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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 5. Oktober 2020
Elektroroller erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Doch beim Kauf eines solchen Cityzweirads gibt es einige Dinge zu beachten.

Ein Roller ist für viele mittlerweile zur echten Alternative zum Auto geworden. Einkäufe erledigen, Freunde auf einen Kaffee treffen - alles ohne Parkplatzsuche kein großes Problem. Wer einen Pkw-Führerschein (Klasse B) hat, darf sich auf einen Roller mit 50 Kubikzentimeter beziehungsweise einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h schwingen und loslegen. In den großen Städten fließt man locker im Verkehr mit und auch die Parkplatznot gehört der Vergangenheit an. Immer mehr entscheiden sich für einen Elektro-Roller. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Gefährt ist leise und hat aufgrund des sofort bereitstehenden Drehmoments auch einen ordentlichen Antritt, mit dem man die Verbrenner-Fraktion an der Ampel locker stehen lässt. Auch ein zickender Verbrennungsmotor mit teuren Reparaturen gehört der Vergangenheit an. Dazu kommt, dass manche Städte den Kauf eines solchen Rollers mit einem Umweltbonus fördern.

Wir haben uns mit einem Peugeot e-Ludix ins Getümmel gestürzt und sind von den Möglichkeiten, die diese Art der Elektromobilität bietet, begeistert. Ein \"Crawl\"-Modus (vorwärts / rückwärts) hilft beim Schieben, was gerade bei einer Rampe eine klasse Idee ist. Mit verschiedenen Fahrmodi kann man die Kraft des Motors zügeln und so Reichweite sparen. Am meisten Spaß macht trotzdem der \"Boost\"-Modus, der die 2,5 kW / 3,4 PS des Bosch-Motors voll nutzt. So ist man auch bergauf sehr flott unterwegs, allerdings kostet das bei voller Batterie Kilometer. Bei voller Batterie sind das neun Kilometer weniger. Die Maximalreichweite gibt Peugeot mit bis zu 50 Kilometern an. Im Go/Normal-Modus kamen wir immerhin 37 Kilometer weit. Im Cruise-Fahrprogramm dürfte sogar noch ein bisschen mehr drin sein. Anzumerken ist, dass die Fahrten bei rund 25 Grad Celsius stattgefunden haben, wo sich die Batterie recht wohl fühlt.

Allerdings kommt der e-Ludix, abgesehen von der überschaubaren Verarbeitungsqualität, mit ein paar Einschränkungen daher, die zum Teil darauf zurückzuführen sind, dass das Gefährt möglichst windschnittig sein muss, um Reichweite zu \"schinden\". Die Reifen sind schmal, ebenso das Windschild und ein Fach unter der Sitzbank für den Helm gibt es auch nicht. Die Rückspiegel könnten etwas weiter abstehen und so einen besseren Blick nach hinten gewährleisten. Beim Fahren verhält sich der Roller problemlos, nur Straßenbahnschienen sind aufgrund der Reifendimensionen etwas mit Vorsicht zu genießen. Nach vier Stunden an der heimischen Steckdose war die 1.6 Kilowattstunden-Batterie wieder voll. Der Ausbau und das Laden sind problemlos möglich. Die meisten Elektroroller beherrschen die Rekuperation und schonen damit die Bremsen.

Das unterscheidet den e-Ludix von der Vespa Elettrica. Der Italo-Klassiker ist auch als Stromer der lässigste und ansehnlichste Roller. Allerdings hat dieses Dolce Vita auf zwei Rädern mit mindestens 6.220 Euro auch seinen Preis. Dafür gibt es einen Motor mit 3.5 beziehungsweise 4 kW Spitzenleistung / 4,8 beziehungsweise 5,4 PS. Die Reichweite geben die Italiener aufgrund der 4,2 kWh Akkus mit maximal 100 Kilometer an. Das ist deutlich praktikabler als die elektrische Kurzatmigkeit des Peugeot e-Ludix. Das hat aber auch seinen Grund: Die Batterie kann nicht ausgebaut werden, also muss man sich immer eine Steckdose suchen, an die man die Vespa anschließen kann. Für manche nicht oder nur sehr umständlich praktizierbar - ein Kabel vom Balkon auf die Straße ist nicht zwingend die ideale Lösung.

Das Thema Reichweite gehen die Ecooter-Roller ganz pragmatisch an. Bei der 4,2 kW / 5,7 PS-Version sorgen auf Wunsch zwei statt einer Batterie für Saft und erhöhen die Reichweite so auf maximal 150 Kilometer kommt der Strom nur aus einem Energiespender, sind es rund 90 bis 100 Kilometer. Entscheidet man sich für die Grundversion, hat der Motor 3 kW / 4 PS. Die Batterien können entnommen und mithilfe des Ladegeräts ebenfalls zu Hause an der Steckdose mit Strom gefüllt werden. Aufgrund des Gewichts von jeweils 15 Kilogramm sind die Akkus gut transportierbar. Anders als viele seiner Elektro-Konkurrenten verfügt der E2 über ein Helmfach. Auch die Kombination mit dem Smartphone und einer App, mit der sich der E-Roller unter anderem individualisieren lässt, dürfte den Nerv vieler junger Nutzer treffen. Der Ecooter-E2R-Roller kostet mindestens 3.999 Euro, bei der E1S-Version sind es 1.000 Euro weniger.

Ebenfalls aus China kommen die Niu Elektro-Roller, die bereits ab 1.999 Euro zu haben sind. Spaß bereiten aber die Modelle wie der MQ+ Sport ab 2.599 Euro, dessen 1,6 kW / 2,2 PS Motor ebenfalls von Bosch stammt, aber immerhin maximales Drehmoment von 110 Newtonmetern hat. Die Reichweite laut Niu mehr als 70 Kilometer und auch hier sind die Akkus herausnehmbar. Witziges Detail: Für kurze Einkaufsfahrten entfernt man die Batterie unter der Sitzbank und kann so den Stauraum nutzen. Ein Helm passt dennoch nicht hinein. Der Niu hat ein vernünftiges Stahlfahrwerk, ein LED-Display und kommt so sehr modern daher.

Entwickelt in Deutschland, designt in Berlin lautet der Werbespruch der Unu-Roller. Die Elektrofahrzeuge gibt es mit 2 kW / 2,7 PS, 3 kW/ 4 PS oder 4 kW / 5,4 PS Radnabenmotoren, die von Bosch kommen. Für eine vernünftige Reichweite von 50 beziehungsweise 100 Kilometern sorgen einer respektive zwei Akkus, die zum Laden entnommen werden können. Der China-Scooter hat ein sehr markantes Design, aber die bauchige Karosserie hat den Vorteil eines großen Stauraums, in den sogar bis zu zwei Helme passen sollen. Bei den Unu-Zweirädern ist die Interaktion mit dem Smartphone per App besonders ausgeprägt. Sei es per Navigation, die auf das Display projiziert wird oder die Möglichkeit, dass das Smartphone als Schlüssel verwendet und so die Berechtigung, den Roller zu bewegen, problemlos weitergegeben werden kann. Die Basisversion mit dem 2 KW-Motor kostet 2.799 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2020-10-05

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