Audi TT 2.0 TFSI - Aber bitte mit quattro
Testbericht
Seit seiner Vorstellung vor rund 12 Jahren ist der Audi TT eine echte
Erfolgsgeschichte. Die Überarbeitungen am aktuellen Modell sind optisch
dünn, aber erfahrenswert.
Seit über einem Jahrzehnt ist der Audi TT aus der europäischen Sportwagenwelt nicht wegzudenken. BMW Z4, Mercedes SLK und auch Porsche Cayman beißen sich am doppelten T aus Bayern seither zumeist die Zähne aus. Viele echte Sportwagenfans rümpfen beim sehenswerten Spaßmacher jedoch nach wie vor die Nase. Die Gründe liegen in den rundlichen Formen und einem Antriebskonzept, mit dem man keinen Sport-Puristen aus der Trainingshalle hervorlocken kann. Denn im Gegensatz zu SLK, Z4, MX-5 oder Cayman verfügt der Audi konzerngeneigt über einen Frontantrieb – und den möchten zumindest Fahrdynamiker in Sportcoupé und Roadster nun wirklich nicht sehen. Immerhin – wer will bekommt den 4,18 Meter langen TT – offen oder geschlossen - auch mit Allradantrieb. Dann ist die Welt des ambitionierten Vortriebs für die meisten Kurvenräuber wieder in Ordnung.
Zum Modelljahr 2011 spendierte Audi dem besonders in der Damenwelt beliebten Sportler eine dezente Modellpflege. Die ist so sanft, dass man meinen könnte, der Wagen hätte sich in die reinliche Dove-Werbung verfahren. Optisch gibt es das von TT S und TT RS bekannte LED- Tagfahrlicht; zudem einen neuen Kühlergrill, sowie frische Spoiler und Schweller. Wirklich auffallen wird dass kaum jemanden, aber allemal steht es dem Ingolstädter beim zweiten Hinsehen gut zu Gesicht. Begann der Audi TT seinerzeit mit einem 1,8 Liter großen Turbotriebwerk mit 150, 180 und 225 PS, so ist das Spektrum der Unterhaltung mittlerweile deutlich größer. Benziner mit 160, 211, 272 und 340 PS sorgen für jede Menge Fahrspaß. Der alte Sechszylinder hat längst ausgedient. Wer mehr auf den Verbrauch achtet, kann sich in den 2.0 TDI mit 125 KW / 170 PS vergucken. Selbst den gibt es mit dem sinnvollen Allradantrieb. Der sparsame Verbrauch von 5,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern ist eine Versuchung, wenngleich der Tatendrang für einen Sportwagen doch etwas dünn ist.
Deutlich besser ist man mit dem Audi TT 2.0 TFSI unterwegs. Aus 147 KW / 200 PS und 280 Nm wurden nach umfangreichen Überarbeitung und der Integration des neuen Valvelift-Systems 155 KW / 211 PS und 350 Nm maximales Drehmoment. Das Plus an Vortrieb ist angesichts des geringen Leistungszuwachses kaum spürbar. Nach wie vor ist man sehr gut motorisiert. Der Vierzylinder mit Direkteinspritzung und Turboaufladung dreht seidenweich und überaus munter nach oben. Wer denkt, dass es bei Audi immer ein Doppelkupplungs-Getriebe sein muss, irrt. Gerade mit der konventionellen Sechsgang-Handschaltung arbeitet der Vierzylinder prächtig zusammen. Doch in keinem Fall sollte man sich den Aufpreis für den quattro-Antrieb sparen. Denn wer sportlich unterwegs sein möchte und den 211 PS beim Beschleunigen auf der Landstraße einmal die lange Leine gibt, ist schnell von den spürbaren Antriebskräften genervt. Die bietet außer dem französischen Zwilling Peugeot RCZ kein anderer Konkurrent. Der optionale Allradantrieb des TT bringt die Motorleistung deutlich besser auf die Straße und es macht Freude, die 350 Nm maximales Drehmoment auszunutzen, die ab niedrigen 1.600 Touren zur Verfügung stehen und bis 4.200 Touren stetig anliegen.
Das Fahrwerk des knapp 1,4 Tonnen schweren TT ist umfassend abgestimmt. In schnellen Kurven schiebt gerade der Fronttriebler sehr deutlich über die Vorderachse. Das restliche Paket ist jedoch vorbildlich. Kein Muss ist die elektronische Dämpferanstimmung „magnetic ride“, deren Sportstufe sich nach wie vor zu wenig von dem normalen Modus unterscheidet. Damit der Fahrer den Unterschied noch mehr spürt, ist die Lenkung eine Spur direkter, der Motor dreht etwas bissiger und der Klang wird engagierter. Muss jedoch alles nicht sein. Der Fronttriebler schafft den Spurt 0 auf 100 km/h in 6,1 Sekunden. Der TT quattro macht es mit 5,6 Sekunden souveräner und deutlich schneller. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 245 km/h. Nur mit einem äußerst zurückhaltenden Gasfuß sollte sich der in Aussicht gestellte Durchschnittsverbrauch von 6,6 Litern Super auf 100 Kilometer erreichen lassen.
Im Innenraum zeigt sich der Audi TT des Modelljahres 2011 abgesehen von minimalen Designfinessen unverändert. Stühle und Sitzposition passen sehr gut. Bedienelemente und Anzeigen sind vorbildlich. Die beiden Notsitze im Fond sollte man lieber seinem Gepäck als dem Freundeskreis zumuten. Das Ladevolumen des TT Coupé beträgt 292 Litern. Der Basispreis für den Audi TT 1.8 mit 160 PS liegt bei 30.200 Euro. Deutlich standesgemäßer ist man mit dem mindestens 33.700 Euro teuren TT 2.0 TFSI unterwegs. Doch bedenken: Allradantrieb nicht vergessen! Den gibt es jedoch nur in der Kombination mit dem Doppelkupplungs-Getriebe S-Tronic – für teure 38.200 Euro.
Seit über einem Jahrzehnt ist der Audi TT aus der europäischen Sportwagenwelt nicht wegzudenken. BMW Z4, Mercedes SLK und auch Porsche Cayman beißen sich am doppelten T aus Bayern seither zumeist die Zähne aus. Viele echte Sportwagenfans rümpfen beim sehenswerten Spaßmacher jedoch nach wie vor die Nase. Die Gründe liegen in den rundlichen Formen und einem Antriebskonzept, mit dem man keinen Sport-Puristen aus der Trainingshalle hervorlocken kann. Denn im Gegensatz zu SLK, Z4, MX-5 oder Cayman verfügt der Audi konzerngeneigt über einen Frontantrieb – und den möchten zumindest Fahrdynamiker in Sportcoupé und Roadster nun wirklich nicht sehen. Immerhin – wer will bekommt den 4,18 Meter langen TT – offen oder geschlossen - auch mit Allradantrieb. Dann ist die Welt des ambitionierten Vortriebs für die meisten Kurvenräuber wieder in Ordnung.
Zum Modelljahr 2011 spendierte Audi dem besonders in der Damenwelt beliebten Sportler eine dezente Modellpflege. Die ist so sanft, dass man meinen könnte, der Wagen hätte sich in die reinliche Dove-Werbung verfahren. Optisch gibt es das von TT S und TT RS bekannte LED- Tagfahrlicht; zudem einen neuen Kühlergrill, sowie frische Spoiler und Schweller. Wirklich auffallen wird dass kaum jemanden, aber allemal steht es dem Ingolstädter beim zweiten Hinsehen gut zu Gesicht. Begann der Audi TT seinerzeit mit einem 1,8 Liter großen Turbotriebwerk mit 150, 180 und 225 PS, so ist das Spektrum der Unterhaltung mittlerweile deutlich größer. Benziner mit 160, 211, 272 und 340 PS sorgen für jede Menge Fahrspaß. Der alte Sechszylinder hat längst ausgedient. Wer mehr auf den Verbrauch achtet, kann sich in den 2.0 TDI mit 125 KW / 170 PS vergucken. Selbst den gibt es mit dem sinnvollen Allradantrieb. Der sparsame Verbrauch von 5,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern ist eine Versuchung, wenngleich der Tatendrang für einen Sportwagen doch etwas dünn ist.
Deutlich besser ist man mit dem Audi TT 2.0 TFSI unterwegs. Aus 147 KW / 200 PS und 280 Nm wurden nach umfangreichen Überarbeitung und der Integration des neuen Valvelift-Systems 155 KW / 211 PS und 350 Nm maximales Drehmoment. Das Plus an Vortrieb ist angesichts des geringen Leistungszuwachses kaum spürbar. Nach wie vor ist man sehr gut motorisiert. Der Vierzylinder mit Direkteinspritzung und Turboaufladung dreht seidenweich und überaus munter nach oben. Wer denkt, dass es bei Audi immer ein Doppelkupplungs-Getriebe sein muss, irrt. Gerade mit der konventionellen Sechsgang-Handschaltung arbeitet der Vierzylinder prächtig zusammen. Doch in keinem Fall sollte man sich den Aufpreis für den quattro-Antrieb sparen. Denn wer sportlich unterwegs sein möchte und den 211 PS beim Beschleunigen auf der Landstraße einmal die lange Leine gibt, ist schnell von den spürbaren Antriebskräften genervt. Die bietet außer dem französischen Zwilling Peugeot RCZ kein anderer Konkurrent. Der optionale Allradantrieb des TT bringt die Motorleistung deutlich besser auf die Straße und es macht Freude, die 350 Nm maximales Drehmoment auszunutzen, die ab niedrigen 1.600 Touren zur Verfügung stehen und bis 4.200 Touren stetig anliegen.
Das Fahrwerk des knapp 1,4 Tonnen schweren TT ist umfassend abgestimmt. In schnellen Kurven schiebt gerade der Fronttriebler sehr deutlich über die Vorderachse. Das restliche Paket ist jedoch vorbildlich. Kein Muss ist die elektronische Dämpferanstimmung „magnetic ride“, deren Sportstufe sich nach wie vor zu wenig von dem normalen Modus unterscheidet. Damit der Fahrer den Unterschied noch mehr spürt, ist die Lenkung eine Spur direkter, der Motor dreht etwas bissiger und der Klang wird engagierter. Muss jedoch alles nicht sein. Der Fronttriebler schafft den Spurt 0 auf 100 km/h in 6,1 Sekunden. Der TT quattro macht es mit 5,6 Sekunden souveräner und deutlich schneller. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 245 km/h. Nur mit einem äußerst zurückhaltenden Gasfuß sollte sich der in Aussicht gestellte Durchschnittsverbrauch von 6,6 Litern Super auf 100 Kilometer erreichen lassen.
Im Innenraum zeigt sich der Audi TT des Modelljahres 2011 abgesehen von minimalen Designfinessen unverändert. Stühle und Sitzposition passen sehr gut. Bedienelemente und Anzeigen sind vorbildlich. Die beiden Notsitze im Fond sollte man lieber seinem Gepäck als dem Freundeskreis zumuten. Das Ladevolumen des TT Coupé beträgt 292 Litern. Der Basispreis für den Audi TT 1.8 mit 160 PS liegt bei 30.200 Euro. Deutlich standesgemäßer ist man mit dem mindestens 33.700 Euro teuren TT 2.0 TFSI unterwegs. Doch bedenken: Allradantrieb nicht vergessen! Den gibt es jedoch nur in der Kombination mit dem Doppelkupplungs-Getriebe S-Tronic – für teure 38.200 Euro.
Quelle: Autoplenum, 2010-05-04
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