50 Jahre Peugeot 404 - Le Grandseigneur
Testbericht
Der Peugeot 404 war ein Auto mit vielen Gesichtern: Familienkutsche, Coupé, Cabriolet, Rallye-Star, Nutzfahrzeug und sogar Weltrekordwagen. In manchen Ländern tut der feine Franzose noch heute seinen Dienst.
Aus Flosse mach Flösschen, aus Chrom mach weniger Chrom und aus schwülstigen Rundungen mach klare Kanten: Im Jahr 1960 hatte sich das üppige Chrom-und-Flossen-Design der verschwenderischen 50er verlebt, ein neues Design-Credo musste her. Sogar bei Cadillac wurden die Linien nüchterner. Und den Franzosen, die Autos ohnehin allenfalls extravagant und selten großspurig auf die Räder stellten, gelang 1960 ein ganz großer Wurf. Der Peugeot 404 ist das Äquivalent zur Mercedes Heckflosse, eine klar gezeichnete, eher nüchterne und dennoch höchst elegante Limousine. Abgesehen von den Heckflösschen und ein paar Chromleisten erlaubte sich der 404 keinerlei Zierrat, wobei er nach damaligen Maßstäben keineswegs karg daherkam.
Seine Hülle stammte aus der Feder des Star-Designers Pininfarina, der Ende der 50er Jahre auch italienische Limousinen in ähnlichem Stil entwarf. Im Vergleich zum Fiat 1800 oder Lancia Flaminia fiel der 4,4 Meter lange Peugeot jedoch noch eine Spur kantiger aus, so als habe Pininfarina seine Designsprache einmal auf das absolute Minimum reduzieren wollen. Trotzdem – oder gerade deswegen – kam der 404 beim Publikum gut an und wurde bald zu einer ganzen Familie ausgebaut. Zur Limousine gesellten sich 1961 das Cabriolet und ein Jahr später das etwas zu ernste Coupé mit einem kleinen Hüftschwung über den Hinterrädern. Den Kombi gab es in der Standardversion (Commerciale) oder für die Großfamilie mit sieben Sitzen (Familiale).
Die Technik des Wagens war einfach, aber robust. Als Kraftquelle dienten der hinterradgetriebenen Limousine Vierzylinder-Benziner sowie Dieselmotoren. Der 404 hatte auch in Deutschland seine Fangemeinde. Im Saarland kam sogar die Polizei auf den Geschmack und setzte den 404 als Streifenwagen ein. In vielen Ländern wurde die französische Heckflosse zum Krankenwagen, zum Feuerwehrauto oder zum Abschleppwagen umgebaut.
Wie später auch sein Nachfolger 504 musste sich der Peugeot 404 sogar auf Rallye-Strecken beweisen. Er belegte zwischen 1963 und 1968 insgesamt vier Mal den ersten Platz des Rallye-Gesamtklassements, zum Beispiel bei der East African Safari Rallye. Zudem wurde ein Cabriolet für Rekordfahrten hergerichtet. Der 404 Diesel Record war ein Prototyp, in dem nur noch der Fahrer Platz fand. Der Diesel-Flitzer erzielte 1965 auf der Rennstrecke von Montlhéry bei Paris bei mehreren Einsätzen 40 Rekorde. Unter anderem legte das Auto in 72 Stunden mehr als 11.000 Kilometer mit einem Durchschnittstempo von 161 km/h zurück.
Der Peugeot 404 war ein echter Dauerbrenner. Limousine und Kombi wurden erst 1975 in Rente geschickt. Wie viele Modelle von Peugeot und Renault wurde auch der 404 in die Länder der ehemaligen französischen Kolonien exportiert. Den Pick-up baute Peugeot in Europa noch bis 1978, in Afrika rollte der letzte Pick-Up sogar erst 1988 vom Band. Die Gesamtproduktion des 404 beläuft sich auf stolze 2,88 Millionen Exemplare. In Afrika sieht man die Veteranen vereinzelt noch heute – in Marokko zum Beispiel, wo völlig verschlissene 404 Pick-up immer noch Tagelöhner von einer Arbeitsstätte zur nächsten kutschieren.
Aus Flosse mach Flösschen, aus Chrom mach weniger Chrom und aus schwülstigen Rundungen mach klare Kanten: Im Jahr 1960 hatte sich das üppige Chrom-und-Flossen-Design der verschwenderischen 50er verlebt, ein neues Design-Credo musste her. Sogar bei Cadillac wurden die Linien nüchterner. Und den Franzosen, die Autos ohnehin allenfalls extravagant und selten großspurig auf die Räder stellten, gelang 1960 ein ganz großer Wurf. Der Peugeot 404 ist das Äquivalent zur Mercedes Heckflosse, eine klar gezeichnete, eher nüchterne und dennoch höchst elegante Limousine. Abgesehen von den Heckflösschen und ein paar Chromleisten erlaubte sich der 404 keinerlei Zierrat, wobei er nach damaligen Maßstäben keineswegs karg daherkam.
Seine Hülle stammte aus der Feder des Star-Designers Pininfarina, der Ende der 50er Jahre auch italienische Limousinen in ähnlichem Stil entwarf. Im Vergleich zum Fiat 1800 oder Lancia Flaminia fiel der 4,4 Meter lange Peugeot jedoch noch eine Spur kantiger aus, so als habe Pininfarina seine Designsprache einmal auf das absolute Minimum reduzieren wollen. Trotzdem – oder gerade deswegen – kam der 404 beim Publikum gut an und wurde bald zu einer ganzen Familie ausgebaut. Zur Limousine gesellten sich 1961 das Cabriolet und ein Jahr später das etwas zu ernste Coupé mit einem kleinen Hüftschwung über den Hinterrädern. Den Kombi gab es in der Standardversion (Commerciale) oder für die Großfamilie mit sieben Sitzen (Familiale).
Die Technik des Wagens war einfach, aber robust. Als Kraftquelle dienten der hinterradgetriebenen Limousine Vierzylinder-Benziner sowie Dieselmotoren. Der 404 hatte auch in Deutschland seine Fangemeinde. Im Saarland kam sogar die Polizei auf den Geschmack und setzte den 404 als Streifenwagen ein. In vielen Ländern wurde die französische Heckflosse zum Krankenwagen, zum Feuerwehrauto oder zum Abschleppwagen umgebaut.
Wie später auch sein Nachfolger 504 musste sich der Peugeot 404 sogar auf Rallye-Strecken beweisen. Er belegte zwischen 1963 und 1968 insgesamt vier Mal den ersten Platz des Rallye-Gesamtklassements, zum Beispiel bei der East African Safari Rallye. Zudem wurde ein Cabriolet für Rekordfahrten hergerichtet. Der 404 Diesel Record war ein Prototyp, in dem nur noch der Fahrer Platz fand. Der Diesel-Flitzer erzielte 1965 auf der Rennstrecke von Montlhéry bei Paris bei mehreren Einsätzen 40 Rekorde. Unter anderem legte das Auto in 72 Stunden mehr als 11.000 Kilometer mit einem Durchschnittstempo von 161 km/h zurück.
Der Peugeot 404 war ein echter Dauerbrenner. Limousine und Kombi wurden erst 1975 in Rente geschickt. Wie viele Modelle von Peugeot und Renault wurde auch der 404 in die Länder der ehemaligen französischen Kolonien exportiert. Den Pick-up baute Peugeot in Europa noch bis 1978, in Afrika rollte der letzte Pick-Up sogar erst 1988 vom Band. Die Gesamtproduktion des 404 beläuft sich auf stolze 2,88 Millionen Exemplare. In Afrika sieht man die Veteranen vereinzelt noch heute – in Marokko zum Beispiel, wo völlig verschlissene 404 Pick-up immer noch Tagelöhner von einer Arbeitsstätte zur nächsten kutschieren.
Quelle: Autoplenum, 2010-10-09
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