320 km/h Topspeed: Die Corvette Z06 mit 512 PS im Test
Testbericht
Haar, 5. Oktober 2007 Der Corvette Z06 kann man vieles nachsagen: dass sie ein Zuhälterauto ist, dass es sich um eine Heckschleuder handelt oder dass sie als phallische Verlängerung des Fahrers dient. Aber einiges kann man dem neben der Dodge Viper amerikanischsten aller amerikanischen Sportwagen nicht abstreiten: den faszinierenden Sound der vier Endrohre, die schier unbändige Kraft des Siebenliter-V8-Motors und den verhältnismäßig günstigen Preis von 86.150 Euro. Wir haben die 512 PS starke Vette für Sie getestet.
Elastizität ohne Ende
Die Corvette Z06 ist wieder einmal der Beweis dafür, dass die amerikanischen Autobauer nicht unbedingt beim Hubraum geizen. Denn viel Hubraum ist gleich viel Leistung. Das trifft auch auf die Vette zu: Sieben Liter Hubraum erzeugen 512 PS. Ironischerweise nennt sich der Achtzylinder unter der Haube unseres roten Renners trotzdem Small Block. Die Dimensionen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind eben doch etwas größer. Hier wie dort identisch, ist allerdings der horizontale Raketenstart, den die Corvette auf Verlangen des Fahrers hinlegt. 3,9 Sekunden dauert es, ehe die Tachonadel an der 100 auf dem Tacho vorbei huscht. Zur Not auch, ohne in den zweiten Gang schalten zu müssen. Die Beschleunigung ist selbst für sportwagenerfahrene Auto-Journalisten schlichtweg der Hammer: Egal in welchem Gang oder Drehzahlbereich, die Z06 ist jederzeit bereit, den Dampfhammer auszupacken und ohne lange Umschweife davonzufliegen. Dazu trägt auch die enorme Elastizität der Gänge bei. Für den normalen Gebrauch reicht daher in der Stadt eigentlich der zweite Gang, Überland tut es der Vierte. Dann hält sich sogar der Verbrauch in Grenzen: Während unseres Tests schafften wir es, den Durst der Vette auf bis zu 12,6 Liter für 100 Kilometer zu drücken. Je nach sportlichem Anspruch gibt es hier natürlich nach oben kaum Grenzen.
Beschleunigt pro PS 2,77 Kilogramm Dass die Corvette eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h ohne große Mühe schafft, daran besteht schon nach den ersten Metern kein Zweifel mehr. Kein Wunder, 1.418 Kilogramm in Kombination mit 512 Pferden ergeben ein Leistungsgewicht von 2,77 Kilogramm pro PS. Damit spielt die flotte Dame aus Amerika eindeutig in der Liga der absoluten Supersportwagen. Der 650 PS starke Mercedes SLR McLaren 722 hat ein Leistungsgewicht von 2,65 Kilogramm pro PS, beim Lamborghini Gallardo Superleggera mit 530 PS sind es 2,51 Kilogramm pro PS und der 530 PS starke kommende Porsche GT2 beschleunigt mit einem PS 2,72 Kilogramm. Doch diese drei Kraftpakete kosten allesamt beinahe das Doppelte der Corvette. Zaubert auf Verlangen astreine Drifts Die Gewichtsersparnis wird durch die intensive Verwendung von Leichtbaumaterialien wie etwa Aluminium, Magnesium und Kohlefaser erreicht. Trotz einzelner Komponenten die zur Nutzung der Leistung der Z06 erforderlich sind und auf das Gewicht drücken, wiegt die Corvette Z06 nur knappe anderthalb Tonnen. In Kombination mit der Gewichtsverteilung von 51 zu 49 Prozent zwischen vorne und hinten wird das agile Handling erreicht. Die Kurvengeschwindigkeiten, die man mit der Corvette erreicht, sind fast schon beängstigend, wobei die Vette nicht so souverän und satt auf der Straße liegt wie beispielsweise der Porsche GT3 RS. Wird die Fahrbahn zu uneben, reagiert die Hinterachse subjektiv mit einem leichten Versatz. Jedoch bleiben Grip und Fahrverhalten immer erste Sahne. Es sei denn, der Fahrer hat seinen rechten Fuß nicht unter Kontrolle. Selbst bei komplett eingeschaltetem ESP lassen sich auf Verlangen astreine Drifts auf den Asphalt zaubern. Ist man darauf nicht gefasst, kann der Schuss auch schnell nach hinten losgehen und auf der Ladefläche eines Abschleppfahrzeuges enden. Hier ist also der nötige Respekt vor 637 Newtonmeter Drehmoment geboten.
Ausreichender Komfort Trotz der sehr sportlichen Ausrichtung der Corvette und der Möglichkeit ohne große Umbauten auf der Rennstrecke auf Sekundenjagd zu gehen, ist das Fahrwerk der US-Flunder erstaunlich komfortabel. Auch lange Strecken lassen sich in den wenig zupackenden Sitzen äußerst entspannt zurücklegen. Ohne Zweifel, das Gefühl in einem Sportwagen zu sitzen, geht niemals verloren: Querfugen sind nach wie vor zu spüren, doch ein ausreichendes Quäntchen Komfort gönnt die Federung dem Fahrer auf beinahe jedem Untergrund. Anders dagegen die Kupplung: Obwohl sie vergleichsweise weich ausfällt, erfordert sie ein exaktes Zusammenspiel zwischen Gas- und Kupplungsfuß, will man sich beim Ampelstart nicht wie ein Rodeoreiter auf einem wildgewordenen Bullen fühlen. Lieblose Innenraumgestaltung Bei der Gestaltung des Innenraums gaben sich die Designer zwar redliche Mühe, aber so schick wie ein Porsche-Interieur wirkt die Fahrgastzelle der Hecktrieblerin lange nicht. Vor allem die bis ins Armaturenbrett gezogene Mittelkonsole aus Plastik wirkt typisch-amerikanisch und lieblos gestaltet. Der restliche Innenraum aus Leder ist deutlich hochwertiger verarbeitet, entspricht aber nicht unseren Vorstellungen eines Fahrzeuges für über 80.000 Euro. Sozusagen als Entschädigung bietet die Corvette einen phänomenal großen Kofferraum: 634 Liter passen in das Ladeabteil, selbst in einer Mercedes S-Klasse sind es nur 560 Liter. Durch die offene Bauart des Ladeabteils wäre aber ein Gepäcknetz vonnöten, dieses gibt es allerdings nicht mal als Zubehör.
Luxus-Paket serienmäßig Bei einer Leistung von 512 PS und einem Gesamtpreis von nur 86.150 Euro könnte man meinen, dass die Serienausstattung darunter leiden müsste. Weit gefehlt: Die Z06 bietet vier Airbags, eine Zweizonen-Klimaautomatik, einen Tempomat, ein Keyless-Go-System und ein CD-Radio mit sieben Lautsprechern. Des Weiteren kommen Nebel- und Xenonscheinwerfer, eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage, 18- beziehungsweise 19-Zoll-Leichtmetallfelgen (vorne und hinten) und Run-Flat-Reifen der Größen 275 und 325 zum Einsatz. Bei der Z06 gehört das Luxus-Paket zum serienmäßigen Umfang, es beinhaltet eine elektrische Sitzverstellung für den Fahrer, eine Sitzheizung, ein Head-up-Display, ein Lautsprechersystem von Bose und einen Sechsfach-CD-Wechsler. Nur gegen Aufpreis stehen noch ein DVD-Navigationssystem und polierte Aluräder zur Verfügung. Echtes Schnäppchen Die Corvette Z06 ist mit einem Preis von 86.150 Euro ein echtes Schnäppchen. Die Konkurrenz gleichen Kalibers ist durch die Bank deutlich teurer: Ein BMW M6 mit einer Leistung von 507 PS kostet 113.300 Euro, ein roter 490-PS-Renner aus Maranello namens Ferrari F430 schlägt mit 153.510 Euro zu Buche, Lamborghini verlangt für den 520 PS starken Gallardo 154.700 Euro und der im Herbst 2007 auf den Markt kommende Porsche GT2 mit einer Leistung von 530 PS wird mit 189.496 Euro in den Listen stehen. Am nächsten kommt der Corvette noch die Dodge Viper SRT10 mit 506 PS und einem Preis von 112.000 Euro.
Beschleunigt pro PS 2,77 Kilogramm Dass die Corvette eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h ohne große Mühe schafft, daran besteht schon nach den ersten Metern kein Zweifel mehr. Kein Wunder, 1.418 Kilogramm in Kombination mit 512 Pferden ergeben ein Leistungsgewicht von 2,77 Kilogramm pro PS. Damit spielt die flotte Dame aus Amerika eindeutig in der Liga der absoluten Supersportwagen. Der 650 PS starke Mercedes SLR McLaren 722 hat ein Leistungsgewicht von 2,65 Kilogramm pro PS, beim Lamborghini Gallardo Superleggera mit 530 PS sind es 2,51 Kilogramm pro PS und der 530 PS starke kommende Porsche GT2 beschleunigt mit einem PS 2,72 Kilogramm. Doch diese drei Kraftpakete kosten allesamt beinahe das Doppelte der Corvette. Zaubert auf Verlangen astreine Drifts Die Gewichtsersparnis wird durch die intensive Verwendung von Leichtbaumaterialien wie etwa Aluminium, Magnesium und Kohlefaser erreicht. Trotz einzelner Komponenten die zur Nutzung der Leistung der Z06 erforderlich sind und auf das Gewicht drücken, wiegt die Corvette Z06 nur knappe anderthalb Tonnen. In Kombination mit der Gewichtsverteilung von 51 zu 49 Prozent zwischen vorne und hinten wird das agile Handling erreicht. Die Kurvengeschwindigkeiten, die man mit der Corvette erreicht, sind fast schon beängstigend, wobei die Vette nicht so souverän und satt auf der Straße liegt wie beispielsweise der Porsche GT3 RS. Wird die Fahrbahn zu uneben, reagiert die Hinterachse subjektiv mit einem leichten Versatz. Jedoch bleiben Grip und Fahrverhalten immer erste Sahne. Es sei denn, der Fahrer hat seinen rechten Fuß nicht unter Kontrolle. Selbst bei komplett eingeschaltetem ESP lassen sich auf Verlangen astreine Drifts auf den Asphalt zaubern. Ist man darauf nicht gefasst, kann der Schuss auch schnell nach hinten losgehen und auf der Ladefläche eines Abschleppfahrzeuges enden. Hier ist also der nötige Respekt vor 637 Newtonmeter Drehmoment geboten.
Ausreichender Komfort Trotz der sehr sportlichen Ausrichtung der Corvette und der Möglichkeit ohne große Umbauten auf der Rennstrecke auf Sekundenjagd zu gehen, ist das Fahrwerk der US-Flunder erstaunlich komfortabel. Auch lange Strecken lassen sich in den wenig zupackenden Sitzen äußerst entspannt zurücklegen. Ohne Zweifel, das Gefühl in einem Sportwagen zu sitzen, geht niemals verloren: Querfugen sind nach wie vor zu spüren, doch ein ausreichendes Quäntchen Komfort gönnt die Federung dem Fahrer auf beinahe jedem Untergrund. Anders dagegen die Kupplung: Obwohl sie vergleichsweise weich ausfällt, erfordert sie ein exaktes Zusammenspiel zwischen Gas- und Kupplungsfuß, will man sich beim Ampelstart nicht wie ein Rodeoreiter auf einem wildgewordenen Bullen fühlen. Lieblose Innenraumgestaltung Bei der Gestaltung des Innenraums gaben sich die Designer zwar redliche Mühe, aber so schick wie ein Porsche-Interieur wirkt die Fahrgastzelle der Hecktrieblerin lange nicht. Vor allem die bis ins Armaturenbrett gezogene Mittelkonsole aus Plastik wirkt typisch-amerikanisch und lieblos gestaltet. Der restliche Innenraum aus Leder ist deutlich hochwertiger verarbeitet, entspricht aber nicht unseren Vorstellungen eines Fahrzeuges für über 80.000 Euro. Sozusagen als Entschädigung bietet die Corvette einen phänomenal großen Kofferraum: 634 Liter passen in das Ladeabteil, selbst in einer Mercedes S-Klasse sind es nur 560 Liter. Durch die offene Bauart des Ladeabteils wäre aber ein Gepäcknetz vonnöten, dieses gibt es allerdings nicht mal als Zubehör.
Luxus-Paket serienmäßig Bei einer Leistung von 512 PS und einem Gesamtpreis von nur 86.150 Euro könnte man meinen, dass die Serienausstattung darunter leiden müsste. Weit gefehlt: Die Z06 bietet vier Airbags, eine Zweizonen-Klimaautomatik, einen Tempomat, ein Keyless-Go-System und ein CD-Radio mit sieben Lautsprechern. Des Weiteren kommen Nebel- und Xenonscheinwerfer, eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage, 18- beziehungsweise 19-Zoll-Leichtmetallfelgen (vorne und hinten) und Run-Flat-Reifen der Größen 275 und 325 zum Einsatz. Bei der Z06 gehört das Luxus-Paket zum serienmäßigen Umfang, es beinhaltet eine elektrische Sitzverstellung für den Fahrer, eine Sitzheizung, ein Head-up-Display, ein Lautsprechersystem von Bose und einen Sechsfach-CD-Wechsler. Nur gegen Aufpreis stehen noch ein DVD-Navigationssystem und polierte Aluräder zur Verfügung. Echtes Schnäppchen Die Corvette Z06 ist mit einem Preis von 86.150 Euro ein echtes Schnäppchen. Die Konkurrenz gleichen Kalibers ist durch die Bank deutlich teurer: Ein BMW M6 mit einer Leistung von 507 PS kostet 113.300 Euro, ein roter 490-PS-Renner aus Maranello namens Ferrari F430 schlägt mit 153.510 Euro zu Buche, Lamborghini verlangt für den 520 PS starken Gallardo 154.700 Euro und der im Herbst 2007 auf den Markt kommende Porsche GT2 mit einer Leistung von 530 PS wird mit 189.496 Euro in den Listen stehen. Am nächsten kommt der Corvette noch die Dodge Viper SRT10 mit 506 PS und einem Preis von 112.000 Euro.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | V-Benzinmotor |
Hubraum: | 7.011 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 8 |
Leistung: | 377 kW (512 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 637 Nm bei 4.800 UPM |
Preis
Neupreis: 86.150 € (Stand: Oktober 2007)Fazit
Die Corvette Z06 ist ein sensationelles Auto zu einem noch sensationelleren Preis. Der Small-Block-Motor, der seinen Kolben sieben Liter Platz zum Arbeiten lässt, ist über jeden Zweifel erhaben. Egal, ob es sich um gemütliches Cruisen mit brabbelnden Endrohren oder Autobahn-Rasen bei höchster Geschwindigkeit mit kreischendem Motor handelt, das V8-Aggregat zeigt sich stets bester Laune und liefert in jeder Lebenslage die nötige Kraft. Das exzellente Fahrwerk meistert den Spagat zwischen Sportlichkeit und Komfort nahezu perfekt. Hier gibt es kaum Grund zum Meckern. Lediglich der Innenraum fällt im Vergleich zur ansonsten gelungenen Optik und dem stimmigen Gesamtkonzept deutlich ab.Testwertung
Quelle: auto-news, 2007-10-05
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