Chrysler Crossfire SRT-6 Roadster: Superrenner mit 335 PS im Test
Testbericht
Haar, 15. November 2005 Autos, die für den Spurt von null auf 100 km/h nicht mehr als sechs Sekunden brauchen, sind nicht allzu dicht gesät. Beschränkt man sich auf zweisitzige Roadster und setzt ein Preislimit von 60.000 Euro, so stehen noch sieben Kandidaten in der Liste: Lotus Elise, BMW Z4 3.0si, BMW Z4 M, Mercedes SLK 350, Porsche Boxster S, Morgan Plus Eight und Chrysler Crossfire SRT-6 Roadster. Den amerikanischen Superroadster haben wir für Sie getestet.
Fest stehender Heckspoiler
Der Crossfire beruht auf dem alten SLK vom Konzernpartner Mercedes. Darauf aufbauend hat Chrysler ein Coupé und einen Roadster konstruiert. Der Roadster gefällt vom Design her genauso gut wie das Coupé. Gut, dass auch die starke SRT-Variante nicht wie ein übertrieben gestyltes Tuningfahrzeug daherkommt, sondern dezent bleibt. Die Topversion unterscheidet sich vom Basismodell unter anderem durch eine geänderte Frontschürze und größere Räder. Außerdem hat der SRT-6 einen feststehenden Heckspoiler, während der Spoiler beim normalen Crossfire Roadster erst bei höherem Tempo ausfährt.
Kompressormotor mit 335 PS
Der normale Crossfire wird von einem 218 PS starken 3,2-Liter-Sechszylinder angetrieben. Bei der Sportversion SRT-6 verhilft ein Kompressor dem V6 zu 335 PS Leistung. Ein weiterer Unterschied zum Basismodell ist, dass die Topvariante mit einer fünfstufigen Automatik statt eines Sechsgang-Schaltgetriebes ausgerüstet ist.
In 5,3 Sekunden auf Tempo 100 Die höhere Leistung hat Folgen: Während die normale Version 6,9 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 braucht, benötigen die SRT-Versionen nur 5,3 Sekunden. In der Praxis gibt der Motor oft nur ein tiefes Brabbeln von sich er ist unterfordert. Der Sound jedoch ist der typische Sechszylinder-Klang: ein sonores Geräusch. Wirklich Spaß macht das Auto erst auf der Landstraße, denn nur dort kann man den Superroadster wenigstens ansatzweise ausfahren. Dann wird man vorwärts katapultiert und fühlt sich wirklich so schnell, wie das Auto ist. Bullige 420 Newtonmeter Drehmoment Auch aus dem Drehzahlkeller kommt das Auto gut heraus. Das maximale Drehmoment steht zwar erst jenseits von 3.500 U/min zur Verfügung. Doch 90 Prozent davon werden zwischen 2.300 und 6.200 U/min angeboten. Und das ist noch mehr als genug für kräftigen Schub. Denn das maximale Drehmoment beträgt bullige 420 Newtonmeter. Der Spritverbrauch wird vom Hersteller mit 11,0 Litern auf 100 Kilometer angegeben. Wir brauchten bei unseren Testfahrten mit 12,9 Litern noch etwas mehr. Positiv in diesem Zusammenhang: Der Motor hält die Euro-4-Abgasnorm ein, was in dieser Leistungsklasse nicht selbstverständlich ist.
Harte Federung Zum Fahrspaß, den der SRT-Roadster bietet, trägt das Fahrwerk nicht unbedingt bei. Bodenunebenheiten lässt die recht harte Federung voll auf die Insassen durchschlagen. Bei hohem Tempo auf der Autobahn der SRT-6 wird bis zu 255 km/h schnell fühlt man sich zuweilen wie ein Ping-Pong-Ball. Bei Sportroadstern wie etwa der Lotus Elise ist das genauso. Und wir würden es einem Roadster gerne verzeihen, wenn man dafür ohne Wanken durch die Kurven käme, wie es beim Lotus der Fall ist. Der Crossfire aber neigt sich in der Kurve mehr nach außen, als man sich wünscht. Das fällt besonders auf, weil die Sitze zwar gut sind, in Anbetracht der Motorleistung aber nicht genug Seitenhalt bieten. Roadster mit Automatik Die Automatik haut gewissermaßen in dieselbe Kerbe. Ein Roadster mit Automatik schon das ist ein Manko in den Augen von vielen Roadster-Fans. Noch dazu kann man hier zwar manuell schalten, aber nur am Wahlhebel. Doch dergleichen ist ja auch von komfortableren Roadstern wie dem SLK bekannt. Davon abgesehen tut die Fünfgang-Box ihre Arbeit gar nicht mal schlecht. Beim Beschleunigen sind kaum Schaltruckler zu spüren. Schön auch: Beim Abbremsen schaltet das Getriebe spürbar zurück, wie es viele sportliche Fahrer auf manuellem Weg tun. Das Getriebe ist genügend agil. So lässt sich das Auto nach dem Gaswegnehmen und Passieren einer Kurve schnell wieder auf Touren bringen.
Halbautomatisches Verdeck Das Verdeck des Crossfire wird halbautomatisch bedient. Zuerst muss ein Hebel umgelegt und der vordere Verdeckteil nach oben gedrückt werden. Dazu ist etwas Kraft nötig; so wird dieser Handgriff gerade Damen nicht immer leicht fallen. Anschließend betätigt man einen Knopf und wartet einige Sekunden, bis sich die Stoffhaube in ihr Fach im Heck gefaltet hat. Die Glasheckscheibe lässt sich beheizen, allerdings ist die Heizung bei Beschlag nicht sehr effektiv. Außerdem lässt die nur einlagige Ausführung des Verdecks Zweifel an der Wintertauglichkeit aufkommen. Ist das Verdeck installiert, kann man sich den Blick über die Schulter sparen. Wer die Spur wechseln möchte, gibt am besten Gas, um zu sehen, ob ein anderes Fahrzeug neben einem war, und dreht dann am Lenkrad. So kann ein kräftiger Motor sogar mangelnde Rundumsicht ausgleichen ... Kleiner Kofferraum Der Kofferraum fasst bei geschlossenem Dach 190 Liter. Das reicht für den wöchentlichen Einkauf, aber nicht viel mehr. Bei offenem Verdeck bleibt nur noch Platz für maximal zwei Flugzeugtrolleys. In puncto Kofferraum bietet die Konkurrenz mehr: Ein BMW Z4 kann bis zu 280 Liter transportieren, und in die beiden Gepäckabteile des Boxster passen sogar 280 Liter.
52.000 Euro glatt Den SRT-6 Roadster gibt es für 52.000 Euro. Zur recht umfangreichen Ausstattung gehören ESP, 18- und 19-Zoll-Aluräder, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber, elektrisch einstellbare Vordersitze, CD-Radio, Leder-Alcantara-Sitze mit Sitzheizung, Tempomat und Zweizonen-Klimaanlage.
Vergleich mit Boxster und Z4 Zum Vergleich: Den vergleichbar ausgestatteten Porsche Boxster S gibt es ab 52.265 Euro. Die dafür erhältliche Schaltversion ist beinahe ebenso schnell wie unser Testwagen. Der BMW Z4 3.0si ist schon ab 40.400 Euro zu haben. Die Ausstattung ist vergleichbar, und auch wenn man das Automatikgetriebe mit Schaltwippen (Steptronic) für 2.150 Euro dazuordert, bleibt man deutlich unter dem Preis des Chrysler. Der 3.0si leistet allerdings 70 PS weniger und ist beim Standardspurt 0,6 Sekunden langsamer als der Chrysler. Mit fast 58.000 Euro deutlich teurer ist die neue M-Version, die mit 343 PS von der Leistung her eher vergleichbar ist und noch etwas schneller spurtet. (sl)
In 5,3 Sekunden auf Tempo 100 Die höhere Leistung hat Folgen: Während die normale Version 6,9 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 braucht, benötigen die SRT-Versionen nur 5,3 Sekunden. In der Praxis gibt der Motor oft nur ein tiefes Brabbeln von sich er ist unterfordert. Der Sound jedoch ist der typische Sechszylinder-Klang: ein sonores Geräusch. Wirklich Spaß macht das Auto erst auf der Landstraße, denn nur dort kann man den Superroadster wenigstens ansatzweise ausfahren. Dann wird man vorwärts katapultiert und fühlt sich wirklich so schnell, wie das Auto ist. Bullige 420 Newtonmeter Drehmoment Auch aus dem Drehzahlkeller kommt das Auto gut heraus. Das maximale Drehmoment steht zwar erst jenseits von 3.500 U/min zur Verfügung. Doch 90 Prozent davon werden zwischen 2.300 und 6.200 U/min angeboten. Und das ist noch mehr als genug für kräftigen Schub. Denn das maximale Drehmoment beträgt bullige 420 Newtonmeter. Der Spritverbrauch wird vom Hersteller mit 11,0 Litern auf 100 Kilometer angegeben. Wir brauchten bei unseren Testfahrten mit 12,9 Litern noch etwas mehr. Positiv in diesem Zusammenhang: Der Motor hält die Euro-4-Abgasnorm ein, was in dieser Leistungsklasse nicht selbstverständlich ist.
Harte Federung Zum Fahrspaß, den der SRT-Roadster bietet, trägt das Fahrwerk nicht unbedingt bei. Bodenunebenheiten lässt die recht harte Federung voll auf die Insassen durchschlagen. Bei hohem Tempo auf der Autobahn der SRT-6 wird bis zu 255 km/h schnell fühlt man sich zuweilen wie ein Ping-Pong-Ball. Bei Sportroadstern wie etwa der Lotus Elise ist das genauso. Und wir würden es einem Roadster gerne verzeihen, wenn man dafür ohne Wanken durch die Kurven käme, wie es beim Lotus der Fall ist. Der Crossfire aber neigt sich in der Kurve mehr nach außen, als man sich wünscht. Das fällt besonders auf, weil die Sitze zwar gut sind, in Anbetracht der Motorleistung aber nicht genug Seitenhalt bieten. Roadster mit Automatik Die Automatik haut gewissermaßen in dieselbe Kerbe. Ein Roadster mit Automatik schon das ist ein Manko in den Augen von vielen Roadster-Fans. Noch dazu kann man hier zwar manuell schalten, aber nur am Wahlhebel. Doch dergleichen ist ja auch von komfortableren Roadstern wie dem SLK bekannt. Davon abgesehen tut die Fünfgang-Box ihre Arbeit gar nicht mal schlecht. Beim Beschleunigen sind kaum Schaltruckler zu spüren. Schön auch: Beim Abbremsen schaltet das Getriebe spürbar zurück, wie es viele sportliche Fahrer auf manuellem Weg tun. Das Getriebe ist genügend agil. So lässt sich das Auto nach dem Gaswegnehmen und Passieren einer Kurve schnell wieder auf Touren bringen.
Halbautomatisches Verdeck Das Verdeck des Crossfire wird halbautomatisch bedient. Zuerst muss ein Hebel umgelegt und der vordere Verdeckteil nach oben gedrückt werden. Dazu ist etwas Kraft nötig; so wird dieser Handgriff gerade Damen nicht immer leicht fallen. Anschließend betätigt man einen Knopf und wartet einige Sekunden, bis sich die Stoffhaube in ihr Fach im Heck gefaltet hat. Die Glasheckscheibe lässt sich beheizen, allerdings ist die Heizung bei Beschlag nicht sehr effektiv. Außerdem lässt die nur einlagige Ausführung des Verdecks Zweifel an der Wintertauglichkeit aufkommen. Ist das Verdeck installiert, kann man sich den Blick über die Schulter sparen. Wer die Spur wechseln möchte, gibt am besten Gas, um zu sehen, ob ein anderes Fahrzeug neben einem war, und dreht dann am Lenkrad. So kann ein kräftiger Motor sogar mangelnde Rundumsicht ausgleichen ... Kleiner Kofferraum Der Kofferraum fasst bei geschlossenem Dach 190 Liter. Das reicht für den wöchentlichen Einkauf, aber nicht viel mehr. Bei offenem Verdeck bleibt nur noch Platz für maximal zwei Flugzeugtrolleys. In puncto Kofferraum bietet die Konkurrenz mehr: Ein BMW Z4 kann bis zu 280 Liter transportieren, und in die beiden Gepäckabteile des Boxster passen sogar 280 Liter.
52.000 Euro glatt Den SRT-6 Roadster gibt es für 52.000 Euro. Zur recht umfangreichen Ausstattung gehören ESP, 18- und 19-Zoll-Aluräder, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber, elektrisch einstellbare Vordersitze, CD-Radio, Leder-Alcantara-Sitze mit Sitzheizung, Tempomat und Zweizonen-Klimaanlage.
Vergleich mit Boxster und Z4 Zum Vergleich: Den vergleichbar ausgestatteten Porsche Boxster S gibt es ab 52.265 Euro. Die dafür erhältliche Schaltversion ist beinahe ebenso schnell wie unser Testwagen. Der BMW Z4 3.0si ist schon ab 40.400 Euro zu haben. Die Ausstattung ist vergleichbar, und auch wenn man das Automatikgetriebe mit Schaltwippen (Steptronic) für 2.150 Euro dazuordert, bleibt man deutlich unter dem Preis des Chrysler. Der 3.0si leistet allerdings 70 PS weniger und ist beim Standardspurt 0,6 Sekunden langsamer als der Chrysler. Mit fast 58.000 Euro deutlich teurer ist die neue M-Version, die mit 343 PS von der Leistung her eher vergleichbar ist und noch etwas schneller spurtet. (sl)
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | Otto-V-Motor, SOHC |
Hubraum: | 3.199 |
Anzahl Ventile: | 3 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Leistung: | 246 kW (335 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 420 Nm bei 3.500 - 4.800 UPM |
Preis
Neupreis: 52.000 € (Stand: November 2005)Fazit
Der Chrysler Crossfire SRT-6 Roadster ist nichts für Liebhaber asketisch-sportlicher Roadster. Der Motor ermöglicht zwar Fahrleistungen, die eines Rennfahrzeugs würdig wären. Doch das Fahrwerk ist für diese Leistung nicht ausgelegt eine harte Federung und für einen Roadster eine recht große Kurvenneigung mindern den Spaß ein wenig. Auch eine Automatik, bei der man nur am Wählhebel schalten kann, passt unserer Ansicht nach schlecht zu einer Sportversion. Der Chrysler ist ein Auto der Kompromisse. Allerdings führt das nicht unbedingt zu mehr Alltagstauglichkeit. Das Verdeck ist nicht leicht zu bedienen und nur einlagig, und der Kofferraum ist auch für diese Fahrzeugklasse zu klein. Was bleibt, ist ein Auto mit begeisternden Fahrleistungen aber wenig mehr.
(sl)Quelle: auto-news, 2005-11-15
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