Fahrbericht: RS6 Johann Abt Signature Edition - Der schwarze Abt
Testbericht
SP-X/Kempten. Nein, über einen Mangel an Leistung kann man sich beim Audi RS6 nicht beklagen. Und wo andere RS-Modelle aus Ingolstadt sonst vielleicht ein bisschen dezent auftreten, mangelt es dem 600 PS starkem Power-Kombi kaum an Präsenz. Doch weil genug nie genug ist, hat der Kemptener Tuner Abt mit dem RS6-R offenbar ein echtes Erfolgsmodell lanciert. Nicht umsonst stehen bei den Allgäuern 740 PS im Datenblatt. Dumm nur, dass sie die Produktion auf 125 Exemplare limitiert und die mittlerweile fast alle verkauft haben. Deshalb gibt’s jetzt einen Nachschlag zum Nachschlag und die kommt noch schärfer. Zur Feier des 125. Geburtstags und zu Ehren ihres Gründers Johan Baptiste Abt gibt es den RS6 als „Signature Edition“ mit noch mehr Leistung und einem noch feisteren Look.Mit größeren Ladeluftkühlern und einem zweiten Ölkühler sowie einer neuen Software steigt die Leistung des 4 Liter großen V8-Motors um weitere 60 PS und gipfelt jetzt erst bei 800 PS. Das maximale Drehmoment wird nun erst bei 980 statt 800 Nm erreicht. Im Autoquartett nimmt der schwarze Abt dem Serienmodell damit beim Sprint die Ewigkeit von 0,7 Sekunden ab und hat Tempo 100 bereits nach 2,9 Sekunden erreicht. Und wo Audi dem RS6 spätestens bei 305 km/h den Hahn abdreht, fällt der Hammer für den Abt erst bei 330 km/h.Doch mehr noch als auf dem Papier unterscheiden sich die Autos in der Praxis. Denn mit dem stärkeren Motor, einem überarbeiteten Gewindefahrwerk und rund 150 Kilo mehr Abtrieb als beim Serienmodell wird dieser RS6 vollends zum Dampfhammer, der bei nahezu jeder Drehzahl mit schier unendlichem Durchzug lockt und so die Landstraße zum Vergnügen macht. Denn wo man sich sonst gerne über Sonntagsfahrer ärgert, sind die in diesem Auto eine willkommene Einladung, mal kurz mit dem kleinen Zeh zu wippen. Dann bricht im Heck ein Inferno los, die vier 285er auf den 22-Zöllern verzahnen sich mit dem Asphalt und ehe der Blinker richtig eingerastet ist, sieht man den Vordermann schon im Rückspiegel.Zwar bleibt der RS6 auch im Abt-Trimm ein Avant. Doch die Ausrede der aufgemöbelten Familienkutsche zieht schon beim Serienmodell nur noch bedingt, stößt beim RS-R gar vollends an ihre Grenzen und wird bei der Signature Edition vollends zur Farce. Denn bei diesem Modell versuchen die Allgäuer erst gar nicht mehr, den Sportwagen im Gewand eines Alltagsautos zu tarnen. Ja, es gibt einen gewissen Restkomfort, und zumindest wuchtige Spoiler sucht man vergebens. Doch spätestens mit den roten Zierfäden im schwarzen Karbon-Ornat der Karosserie und drinnen mehr Leder als im Studio einer Domina wird aus dem RS6 gar ein Gesamtkunstwerk für eilige Selbstdarsteller. Und die müssen sich das Schaulaufen einiges kosten lassen. Denn Abt veranschlagt für den Umbau stolze 109.000 Euro, so dass am Ende für ein Komplettfahrtzeug gute 260.000 Euro auf der Rechnung stehen.Dafür gibt es dann allerdings statt einer schönen Geschichte und dem reproduzierten Autogramm des Gründers auch noch ein echtes Stück Firmen-Historie: Denn statt immer mehr Gewicht aus dem Wagen zu nehmen, hat Abt in Erinnerung an die Wurzeln der Firma diesmal eine Ausnahme gemacht – und sogar einen Amboss ins Auto gepackt. Oder zumindest einen Teil davon: Um an die Anfänge als Schmiede zu erinnern, haben die Kemptener ein Stück vom Amboss des Firmengründers abgetrennt und in einer Art „Time Capsule“ auf der Mittelkonsole verewigt.Wenn genug mal wieder nicht genug ist, gibt’s bei Abt jetzt einen Nachschlag zum Nachschlag. Denn nachdem die Allgäuer den Audi RS6 bereits von 600 auf 740 PS getunt haben, bringen sie nun eine Signature Edition mit 800 PS an den Start. Aber es bleibt nicht allein beim stärkeren Motor, das Auto wird zum Gesamtkunstwerk.
Fazit
Wenn genug mal wieder nicht genug ist, gibt’s bei Abt jetzt einen Nachschlag zum Nachschlag. Denn nachdem die Allgäuer den Audi RS6 bereits von 600 auf 740 PS getunt haben, bringen sie nun eine Signature Edition mit 800 PS an den Start. Aber es bleibt nicht allein beim stärkeren Motor, das Auto wird zum Gesamtkunstwerk.Quelle: Autoplenum, 2021-06-10
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