Schaltarbeit angesagt. Denn nur mit entsprechenden Drehzahlen kann man den kleinen Vierzylinder zur Arbeit zwingen es stehen nur magere 99 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Ab Tempo 100 passiert selbst im vierten Gang nicht mehr viel. Bis man soweit ist, vergehen 15,6 Sekunden (vier mehr als beim viel leichteren Daihatsu Cuore), und irgendwo zwischen 150 und 160 Km/h ist Schluss.
Immerhin ist der Motor mit einem Durchschnittsverbrauch von fünf Litern Verbrauch sparsam (Diesel: 4,3 Liter). Wer den i10 oft außerorts bewegen will, dürfte den neuen 1.2 16V-Benziner mit 75 PS in Erwägung ziehen. Er ist Ende des Jahres zu haben, bietet zumindest auf dem Papier eine deutlich bessere Drehmomentkurve und kommt im Verbund mit einem knackiger abgestimmten Fahrwerk. Geschaltet wird der i10 mit einem leichtgängigen, aber präzisen Fünfganggetriebe. Alternativ steht eine Viergangautomatik zur Verfügung, die man aber nur schaltunwilligen alten Damen empfehlen kann. Der Automat ist träge, lässt den Motor laut aufdröhnen und saugt dem i10 die Spritzigkeit aus den Adern wie Dracula das Blut. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h verlängert sich auf 18,5 Sekunden, der Spritverbrauch steigt um fast einen Liter auf 5,9 Liter pro 100 Kilometer (Werksangabe).
Die Preise für den i10 stehen noch nicht fest. Die Basisversion wird mit 9.990 Euro knapper als erwartet unter der magischen 10.000 Euro-Grenze bleiben. Der alte Hyundai Atos war zuletzt für deutlich unter 8.000 Euro angeboten worden. Neben der Basisausstattung "Classic" gibt es das "Style"-Paket, bei dem unter anderem Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, Seitenairbags und Servolenkung an Bord sind. Immer serienmäßig gibt es ein CD-Radio, ABS und zwei Airbags. ESP kostet satte 550 Euro Aufpreis.
Quelle: Autoplenum, 2008-02-13
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