Der kleie Ignis aus dem Hause Suzuki hat bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Von außen eine recht ansehnliche, ja fast sportlich gestaltete Alternative zu den üblichen Kleinwagen, ernüchtert der Blick in den Innenraum erst einmal.
Graues, billig wirkendes Plastik, soweit das Auge reicht. Schlecht konturierte Sitze mit wenig Seitenhalt, allerdings auf der Fahrerseite sogar mit einstellbarer Lendenwirbelstütze. Die Verarbeitung ist mäßig, ab und an klappert nd knarzt es, aber nie so schlimm, dass man denken könnte, das Auto fällt gleich auseinander.
Von außen betrachtet ist die Verarbeitung dagegen tadellos, die Spaltmaße sind super, alles sitzt, nix wackelt.
Das Platzangebot ist wie bei einem Auto dieser Größe zu erwarten nicht üppig, aber dennoch ausreichend. Auf den hinteren Plätzen lässt allerdings die Beinfreiheit zu wünschen übrig. Das Lenkrad ist leider weder höhen- noch neigungsverstellbar. Die Sitzposition ist recht hoch, was der ohnehin guten Übersichtlichkeit des Wagens nochmals zu Gute kommt.
Der Kofferraum ist recht klein, lässt sich aber durch Umklappen der 60:40 geteilten Rückbank auf ein ordentliches Maß vergrößern. Beim Umklappen entsteht eine fast ebene Fläche, allerdings muss man leider die Kopfstützen der Rückbank entfernen, damit diese sich umklappen lässt. Ferner gibt es einen doppelten Kofferraumboden, welcher zusätzliche Ablagemöglichkeiten bietet.
Der 1.3 Liter-Motor des Ignis ist recht laut, aber dafür relativ laufruhig. Jedoch ist er unter 2500 Umdrehungen sehr zäh und träge, was häufiges Schalten verlangt. Im mittleren bis oberen Drehzahlbereich jedoch zieht der Motor das Fahrzeug recht ordentlich voran. Der Verbrauch ist angemessen, ohne nach oben oder unten besonders zu sein, im Schnitt bei normaler Fahrweise kommt man mit 6-6,5 Litern aus.
Das Fahrwerk ist m. E. nach die große Schwäche des Ignis. Er baut SUV-typisch recht hoch, die Federung ist recht weich abgestimmt, was sich in recht schnell eintretendem Untersteuern deutlich bemerkbar macht. Außerdem ist die Gewichtsverteilung hecklastig, sodass es mehr als einmal vorkommt, dassbeim Anfahren die Räder durchdrehen, besonders auf Nässe. Der Wagen bleibt zwar im weiten Bereich beherrschbar und stabil, wirklich vertrauenserweckend ist das Fahrverhalten auf Landstraßen und Autobahnen bei leicht forcierter Gangart allerdings nicht mehr.
Sicherheitstechnisch beschränkt sich Suzuki beim Ignis auf das notwendigste, es gibt ABS, Servolenkung sowie Fahrer- und Beifahrer-Airbag. ESP ist leider nicht erhältlich, obwohl es dem kleinen Japaner sicherlich nicht schaden würde.
Mein Fazit:
Für ein vollwertiges Alltags-Auto bietet der Ignis von allem ein bißchen zu wenig. Zu wenig Qualität, zu wenig Komfort, zu wenig Leistung, zu wenig Fahrspaß.
Jedoch ist er in meinen Augen eine Alternative zu den üblichen Stadtautos wie Smart, Corsa, Polo etc. Im Stadtverkehr fallen die Schwächen nicht so stark ins Gewicht, und für eine Einkaufstour oder nen kleinen Wochenendeinkauf reicht der Platz allemal. Der Preis für dieses Fahrzeug ist gerade noch als angemessen zu bezeichnen.
Für mich insgesamt 6,5 von 10 Punkten