BMW X1 xdrive 20i - Es muss nicht immer Diesel sein
Testbericht
Die meisten SUV in unseren Breiten sind mit kraftvollen Dieselmotoren unterwegs. Wie schlägt sich ein BMW X1 mit modernem Turbobenziner?
Sind wir einmal ehrlich: Der BMW X1 wird zumeist vom weiblichen Teil einer Ehe-Gemeinschaft gefahren. Zumeist ist es ein Diesel mit zwei Litern Hubraum - wahlweise als 18d oder 20d. Doch es geht auch anders. Gerade wer nicht als Kilometerfresser unterwegs ist, sollte mit dem BMW X1 20i liebäugeln - und keinesfalls auf den Allradantrieb verzichten. Mehr Traktion bedeutet, nicht zuletzt im Winter, mehr Sicherheit. Gerade, wenn der kleine SUV hauptsächlich in der Stadt und auf kürzeren Strecken gefahren wird, lohnt sich der Griff zum Benziner. Diesel brauchen Kilometer, um rentabel zu sein. Der BMW X1 xDrive 20i ist mit 135 kW / 184 PS der Einstiegsbenziner in die BMW-Allradwelt. Solange es in der Stadt oder auf der Autobahn gemütlich vorangeht, reichen die weißblauen Pferdchen locker aus. Zudem steht ab 1.250 U/min ein maximales Drehmoment von 270 Nm zur Verfügung. Doch wenn man mal Gaspedal und Lenkung etwas forcierter herannimmt, tut sich das Aggregat mit dem 1.650 Kilogramm schweren Vehikel schon schwerer. Dann versucht die ZF-Achtgangautomatik das PS-Defizit mit Schaltvorgängen auszugleichen, die Drehzahlnadel tanzt im Dreiviertel-Takt und die durch die Verbrennung des Motors erzeugte Geräuschkulisse geht ebenfalls nach oben.
Überhaupt ist der Vierzylinder ein recht lautstarker Geselle, der bisweilen mehr an einen Diesel als an einen modernen Benziner erinnert. Der Durchschnittsverbrauch lag mit rund zehn Litern deutlich höher, als die angegebenen 7,1 Liter der Automatikversion. Trotz eines übergroßen Cityanteils überrascht der Durst, den der Vierzylinder an den Tag legt, angesichts der Technik, die in den aktuellen BMW-Benzinern verbaut ist. Dem kann man mit dem Fahrerlebnisschalter entgegenwirken, wobei die Fahrstufe "Eco Pro" dem Temperament des X1 nicht gerade zuträglich ist. Bei einem Kickdown jault das Triebwerk auf, ehe es vorangeht. Bei 205 km/h ist Schluss. Der Spurt aus dem Stand auf 100 km/h ist nach 7,8 Sekunden vorbei. In den Kurven hilft dann der Allradantrieb xDrive mit der Extra-Portion Traktion, die beim BMW betont hecklastig ausgelegt ist. Obendrauf gibt es noch ein Sportfahrwerk (290 Euro) und die Performance Control (50 Euro), die die Antriebskraft gezielt an eines der beiden Hinterräder leitet. Diesen 50er sollte man auf alle Fälle springen lassen, wenn man Spaß am Kurvenfahren hat. Denn damit ist der X1 im Segment der kompakten SUV der Fahrdynamiker. Wenn es eng wird, fließt die Kraft auch auf die Vorderräder.
Die feine direkte Lenkung, die zuverlässig Rückmeldung über den Straßenzustand gibt, sorgt dafür, dass das Fahren auch in einem X1-BMW-mäßig Spaß macht. Dass ein X1 keine ultrakommode Sänfte ist, hilft der Dynamik. Dennoch liefert das Fahrwerk noch genug Komfort, dass nicht jede Bodenunebenheit zum Bandscheibentest wird. Das liegt auch an den guten Sportsitzen, die inklusive Lordosenstütze die 770 Euro Aufpreis wert sind und deutlich besser passen als die weitgehend konturlosen Serienstühle.
Einen BMW gibt es nicht beim Discounter. Schon gar nicht einen gut ausgestatteten X1. "Nackt" kostet der BMW X1 xDrive 20i inklusive der Automatik 36.100 Euro. Extras, wie eine Klimaautomatik (610 Euro), Xenon-Licht (600 Euro) oder der adaptive Tempomat (340 Euro) müssen extra bezahlt werden. Weder für Geld noch für gute Worte sind zeitgemäße Assistenzsysteme, wie etwa ein Spurwechselwarner zu erhalten. Da hinken die Münchener einfach hinterher. Auch die bernsteinfarbene Bordcomputer-Anzeige zwischen den Tachos setzt langsam Staub an, während hier bisweilen schon vollfarbanzeigen strahlen. Bei der nächsten Generation des Kompakt-SUV, die voraussichtlich Anfang 2016 auf den Markt kommen wird, wird da eine Auffrischung in Form eines zeitgemäßen TFT-Displays folgen.
Eine feine Sache ist nach wie vor die Bedienung per iDrive. Auch wenn die Materialien im Cockpit nicht über jeden Zweifel erhaben sind. Außerdem sucht man im 420 bis 1.350 Liter großen Kofferraum so kleine praktische Extras, wie Haken zum Fixieren von Tüten vergebens. Die wären durchaus hilfreich, wenn man die Einkäufe über die hohe Ladekante gewuchtet hat. Praktisch ist das zusätzliche Ladefach unterhalb des Kofferraumbodens, in dem man allerlei Krimskrams vor neugierigen Blicken verstecken kann. Eine elektrische Heckklappe sucht man vergeblich - und die könnte man auch in der SUV-Einstiegsliga gut gebrauchen. Unter dem Strich macht man mit dem BMW X1 xDrive 20i nichts falsch. Insbesondere wer mit Laufleistungen von unter 20.000 Kilometern unterwegs ist, sollte sich den Benziner einmal genauer anschauen. Doch beim Verbrauch und dem Wiederverkauf liegt die gleichstarke Dieselvariante des BMW X1 xDrive 20d vorn.
Sind wir einmal ehrlich: Der BMW X1 wird zumeist vom weiblichen Teil einer Ehe-Gemeinschaft gefahren. Zumeist ist es ein Diesel mit zwei Litern Hubraum - wahlweise als 18d oder 20d. Doch es geht auch anders. Gerade wer nicht als Kilometerfresser unterwegs ist, sollte mit dem BMW X1 20i liebäugeln - und keinesfalls auf den Allradantrieb verzichten. Mehr Traktion bedeutet, nicht zuletzt im Winter, mehr Sicherheit. Gerade, wenn der kleine SUV hauptsächlich in der Stadt und auf kürzeren Strecken gefahren wird, lohnt sich der Griff zum Benziner. Diesel brauchen Kilometer, um rentabel zu sein. Der BMW X1 xDrive 20i ist mit 135 kW / 184 PS der Einstiegsbenziner in die BMW-Allradwelt. Solange es in der Stadt oder auf der Autobahn gemütlich vorangeht, reichen die weißblauen Pferdchen locker aus. Zudem steht ab 1.250 U/min ein maximales Drehmoment von 270 Nm zur Verfügung. Doch wenn man mal Gaspedal und Lenkung etwas forcierter herannimmt, tut sich das Aggregat mit dem 1.650 Kilogramm schweren Vehikel schon schwerer. Dann versucht die ZF-Achtgangautomatik das PS-Defizit mit Schaltvorgängen auszugleichen, die Drehzahlnadel tanzt im Dreiviertel-Takt und die durch die Verbrennung des Motors erzeugte Geräuschkulisse geht ebenfalls nach oben.
Überhaupt ist der Vierzylinder ein recht lautstarker Geselle, der bisweilen mehr an einen Diesel als an einen modernen Benziner erinnert. Der Durchschnittsverbrauch lag mit rund zehn Litern deutlich höher, als die angegebenen 7,1 Liter der Automatikversion. Trotz eines übergroßen Cityanteils überrascht der Durst, den der Vierzylinder an den Tag legt, angesichts der Technik, die in den aktuellen BMW-Benzinern verbaut ist. Dem kann man mit dem Fahrerlebnisschalter entgegenwirken, wobei die Fahrstufe "Eco Pro" dem Temperament des X1 nicht gerade zuträglich ist. Bei einem Kickdown jault das Triebwerk auf, ehe es vorangeht. Bei 205 km/h ist Schluss. Der Spurt aus dem Stand auf 100 km/h ist nach 7,8 Sekunden vorbei. In den Kurven hilft dann der Allradantrieb xDrive mit der Extra-Portion Traktion, die beim BMW betont hecklastig ausgelegt ist. Obendrauf gibt es noch ein Sportfahrwerk (290 Euro) und die Performance Control (50 Euro), die die Antriebskraft gezielt an eines der beiden Hinterräder leitet. Diesen 50er sollte man auf alle Fälle springen lassen, wenn man Spaß am Kurvenfahren hat. Denn damit ist der X1 im Segment der kompakten SUV der Fahrdynamiker. Wenn es eng wird, fließt die Kraft auch auf die Vorderräder.
Die feine direkte Lenkung, die zuverlässig Rückmeldung über den Straßenzustand gibt, sorgt dafür, dass das Fahren auch in einem X1-BMW-mäßig Spaß macht. Dass ein X1 keine ultrakommode Sänfte ist, hilft der Dynamik. Dennoch liefert das Fahrwerk noch genug Komfort, dass nicht jede Bodenunebenheit zum Bandscheibentest wird. Das liegt auch an den guten Sportsitzen, die inklusive Lordosenstütze die 770 Euro Aufpreis wert sind und deutlich besser passen als die weitgehend konturlosen Serienstühle.
Einen BMW gibt es nicht beim Discounter. Schon gar nicht einen gut ausgestatteten X1. "Nackt" kostet der BMW X1 xDrive 20i inklusive der Automatik 36.100 Euro. Extras, wie eine Klimaautomatik (610 Euro), Xenon-Licht (600 Euro) oder der adaptive Tempomat (340 Euro) müssen extra bezahlt werden. Weder für Geld noch für gute Worte sind zeitgemäße Assistenzsysteme, wie etwa ein Spurwechselwarner zu erhalten. Da hinken die Münchener einfach hinterher. Auch die bernsteinfarbene Bordcomputer-Anzeige zwischen den Tachos setzt langsam Staub an, während hier bisweilen schon vollfarbanzeigen strahlen. Bei der nächsten Generation des Kompakt-SUV, die voraussichtlich Anfang 2016 auf den Markt kommen wird, wird da eine Auffrischung in Form eines zeitgemäßen TFT-Displays folgen.
Eine feine Sache ist nach wie vor die Bedienung per iDrive. Auch wenn die Materialien im Cockpit nicht über jeden Zweifel erhaben sind. Außerdem sucht man im 420 bis 1.350 Liter großen Kofferraum so kleine praktische Extras, wie Haken zum Fixieren von Tüten vergebens. Die wären durchaus hilfreich, wenn man die Einkäufe über die hohe Ladekante gewuchtet hat. Praktisch ist das zusätzliche Ladefach unterhalb des Kofferraumbodens, in dem man allerlei Krimskrams vor neugierigen Blicken verstecken kann. Eine elektrische Heckklappe sucht man vergeblich - und die könnte man auch in der SUV-Einstiegsliga gut gebrauchen. Unter dem Strich macht man mit dem BMW X1 xDrive 20i nichts falsch. Insbesondere wer mit Laufleistungen von unter 20.000 Kilometern unterwegs ist, sollte sich den Benziner einmal genauer anschauen. Doch beim Verbrauch und dem Wiederverkauf liegt die gleichstarke Dieselvariante des BMW X1 xDrive 20d vorn.
Quelle: Autoplenum, 2014-04-29
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