Citroen Cactus e-THP 110 - Mutiger Stich
Testbericht
Mit dem Cactus wagt sich Citroen in eine Designnische, die bislang dem Nissan Juke vorbehalten war. Bei dem Franzosen steht das Fahren selbst jedoch im Hintergrund. Wie einst bei R4 und Ente.
Der Cactus ist ein echter Hingucker. Erst recht, wenn er in einer knalligen der insgesamt zehn möglichen Außenfarben daherkommt. Dass er mit seinem extravaganten Design nicht jedem Autofahrer gefallen kann, wird schnell klar. Doch hat der 4,16 Meter lange Franzose einen zweiten, einen genaueren Blick verdient. Er hebt sich ab und mimt dabei eine Mischung aus modernem Pseudo-SUV und dem Charme, den einst Renault 4 und Citroen 2CV in sich trugen. Sein Interieur steht dem von großen Plastikflächen beherrschten Äußeren in nichts nach. Wer sich nach einem gestressten Arbeitstag im Citroen Cactus auf den Heimweg begibt, dessen Puls und Blutdruck wird auf Grund der beruhigenden Innenausstattung automatisch in den Ruhemodus versetzt. Wohnzimmergleiche Sitze, großzügige Flächen und allzu wenige Schalter und Knöpfe, die Unruhe ins Innere bringen könnten, sollen für gute Stimmung sorgen - und wecken insgeheim die Hoffnung auf eine ebenso angenehme Fahrt heimwärts. Das Fahrwerk: komfortabel.
Der 81 kW / 110 PS starke Dreizylindermotor des 20.490 Euro teuren Topmodels PureTech e-THP 110 entfaltet aus niedrigen Drehzahlen 205 Nm maximales Drehmoment. Das 1,2 Liter große Aggregat verhält sich dabei ebenso unaufgeregt wie das Fahrwerk. Unzeitgemäß: den sechsten Gang sucht man vergeblich und so wird es bei flottem Tempo schneller als gewünscht laut. 190 km/h Spitzentempo gehen ebenso in Ordnung wie den unwichtigen Spurt 0 auf Tempo 100 in 9,3 Sekunden. Der Normverbrauch des 1,2 Tonnen schweren Fronttrieblers: 4,7 Liter. Überhaupt ist der Citroen Cactus auch in seiner stärksten Motorisierung nicht für rasante Fahrten gemacht. Zumal sich der Dreizylinder unter der schicken Motorhaube unter Volllast alles andere als ohrenfreundlich anhört.
Schnell wird deutlich, dass einem möglichst geringen Gewicht zu liebe auf Dämmmaterial, eine geteilte Rückbank und öffnende Fenster im Fond verzichtet wurde. Dass die Fenster in der zweiten Reihe nur ausgestellt werden können, ist ein Fauxpas, den auch der Einstiegspreis von 13.990 Euro nicht entschuldigt. Ungewöhnlich: der Beifahrerairbag kommt nicht mehr von vorn, sondern aus dem Dachhimmel geschossen. Das Angebot an Fahrerassistenzsystemen: dünner als dünn.
Optik und Praktikabilität stehen im Vordergrund. Auffällig sind die farblich abgehobenen Airbumps. Die in vier Kolorationen mit Luftkapseln versehenen Thermo-Plastic-Urethan-Gebilde an Türen, Heck- und Fronpartie sollen die Karosserie im Citybereich vor Remplern schützen und gleichzeitig gut aussehen. Bei allem Charme hat der Cactus Detailschwächen. Da sind die unpraktisch hohe Ladekante, ein fehlender Drehzahlmesser und eine stufige Ladefläche, nachdem die große Rückbank umgeklappt wurde. Gleichzeitig fällt großgewachsenen Fondpassagieren das aufrechte Sitzen auf Grund des sehr niedrigen Dachs negativ auf. Selbst wenn für 490 Euro Aufpreis das große Panoramadach geordert wurde, ändert dies kaum etwas an der Enge. Viele Erwachsene dürften im Fond jedoch nicht Platz nehmen. Das Kofferraumvolumen lässt sich durch Umklappen von 348 Liter auf 1.170 Liter erweitern. Das Cockpit wirkt aufgeräumt, die verwendeten Materialien für diese Fahrzeugklasse ungewohnt präsent und wertig. Es kommt fast das Gefühl auf, in einer Studie inmitten einer Autoshow Platz genommen zu haben. Das hat Charme. Ob das zu einem Verkaufserfolg reicht? Citroen ist sich sicher.
Der Cactus ist ein echter Hingucker. Erst recht, wenn er in einer knalligen der insgesamt zehn möglichen Außenfarben daherkommt. Dass er mit seinem extravaganten Design nicht jedem Autofahrer gefallen kann, wird schnell klar. Doch hat der 4,16 Meter lange Franzose einen zweiten, einen genaueren Blick verdient. Er hebt sich ab und mimt dabei eine Mischung aus modernem Pseudo-SUV und dem Charme, den einst Renault 4 und Citroen 2CV in sich trugen. Sein Interieur steht dem von großen Plastikflächen beherrschten Äußeren in nichts nach. Wer sich nach einem gestressten Arbeitstag im Citroen Cactus auf den Heimweg begibt, dessen Puls und Blutdruck wird auf Grund der beruhigenden Innenausstattung automatisch in den Ruhemodus versetzt. Wohnzimmergleiche Sitze, großzügige Flächen und allzu wenige Schalter und Knöpfe, die Unruhe ins Innere bringen könnten, sollen für gute Stimmung sorgen - und wecken insgeheim die Hoffnung auf eine ebenso angenehme Fahrt heimwärts. Das Fahrwerk: komfortabel.
Der 81 kW / 110 PS starke Dreizylindermotor des 20.490 Euro teuren Topmodels PureTech e-THP 110 entfaltet aus niedrigen Drehzahlen 205 Nm maximales Drehmoment. Das 1,2 Liter große Aggregat verhält sich dabei ebenso unaufgeregt wie das Fahrwerk. Unzeitgemäß: den sechsten Gang sucht man vergeblich und so wird es bei flottem Tempo schneller als gewünscht laut. 190 km/h Spitzentempo gehen ebenso in Ordnung wie den unwichtigen Spurt 0 auf Tempo 100 in 9,3 Sekunden. Der Normverbrauch des 1,2 Tonnen schweren Fronttrieblers: 4,7 Liter. Überhaupt ist der Citroen Cactus auch in seiner stärksten Motorisierung nicht für rasante Fahrten gemacht. Zumal sich der Dreizylinder unter der schicken Motorhaube unter Volllast alles andere als ohrenfreundlich anhört.
Schnell wird deutlich, dass einem möglichst geringen Gewicht zu liebe auf Dämmmaterial, eine geteilte Rückbank und öffnende Fenster im Fond verzichtet wurde. Dass die Fenster in der zweiten Reihe nur ausgestellt werden können, ist ein Fauxpas, den auch der Einstiegspreis von 13.990 Euro nicht entschuldigt. Ungewöhnlich: der Beifahrerairbag kommt nicht mehr von vorn, sondern aus dem Dachhimmel geschossen. Das Angebot an Fahrerassistenzsystemen: dünner als dünn.
Optik und Praktikabilität stehen im Vordergrund. Auffällig sind die farblich abgehobenen Airbumps. Die in vier Kolorationen mit Luftkapseln versehenen Thermo-Plastic-Urethan-Gebilde an Türen, Heck- und Fronpartie sollen die Karosserie im Citybereich vor Remplern schützen und gleichzeitig gut aussehen. Bei allem Charme hat der Cactus Detailschwächen. Da sind die unpraktisch hohe Ladekante, ein fehlender Drehzahlmesser und eine stufige Ladefläche, nachdem die große Rückbank umgeklappt wurde. Gleichzeitig fällt großgewachsenen Fondpassagieren das aufrechte Sitzen auf Grund des sehr niedrigen Dachs negativ auf. Selbst wenn für 490 Euro Aufpreis das große Panoramadach geordert wurde, ändert dies kaum etwas an der Enge. Viele Erwachsene dürften im Fond jedoch nicht Platz nehmen. Das Kofferraumvolumen lässt sich durch Umklappen von 348 Liter auf 1.170 Liter erweitern. Das Cockpit wirkt aufgeräumt, die verwendeten Materialien für diese Fahrzeugklasse ungewohnt präsent und wertig. Es kommt fast das Gefühl auf, in einer Studie inmitten einer Autoshow Platz genommen zu haben. Das hat Charme. Ob das zu einem Verkaufserfolg reicht? Citroen ist sich sicher.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2014-06-17
Getestete Modelle
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