Fahrbericht: Audi S5 - Ingolstädter S-Klasse
Testbericht
Die Steigerung von A heißt S zumindest in Ingolstadt. Früher hielt man bei Audi die sportlichen Ableger zurück, um die Modellpalette jung zu halten. Beim neuen A5 Coupé kommt die S-Version gleich mit zum Start.
Die Konkurrenz, allen voran BMW mit seinem 3er Coupé, ist den Ingolstädtern zwei Schritte voraus und kann auf eine potente Stammkundschaft gesetzteren Alters zurückgreifen. Daher geht Audi beim neuen A5 in die vollen und bringt ab Juni diesen Jahres gleich eine ganze Fülle von Triebwerken in die verglasten Premium-Schauräume. Der Coupékunde hat die Wahl 170 bis 354 PS stehen zur Auswahl mit Front- und dem deutlich besseren Allradantrieb. Weitere Versionen mit zwei Liter Hubraum und ein Supersportler namens RS5 werden folgen. Aber leistungs-sportlich wird es auch schon vorher mit dem S5.
Der hat es faustdick hinter den Ohren - und kann überraschenderweise besonders als Cruiser begeistern. Doch mehr als alle Leistung steht das Design im Vordergrund. Walter daSilva ist nach vielen Schmuckstücken mit ihm ein großer Wurf gelungen. Und auch der Italiener kann einen gewissen Stolz kaum überspielen: "Das ist das schönste Auto was ich je entworfen habe." Er übertreibt nicht, denn die Formensprache aus weichen Kanten und Sicken, der grandiosen Seitenlinie und dem einprägsamen Gesicht sorgt in Stuttgart und München gleichermaßen für Sorgenfalten.
Dabei geht Audi einen völlig anderen Weg als die Münchner Bayern. Die haben mit dem 3er Coupé einen Spaßmacher im Markt mit Leistung ohne Ende, zudem wahlweise Heck- oder Allradantrieb. Daher haben sich die Ingolstädter das Coupé-Publikum genau angesehen. Meist deutlich über 50 Jahre, überwiegend männlich und die Kinder schon lange aus dem Haus. So kann man sich getrost damit arrangieren, dass die beiden Fondsitze im Audi S5 erwachsenen Personen kaum zuzumuten sind. Kopf- und Beinfreiheit lassen eher an Notsitze denken. Doch wer jetzt an die erbärmlichen Sitzschalen eines Porsche 911 oder Mercedes SL denkt, der irrt: Da bietet der S5 nun doch deutlich mehr Aufenthaltsqualität. Die Piloten werden das angenehme Fahrverhalten des S5 genießen. Sportlich, aber nicht hart und dabei eine Spur zu untersteuernd ausgelegt. Wer einen exzellent motorisierten Cruiser sucht, wird den S5 in sein Herz schließen.
Die hinteren Fenster lassen sich nicht herunterfahren. Schade eigentlich - denn besonders Mercedes hatte vor Jahren zu spüren bekommen, wie die Garde der 123er- und 124er-Fans meuterte, weil bei der Baureihe 208 die Fensterlinie nicht komplett zu öffnen war. In der Realität muss das aber gar nicht sein. Und der S5 will mit ganz anderen Qualitäten auf sich aufmerksam machen. Er ist mit dem 4,2 Liter großen Achtzylinder unter der Haube das aktuelle Sahnestück in der Modellreihe. Bis das Doppelkupplungs-Getriebe S-Tronic auch für die Sportskanonen lauffähig ist, muss man sich mit der Handschaltung arrangieren. Keine Referenzklasse - aber alles andere als eine Enttäuschung. Sonor brummt der S5 vor sich hin und außer bei Vollgasorgien ist man von dem geringen Geräuschniveau angenehm überrascht. Spätestens ab 4.000 Touren gelingt es ihm, voll aus sich herauszugehen. Die Fahrleistungen sind exzellent. Und wenn da nicht der elektronische Riegel bei Tempo 250 wäre, gäbe es kaum etwas auszusetzen. Eine Schaltpunktanzeige soll helfen, den opulenten Verbrauch zu begrenzen. Durstig ist der S5 schon mit den versprochenen 12,4 Liter SuperPlus - aber über 350 Pferde wollen nun einmal Futter haben.
Der 19-Zoll-Radsatz fährt sich überraschend komfortabel. Und trotz aller Sportlichkeit ist der S5 keine Rennmaschine. Die Nehmerqualitäten des Fahrwerks sind trotz wenig Gummi um die Felgen vorbildlich, die Bremse bissig. Allein die zu leichtgängige Lenkung stört den forschen Piloten bei höheren Geschwindigkeiten. Wer sich nicht für den (S)portler begeistern kann, mag vielleicht lieber mit dem 240 PS starken V6-Diesel flirten, der nicht nur exzellente Fahrleistungen, sondern auch einen Verbrauch von gerade mal 7,2 Liter Diesel verspricht. Wer sich in einem elegant-sportlichen Coupé das Öko-Feigenblatt vorhalten möchte, wird bei dem mindestens 45.100 Euro teuren Ingolstädter am ehesten fündig.
Die Versuchung pur bleibt jedoch der S5. Mindestens 55.900 Euro sind für ihn fällig. Da fällt es angenehm auf, dass das Audi Coupé schon als A5 über eine komplette Serienausstattung verfügt. Xenonlicht, Klimaautomatik, 17 Zoll große Alufelgen, Soundsystem und eine handvoll weiterer Annehmlichkeiten sorgen für wenige Abzüge. Der S5 bietet noch etwas mehr und serienmäßig die 19 Zoll Felgen, die vorbildlich zu neutralen Fahrverhalten des Fünfers passen. Dass man die Preise mit den beliebten Coupé-Extras wie Ledersitze, DVD-Navigation, Panoramadach oder Autotelefon in ungeahnte Höhen boxen kann, ist bekannt und selbstverständlich auch bei dem Audi-Neuling nicht anders. Doch Schönheit spricht nun einmal für sich und kann viele Schmerzen lindern.
Die Konkurrenz, allen voran BMW mit seinem 3er Coupé, ist den Ingolstädtern zwei Schritte voraus und kann auf eine potente Stammkundschaft gesetzteren Alters zurückgreifen. Daher geht Audi beim neuen A5 in die vollen und bringt ab Juni diesen Jahres gleich eine ganze Fülle von Triebwerken in die verglasten Premium-Schauräume. Der Coupékunde hat die Wahl 170 bis 354 PS stehen zur Auswahl mit Front- und dem deutlich besseren Allradantrieb. Weitere Versionen mit zwei Liter Hubraum und ein Supersportler namens RS5 werden folgen. Aber leistungs-sportlich wird es auch schon vorher mit dem S5.
Der hat es faustdick hinter den Ohren - und kann überraschenderweise besonders als Cruiser begeistern. Doch mehr als alle Leistung steht das Design im Vordergrund. Walter daSilva ist nach vielen Schmuckstücken mit ihm ein großer Wurf gelungen. Und auch der Italiener kann einen gewissen Stolz kaum überspielen: "Das ist das schönste Auto was ich je entworfen habe." Er übertreibt nicht, denn die Formensprache aus weichen Kanten und Sicken, der grandiosen Seitenlinie und dem einprägsamen Gesicht sorgt in Stuttgart und München gleichermaßen für Sorgenfalten.
Dabei geht Audi einen völlig anderen Weg als die Münchner Bayern. Die haben mit dem 3er Coupé einen Spaßmacher im Markt mit Leistung ohne Ende, zudem wahlweise Heck- oder Allradantrieb. Daher haben sich die Ingolstädter das Coupé-Publikum genau angesehen. Meist deutlich über 50 Jahre, überwiegend männlich und die Kinder schon lange aus dem Haus. So kann man sich getrost damit arrangieren, dass die beiden Fondsitze im Audi S5 erwachsenen Personen kaum zuzumuten sind. Kopf- und Beinfreiheit lassen eher an Notsitze denken. Doch wer jetzt an die erbärmlichen Sitzschalen eines Porsche 911 oder Mercedes SL denkt, der irrt: Da bietet der S5 nun doch deutlich mehr Aufenthaltsqualität. Die Piloten werden das angenehme Fahrverhalten des S5 genießen. Sportlich, aber nicht hart und dabei eine Spur zu untersteuernd ausgelegt. Wer einen exzellent motorisierten Cruiser sucht, wird den S5 in sein Herz schließen.
Die hinteren Fenster lassen sich nicht herunterfahren. Schade eigentlich - denn besonders Mercedes hatte vor Jahren zu spüren bekommen, wie die Garde der 123er- und 124er-Fans meuterte, weil bei der Baureihe 208 die Fensterlinie nicht komplett zu öffnen war. In der Realität muss das aber gar nicht sein. Und der S5 will mit ganz anderen Qualitäten auf sich aufmerksam machen. Er ist mit dem 4,2 Liter großen Achtzylinder unter der Haube das aktuelle Sahnestück in der Modellreihe. Bis das Doppelkupplungs-Getriebe S-Tronic auch für die Sportskanonen lauffähig ist, muss man sich mit der Handschaltung arrangieren. Keine Referenzklasse - aber alles andere als eine Enttäuschung. Sonor brummt der S5 vor sich hin und außer bei Vollgasorgien ist man von dem geringen Geräuschniveau angenehm überrascht. Spätestens ab 4.000 Touren gelingt es ihm, voll aus sich herauszugehen. Die Fahrleistungen sind exzellent. Und wenn da nicht der elektronische Riegel bei Tempo 250 wäre, gäbe es kaum etwas auszusetzen. Eine Schaltpunktanzeige soll helfen, den opulenten Verbrauch zu begrenzen. Durstig ist der S5 schon mit den versprochenen 12,4 Liter SuperPlus - aber über 350 Pferde wollen nun einmal Futter haben.
Der 19-Zoll-Radsatz fährt sich überraschend komfortabel. Und trotz aller Sportlichkeit ist der S5 keine Rennmaschine. Die Nehmerqualitäten des Fahrwerks sind trotz wenig Gummi um die Felgen vorbildlich, die Bremse bissig. Allein die zu leichtgängige Lenkung stört den forschen Piloten bei höheren Geschwindigkeiten. Wer sich nicht für den (S)portler begeistern kann, mag vielleicht lieber mit dem 240 PS starken V6-Diesel flirten, der nicht nur exzellente Fahrleistungen, sondern auch einen Verbrauch von gerade mal 7,2 Liter Diesel verspricht. Wer sich in einem elegant-sportlichen Coupé das Öko-Feigenblatt vorhalten möchte, wird bei dem mindestens 45.100 Euro teuren Ingolstädter am ehesten fündig.
Die Versuchung pur bleibt jedoch der S5. Mindestens 55.900 Euro sind für ihn fällig. Da fällt es angenehm auf, dass das Audi Coupé schon als A5 über eine komplette Serienausstattung verfügt. Xenonlicht, Klimaautomatik, 17 Zoll große Alufelgen, Soundsystem und eine handvoll weiterer Annehmlichkeiten sorgen für wenige Abzüge. Der S5 bietet noch etwas mehr und serienmäßig die 19 Zoll Felgen, die vorbildlich zu neutralen Fahrverhalten des Fünfers passen. Dass man die Preise mit den beliebten Coupé-Extras wie Ledersitze, DVD-Navigation, Panoramadach oder Autotelefon in ungeahnte Höhen boxen kann, ist bekannt und selbstverständlich auch bei dem Audi-Neuling nicht anders. Doch Schönheit spricht nun einmal für sich und kann viele Schmerzen lindern.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-24
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