Fahrbericht: Ford Fiesta 1.6 TDCi - Kölsch global
Testbericht
Der Fiesta soll Fords Weltauto werden. Das klingt nach Kleinwagen-Einheitsbrei. Doch der jüngste Spross der Kölner glänzt mit einem Cockpit zum Wohlfühlen, einem knackigen Fahrwerk und spritzigen Motoren.
Mit dem neuen Fiesta hat Ford die Latte für Behaglichkeit ziemlich hoch gesetzt. Von gelungener Zweifarben-Optik mit Chromakzenten bis zur Ambiente-Beleuchtung in warmen Tönen bietet der kleine Kölner überraschend viel Wohnzimmer-Atmosphäre. Platz gibt es reichlich - solange man nicht im Fond sitzt: Für große Passagiere wird es dort sowohl im Drei- als auch im Fünftürer eng an den Knien. Und die Kopffreiheit ist nur Durchschnitt.
Die Mittelkonsole wird von einem breiten V-förmigen Bedienfeld beherrscht, das Ford "Human-Machine-Interface" nennt. "Wir haben es ähnlich wie das Bedienfeld eines Handys gestaltet", sagt Fiesta-Chefdesigner Stefan Lamm passend zur angestrebten jungen, technikbegeisterten Zielgruppe des Autos. Die Bedienung für Radio, CD-Spieler, Telefon und Bordcomputer ist kompakt zusammengefasst. Weniger gelungen sind die zu tief angebrachten Schalter für Lüftung und Klimaanlage mit einer winzigen digitalen Temperatur-Anzeige.
Im Gegensatz zu Opel beim Corsa hat Ford beim Fiesta vor lauter Freunde an innovativen Cockpit-Landschaften nicht die Ablagen vergessen. Eine Reihe von Fächern in der Mittelkonsole schluckt Krimskrams, ein ordentliches Handschuhfach und genügend Becherhalter gibt es auch. Das Fassungsvermögen des Kofferraums ist mit 295 Litern (979 Liter bei umgeklappten Rücksitzen) annehmbar ganz im Gegensatz zur rund 70 Zentimeter hohen Ladekante. Die kauft man sich mit Fords dynamischem Design ebenso ein wie die dürftige Übersicht nach hinten bei Spurwechseln oder Parkmanövern.
Unter der Haube stehen vier Benzinmotoren (60, 82, 96 und 120 PS) sowie ein 90 PS-Diesel zur Verfügung. Rund zwei Drittel der Kunden werden sich nach Fords Schätzung für den 82 PS-Benziner entscheiden - fahren konnte man bislang aber nur den Top-Benziner und den Diesel. Der 1,6-Liter-Motor (120 PS) hat mit dem Fiesta leichtes Spiel und bereitet eine Menge Fahrspaß. Motor- und Windgeräusche sind selbst bei 160 km/h nicht zu laut. Der Diesel macht ebenfalls ein gute Figur, solange es nicht bergauf geht dann muss man öfter zum Schalthebel greifen. Außergewöhnlich gut für diese Fahrzeugklasse ist das Fahrwerk. Trotz der Kleinwagen-typisch einfachen Konstruktion (Halbstarrachse mit Schraubenfedern und separaten Stoßdämpfern) liegt der Fiesta auch in schnellen Kurven ungewöhnlich ruhig, untersteuert wenig und vermittelt ein sehr sicheres Fahrgefühl. ESP ist serienmäßig an Bord, doch selbst bei forscher Fahrweise ist es meistens arbeitslos.
Den Durchschnittsverbrauch des 120 PS-Benziners gibt Ford mit 5,9 Litern pro 100 Kilometer an (Diesel: 4,2 Liter). Das Fünfganggetriebe ist gut abgestuft, gerade der Diesel würde aber auch einen sechsten Gang vertragen. Der Spar-Diesel Econetic hat ebenfalls nur fünf Gänge. Er kommt Anfang 2009 auf den Markt und soll im Schnitt 3,7 Liter verbrauchen.
Der neue Fiesta steht ab Oktober beim Händler und kostet mit 60 PS-Benziner in der Basisausstattung Ambiente 11.250 Euro. Das sind 260 Euro mehr als bisher. Allerdings sind jetzt unter anderem ESP und elektrisch verstellbare Spiegel serienmäßig an Bord. Zum Vergleich: Einen Opel Corsa gibt es ab 11.740 Euro, der Polo ist ab 11.975 Euro zu haben. Für einen Peugeot 207 muss man 12.400 Euro investieren, für einen Toyota Yaris 11.675 Euro und für einen Fiat Grande Punto 11.750 Euro. Damit ist der Fiesta beim Basispreis gut aufgestellt, zumal einige Konkurrenten allen voran der Polo schon reichlich Staub angesetzt haben und auch nicht besser ausgestattet sind.
Bordcomputer, Klimaanlage oder elektrische Fensterheber gibt es im Fiesta erst bei den besseren Ausstattungsversionen. Der Sprung zwischen dem mit nur wenigen Extras ausgerüsteten Trend (ab 11.750 Euro) und den reichhaltig ausgestatteten Modellen Ghia und Titanium (ab 14.250 Euro) ist dabei sehr groß. Ford hat sich zum Ziel gesetzt, jeden vierten Fiesta als Titanium zu verkaufen. Auch bei den Leasingraten will man den Kunden mit günstigen Konditionen vor allem die Top-Modelle schmackhaft machen. Für die meisten Modelle sind diverse Styling-Pakete zu haben, die von der Lederausstattung über Dachspoiler und Sport-Grill bis zum Beleuchtungs-Paket für Einstiegszierleisten und Schaltknauf reichen. Solche Ausstattungs-Strategien lassen sich auch bei anderen Kleinwagen-Herstellern beobachten, denn hochwertige Extras erhöhen die Gewinnspanne.
Seit 1976 wurde der Fiesta 12 Millionen Mal verkauft und soll in seiner neuesten Auflage vom Start weg ein "Global Player" werden, mit speziellen Anpassungen an die jeweiligen Märkte. "In Deutschland ist beispielsweise ein straffes Fahrwerk wichtig, in den USA liegt der Schwerpunkt mehr auf Komfort, in Asien auf Luxus", sagt der deutsche Ford-Chef Bernhard Mattes. Für Nordamerika wird der Fiesta ab 2010 in Mexiko gebaut.
Mit dem neuen Fiesta hat Ford die Latte für Behaglichkeit ziemlich hoch gesetzt. Von gelungener Zweifarben-Optik mit Chromakzenten bis zur Ambiente-Beleuchtung in warmen Tönen bietet der kleine Kölner überraschend viel Wohnzimmer-Atmosphäre. Platz gibt es reichlich - solange man nicht im Fond sitzt: Für große Passagiere wird es dort sowohl im Drei- als auch im Fünftürer eng an den Knien. Und die Kopffreiheit ist nur Durchschnitt.
Die Mittelkonsole wird von einem breiten V-förmigen Bedienfeld beherrscht, das Ford "Human-Machine-Interface" nennt. "Wir haben es ähnlich wie das Bedienfeld eines Handys gestaltet", sagt Fiesta-Chefdesigner Stefan Lamm passend zur angestrebten jungen, technikbegeisterten Zielgruppe des Autos. Die Bedienung für Radio, CD-Spieler, Telefon und Bordcomputer ist kompakt zusammengefasst. Weniger gelungen sind die zu tief angebrachten Schalter für Lüftung und Klimaanlage mit einer winzigen digitalen Temperatur-Anzeige.
Im Gegensatz zu Opel beim Corsa hat Ford beim Fiesta vor lauter Freunde an innovativen Cockpit-Landschaften nicht die Ablagen vergessen. Eine Reihe von Fächern in der Mittelkonsole schluckt Krimskrams, ein ordentliches Handschuhfach und genügend Becherhalter gibt es auch. Das Fassungsvermögen des Kofferraums ist mit 295 Litern (979 Liter bei umgeklappten Rücksitzen) annehmbar ganz im Gegensatz zur rund 70 Zentimeter hohen Ladekante. Die kauft man sich mit Fords dynamischem Design ebenso ein wie die dürftige Übersicht nach hinten bei Spurwechseln oder Parkmanövern.
Unter der Haube stehen vier Benzinmotoren (60, 82, 96 und 120 PS) sowie ein 90 PS-Diesel zur Verfügung. Rund zwei Drittel der Kunden werden sich nach Fords Schätzung für den 82 PS-Benziner entscheiden - fahren konnte man bislang aber nur den Top-Benziner und den Diesel. Der 1,6-Liter-Motor (120 PS) hat mit dem Fiesta leichtes Spiel und bereitet eine Menge Fahrspaß. Motor- und Windgeräusche sind selbst bei 160 km/h nicht zu laut. Der Diesel macht ebenfalls ein gute Figur, solange es nicht bergauf geht dann muss man öfter zum Schalthebel greifen. Außergewöhnlich gut für diese Fahrzeugklasse ist das Fahrwerk. Trotz der Kleinwagen-typisch einfachen Konstruktion (Halbstarrachse mit Schraubenfedern und separaten Stoßdämpfern) liegt der Fiesta auch in schnellen Kurven ungewöhnlich ruhig, untersteuert wenig und vermittelt ein sehr sicheres Fahrgefühl. ESP ist serienmäßig an Bord, doch selbst bei forscher Fahrweise ist es meistens arbeitslos.
Den Durchschnittsverbrauch des 120 PS-Benziners gibt Ford mit 5,9 Litern pro 100 Kilometer an (Diesel: 4,2 Liter). Das Fünfganggetriebe ist gut abgestuft, gerade der Diesel würde aber auch einen sechsten Gang vertragen. Der Spar-Diesel Econetic hat ebenfalls nur fünf Gänge. Er kommt Anfang 2009 auf den Markt und soll im Schnitt 3,7 Liter verbrauchen.
Der neue Fiesta steht ab Oktober beim Händler und kostet mit 60 PS-Benziner in der Basisausstattung Ambiente 11.250 Euro. Das sind 260 Euro mehr als bisher. Allerdings sind jetzt unter anderem ESP und elektrisch verstellbare Spiegel serienmäßig an Bord. Zum Vergleich: Einen Opel Corsa gibt es ab 11.740 Euro, der Polo ist ab 11.975 Euro zu haben. Für einen Peugeot 207 muss man 12.400 Euro investieren, für einen Toyota Yaris 11.675 Euro und für einen Fiat Grande Punto 11.750 Euro. Damit ist der Fiesta beim Basispreis gut aufgestellt, zumal einige Konkurrenten allen voran der Polo schon reichlich Staub angesetzt haben und auch nicht besser ausgestattet sind.
Bordcomputer, Klimaanlage oder elektrische Fensterheber gibt es im Fiesta erst bei den besseren Ausstattungsversionen. Der Sprung zwischen dem mit nur wenigen Extras ausgerüsteten Trend (ab 11.750 Euro) und den reichhaltig ausgestatteten Modellen Ghia und Titanium (ab 14.250 Euro) ist dabei sehr groß. Ford hat sich zum Ziel gesetzt, jeden vierten Fiesta als Titanium zu verkaufen. Auch bei den Leasingraten will man den Kunden mit günstigen Konditionen vor allem die Top-Modelle schmackhaft machen. Für die meisten Modelle sind diverse Styling-Pakete zu haben, die von der Lederausstattung über Dachspoiler und Sport-Grill bis zum Beleuchtungs-Paket für Einstiegszierleisten und Schaltknauf reichen. Solche Ausstattungs-Strategien lassen sich auch bei anderen Kleinwagen-Herstellern beobachten, denn hochwertige Extras erhöhen die Gewinnspanne.
Seit 1976 wurde der Fiesta 12 Millionen Mal verkauft und soll in seiner neuesten Auflage vom Start weg ein "Global Player" werden, mit speziellen Anpassungen an die jeweiligen Märkte. "In Deutschland ist beispielsweise ein straffes Fahrwerk wichtig, in den USA liegt der Schwerpunkt mehr auf Komfort, in Asien auf Luxus", sagt der deutsche Ford-Chef Bernhard Mattes. Für Nordamerika wird der Fiesta ab 2010 in Mexiko gebaut.
Quelle: Autoplenum, 2008-09-04
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