Fahrbericht: Fiat Fiorino 1.3 Multijet - Drollitalia
Testbericht
Schon wieder ein neuer Kleiner von Fiat: Der Fiorino ist baugleich mit dem Peugeot Bipper, hat aber den besseren Dieselmotor. Im September kommt der Fiorino auch als Familienkombi Panorama auf den Markt.
Fiat hat seine Nutzfahrzeugpalette in den vergangenen zwei Jahren runderneuert. Der jüngste Neuzugang ist gleichzeitig der kleinste: Auf der Plattform des Grande Punto entstand der 3,86 Meter kurze Fiorino. Seit Februar ist der Kastenwagen auf dem Markt, bietet maximal 2,8 Kubikmeter Stauraum und eine Nutzlast von 535 Kilogramm (ohne Fahrer). Die Karosserie des kleinen Nutztiers sieht richtig drollig aus, mit der prallen Kunststoff-Frontschürze und den hochgezogenen Scheinwerfern blickt er freundlich in die Gegend. Vorteil der fetten Schürze: Hauptscheinwerfer und Blinker sind bei Parkremplern außer Gefahr. Laut Fiat bleibt die Schürze bei einem Aufprall von bis zu 12 km/h unbeschädigt.
Im Cockpit geht es sowohl beim Kastenwagen als auch beim Kombi nicht gerade gemütlich zu, doch von Autos mit Nutzfahrzeug-Genen ist man Schlimmeres gewohnt. Die Verarbeitung ist solide. Alle Bedienelemente sind vom Fahrersitz bequem zu erreichen, abgesehen von der elektrischen Spiegelverstellung, deren Knopf an der A-Säule sitzt. Praktisch ist die Klappfunktion für den Beifahrersitz: Indem man nacheinander an zwei Schlaufen zieht, legt man zuerst die Lehne waagerecht, kann dann den ganzen Sitz bis auf das Niveau des Handbremshebels versenken und so den Stauraum des Fiorino vergrößern.
Unter der Haube setzen die baugleichen Nutztier-Brüder Citroën Nemo, Peugeot Bipper und Fiat Fiorino in erster Linie auf kleine Dieselmotoren. Während der Bipper mit einem 1,4-Liter großen Motor mit 68 PS angeboten wird, brummt der Fiorino mit Fiats Dauerbrenner 1.3 Multijet durch die Gegend. Der kleine Diesel leistet 75 PS. Im Vergleich zum Bipper ist der Fiorino trotz eines spürbaren Turbolochs vor allem in den unteren Gängen spritziger, auch die Fünfgangschaltung ist nicht so schwammig wie im französischen Pendant. Zumindest subjektiv gibt der Fiat-Diesel damit die bessere Figur ab.
Bei den Fahrleistungen nehmen sich Bipper und Fiorino nicht viel. Der Italiener ist mit 157 km/h eine Spur schneller als der Franzose. Der Durchschnittsverbrauch (Werksangabe: 4,5 Liter pro 100 Kilometer) ist bei beiden Modellen gleich. Alternativ zum Diesel bietet Fiat für den Fiorino einen 1,4-Liter Benziner mit 73 PS an. Damit ist der Wagen eine Spur schneller, unter Last aber auch lauter als der Diesel. Der Verbrauch steigt im Vergleich zum Diesel um 2,4 Liter auf 6,9 Liter pro 100 Kilometer (Werksangabe). Die Lenkung des Fiorino ist leichtgängig und bei höheren Geschwindigkeiten nicht besonders präzise. Mit einem Wendekreis von 9,9 Metern gibt es keine Probleme beim Rangieren. Der Federungskomfort ist erwartungsgemäß eingeschränkt. Hinten gibt es eine Verbundlenkerachse (Halbstarrachse), die günstig in der Herstellung ist, wenig Platz benötigt und strapazierfähig ist.
Bei Bodenwellen und Querfugen hoppelt der Fiat auf und ab. Trotzdem macht es Spaß, den Fiorino zu fahren genau wie beim VW Caddy, Peugeot Bipper oder Skoda Praktik hat man dieses "Der hält das aus hier kann ich nichts kaputt machen"-Gefühl. Auf zu schnell genommene Kurven macht der Fiorino mit deutlichem Untersteuern aufmerksam.
Ein Beifahrerairbag ist erst ab der SX-Version serienmäßig und kostet ansonsten Aufpreis. Bei der SX-Version sind außerdem Lenkrad und Fahrersitz höhenverstellbar sowie unter anderem Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber und die Schiebetür auf der Beifahrerseite an Bord. Gegen Aufpreis gibt es eine zweite Schiebtür sowie diverse Trenngitter- und Verglasungsoptionen. ESP ist nicht lieferbar, auch nicht für den Kombi.
Apropos Kombi: Der kommt im April und hat eine Dreier-Sitzbank. Dem Sondermodell Adventure gönnt Fiat zusätzlich eine erhöhte Bodenfreiheit und Seitenschutzleisten. Im September folgt die fünfsitzige Version Panorama, die sich mit einem gemütlicheren Interieur als Kombi-Ersatz für die Kleinfamilie empfehlen soll sozusagen ein Mini-Kangoo. Zu fahren gab es den Kombi noch nicht, man konnte nur Probe sitzen. Das Raumgefühl ist beeindruckend, von der Beinfreiheit im Fond sollte man allerdings keine Wunder erwarten.
Den Fiorino gibt es ab 9750 Euro (73 PS-Benziner). Der Diesel kostet als Kastenwagen 10.850 Euro, für den Kombi sind 11.950 Euro fällig (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Die SX-Ausstattung kostet 600 Euro Aufpreis. Eine Erdgasvariante des Fiorino plant Fiat zurzeit nicht, es soll aber in Zukunft ein Modell mit Elektroantrieb geben. Die Italiener wollen ihre Nutfahrzeugflotte weiter ausbauen. Zusammen mit dem indischen Autoriesen Tata Motors entwickelt Fiat einen Pickup mit einer Tonne Nutzlast, der im Gegensatz zum kleinen Pickup Strada auch über Allradantrieb verfügen soll. Ob der große Lastesel auch nach Europa kommt, ist aber noch nicht entschieden.
Fiat hat seine Nutzfahrzeugpalette in den vergangenen zwei Jahren runderneuert. Der jüngste Neuzugang ist gleichzeitig der kleinste: Auf der Plattform des Grande Punto entstand der 3,86 Meter kurze Fiorino. Seit Februar ist der Kastenwagen auf dem Markt, bietet maximal 2,8 Kubikmeter Stauraum und eine Nutzlast von 535 Kilogramm (ohne Fahrer). Die Karosserie des kleinen Nutztiers sieht richtig drollig aus, mit der prallen Kunststoff-Frontschürze und den hochgezogenen Scheinwerfern blickt er freundlich in die Gegend. Vorteil der fetten Schürze: Hauptscheinwerfer und Blinker sind bei Parkremplern außer Gefahr. Laut Fiat bleibt die Schürze bei einem Aufprall von bis zu 12 km/h unbeschädigt.
Im Cockpit geht es sowohl beim Kastenwagen als auch beim Kombi nicht gerade gemütlich zu, doch von Autos mit Nutzfahrzeug-Genen ist man Schlimmeres gewohnt. Die Verarbeitung ist solide. Alle Bedienelemente sind vom Fahrersitz bequem zu erreichen, abgesehen von der elektrischen Spiegelverstellung, deren Knopf an der A-Säule sitzt. Praktisch ist die Klappfunktion für den Beifahrersitz: Indem man nacheinander an zwei Schlaufen zieht, legt man zuerst die Lehne waagerecht, kann dann den ganzen Sitz bis auf das Niveau des Handbremshebels versenken und so den Stauraum des Fiorino vergrößern.
Unter der Haube setzen die baugleichen Nutztier-Brüder Citroën Nemo, Peugeot Bipper und Fiat Fiorino in erster Linie auf kleine Dieselmotoren. Während der Bipper mit einem 1,4-Liter großen Motor mit 68 PS angeboten wird, brummt der Fiorino mit Fiats Dauerbrenner 1.3 Multijet durch die Gegend. Der kleine Diesel leistet 75 PS. Im Vergleich zum Bipper ist der Fiorino trotz eines spürbaren Turbolochs vor allem in den unteren Gängen spritziger, auch die Fünfgangschaltung ist nicht so schwammig wie im französischen Pendant. Zumindest subjektiv gibt der Fiat-Diesel damit die bessere Figur ab.
Bei den Fahrleistungen nehmen sich Bipper und Fiorino nicht viel. Der Italiener ist mit 157 km/h eine Spur schneller als der Franzose. Der Durchschnittsverbrauch (Werksangabe: 4,5 Liter pro 100 Kilometer) ist bei beiden Modellen gleich. Alternativ zum Diesel bietet Fiat für den Fiorino einen 1,4-Liter Benziner mit 73 PS an. Damit ist der Wagen eine Spur schneller, unter Last aber auch lauter als der Diesel. Der Verbrauch steigt im Vergleich zum Diesel um 2,4 Liter auf 6,9 Liter pro 100 Kilometer (Werksangabe). Die Lenkung des Fiorino ist leichtgängig und bei höheren Geschwindigkeiten nicht besonders präzise. Mit einem Wendekreis von 9,9 Metern gibt es keine Probleme beim Rangieren. Der Federungskomfort ist erwartungsgemäß eingeschränkt. Hinten gibt es eine Verbundlenkerachse (Halbstarrachse), die günstig in der Herstellung ist, wenig Platz benötigt und strapazierfähig ist.
Bei Bodenwellen und Querfugen hoppelt der Fiat auf und ab. Trotzdem macht es Spaß, den Fiorino zu fahren genau wie beim VW Caddy, Peugeot Bipper oder Skoda Praktik hat man dieses "Der hält das aus hier kann ich nichts kaputt machen"-Gefühl. Auf zu schnell genommene Kurven macht der Fiorino mit deutlichem Untersteuern aufmerksam.
Ein Beifahrerairbag ist erst ab der SX-Version serienmäßig und kostet ansonsten Aufpreis. Bei der SX-Version sind außerdem Lenkrad und Fahrersitz höhenverstellbar sowie unter anderem Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber und die Schiebetür auf der Beifahrerseite an Bord. Gegen Aufpreis gibt es eine zweite Schiebtür sowie diverse Trenngitter- und Verglasungsoptionen. ESP ist nicht lieferbar, auch nicht für den Kombi.
Apropos Kombi: Der kommt im April und hat eine Dreier-Sitzbank. Dem Sondermodell Adventure gönnt Fiat zusätzlich eine erhöhte Bodenfreiheit und Seitenschutzleisten. Im September folgt die fünfsitzige Version Panorama, die sich mit einem gemütlicheren Interieur als Kombi-Ersatz für die Kleinfamilie empfehlen soll sozusagen ein Mini-Kangoo. Zu fahren gab es den Kombi noch nicht, man konnte nur Probe sitzen. Das Raumgefühl ist beeindruckend, von der Beinfreiheit im Fond sollte man allerdings keine Wunder erwarten.
Den Fiorino gibt es ab 9750 Euro (73 PS-Benziner). Der Diesel kostet als Kastenwagen 10.850 Euro, für den Kombi sind 11.950 Euro fällig (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Die SX-Ausstattung kostet 600 Euro Aufpreis. Eine Erdgasvariante des Fiorino plant Fiat zurzeit nicht, es soll aber in Zukunft ein Modell mit Elektroantrieb geben. Die Italiener wollen ihre Nutfahrzeugflotte weiter ausbauen. Zusammen mit dem indischen Autoriesen Tata Motors entwickelt Fiat einen Pickup mit einer Tonne Nutzlast, der im Gegensatz zum kleinen Pickup Strada auch über Allradantrieb verfügen soll. Ob der große Lastesel auch nach Europa kommt, ist aber noch nicht entschieden.
Quelle: Autoplenum, 2008-03-19
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