Gebrauchtwagen-Check: BMW X3 (E83) - Aus harten Zeiten
Generell ist der erste BMW X3 ein grundsolides Auto. Doch viele Gebrauchte sind mittlerweile etwas in die Jahre gekommen und offenbaren stückweise die Versäumnisse der BMW-Ingenieure. Einige Dinge müssen besonders beachtet werden.
Karosserie und Innenraum: Der von 2003 bis 2010 gebaute X3 der ersten Generation (E 83) ist mit 4,57 Meter satte 30 Zentimeter kürzer als der X5. Trotzdem passen in den X3-Kofferraum mit 480 bis 1.560 Liter rund 20 Liter mehr (bis zur Fensterunterkante) als in den großen Bruder. Je nach Motor punktet der X3 mit einer Anhängelast von 1.600 bis 2.000 Kilogramm. Bis zum 2006 durchgeführten Facelift war die Qualität des Innenraums nicht besonders hoch, später wurden edlere Materialien verwendet. Die Sitze hingegen sind beim X3 immer bequem und leicht einzustellen. Der X3 E83 wurde von Magna Steyr konzipiert und im österreichischen Graz gefertigt – rund 615.000 Fahrzeuge liefen vom Band.
Motoren: Zu Anfangs bot BMW den X3 mit nur zwei Motoren an. Der Dreiliter-Benziner leistet 170 kW/231 PS, der gleich große Diesel 150 kW/204 PS. Später wurden sukzessive weitere Motorisierungen eingeführt, die Leistungsspanne erstreckt sich von 105 kW/143 PS bis zu 210 kW/286 PS. Am gefragtesten war der 2,0-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS. Rund zwei Drittel der X3 wurden mit dem Selbstzünder ausgeliefert, einen Rußfilter gab es bei den Dieseln allerdings erst ab 2005. Mit 25 Prozent ist der 3,0-Liter-Diesel mit 160 kW/218 PS das zweitgefragteste Modell. Auf die Benziner fielen lediglich sieben bis neun Prozent der Verkäufe zurück. Generell punkten die Reihensechser mit Leistung und Laufruhe, allerdings gibt es Probleme Ölverlusten an Motoren und Antrieb. Außerdem gab es 2006 einen Rückruf wegen defekter Common-Rail-Pumpen.
Ausstattung und Sicherheit: Beim Euro-NCAP-Crashtest schaffte es der konstruktionstechnisch bereits in die Jahre gekommene X3 lediglich auf vier Sterne. Im Serienumfang waren Front-, Seiten- und Kopfairbags sowie ESP enthalten. Außerdem spendierte BMW allen Kunden eine Klimaanlage. Wie bereits erwähnt wirkten frühe X3 im Cockpit oft sehr billig. Außerdem war das Fahrwerk sehr straff abgestimmt, weshalb sich das Sprichwort der „harten Zeiten“ für BMW-Käufer etablierte. Ab 2006 gab es optional eine komfortablere Fahrwerks-Lösung.
Qualität: Größtenteils spult der BMW X3 E83 seine TÜV-Besuche routiniert ab. Probleme gibt es bei sehr oft brechenden Hinterachs-Federn, maroden Dämpfern und den erwähnten Ölverlusten. Außerdem bricht oft die Schiene des Panorama-Glasdaches, das sich dann nicht mehr schließen lässt. Eine Reparatur schlägt hier mit mindestens 2.100 Euro zu buche.
Fazit: Im Großen und Ganzen ist der erste X3 ein solides SUV. Besonders die Motoren glänzen mit Laufruhe und Kraft. Wer einen E83 als SUV-Einstieg anschaffen will, wird auf dem Gebrauchtmarkt schon ab 8.000 Euro fündig. Niedrige Kilometerstände und hohe Ausstattungsniveaus lassen Händler sich mit bis zu 30.000 Euro vergüten.
Die erste Generation des BMW X3 wurde von 2003 bis 2010 gebaut. Worauf gilt es beim Kauf eines gebrauchten Bayern-SUV dieser Ära zu achten?
Quelle: Autoplenum, 2017-08-08
Autoplenum, 2018-08-19
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