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Testbericht

Stefan Grundhoff, 18. Januar 2008
60 Prozent aller Focus-Kunden entscheiden sich für einen Kombi. Auch nach der jüngsten Überarbeitung dürfte der geräumige Turnier die meisten Ford-Kunden locken.

Facelifts liefern oft kaum mehr als marginale Änderungen. Ein paar neue Scheinwerfer hier, eine neue Zierleiste dort – das war es meist auch schon. Auch die Ford-Ingenieure hätten beim neuen Focus, der im Februar nächsten Jahres auf den Markt kommt, durchaus noch etwas mehr Hand anlegen können. Das heißt aber nicht, dass sich optisch und technisch wenig getan hätte. Die erfolgreiche Markteinführung des Mondeo strahlt auf den kleinen Bruder ab: Neue Scheinwerfer vorn, eine kraftvolle Frontschürze, konturierte Seitenteile und Türen, dazu markantere Elemente am Heck – kaum jemand dürfte den überarbeiteten Ford Focus mit seinem seit 2005 angebotenen Vorgänger verwechseln. Frisch gestärkt will man der Konkurrenz aus VW Golf, Opel Astra und den unzähligen Importmodell von Hyundai bis Peugeot Herr werden.

Besonders im Innenraum des neuen Ford Focus hat sich einiges getan. Neu gestaltete Instrumente, Schalter und Bedieneinheiten stehen dem Kölner mit Produktionsstandort Saarlouis gut zu Gesicht. Überfällig: Die Mittelkonsole hat an Wertigkeit gewonnen. Die Sitze dagegen waren schon immer gut, das Platzangebot sowieso. Der Kombi mit Namen Turnier bietet das, wovon praktisch veranlagte Familienväter mit ein bis zwei Kindern träumen. Ein 503 bis 1.546 Liter großer Kofferraum, eine niedrige Ladekante, locker umlegbare Rückbank – so etwas gefällt. Dass sich der Focus Turnier auch in der 2008er Generation bei aller Praktikabilität noch ausgesprochen gut fährt, ist mehr als ein netter Nebeneffekt. Die präzise Lenkung, die wie von selbst in die nächste Stufe schnackenden Gänge und das extrem dynamische Fahrwerk sorgen für noch mehr Glanz als das aufgefrischte Styling.

Zwar gibt es ab nächstem Februar auch eine besonders sparsame ECOnetic-Version. Doch Ford setzt eher auf die breite Masse. "Bereits unser normaler 1.6-TDCi-Motor mit 109 PS hat mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometern einen CO2-Ausstoß von unter 120 Gramm pro Kilometer", sagt Jürgen Stackmann, Geschäftsführer Marketing und Verkauf bei Ford. "Der ECOnetic-Version ist mit 4,3 Litern das verbrauchsgünstigste Fahrzeug seiner Klasse - bei konventionellem Antrieb." Sowohl ECOnetic als auch der normale Focus 1.6 TDCi verzichten jedoch nicht nur auf ein sinnvolles Sechsgang-Getriebe sondern auch auf eine Schaltpunktanzeige oder eine Start-Stopp-Funktion, um den Fahrer zur Sparsamkeit zu erziehen.

Die sechs Gänge stehen dem 4,47 Meter langem Turnier mit dem Zweiliter-Diesel exzellent. Ab nächstem Frühjahr folgt zudem ein Doppelkupplungsgetriebe mit Bezeichnung PowerShift, das gerade mal 0,2 Liter mehr als ein Handschalter verbrauchen soll. Der leise und vibrationsarme Vierzylinder-Diesel zieht gewohnt kraftvoll durch und erlaubt jederzeit lässiges und schaltfaules Fahren. 100 kW/136 PS und 320 Nm maximales Drehmoment bei 2.000 U/min machen es möglich, dass man auch aus dem Drehzahlkeller auf Touren kommt. Von 0 auf 100 km/h in 9,5 Sekunden und 203 km/h Spitzengeschwindigkeit - das versteht sich gut mit einem Durchschnittsdurst von 5,6 Litern Diesel auf 100 Kilometern.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei einem Focus, der einem auf der Straße entgegenkommt, um einen Focus Turnier 1,6 TDCi Style handelt ist groß", sagt Stackmann: "Das ist das am meisten verbreitete Modell." Kein Wunder. Denn mit einem Preis von 21.250 Euro gibt es viel Auto, jede Menge Nutzen und mageren Verbrauch für wenig Geld. Serienmäßig sind beim Style unter anderem Klimaanlage, elektrische Außenspiegel, Soundsystem und Bordcomputer. Damit kommen die meisten aus. Dass die hinteren Fensterscheiben auch beim neuen Modell noch Kurbeln haben, ist dagegen ebenso peinlich wie die 50 Euro extra für einen zweiten Funkschlüssel. Elektrische Fensterheber hinten kosten sinnfreie 255 Euro zusätzlich. Deutlich sinnvoller sind dagegen eine Klimaautomatik (405 Euro), beheizbare Sitze (255 Euro), Nebelscheinwerfer (160 Euro) und Navigationssystem 2.050 Euro. Auf Wunsch gibt es zudem Bi-Xenon-Kurvenlicht und LED-Rückleuchten.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-18

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