Erfahrungsbericht Suzuki Ignis 1.2 Dualjet Allgrip (90 PS) von CARWALK_-_Der_Autoblog, März 2021
Sein Haupteinsatzgebiet sollte die Stadt sein und auch kurze Landstraßenpassagen sind kein Problem, die Autobahn ist aber nicht seins. Mit dem erhältlichen Allradantrieb scheut er aber vor allen Dingen den mutigen Ausritt ins Gelände nicht.
Die Vorzüge der Wendigkeit kamen mir durchaus an der ein oder anderen Stelle auch im Gelände gelegen. Hätte ein großer Geländewagen oder SUV bei den engen Wegen längst kapitulieren müssen, bahnt sich der Ignis munter seinen Weg. Ist dieser auch noch so holprig. Die Qualitäten des Allradantriebs überraschen mich immer wieder und so sorgt dieser nicht nur bei Nässe und Schnee für bessere Traktion. Natürlich ist der Suzuki Ignis nicht für den harten Offroad-Einsatz geeignet – fehlt es ihm letztlich an nötiger Bodenfreiheit – dennoch ist die Performance abseits der asphaltierten Piste nicht kleinzureden.
In der Regel ist man mit dem Suzuki Ignis dann aber doch auf der Straße unterwegs. Hier muss sich der Suzuki Ignis allerdings Schwächen eingestehen. Die Lenkung ist für meinen Geschmack nicht direkt genug, dies gilt auch für das etwas unausgewogene Fahrwerk. Zumindest, wenn ich dem Sportler in mir freien Lauf lasse. Doch ein dynamisches Fahrverhalten kann man dem Fahrzeug nicht attestieren, die Lenkung ist in flott gefahrenen Kurven zu gefühllos und bedingt durch die Karosserie ist einem schnell klar, dass möchte der Suzuki Ignis auch gar nicht. So schmal und hoch konzipiert legt er sich spürbar in die Kurve. Nichts desto trotz, das ESP geht tadellos seiner Arbeit nach und so wird diese Aufgabe keineswegs zur Mutprobe. Nur Spaß weckt die Performance eben auch nicht. Es sei ihm verziehen.
Ob dies auch für den gebotenen Fahrkomfort gilt, sei jedem selbst überlassen. Denn wirklich glänzen kann er in diesem Punkt nicht. Schlaglöcher und grobe Straßenschäden knallen nach innen und der kurze Radstand hat mit schlechten Straßen seine Mühe. In meiner Altstadt sind Fahrten auf Kopfsteinpflaster nicht zu vermeiden und so hoppelt er regelrecht über diese Streckenabschnitte. Wenn ich ehrlich sein darf, hat mich aber auch das nicht gestört.
Wenn man mit der entsprechenden Erwartungshaltung an den Suzuki Ignis herangeht, enttäuschen einen diese Punkte nicht.
Daher erfreue ich mich lieber an der Agilität die der Suzuki Ignis in der Stadt an den Tag legt. Oder ich verabschiede mich nochmal schnell von der asphaltierten Piste und erfreue mich am Allradsystem. Abseits der Straße oder auch bei verschneiten Wegen macht das Micro-Crossover einfach so großen Spaß. Der Preis-Aufschlag ist es mir in jedem Fall Wert, spielt der Suzuki Ignis hier seinen absoluten Trumpf aus.
Der Benzinmotor wurde im aktuellen Modelljahr weiterentwickelt und leistet 7 PS weniger, als noch hier aufgelistet. Da der Suzuki Ignis nicht viel Gewicht auf die Waage bringt zeugen die Fahrleistungen in den unteren Geschwindigkeitsbereichen durchaus von Spritzigkeit. Mit zunehmendem Tempo geht ihm jedoch die Luft aus.
Ab Geschwindigkeiten von 100 Stundenkilometer fehlt mir zunehmend der sechste Gang. Da der fünfte Gang lang übersetzt ist, muss ich bei Überholvorgängen oder geforderter Leistung in jedem Fall zurückschalten. Aber insgesamt ist die Beschleunigung abseits des Großstadtdschungel eher zäh.
Viel mehr rückt der Verbrauch in den Vordergrund. Die Werte vom Hersteller von 5,4 Liter kann ich auf das Komma genau realisieren. Somit überzeugt mich der Suzuki Ignis auch als Allradfahrzeug im realen Alltag mit sparsamen Verbrauchswerten.
Mit dem Ignis hat Suzuki wahrlich ein einzigartiges Konzept auf den Weg gebracht.
Der Kleine weiß mit seinem Platzangebot zu punkten. Mit diesem geräumigen Innenraum ist nun wirklich nicht zu rechnen. Über vier weit öffnende Türen gelange ich zu den Sitzplätzen. Als Großgewachsener muss ich die Rückbank nicht meiden und finde mit meinen langen Beinen bequem meinen Platz. Auch die Kopffreiheit ist sehr luftig.
Ist der Suzuki Ignis voll besetzt, hält er dennoch Stauraum für das Gepäck bereit. Mein Highlight, die verschiebbaren Rücksitze. Platz und Flexibilität finden sich im Suzuki Ignis auf engstem Raum. Wenn Suzuki nun noch die kleinen Schwachstellen beseitigt… denn durch umlegen der Rücksitzlehnen erreiche ich keine ebene Ladefläche, die entstehende große Stufe kann teils stören.
Ein SUV birgt in der Regel eine hohe Ladekante und wenn der Ignis auch in die Kategorie Micro gehört, so ist die Ladekante recht hoch. Zudem muss ich beim be- und entladen die darauffolgende Stufe von über zwanzig Zentimeter überwinden.
Dem Preis geschuldet, finden sich im Inneren des Suzuki Ignis einfache Materialien, meist Hartplastik. Dennoch weiß der Suzuki Ignis zu gefallen und vermittelt mir nicht den Eindruck in einem Billigheimer zu sitzen.