Audi Q5 3.0 TDI - Potenter Saubermann
Testbericht
Der Audi Q5 3.0 TDI kombiniert sportlichen Tatendrang seiner 258 PS mit genügsamem Verbrauch und Sechszylinder-Charme. Bedeutet das tatsächlich Fahrspaß ohne Reue? Wir haben dem SUV im Alltagsverkehr auf den Zahn gefühlt.
Weiß ist die Farbe der Unschuld. Das ist bei einem SUV, das mindestens 50.800 Euro kostet, nicht anders. Fast keusch steht er da, der schneeweiße Audi Q5 3.0 TDI Clean Diesel Quattro. Schließlich verspricht das Datenblatt Fahrspaß ohne Sprit-Reue: 258 PS, 230 km/h Spitze und einen Norm-Verbrauch von gerade einmal 6,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Das Rundum-Sorglos-Gefühl verschwindet nicht, sobald man das Cockpit entert. Ganz im Gegenteil. Schließlich ist der Innenraum nach wie vor eine Domäne der Ingolstädter. Edles Feinnappaleder und wirklich bequeme Sportsitze umschiegen den Körper des Fahrers wie ein maßgeschneidertes Oberhemd. So lassen sich auch Langstrecken entspannt überstehen. Allerdings muss man für diese Wohlfühl-Oase schlappe 2.950 Euro auf den Tisch des Hauses legen. Platz ist ohnehin in dem 4,63 Meter langen Gefährt mehr als genug. Egal ob man in der ersten oder in der zweiten Reihe sitzt. Schiebt man die Rückbank um zehn Zentimeter nach hinten, lässt es sich in dem Saubermann gemütlich lümmeln.
Die Verarbeitung ist gewohnt solide. Selbst bei schlechten Straßen knarzt und klappert nichts und der bekannte Audi-Klick bei den verchromten Drehknöpfen begeistert auch noch nach Jahren. Doch beim Infotainmentsystem verlieren die Ingolstädter ihre Spitzenstellung. Vor allem das kleine 6,5-Zoll-Display kann nicht mehr mit den aktuellen Monitoren mithalten. Die Bedienung ist eingängig, erreicht aber nicht das intuitive und ergonomische Niveau des BMW-iDrive. Dafür liegt das griffige Lenkrad prächtig in der Hand und auch die Steuerung ist direkt und spricht feinfühlig an. Mit dem Drive-Select-Knopf kann man die Lenkung, das Ansprechverhalten des Gaspedals und das Getriebe nach Gusto justieren. Die Spannbreite reicht von dynamisch bis hin zu effizient. Das kann eben nicht nur der ungleiche Zwillingsbruder Porsche Macan.
Das passt zum 258-PS-V6-Dieselmotor, dessen Antritt und sämige Kraftentfaltung überzeugen. Egal ob Landstraße, Alpenpass oder Autobahn, das Kraftwerk hat mit dem knapp zwei Tonnen schweren Ingolstädter Brocken keinerlei Probleme. Das maximale Drehmoment von 500 Newtonmetern liegt bei niedrigen 1.750 U/min an und so mutieren Überholvorgänge zur Spaßveranstaltung. Dass die 100-km/h-Marke bereits nach 6,2 Sekunden fällt, ist dabei durchaus hilfreich. Ein Druck auf das Gaspedal und ab geht die Post. Die feinfühlige Siebengang-S-Tronic bremst die Dynamik nicht, sondern erhöht die Fahrfreude mit schnellen Wechseln der Fahrstufe. Die Geräuschkulisse ist ebenfalls niedrig. Der Selbstzünder ist derart laufruhig, dass keine Vibrationen zu spüren sind und ist so gut gedämmt, dass die Windgeräusche den Motorenklang überlagern.
Der Allradantrieb ergänzt das gut abgestimmte Gesamtbild nur noch, indem er für Traktion satt sorgt und selbst schnellen Kurven das stattliche Gewicht des Q5 mit seinen rund zwei Tonnen gut kaschiert. Nur in ganz winkligen Ecken hat die Elektronik zu kämpfen und murrt mit einer leichten Untersteuerneigung, die in ein Rutschen über alle vier Räder mündet. Kurz der Fahrspaß ist mit dem Ingolstädter BMW-X3-Konkurrent jederzeit gegeben. Dass die Audianer sich den Münchener Kraxler genau angeschaut und ihre Lehren aus dessen Fahrverhalten gezogen haben, merkt man an der sportlich straffen Fahrwerksabstimmung, die aber nie die schmale Grenze zum Unbequemen überschreitet. Doch die Anregung der Pheromone hat geht nicht ganz ohne Nebenwirkungen über die Bühne. Der Durchschnittsverbrauch lag im Praxistest bei 8,8 Litern; gut 2,5 Liter mehr als versprochen.
Das familiäre Spaßmobil aus Ingolstadt hat auch eine praktische Seite. Die Lehnen der um zehn Zentimeter in der Längsrichtung verschiebbaren Rückbank klappen per Hebelzug nach vorne und ergeben eine ebene Ladefläche. Mit 200 Euro ist dieses Extra für Premiumverhältnisse ja fast schon ein Sonderangebot. Die perfekte Ergänzung ist das praktische Schienensystem für 205 Euro. Damit lässt sich das Gepäck fixieren. Doch bei all diesen Vorzügen, gefriert einem das Lächeln, wenn man die 52-Seiten lange Preisliste des Audi Q5 in Händen hält. Auf den elektrisch öffnenden Kofferraumdeckel für 490 Euro kann man ja getrost verzichten. Aber, dass Bi-Xenon-Scheinwerfer bei einem 50.000-Euro-Plus-Auto 1.060 Euro zusätzlich kosten, ist nur schwer nachzuvollziehen. Oder will sich jemand dieses SUV mit den serienmäßigen Halogenscheinwerfern vorstellen? Seitenairbags hinten? Gerne, macht dann 350 Euro obendrauf. Bei den Assistenzsystemen hält der Q5 mit seinen Konkurrenten mithalten: Kurvenlicht, Spurwechselwarner, Toter-Winkel-Überwachung oder die Einparkhilfe inklusive Rückfahrkamera - alles an Bord. Allerdings drückt der Preis dann schnell in Richtung 70.000 Euro.
Weiß ist die Farbe der Unschuld. Das ist bei einem SUV, das mindestens 50.800 Euro kostet, nicht anders. Fast keusch steht er da, der schneeweiße Audi Q5 3.0 TDI Clean Diesel Quattro. Schließlich verspricht das Datenblatt Fahrspaß ohne Sprit-Reue: 258 PS, 230 km/h Spitze und einen Norm-Verbrauch von gerade einmal 6,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern. Das Rundum-Sorglos-Gefühl verschwindet nicht, sobald man das Cockpit entert. Ganz im Gegenteil. Schließlich ist der Innenraum nach wie vor eine Domäne der Ingolstädter. Edles Feinnappaleder und wirklich bequeme Sportsitze umschiegen den Körper des Fahrers wie ein maßgeschneidertes Oberhemd. So lassen sich auch Langstrecken entspannt überstehen. Allerdings muss man für diese Wohlfühl-Oase schlappe 2.950 Euro auf den Tisch des Hauses legen. Platz ist ohnehin in dem 4,63 Meter langen Gefährt mehr als genug. Egal ob man in der ersten oder in der zweiten Reihe sitzt. Schiebt man die Rückbank um zehn Zentimeter nach hinten, lässt es sich in dem Saubermann gemütlich lümmeln.
Die Verarbeitung ist gewohnt solide. Selbst bei schlechten Straßen knarzt und klappert nichts und der bekannte Audi-Klick bei den verchromten Drehknöpfen begeistert auch noch nach Jahren. Doch beim Infotainmentsystem verlieren die Ingolstädter ihre Spitzenstellung. Vor allem das kleine 6,5-Zoll-Display kann nicht mehr mit den aktuellen Monitoren mithalten. Die Bedienung ist eingängig, erreicht aber nicht das intuitive und ergonomische Niveau des BMW-iDrive. Dafür liegt das griffige Lenkrad prächtig in der Hand und auch die Steuerung ist direkt und spricht feinfühlig an. Mit dem Drive-Select-Knopf kann man die Lenkung, das Ansprechverhalten des Gaspedals und das Getriebe nach Gusto justieren. Die Spannbreite reicht von dynamisch bis hin zu effizient. Das kann eben nicht nur der ungleiche Zwillingsbruder Porsche Macan.
Das passt zum 258-PS-V6-Dieselmotor, dessen Antritt und sämige Kraftentfaltung überzeugen. Egal ob Landstraße, Alpenpass oder Autobahn, das Kraftwerk hat mit dem knapp zwei Tonnen schweren Ingolstädter Brocken keinerlei Probleme. Das maximale Drehmoment von 500 Newtonmetern liegt bei niedrigen 1.750 U/min an und so mutieren Überholvorgänge zur Spaßveranstaltung. Dass die 100-km/h-Marke bereits nach 6,2 Sekunden fällt, ist dabei durchaus hilfreich. Ein Druck auf das Gaspedal und ab geht die Post. Die feinfühlige Siebengang-S-Tronic bremst die Dynamik nicht, sondern erhöht die Fahrfreude mit schnellen Wechseln der Fahrstufe. Die Geräuschkulisse ist ebenfalls niedrig. Der Selbstzünder ist derart laufruhig, dass keine Vibrationen zu spüren sind und ist so gut gedämmt, dass die Windgeräusche den Motorenklang überlagern.
Der Allradantrieb ergänzt das gut abgestimmte Gesamtbild nur noch, indem er für Traktion satt sorgt und selbst schnellen Kurven das stattliche Gewicht des Q5 mit seinen rund zwei Tonnen gut kaschiert. Nur in ganz winkligen Ecken hat die Elektronik zu kämpfen und murrt mit einer leichten Untersteuerneigung, die in ein Rutschen über alle vier Räder mündet. Kurz der Fahrspaß ist mit dem Ingolstädter BMW-X3-Konkurrent jederzeit gegeben. Dass die Audianer sich den Münchener Kraxler genau angeschaut und ihre Lehren aus dessen Fahrverhalten gezogen haben, merkt man an der sportlich straffen Fahrwerksabstimmung, die aber nie die schmale Grenze zum Unbequemen überschreitet. Doch die Anregung der Pheromone hat geht nicht ganz ohne Nebenwirkungen über die Bühne. Der Durchschnittsverbrauch lag im Praxistest bei 8,8 Litern; gut 2,5 Liter mehr als versprochen.
Das familiäre Spaßmobil aus Ingolstadt hat auch eine praktische Seite. Die Lehnen der um zehn Zentimeter in der Längsrichtung verschiebbaren Rückbank klappen per Hebelzug nach vorne und ergeben eine ebene Ladefläche. Mit 200 Euro ist dieses Extra für Premiumverhältnisse ja fast schon ein Sonderangebot. Die perfekte Ergänzung ist das praktische Schienensystem für 205 Euro. Damit lässt sich das Gepäck fixieren. Doch bei all diesen Vorzügen, gefriert einem das Lächeln, wenn man die 52-Seiten lange Preisliste des Audi Q5 in Händen hält. Auf den elektrisch öffnenden Kofferraumdeckel für 490 Euro kann man ja getrost verzichten. Aber, dass Bi-Xenon-Scheinwerfer bei einem 50.000-Euro-Plus-Auto 1.060 Euro zusätzlich kosten, ist nur schwer nachzuvollziehen. Oder will sich jemand dieses SUV mit den serienmäßigen Halogenscheinwerfern vorstellen? Seitenairbags hinten? Gerne, macht dann 350 Euro obendrauf. Bei den Assistenzsystemen hält der Q5 mit seinen Konkurrenten mithalten: Kurvenlicht, Spurwechselwarner, Toter-Winkel-Überwachung oder die Einparkhilfe inklusive Rückfahrkamera - alles an Bord. Allerdings drückt der Preis dann schnell in Richtung 70.000 Euro.
Quelle: Autoplenum, 2014-04-28
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