Es verwundert mich immer wieder, selbst die größten SUVs finden ihr Haupteinsatzgebiet im Großstadtdschungel. Mit dem Suzuki Ignis bin ich aber wirklich mit einem SUV für die Stadt unterwegs. Beschränkt auf das Wesentliche gefällt mir das Micro-SUV vor allem mit seiner unverwechselbaren Front und der knuffig-kompakten Seitenansicht und der erhöhten Bodenfreiheit. Und die kommt nicht von ungefähr, kann ich statt Frontantrieb auch den Allrad-Antrieb bekommen, mit dem der Ignis auch abseits befestigter Wege und somit auch außerhalb der City eine gute Figur macht. Aber auch nur mit vorne angetriebenen Rädern zeigt das kleine SUV was es kann, vor allem bei Schnee und Schneematsch zieht es unbeeindruckt seine Bahn. Der Winter kann kommen.
Micro-SUVs gibt es (noch) nicht viele, so auf Anhieb fällt mir da noch der Fiat Panda Cross ein. Während dieser aber doch optisch die niedliche Schiene verfolgt und den Kleinwagencharme nicht ablegen kann, ist der Suzuki Ignis cool, stylisch und puristisch. Nur die Heckpartie will mir so gar nicht gefallen und nicht zum Rest passen. Mit seinen ungewöhnlichen Proportionen ist er mehr SUV, als Kleinstwagen, wenn er sich mit seinen Maßen auch als super wendiger Stadtfloh erweist.
Wie außen, so geht der Ignis auch innen eigene Wege. Der günstige Preis macht sich zwar in einfachen Materialien bemerkbar, doch das Micro-SUV weiß dennoch zu gefallen. Besonders gut, machten sich in meinem Wagen der orangefarbene Zuzieh-Türgriff innen und die Mittelkonsole in gleicher Aufmachung, darüber sitzt die zentrale Bedieneinheit für Heizung/Lüftung mit einer auch optisch schick gemachten Schalterleiste.
Der große Monitor thront über allem, mit dem vom Radio über Smartphone bis hin zum Navi alles intuitiv gesteuert werden kann. Android Auto und Apple CarPlay stehen auf Wunsch ebenfalls zur Verfügung.
So klein er auch ist, so überrascht er mich mit seinem geräumigen Innenraum und dann kann ich auch noch ganz bequem vom Kofferraum aus die Rückbank um stolze 17 Zentimeter verschieben und durch umklappen ordentlich Raum schaffen.
Suzuki hat beim Ignis so viel Platz und Flexibilität auf engstem Raum geschaffen, absolut beeindruckend und einzigartig. Dennoch muss ich auch die Schwachstellen aufzeigen. Die Ladekante ist recht hoch und Gepäckstücke muss ich auch beim Ausladen wieder weit anheben, ist eine Stufe von über 20 Zentimeter zu überwinden. Sind die Rücksitze umgeklappt, entsteht eine weitere große Stufe am Kofferraumboden. Und in den Abendstunden tappe ich mangels Beleuchtung im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln.
Wendig wie ein Kleinwagen und mit der Bodenfreiheit doch abenteuerlustig wie ein SUV, so ist der Suzuki Ignis ein super praktisches Stadtauto und stellt zugleich den idealen Begleiter für Ausflüge aufs Land dar.
In punkto Fahrverhalten ist jedoch noch Luft nach oben, so steuere ich mit dem auch nur in der Höhe verstellbaren aber mit Leder ummantelten Lenkrad, das Micro-SUV doch eher indirekt und gefühllos durch die Straßen. Und auch das Fahrwerk ist zu unausgewogen um einen wirklich sportlichen Fahrstil zu fördern. Letztlich verweigert sich der Suzuki aber schon rein optisch jeglicher Sportlichkeit, so hoch und schmal wie er da steht.
Vielmehr könnte sich der ein oder andere am Fahrkomfort stören. Der kurze Radstand macht sich bei schlecht ausgebauten Straßen einfach bemerkbar und so hoppelt der Suzuki Ignis auch gerne mal über das Kopfsteinpflaster und Schlaglöcher knallen nach innen durch. Aber wirklich böse nehmen konnte ich es ihm nicht.
Während Du Dich zwischen Allrad und Mild-Hybrid-System entscheiden musst, können diese nicht miteinander kombiniert werden, nimmt Dir Suzuki die Wahl bei den Motoren.
Angetrieben wird der Zwerg ausschließlich von einem Benzinmotor, der 90 PS leistende Vierzylindermotor ist dabei an eine 5-Gang-Schaltung gekoppelt. Hiermit und seinem geringen Fahrzeuggewicht war ich im Stadtverkehr flott unterwegs, mit zunehmendem Tempo wird er spürbar träger. Doch er überzeugt mit tollen Verbrauchswerten. Im realen Alltag war ich meist mit 5 bis 5,5 Liter unterwegs.
Beim SHVS unterstützt das Mild Hybrid System beim Start und der Beschleunigung mit beim Bremsen gewonnenem Strom. Allerdings schließt das Mild Hybrid System den Allradantrieb aus und ist mit 850 Euro einzuberechnen. Diesen Aufpreis muss man erst mal wieder rein fahren.