Fahrbericht: Audi Q7 4.2 FSI - Das gewisse Etwas
Testbericht
Kaum ein SUV ist in den vergangenen Jahren so kritisiert worden, wie der Audi Q7. Dabei ist der fünf Meter lange Koloss weltweit ein Erfolgsmodell. Eine Modellpflege schärft nun den Blick und senkt den Verbrauch.
Die allermeisten Q7-Kunden auf Europas Straßen sind mit dem drei Liter großen Commonrail-Diesel 3.0 TDI unterwegs. Sieht man nach Nordamerika, neben Westeuropa der Hauptmarkt für Audis großen SUV, stehen die leistungsstarken Benziner ganz oben in der Käufergunst. Wer sich mit dem tonnenschweren Koloss auch auf deutschen Autobahnen von kraftvollen Mittelklassemodellen nicht vorführen lassen möchte, sollte sich für etwas mehr als die 3.0-TDI-Variante entscheiden. Die beiden Achtzylindermodelle Q7 4.2 TDI und 4.2 FSI etwa sind echte Lustbringer. Und wieso sollen es bei SUV überhaupt auch immer nur Diesel sein?
Gerade der Audi Q7 4.2 FSI bietet das gewisse etwas mehr. Die Leistung wurde leicht auf 257 kW/350 PS und 440 Nm Drehmoment bei 3.500 Touren erhöht. "Unsere neuen Modelle sind alle mit einem regenerativen Bremssystem ausgestattet", sagt Q7-Projektmanager Oliver Schol. "Das spart bei den Benzinern 0,6 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer." Selbstverständlich ist der große Benziner mit dem 4.2-FSI-Schriftzug auf dem Heck kein Sparmobil. Doch mit einem in Aussicht gestellten Normverbrauch von 12,7 Litern SuperPlus auf 100 Kilometern ist man in dieser Liga zwar kein Schlucksprecht - doch etwas weniger dürfte es angesichts des Hightech-Triebwerkes dann doch schon sein. 5,09 Meter lang und mehr als 2,2 Tonnen schwer ist das Ingolstädter Luxusmobil jedoch auch abseits befestigter Pisten gut und bietet – wenn gewollt – Platz für bis zu sieben Personen und jede Menge Gepäck. Wenn's nicht reicht, können bis zu 3,5 Tonnen an den Haken.
In den vergangenen Monaten haben sich gerade an dem erfolgreichen Audi Q7 viele erhitzte Gemüter abgearbeitet. Ähnlich wie der Porsche Cayenne gilt der Q7 vielen Kritiker als zu schluckfreudig, unzeitgemäß und schlicht viel zu groß. Dem wollte das Audi-Entwicklerteam rund um Stefan Sielaff begegnen. Kleiner machen konnte man den Q7 auch mit einer Modellpflege natürlich nicht. Doch bei der Optik hat man tief in die Trickkiste gegriffen, um das ja durchaus elegante Dickschiff zumindest etwas kleiner erscheinen zu lassen. Die Front strahlt Dank neuer LED-Leuchtelemente wie ein nordamerikanischer Christbaum und wirkt durch fließende Formen, filigranen Kühlergrill und eine tiefer nach unten gezogene Schnauze in der Tat kleiner. An der gigantischen Seitenansicht gab es wenig zu kaschieren, doch auch am Heck mühte sich die Kreativabteilung durch neue Schnitte und Linien, die Größe zu kaschieren.
Unterm Strich bleibt der Audi Q7 ein exzellenter Luxusliner mit allen technischen Finessen. Die variable Luftfederung hilft beim Beladen mehr als im Gelände. Dorthin verirrt sich wohl kaum je ein Q7. Nick- und Wankbewegungen halten sich beim Fahren im Rahmen und über die leichten Vibrationen der Karosserie bei unbequemen Querfugen kann man durchaus hinwegsehen. Der Q7 4.2 FSI ist der beste Beweis dafür, dass es auch dieser Klasse nicht immer ein Selbstzünder sein muss. Der Achtzylinder dreht seidenweich und deutlich dezenter als zuvor. Schade drum: Das sonore Achtender-Grollen aus unteren Drehzahlbereichen vermisst man schnell.
Mit der Drehfreude des Triebwerks kommt die Sechststufen-Tiptronic im oberen Drehzahlbereich kaum mit. Hier wird mitunter schon einmal übernervös und wenig souverän zwischen den Gangstufen hin und her gehüpft. Ein oder zwei Schaltstufen mehr könnten da Abhilfe schaffen. Die Fahrleistungen sind jedoch standesgemäß. Während gerade die kleineren Diesel bei hohem Autobahntempo bisweilen angestrengt wirken, geht der 4.2 FSI locker voran und übertrifft willig die 220-km/h-Marke. Wer es lässig angehen lässt, kann Dank niedriger Drehzahlen und Direkteinspritzung durchaus einen Verbrauch von 12 bis 13 Liter realisieren. Weniger ginge in dieser Klasse derzeit bei Benzinern nur mit einem aufgeladenen Triebwerk.
Anders beim Diesel. Denn damit geht es natürlich auch deutlich sparsamer. Neben dem Audi Q7 3.0 TDI ist ab sofort auch eine Clean-Energy-Dieselversion zu bekommen. Deren 176 kW/240 PS starker Sechszylinder mit Commonrail-Diesel läuft etwas rauer als der normale TDI. Dafür soll er sich jedoch mit einem Durchschnittsverbrauch von 8,9 Litern auf 100 Kilometern zufrieden geben und schafft die Schadstoffklasse Euro-6. 210 km/h sind - mit Anlauf - trotzdem drin. Er startet in Deutschland ab 54.700 Euro - 2.000 Euro mehr als der Standard Q7 3.0 TDI.
Der deutlich kraftvoller motorisierte und souveräner laufende Audi Q7 4.2 FSI kostet trotz mäßiger Serienausstattung stattliche 69.200 Euro. Dass in dieser Liga Selbstverständlichkeiten wie Xenonlicht (ab 1.145 Euro), Bluetooth-Schnittstelle (330 Euro) oder Festplattennavigation (ab 3.055 Euro) teuer extra bezahlt werden müssen, ist kein Ruhmesblatt für Audi. Die Krönung sind Preise für die Komplettlederausstattung ab 6.050 Euro oder das Entertainmentsystem für die hinteren Sitzplätze. Das kostet unglaubliche 4.500 Euro Aufpreis. Die dritte Sitzreihe will mit weiteren 1.005 Euro geordert sein. Bei der Preisstruktur hätte man sich bei den Designern etwas abgucken können: Einfach etwas kleiner feilen.
Die allermeisten Q7-Kunden auf Europas Straßen sind mit dem drei Liter großen Commonrail-Diesel 3.0 TDI unterwegs. Sieht man nach Nordamerika, neben Westeuropa der Hauptmarkt für Audis großen SUV, stehen die leistungsstarken Benziner ganz oben in der Käufergunst. Wer sich mit dem tonnenschweren Koloss auch auf deutschen Autobahnen von kraftvollen Mittelklassemodellen nicht vorführen lassen möchte, sollte sich für etwas mehr als die 3.0-TDI-Variante entscheiden. Die beiden Achtzylindermodelle Q7 4.2 TDI und 4.2 FSI etwa sind echte Lustbringer. Und wieso sollen es bei SUV überhaupt auch immer nur Diesel sein?
Gerade der Audi Q7 4.2 FSI bietet das gewisse etwas mehr. Die Leistung wurde leicht auf 257 kW/350 PS und 440 Nm Drehmoment bei 3.500 Touren erhöht. "Unsere neuen Modelle sind alle mit einem regenerativen Bremssystem ausgestattet", sagt Q7-Projektmanager Oliver Schol. "Das spart bei den Benzinern 0,6 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer." Selbstverständlich ist der große Benziner mit dem 4.2-FSI-Schriftzug auf dem Heck kein Sparmobil. Doch mit einem in Aussicht gestellten Normverbrauch von 12,7 Litern SuperPlus auf 100 Kilometern ist man in dieser Liga zwar kein Schlucksprecht - doch etwas weniger dürfte es angesichts des Hightech-Triebwerkes dann doch schon sein. 5,09 Meter lang und mehr als 2,2 Tonnen schwer ist das Ingolstädter Luxusmobil jedoch auch abseits befestigter Pisten gut und bietet – wenn gewollt – Platz für bis zu sieben Personen und jede Menge Gepäck. Wenn's nicht reicht, können bis zu 3,5 Tonnen an den Haken.
In den vergangenen Monaten haben sich gerade an dem erfolgreichen Audi Q7 viele erhitzte Gemüter abgearbeitet. Ähnlich wie der Porsche Cayenne gilt der Q7 vielen Kritiker als zu schluckfreudig, unzeitgemäß und schlicht viel zu groß. Dem wollte das Audi-Entwicklerteam rund um Stefan Sielaff begegnen. Kleiner machen konnte man den Q7 auch mit einer Modellpflege natürlich nicht. Doch bei der Optik hat man tief in die Trickkiste gegriffen, um das ja durchaus elegante Dickschiff zumindest etwas kleiner erscheinen zu lassen. Die Front strahlt Dank neuer LED-Leuchtelemente wie ein nordamerikanischer Christbaum und wirkt durch fließende Formen, filigranen Kühlergrill und eine tiefer nach unten gezogene Schnauze in der Tat kleiner. An der gigantischen Seitenansicht gab es wenig zu kaschieren, doch auch am Heck mühte sich die Kreativabteilung durch neue Schnitte und Linien, die Größe zu kaschieren.
Unterm Strich bleibt der Audi Q7 ein exzellenter Luxusliner mit allen technischen Finessen. Die variable Luftfederung hilft beim Beladen mehr als im Gelände. Dorthin verirrt sich wohl kaum je ein Q7. Nick- und Wankbewegungen halten sich beim Fahren im Rahmen und über die leichten Vibrationen der Karosserie bei unbequemen Querfugen kann man durchaus hinwegsehen. Der Q7 4.2 FSI ist der beste Beweis dafür, dass es auch dieser Klasse nicht immer ein Selbstzünder sein muss. Der Achtzylinder dreht seidenweich und deutlich dezenter als zuvor. Schade drum: Das sonore Achtender-Grollen aus unteren Drehzahlbereichen vermisst man schnell.
Mit der Drehfreude des Triebwerks kommt die Sechststufen-Tiptronic im oberen Drehzahlbereich kaum mit. Hier wird mitunter schon einmal übernervös und wenig souverän zwischen den Gangstufen hin und her gehüpft. Ein oder zwei Schaltstufen mehr könnten da Abhilfe schaffen. Die Fahrleistungen sind jedoch standesgemäß. Während gerade die kleineren Diesel bei hohem Autobahntempo bisweilen angestrengt wirken, geht der 4.2 FSI locker voran und übertrifft willig die 220-km/h-Marke. Wer es lässig angehen lässt, kann Dank niedriger Drehzahlen und Direkteinspritzung durchaus einen Verbrauch von 12 bis 13 Liter realisieren. Weniger ginge in dieser Klasse derzeit bei Benzinern nur mit einem aufgeladenen Triebwerk.
Anders beim Diesel. Denn damit geht es natürlich auch deutlich sparsamer. Neben dem Audi Q7 3.0 TDI ist ab sofort auch eine Clean-Energy-Dieselversion zu bekommen. Deren 176 kW/240 PS starker Sechszylinder mit Commonrail-Diesel läuft etwas rauer als der normale TDI. Dafür soll er sich jedoch mit einem Durchschnittsverbrauch von 8,9 Litern auf 100 Kilometern zufrieden geben und schafft die Schadstoffklasse Euro-6. 210 km/h sind - mit Anlauf - trotzdem drin. Er startet in Deutschland ab 54.700 Euro - 2.000 Euro mehr als der Standard Q7 3.0 TDI.
Der deutlich kraftvoller motorisierte und souveräner laufende Audi Q7 4.2 FSI kostet trotz mäßiger Serienausstattung stattliche 69.200 Euro. Dass in dieser Liga Selbstverständlichkeiten wie Xenonlicht (ab 1.145 Euro), Bluetooth-Schnittstelle (330 Euro) oder Festplattennavigation (ab 3.055 Euro) teuer extra bezahlt werden müssen, ist kein Ruhmesblatt für Audi. Die Krönung sind Preise für die Komplettlederausstattung ab 6.050 Euro oder das Entertainmentsystem für die hinteren Sitzplätze. Das kostet unglaubliche 4.500 Euro Aufpreis. Die dritte Sitzreihe will mit weiteren 1.005 Euro geordert sein. Bei der Preisstruktur hätte man sich bei den Designern etwas abgucken können: Einfach etwas kleiner feilen.
Quelle: Autoplenum, 2009-05-07
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