Audi S6: Ultrastarker Sportsmann im edlen Anzug
Testbericht
Neckarsulm, 30. März 2006 Die superstarken S-Modelle sind die Trümpfe in jeder Audi-Baureihe. Vor allem der Umstand, dass sie viel Kraft und Fahrdynamik unauffällig, aber nicht unübersehbar verpackt haben, gefällt den Fans. Dass dabei Komfort und luxuriöse Ausstattungen nicht zu kurz kommen, ist ein weiteres Merkmal der Sport-Audis. Jüngstes Beispiel ist der neue S6, der als Limousine und Avant zeitgleich mit seinem größeren Bruder S8 im Juni 2006 auf den Markt kommen soll. Wir sind den 435 PS starken Super-Audi als Limousine bereits gefahren.
Vertikale Doppelstreben am Grill
Das Gesicht des starken Audi hat eine markante Optik: Der Singleframe-Grill trägt das S6-Emblem, die vertikalen Streben sind doppelt ausgelegt und in Aluminiumoptik gehalten. Unter dem Grill befindet sich ein Lufteinlass. Eine Spoilerlippe sorgt für zusätzlichen Abtrieb an der Wagenfront. Die auffälligste Besonderheit ist das Tagfahrlicht: Im vorderen Stoßfänger sitzen links und rechts zwei LED-Bänder. Damit bekommt der S6 einen noch respektableren Auftritt, vor allem, wenn er im Rückspiegel auftaucht.
Breiter geworden
Die Kotflügel sind im Bereich der Radläufe um jeweils 14 Millimeter in die Breite gegangen. Das schafft Platz für auffällige 19-Zöller mit 265er-Reifen. Natürlich fehlen auch an diesem S-Audi die Alu-Außenschalen der Rückpiegel nicht. Am Heck verabschieden sich vier Endrohre.
Neue Generation von Sportsitzen Die Optik macht Lust darauf, einzusteigen und die Sportsitze mit den integrierten Kopfstützen zu erobern. Man fühlt sich gut aufgehoben: Die mit Leder und Alcantara bezogenen Sessel sehen nicht nur so aus, sie umschließen das Piloten-Duo auch zupackend. Dazu passt der Rest in unserem Testwagen: Karbon-Applikationen verleihen dem Interieur ein sportliches Flair. Das Multifunktions-Sportlenkrad ist mit griffigem Glattleder bezogen und trägt eine weiße Doppelnaht. In punkto Ausstattung lässt unser Testwagen kaum Wünsche offen: Das Navigationssystem mit großem Farbdisplay, Zweizonen-Klimaautomatik und weitere Annehmlichkeiten machen den großen Audi auch zur komfortablen Alltagslimousine. Zehnzylinder-Maschine aus dem S8 Der S6 wird von einem neu entwickelten Zehnzylinder-V-Motor angetrieben, der auch den S8 beflügelt. Dieser Motor stammt ursprünglich aus dem Gallardo der Audi-Tochter Lamborghini. Für den Einsatz in den S-Modellen wurde er modifiziert und unter anderem mit der Benzindirekteinspritzung FSI kombiniert. Im S6 leistet das Aggregat 435 PS bei 6.800 Touren. Das satte Drehmoment von 540 Newtonmetern liegt zwischen 3.000 und 4.000 Umdrehungen an. Mehr als 500 Newtonmeter stehen zwischen 2.500 und 5.500 Touren zur Verfügung. Unterdrücktes Grollen Ein Genuss ist es, die Pferde zu wecken: Mit einem unterdrückten Grollen erwacht der V10 zum Leben. Beim Gasgeben wird dieses Grollen zum Fauchen, allerdings so unterdrückt, dass es nicht prollig klingt, aber so kraftvoll, dass es nach außen hin die Besonderheit dieses Audi verrät. Der Sound verspricht nicht zu viel: Bereits beim Antippen des Gaspedals drückt es den S6 mit einer solchen Macht nach vorn, dass man das Lenkrad unwillkürlich fester packt. Nach nur 5,2 Sekunden erreicht die Tachonadel die 100 km/h-Marke, die Spitze wird bei 250 km/h abgeregelt. Wie viel drin sein könnte, zeigt die Tachoskala, deren letzter Wert eine 300 ist.
Genügend Kraft aus dem Drehzahlkeller Richtig heiße Erlebnisse sind Zwischenspurts: Gaspedalbefehle werden direkt in Vortrieb umgesetzt, und das bereits aus dem Drehzahlkeller. Die Übersetzung der Sechsstufen-Tiptronic ist kürzer als beim A6, die Gangwechsel erfolgen schneller, aber nicht ruppig. Auch wenn man es kaum glauben mag: Im Sport-Programm des Getriebes reagiert die Maschine noch spontaner, außerdem werden die Fahrstufen höher ausgedreht. Wer mag, kann mit den Lenkrad-Paddles oder dem Wählhebel sequenziell schalten. Fahrwerk straff, aber nicht unkomfortabel Das Fahrwerk des S6 wurde selbst im Vergleich zum A6-Sportfahrwerk straffer abgestimmt. Dennoch ist der Unterbau nicht bretthart, sondern bietet so viel Komfort, wie auf langen Strecken vonnöten ist. Unebenheiten werden zwar nicht gebügelt, aber auch nicht schmerzhaft an die Passagiere weitergeleitet. Agiles Handling Agil und leichtfüßig lässt sich der S6 um Kurven zirkeln, auf Serpentinen-Strecken ist der Sport-Audi in seinem Element. Gegenüber dem A6-Basismodell wurde die Servotronic-Lenkung direkter ausgelegt. Die Verbindung zur Straße stellt der permanente Allradantrieb quattro her. Dieser verfügt über eine asymmetrisch-dynamische Momentenverteilung. Ein zentrales Mittendifferenzial schickt normalerweise 40 Prozent der Kraft an die Vorderräder und 60 Prozent nach hinten. Wenn sich die Fahrbahnverhältnisse ändern, wird die Power blitzschnell und vom Fahrer unbemerkt dorthin geleitet, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Ab 79.800 Euro Kommen wir zum Preis: Der S6 kostet als Limousine 79.800 Euro. Dafür gibt es eine recht umfangreiche Serienausstattung, so sind der Allradantrieb quattro, das Sportfahrwerk und die Sportsitze bereits ab Werk an Bord. In dieser recht dünn besetzten Klasse ist der Audi damit gar nicht mal teuer: Ein BMW M5 kostet 87.800 Euro, ein Mercedes 55 AMG ist für 92.162 Euro zu haben.
Neue Generation von Sportsitzen Die Optik macht Lust darauf, einzusteigen und die Sportsitze mit den integrierten Kopfstützen zu erobern. Man fühlt sich gut aufgehoben: Die mit Leder und Alcantara bezogenen Sessel sehen nicht nur so aus, sie umschließen das Piloten-Duo auch zupackend. Dazu passt der Rest in unserem Testwagen: Karbon-Applikationen verleihen dem Interieur ein sportliches Flair. Das Multifunktions-Sportlenkrad ist mit griffigem Glattleder bezogen und trägt eine weiße Doppelnaht. In punkto Ausstattung lässt unser Testwagen kaum Wünsche offen: Das Navigationssystem mit großem Farbdisplay, Zweizonen-Klimaautomatik und weitere Annehmlichkeiten machen den großen Audi auch zur komfortablen Alltagslimousine. Zehnzylinder-Maschine aus dem S8 Der S6 wird von einem neu entwickelten Zehnzylinder-V-Motor angetrieben, der auch den S8 beflügelt. Dieser Motor stammt ursprünglich aus dem Gallardo der Audi-Tochter Lamborghini. Für den Einsatz in den S-Modellen wurde er modifiziert und unter anderem mit der Benzindirekteinspritzung FSI kombiniert. Im S6 leistet das Aggregat 435 PS bei 6.800 Touren. Das satte Drehmoment von 540 Newtonmetern liegt zwischen 3.000 und 4.000 Umdrehungen an. Mehr als 500 Newtonmeter stehen zwischen 2.500 und 5.500 Touren zur Verfügung. Unterdrücktes Grollen Ein Genuss ist es, die Pferde zu wecken: Mit einem unterdrückten Grollen erwacht der V10 zum Leben. Beim Gasgeben wird dieses Grollen zum Fauchen, allerdings so unterdrückt, dass es nicht prollig klingt, aber so kraftvoll, dass es nach außen hin die Besonderheit dieses Audi verrät. Der Sound verspricht nicht zu viel: Bereits beim Antippen des Gaspedals drückt es den S6 mit einer solchen Macht nach vorn, dass man das Lenkrad unwillkürlich fester packt. Nach nur 5,2 Sekunden erreicht die Tachonadel die 100 km/h-Marke, die Spitze wird bei 250 km/h abgeregelt. Wie viel drin sein könnte, zeigt die Tachoskala, deren letzter Wert eine 300 ist.
Genügend Kraft aus dem Drehzahlkeller Richtig heiße Erlebnisse sind Zwischenspurts: Gaspedalbefehle werden direkt in Vortrieb umgesetzt, und das bereits aus dem Drehzahlkeller. Die Übersetzung der Sechsstufen-Tiptronic ist kürzer als beim A6, die Gangwechsel erfolgen schneller, aber nicht ruppig. Auch wenn man es kaum glauben mag: Im Sport-Programm des Getriebes reagiert die Maschine noch spontaner, außerdem werden die Fahrstufen höher ausgedreht. Wer mag, kann mit den Lenkrad-Paddles oder dem Wählhebel sequenziell schalten. Fahrwerk straff, aber nicht unkomfortabel Das Fahrwerk des S6 wurde selbst im Vergleich zum A6-Sportfahrwerk straffer abgestimmt. Dennoch ist der Unterbau nicht bretthart, sondern bietet so viel Komfort, wie auf langen Strecken vonnöten ist. Unebenheiten werden zwar nicht gebügelt, aber auch nicht schmerzhaft an die Passagiere weitergeleitet. Agiles Handling Agil und leichtfüßig lässt sich der S6 um Kurven zirkeln, auf Serpentinen-Strecken ist der Sport-Audi in seinem Element. Gegenüber dem A6-Basismodell wurde die Servotronic-Lenkung direkter ausgelegt. Die Verbindung zur Straße stellt der permanente Allradantrieb quattro her. Dieser verfügt über eine asymmetrisch-dynamische Momentenverteilung. Ein zentrales Mittendifferenzial schickt normalerweise 40 Prozent der Kraft an die Vorderräder und 60 Prozent nach hinten. Wenn sich die Fahrbahnverhältnisse ändern, wird die Power blitzschnell und vom Fahrer unbemerkt dorthin geleitet, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Ab 79.800 Euro Kommen wir zum Preis: Der S6 kostet als Limousine 79.800 Euro. Dafür gibt es eine recht umfangreiche Serienausstattung, so sind der Allradantrieb quattro, das Sportfahrwerk und die Sportsitze bereits ab Werk an Bord. In dieser recht dünn besetzten Klasse ist der Audi damit gar nicht mal teuer: Ein BMW M5 kostet 87.800 Euro, ein Mercedes 55 AMG ist für 92.162 Euro zu haben.
Technische Daten
Antrieb: | permanenter Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | V-Motor |
Hubraum: | 5.204 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 10 |
Leistung: | 320 kW (435 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 540 Nm bei 3.000 - 4.000 UPM |
Preis
Neupreis: 79.800 € (Stand: März 2006)Fazit
Die auffälligste Eigenschaft des S6 ist wohl seine relative Unauffälligkeit: Der ganze Wagen drückt Understatement aus, ohne seine Kraft allerdings ganz zu verleugnen. Diese Eleganz macht ihn zur heißen Alternative für Leute, die eher ein elegantes Businessmobil als einen vordergründig rasanten Viertürer suchen.
Dass der S6 trotz seiner hervorragenden fahrdynamischen Eigenschaften noch genügend praktische Qualitäten für den Alltag mitbringt und zudem eine bequeme Reiselimousine ist, kommt auf der Haben-Seite dazu. Und dass der Anschaffungspreis noch unter der Konkurrenz liegt, macht ihn in seiner Klasse zu einer interessanten Kaufempfehlung.
(hd)Quelle: auto-news, 2006-03-30
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