Audi A1 - Der Mini-Jäger
Testbericht
Audi steigt in die Luxusliga der Kleinwagen ein. Der neue A1 feiert auf
dem Genfer Salon seine Publikumpremiere. Bei 16.000 Euro geht es los.
Es ist soweit: der seit Jahren erfolgreiche Mini hat seinen ersten echten
Konkurrenten. Audi rundet seine stattliche Modellpalette nach unten ab
und schickt ab Sommer seinen A1 ins Rennen um die Gunst der
wirtschaftlich gut gestellten Kleinwagenkäufer, die den Lifestyle lieben
und nicht auf den Cent schauen müssen. Der Erfolg des Mini hat Audi in
den letzten Jahren viel Kopfzerbrechen bereitet. Unterhalb des
erfolgreichen A3 hatte man dem Brit-Bayern aus Oxford bisher nichts
entgegenzusetzen. Doch damit ist ab sofort Schluss. Der neue Audi A1
feiert auf dem Genfer Salon seine offizielle Weltpremiere. Auf den Markt
kommen soll der Einsteiger mit den vier Ringen dann im Sommer. Den
Start macht der Dreitürer, der in den beiden Ausstattungsvarianten
„Attraction“ und „Ambition“ erhältlich ist. Fünftürer und weitere - sicher
auch offene - Versionen sollen folgen.
Technisch ist der 3,95 Meter lange Audi A1 eng mit dem VW Polo
verwandt, mit dem er sich mehr als Plattform und Triebwerke teilt. Im
Vergleich zu seinem Hauptkonkurrenten Mini, der bereits mit zahlreichen
Karosserievarianten weltweit seine Fans gefunden hat, präsentiert sich
der A1 deutlich moderner. Das bekannte Audi-Design unterstreichen der
große Singleframe-Kühlergrill, spitz zulaufenden Scheinwerfern mit
Tagfahrlicht und ein sehenswertes Heck mit Dachkantenspoiler. Ähnlich
wie bei der Tokio-Studie aus dem Herbst 2007 kann der Dachbogen in
verschiedenen Lackierungen geordert werden. Die Motorhaube des Audi
A1 öffnet sich bis über die Kotflügel und setzt sich in der Seitenlinie des
Kleinwagens mit einer Sicke nahtlos fort.
Im Vergleich zum Mini wirkt der A1 etwas maskuliner und mit seiner
Breite von 1,74 Metern sportlicher als der erfolgreiche Mini, der in diesem
Herbst mit dem Countryman bereits seine vierte Karosserieversion zeigt.
In den nächsten zwei Jahren wird die Mini-Palette um Coupé und Roadster
erweitert. Die Audi-Radhäuser lassen Platz für Räder in den Formaten 15
bis 18 Zoll. Die ebenfalls fest eingeplante S-Version bekommt neben
Tieferlegung und Sportfahrwerk das Dämpferprogramm Magnetic-Ride
sowie bullige Schürzen – kommt allerdings erst mit deutlicher
Verzögerung auf den Markt.
Im Innenraum haben durch den 2,47 Meter langen Radstand vier
Personen Platz. Cockpit und Innenraumgestaltung sollen in der
Kleinwagenklasse auf Anhieb Maßstäbe setzen. So wird auch eine
modifizierte Version des neuen Bediensystems MMI in den kleinsten Audi
Einzug halten. Der große Multifunktionsbildschirm klappt sich aus der
Oberseite des Armaturenbretts aus. Wer sich für das Radiopaket „Concert“
entschieden hat, kann das System mit einem Navigationsmodul
aufrüsten. Die erforderliche Hardware ist im Radio bereits eingebaut. Das
Kofferraumvolumen liegt bei 267 Litern. Mit dem doppelten Ladeboden
und der umlegbaren Rückbank kann der Kofferrau auf 920 Liter erweitert
werden. Produziert wird der A1 im Audi-Werk Brüssel.
Das Motorenspektrum des knapp 1,1 Tonnen scheren A1 stammt vom
VW Polo. Zum Marktstart ist das Angebot mit zwei Diesel- und zwei
Benzinvarianten jedoch überaus dünn und unerwartet leistungsschwach.
Dafür setzt Audi alles auf günstige Verbräuche. Das Leistungsspektrum
liegt zunächst bei müden 86 bis 122 PS. Alle Triebwerke verfügen über
Turboaufladung mit Direkteinspritzung sowie Rekuperations- und Start-
Stopp-System. Während die beiden Benziner aus 1,2 bzw. 1,4 Litern
Hubraum 86 und 122 PS Leistung holen, steht ein 1,6 Liter großer
Commonrail-Diesel in zwei Leistungsvarianten von 90 und 105 PS zur
Verfügung. Der Basisdiesel soll sich auf 100 Kilometern mit 3,8 Litern
zufrieden geben. Die Benziner liegen bei knapp über fünf Litern.
Neben den Handschaltungen mit fünf und sechs Gängen wird auch die
neueste Generation des Doppelkupplungsgetriebes S-Tronic mit sieben
Stufen in den A1 Einzug halten. Geringe Verbräuche soll ein neues
Energiemanagement und ein Bordcomputer mit Sparprogramm
garantieren. Für ein agiles Handling soll eine serienmäßige Quersperre an
der Vorderachse sorgen. Topmodell dürfte ein 1,4 Liter kleiner
Vierzylinder-TFSI mit S-Tronic sein, der als später folgende S-Version rund
200 PS leistet. Aufgeladene Dreizylinder-Motoren kommen ebenfalls
später. Im Gespräch bleibt auch das bei der Studie vorgestellte
Elektromodul, dass die Hinterachse antreibt. So kann auch die Quattro-
Idee Einzug in den kleinsten Audi halten. Während das Basismodell Mini
One bei rund 15.000 Euro einsteigt, beginnt das Preisspektrum des Audi
A1 bei 16.000 Euro.