TESLA nicht TESA !! Ihm begegnete ich auf meiner USA Reise im letzten Jahr. In San Carlos, Californien wird er gebaut.
Der wirklich erste Sportwagen mit E-Motor! Der Tesla erhielt seinen Namen von einem genialen Eletroingenieur des frühen 20 Jahrhunderts. Dieser Genius meldete über 7oo Patente an und in Gedenken an den Mann wurde der Namen Tesla gewählt.
Ein bißchen erinnert er schon an den Lotus Elise, was auch kein Wunder ist, denn er basiert exakt auf diesem, was der Sache keinen Abbruch tut.
Der von mir gefahrene Tesla hatte noch 248 PS, welche aus 6831 und 400kg schweren wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus kommen, die auch in vielen Laptop-Computern ihren Dienst versehen. Die bereits nächste Generation hat 300 PS und ist sogar 200kg leichter, als der von mir gefahrene.
Doch schon der 248 PS Bolide geht höllisch und das so leise, das man sich erstmal fragt - läuft er denn schon?
Zündschlüssel rein, wie gehabt und....nichts passiert!
Wie im Autoscooter - erst wenn du "Gas" gibst, geht es vorwärts. Wie von der Schnur gezogen - in unfaßbaren 4,3 sek auf die Hunnimarke. Etwa 400 Nm ab null Drehzahl reißen den Elektro-US-Briten nach vorn, die Stromanzeige im Zentralinstrument steigt zwischenzeitlich auf Werte über 60 Ampere. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. 220km/h Spitze würden in den USA für mächtig Ärger sorgen.
Du kannst nichts falsch machen, die Automatik richtet es schon. Die Bedienung gleicht der eines Automatikwählhebels und ist denkbar einfach, denn es gibt nur D, N und R. Schaltstufen braucht der Elektromotor nicht, ein Gang reicht!
Den Rest besorgt die gewaltige Drehzahl des Elektromotors (von 0 bis 13 000 U/min), R ändert die Drehrichtung des Aggregats (und limitiert die Leistung), N trennt die Verbindung zu den Rädern und dient in Verbindung mit der Handbremse auch gleich als Parkstellung.
Der Slogan: "Burn rubber, not gasoline" passt wie die Faust aufs Auge. Was du hörst? Nichts, außer dem Wind, der dir im offenen Tesla um die Ohren pfeift.
Kosten für Motoröl, Zündkerzen, Luftfilter, Ölfilter, Zahnriemen, Benzinfilter usw. gibts nicht, lediglich Stromkosten fallen an: 1 Cent pro km! Das bedeutet weniger als 2,50 Euro pro 100 km ! Nicht schlecht Herr Specht.
Über die Ausstattung kann man auch nicht wirklich meckern.
Schon die Basisversion hat Ledersportsitze, wählbar in 5 Farben, dazu beheizt, mit aufblasbarer Lordosenstütze
Drei-Speichen-Leder umhülltes Sport-Lenkrad
Blaupunkt-Stereo-Sound-System mit Single-Disc-CD-Player, iPod-Interface und MP3-Wiedergabe
Cruise Control,Elektrische Fensterheber und Schlösser
Klimaanlage
Nachteil:
Der Ladevorgang kann sich in die Länge ziehen, nach einer knapp 400km langen Fahrt. Mit der normalen Steckdose geht es 16 Stunden bei 13 Ampere! Ne lange Pause bis zum nächsten Rausch der leisen Geschwindikeit. Doch mit entsprechend höheren Stromstärken und Konvertern von Tesla lässt sich die Ladezeit auf 3,5 Stunden senken. Man arbeitet daran, das ganze noch effizienter zu machen, und ich bin sicher, die Jungs schaffen das.
Beim Bremsen wird rekuperiet (Zurückverwandlung der kinetischen in elektrische Energie), und das klingt wie ´ne Straßenbahn. Doch auch das hat sich wahrscheinlich auch schon verbessert im neueren Modell. Mich hat´s nicht gestört, denn es erinnerte mich irgendwie auch ans allseits geliebte Raumschiff Enterprise beim Beschleunigen auf Warp-Geschwindikeit.
Fahrwerksseitig nichts wirklich neues. Der Tesla fährt sich ganz ähnlich wie ein Lotus Elise. Das höhere Gewicht macht sich vor allem in der etwas schwergängigen Lenkung ohne Servo-Unterstützung bemerkbar. Das Fahrverhalten hingegen wirkt vertraut, weil sich die Gewichtsverteilung nur marginal geändert hat (63 zu 37 statt 60 zu 40, jeweils zugunsten der Hinterachse). Für Fahrspaß ist also nicht nur dank der hervorragenden Fahrleistungen gesorgt.
Kopfschmerzen gibst nur beim Preis, denn die avisierten 99.000 Euro plus Märchensteuer für die Europaversion können dir schon ziemlich den Tag versauen. Da sind mir 106.000 US Dollar lieber. Aber vielleicht regelt ja auch der Markt den Preis.
Tja liebe deutsch Sportwagenbauer aus dem Schwabenland. Da ist mal wieder einer weit vor euch mit dem Umweltgedanken.
Aber man bastelt ja lieber an einem grauslig aussehenden 4 türigen Pendant des uralten 911.
Wenn sich das nur nicht noch rächt irgendwann?!