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Testbericht

Sebastian Viehmann, 18. Mai 2011
Audi reißt beim A6 die große Heckklappe auf. Der Avant bietet reichlich Platz, viele elektronische Helferlein und sparsame Motoren. Beim Preis langt Audi in die Vollen, 40.850 Euro werden mindestens fällig.

Das Wort Lastesel mag Audi-Chef Rupert Stadler gar nicht. Er spricht lieber vom „edlen Vollblüter“, als die Hüllen des neuen A6 Avant fallen. Im Herzen Berlins, in der im Bau befindlichen Humboldt-Box gegenüber dem Berliner Dom, präsentierte Audi seinen Kombi. Einst befand sich hier der Palast der Republik, auch bekannt als Erichs Lampenladen. Jetzt stand Ruperts Luxus-Lader im Rampenlicht. Und da braucht man große Scheinwerfer: Stolze 4,93 Meter misst der heimliche Traum aller Dienstwagenfahrer und ist mit angeklappten Spiegeln immer noch 1,87 Meter breit. Mit ausgeklappten Spiegeln werden es 2086 Millimeter. Der neue Avant ist zwar nicht länger geworden, sein Vorgänger war aber fünf Zentimeter schmaler und hatte einen kürzeren Radstand.

Wenn man die Heckklappe öffnet, fährt die Gepäckraumabdeckung elektrisch zurück. Sie surrt automatisch wieder an ihren Platz, wenn man die Ladeluke wieder schließt. Auch die Heckklappe selbst öffnet elektrisch. Genau wie beim Passat Variant funktioniert das gegen Aufpreis sogar, wenn man mit dem Fuß eine bestimmte Bewegung unter dem Stoßfänger vollführt. So kann man die Klappe öffnen, ohne den Schlüssel oder den Öffnungsknopf berühren zu müssen, etwa wenn man auf dem Supermarktplatz gerade beide Hände voll mit Einkaufstüten und den Autoschlüssel in der Tasche hat.

Der Kofferraum liefert Platz für 565 Liter Gepäck (BMW 5er Touring: 560 Liter; Mercedes E-Klasse T-Modell: 695 Liter; VW Passat Variant: 603 Liter). Im Fond des Wagens kann man sich bequem ausstrecken. Die Karosserie des Kombis besteht zu 20 Prozent aus Aluminium, so dass zum Beispiel der A6 Avant 2.0 TDI das für ein Auto dieser Größe relativ geringe Leergewicht von 1640 Kilogramm auf die Waage bringt. Ein BMW 5er Touring schafft es nicht unter 1,7 Tonnen.

Zum Marktstart stehen für den Ingolstädter Edel-Kombi sechs Motorisierungen zwischen 130 kW (177 PS) und 230 kW (313 PS) zur Verfügung. Der Verbrauch soll im Vergleich zum Vorgänger um bis zu 18 Prozent gesunken sein. An der Spitze der Palette steht der neue 3.0 TDI mit bis zu 230 kW (313 PS), er beschleunigt den Wagen in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 Km/h. Stärkster Benziner ist der 3.0 TFSI mit 300 PS. Der kleine 2.0 TDI verbraucht laut Werksangabe im Durchschnitt fünf Liter pro 100 Kilometer und befindet sich damit in guter Gesellschaft (BMW 520d Touring: 5,1 Liter; Mercedes E-Klasse 220 CDI T: 5,2 Liter). Ungewöhnlich groß ist die Vielfalt der Getriebeoptionen. Je nach Motorisierung ist der Wagen mit einer Sechsgang-Handschaltung, einer sportlich abgestimmten Siebengang S-tronic, einer stufenlosen Multitronic oder einer Achtstufen-Tiptronic ausgerüstet.

Den Avant gibt es mit Frontantrieb oder mit dem quattro-Allradsystem. Gegen Aufpreis verteilt dort ein Sportdifferenzial noch die Antriebskraft flexibel zwischen den beiden Hinterrädern. Optional erhältlich sind eine Luftfederung und Audis Dynamiklenkung. Das Sportpaket S-Line legt für eilige Vertreter die Karosserie im Vergleich zum Serienfahrwerk um 30 Millimeter tiefer und enthält größere Räder. Es wird später auch das PS-starke Sportmodell S6 mit aufgeladenem V8-Motor geben, sogar ein Nachschlag namens RS6 ist denkbar.

Analog zur A6 Limousine ist der Kombi mit allerlei Hightech ausgerüstet, wenn man tief genug ins Portemonnaie greift. Dazu zählen ein adaptives Lichtsystem mit LED-Scheinwerfern, ein Head-Up-Display, eine Tempolimit-Anzeige per Kamera, der Nachtsichtassistent, Massagesitze oder ein ins Auto integrierter WLAN-Hotspot, über den die Passagiere mit ihren Smartphones oder Notebooks im Internet surfen können. Der Spurhalteassistent Lane Assist drückt den Wagen durch einen sanften Lenkeingriff wieder in die eigene Spur zurück, wenn man sie ohne zu blinken verlässt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es eine neue Einparkhilfe geben, die mit vier verschiedenen Kameras die Umgebung des Wagens aufnimmt und sie auf dem Bordmonitor zu verschiedenen Ansichten zusammensetzt. Ein ähnliches System gibt es bereits bei Nissans Edelmarke Infiniti.

Zur Serienausstattung des Audi zählen unter anderem Klimaautomatik, Licht- und Regensensor sowie ein Tempomat. Beim Händler steht der A6 Avant im Spätsommer. Der Grundpreis beträgt 40.850 Euro und liegt damit deutlich über dem Niveau des bisherigen Avant (ab 37.750 Euro). Allerdings ist ebenso wie bei der neuen A6 Limousine der 2.0 TDI mit 177 PS das Basismodell und nicht mehr ein Benziner. Audi könnte einen kleineren, günstigeren Basisbenziner für den Avant vielleicht noch nachschieben. Mächtig teuer ist es in dieser Fahrzeugklasse ohnehin: Den BMW 5er Touring gibt es ab 43.000 Euro (520d), das T-Modell der Mercedes E-Klasse ab 43.048 Euro.

Quelle: Autoplenum, 2011-05-18

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