Borats Traum-Dacia: Logan in der Top-Version 1.6 16V Prestige im Test
Testbericht
München, 21. März 2007 Der Film Borat bietet unter anderem aufgrund der gezeigten Autos ein Feuerwerk der Geschmacklosigkeiten. Neben einem erbärmlichen Eiswagen sorgt ein zur Pferdekutsche umgebauter Dacia 1300 für Lacher. Sprichwörtlich zieht es Borat in diesem Vehikel aus seinem armseligen Heimatdorf in die große und weite Welt. Dort wurde der Pseudo-Kasache zum Star und könnte nun mit einem neuen Auto zu seinen Wurzeln zurückkehren. Würde seine Wahl auf den von uns getesteten Dacia Logan 1.6 16V Prestige fallen, würde Borat zugleich Markentreue, Understatement und Erfolg beweisen. Drei wichtige Werte für Autokäufer.
Ordentlich Komfort für wenig Geld Der mit Renault-Technik ausgestattete Logan aus rumänischer Produktion sorgt seit gut zwei Jahren für Furore und das nicht nur in Osteuropa. Sein Erfolgsrezept ist so einfach wie bestechend: Er bietet viel Auto für sehr wenig Geld. Wer gleichzeitig etwas mehr Geld und etwas mehr Auto will, kann den zum Modelljahr 2007 leicht überarbeiteten Logan erstmalig auch in der Top-Version Prestige bestellen. Für 10.250 Euro bekommt man einen großzügig dimensionierten Fünfsitzer mit 105 PS starkem Motor und sogar mit einigen attraktiven Komfortdetails.
Trotz Aufwertung nicht sexy Im Modelljahr 2007 ist der Logan allgemein an Klarglasblinkern und der in Wagenfarbe lackierten Kühlergrilleinfassung erkennbar. Beim Prestige sind zudem Türgriffe, Seitenleisten, Stoßfänger sowie die Außenspiegel in Wagenfarbe gehalten. Außerdem gibt es Zierleisten an den Türschwellern und dem Kühlergrill. Trotz dieser Feinschliffarbeiten: Ein Logan mag alles sein, aber ganz bestimmt nicht sexy. Das klassische Stufenheck-Layout, das hoch bauende Dach, das langweilige Pragmatismus-Design so sehen Hingucker eben nicht aus.
Ordentliche Ausstattung Die Logan-Form bietet immerhin handfeste Vorteile: Vier große Einstiegstüren gewähren Einlass in einen Innenraum, der fünf Passagieren ordentlich Platz und viel Kopffreiheit bietet. Dahinter befindet sich ein veritabler 510-Liter-Kofferraum. Mit seinem guten Platzangebot schlägt der Logan seine Preis-Konkurrenten aus dem Kleinwagen-Segment um Längen. Ansonsten empfängt die Passagiere eine dezent nach Kunststoff riechende Hartplastiklandschaft. Zwar ist das Ambiente seiner Preisklasse angemessen, doch unterm Strich etwas trist. In unserem Testwagen sorgen immerhin in Silber lackierte Ränder an den Lüftungsdüsen und eine silbrig schimmernde Blende in der Mittelkonsole für mehr Ambiente. Außerdem gibt es ab Werk ein CD-Radio. Darüber hinaus sind der Schaltknauf und das Lenkrad mit Leder bezogen. Die beiden weiß unterlegten Rundinstrumente und das mittige Bordcomputer-Digitaldisplay sind sogar schick. Trotz dieser Aufhübsch-Maßnahmen ist das Interieur vor allem funktional und nur mäßig wohnlich.
Munterer Motor Ein klassischer Zündschlüsseldreh und der 1,6-Liter-Vierzylinder meldet sich kernig zu Wort. Obwohl akustisch präsent, ist das recht kultivierte 105-PS-Aggregat keineswegs aufdringlich. Das Kupplungspedal getreten, den ersten Gang locker reingleiten lassen, Gas geben und die Kupplung wieder kommen lassen was jetzt passiert, überrascht. Der Wagen hat offensichtlich Pfeffer im Benzin, da die Reifen lautstark quietschen und der Motor flugs und locker in den Begrenzer dreht. Bei spätestens 7.000 Touren muss die zweite Gangstufe eingelegt werden. Dann steht die Tachonadel jenseits der 90 km/h. Der optisch ach so dröge wirkende Stufenheckler bewegt sich also mindestens so munter im Straßenverkehr, wie Schalke-Fans beim Sieg ihrer Königsblauen. In Zahlen ausgedrückt: 10,2 Sekunden braucht der 1,1-Tonner für den 100-km/h-Sprint, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 183 km/h. Wobei sich bergab und mit Rückenwand die Nadel auch schon mal nah zum 200-km/h-Tachoende bewegen kann. Trotz guter Fahrleistungen lässt sich der Wagen auch halbwegs sparsam fahren. Die vom Hersteller angegebenen 7,1 Liter Durchschnittsverbrauch haben wir jedoch auf unseren sehr flotten Testfahrten auf stolze 11,2 Liter
Komfortabel aber nicht sportlich Das hohe Leistungspotenzial des 16-Ventilers könnte das recht komfortabel ausgelegte Fahrwerk durchaus souveräner auf die Straße bringen. In der Stadt und auf der Landstraße funktioniert das ganz ohne ESP recht problemlos. Selbst grobe Unebenheiten werden übrigens gut weggefiltert. In schnelleren Kurven geht der Wagen dafür mit deutlicher Seitenneigung früh ins gut kontrollierbare Untersteuern. Plötzliche und unerwartete Reaktionen bleiben aus. Lediglich bei hohen Geschwindigkeiten jenseits der 150 km/h kann es zumindest bei seitlichen Winden etwas mulmig werden. Dank der indirekten und um die Mittellage etwas ungenauen Lenkung neigt der Wagen zumindest bei stärkeren Böen zu gefährlichem Linksrechts-Geeiere. Das erfordert viel Konzentration und trübt den Spaß, andere Verkehrsteilnehmer mit den guten Fahrleistungen des starken Dacia zu beeindrucken.
Mehr für so wenig bietet keiner Unschlagbar günstig mehr braucht man zum Dacia Logan 1.6 16V Prestige nicht zu sagen. Preislich am nächsten kommt da die Stufenhecklimousine Skoda Octavia Tour 1.6 für 13.790 Euro. Obwohl fast 4.000 Euro teurer, hat der Tscheche sogar noch eine schlechtere Ausstattung. Dacia bietet also mit Abstand am meisten für verdammt wenig Geld.
Ordentlich Komfort für wenig Geld Der mit Renault-Technik ausgestattete Logan aus rumänischer Produktion sorgt seit gut zwei Jahren für Furore und das nicht nur in Osteuropa. Sein Erfolgsrezept ist so einfach wie bestechend: Er bietet viel Auto für sehr wenig Geld. Wer gleichzeitig etwas mehr Geld und etwas mehr Auto will, kann den zum Modelljahr 2007 leicht überarbeiteten Logan erstmalig auch in der Top-Version Prestige bestellen. Für 10.250 Euro bekommt man einen großzügig dimensionierten Fünfsitzer mit 105 PS starkem Motor und sogar mit einigen attraktiven Komfortdetails.
Trotz Aufwertung nicht sexy Im Modelljahr 2007 ist der Logan allgemein an Klarglasblinkern und der in Wagenfarbe lackierten Kühlergrilleinfassung erkennbar. Beim Prestige sind zudem Türgriffe, Seitenleisten, Stoßfänger sowie die Außenspiegel in Wagenfarbe gehalten. Außerdem gibt es Zierleisten an den Türschwellern und dem Kühlergrill. Trotz dieser Feinschliffarbeiten: Ein Logan mag alles sein, aber ganz bestimmt nicht sexy. Das klassische Stufenheck-Layout, das hoch bauende Dach, das langweilige Pragmatismus-Design so sehen Hingucker eben nicht aus.
Ordentliche Ausstattung Die Logan-Form bietet immerhin handfeste Vorteile: Vier große Einstiegstüren gewähren Einlass in einen Innenraum, der fünf Passagieren ordentlich Platz und viel Kopffreiheit bietet. Dahinter befindet sich ein veritabler 510-Liter-Kofferraum. Mit seinem guten Platzangebot schlägt der Logan seine Preis-Konkurrenten aus dem Kleinwagen-Segment um Längen. Ansonsten empfängt die Passagiere eine dezent nach Kunststoff riechende Hartplastiklandschaft. Zwar ist das Ambiente seiner Preisklasse angemessen, doch unterm Strich etwas trist. In unserem Testwagen sorgen immerhin in Silber lackierte Ränder an den Lüftungsdüsen und eine silbrig schimmernde Blende in der Mittelkonsole für mehr Ambiente. Außerdem gibt es ab Werk ein CD-Radio. Darüber hinaus sind der Schaltknauf und das Lenkrad mit Leder bezogen. Die beiden weiß unterlegten Rundinstrumente und das mittige Bordcomputer-Digitaldisplay sind sogar schick. Trotz dieser Aufhübsch-Maßnahmen ist das Interieur vor allem funktional und nur mäßig wohnlich.
Munterer Motor Ein klassischer Zündschlüsseldreh und der 1,6-Liter-Vierzylinder meldet sich kernig zu Wort. Obwohl akustisch präsent, ist das recht kultivierte 105-PS-Aggregat keineswegs aufdringlich. Das Kupplungspedal getreten, den ersten Gang locker reingleiten lassen, Gas geben und die Kupplung wieder kommen lassen was jetzt passiert, überrascht. Der Wagen hat offensichtlich Pfeffer im Benzin, da die Reifen lautstark quietschen und der Motor flugs und locker in den Begrenzer dreht. Bei spätestens 7.000 Touren muss die zweite Gangstufe eingelegt werden. Dann steht die Tachonadel jenseits der 90 km/h. Der optisch ach so dröge wirkende Stufenheckler bewegt sich also mindestens so munter im Straßenverkehr, wie Schalke-Fans beim Sieg ihrer Königsblauen. In Zahlen ausgedrückt: 10,2 Sekunden braucht der 1,1-Tonner für den 100-km/h-Sprint, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 183 km/h. Wobei sich bergab und mit Rückenwand die Nadel auch schon mal nah zum 200-km/h-Tachoende bewegen kann. Trotz guter Fahrleistungen lässt sich der Wagen auch halbwegs sparsam fahren. Die vom Hersteller angegebenen 7,1 Liter Durchschnittsverbrauch haben wir jedoch auf unseren sehr flotten Testfahrten auf stolze 11,2 Liter
Komfortabel aber nicht sportlich Das hohe Leistungspotenzial des 16-Ventilers könnte das recht komfortabel ausgelegte Fahrwerk durchaus souveräner auf die Straße bringen. In der Stadt und auf der Landstraße funktioniert das ganz ohne ESP recht problemlos. Selbst grobe Unebenheiten werden übrigens gut weggefiltert. In schnelleren Kurven geht der Wagen dafür mit deutlicher Seitenneigung früh ins gut kontrollierbare Untersteuern. Plötzliche und unerwartete Reaktionen bleiben aus. Lediglich bei hohen Geschwindigkeiten jenseits der 150 km/h kann es zumindest bei seitlichen Winden etwas mulmig werden. Dank der indirekten und um die Mittellage etwas ungenauen Lenkung neigt der Wagen zumindest bei stärkeren Böen zu gefährlichem Linksrechts-Geeiere. Das erfordert viel Konzentration und trübt den Spaß, andere Verkehrsteilnehmer mit den guten Fahrleistungen des starken Dacia zu beeindrucken.
Mehr für so wenig bietet keiner Unschlagbar günstig mehr braucht man zum Dacia Logan 1.6 16V Prestige nicht zu sagen. Preislich am nächsten kommt da die Stufenhecklimousine Skoda Octavia Tour 1.6 für 13.790 Euro. Obwohl fast 4.000 Euro teurer, hat der Tscheche sogar noch eine schlechtere Ausstattung. Dacia bietet also mit Abstand am meisten für verdammt wenig Geld.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Benzin-Reihenmotor |
Hubraum: | 1.598 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 77 kW (105 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 148 Nm bei 3.750 UPM |
Preis
Neupreis: 10.250 € (Stand: März 2007)Fazit
Keine Frage: Borat hätte seine große Freude am Dacia Logan 1.6 16V Prestige. Diese 105 PS starke Version wäre in seiner Welt ein spektakulärer Luxusrenner. Auch in Deutschland sollte das nur 10.250 Euro teure Gefährt seine Freunde finden. Wer ein Auto sucht, das praktisch sowie gut motorisiert ist und dabei wenig kosten soll, findet im Logan ein unschlagbar günstiges Angebot. Lediglich das komfortable Fahrwerk könnte ruhig eine Spur sportlicher ausgelegt werden. Hier bietet sich immerhin ein Betätigungsfeld für die Tuner-Szene. Aber auch ab Werk ist der Edel-Rumäne bereits ein großer Wurf.Testwertung
Quelle: auto-news, 2007-03-21
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