Erfahrungsbericht Skoda Superb 1.4 TSI (125 PS) von Pommernjung, April 2021
Meinen Superb Kombi in der Ausstattung Ambition mit 125 PS kaufte ich im Frühjahr 2012 neu vom Fachhändler. Einziges Manko ab Werk war eine falsch eingestellte Heckklappe, die sich schwer schließen ließ. Nach dem Reparaturversuch in der Fachwerkstatt stimmten die Spaltmaße nicht mehr. Dieses Problem konnte ich aber leicht selbst beheben, indem ich den Schließpilz neu einstellte.
In den folgenden vier Jahren war ich mit dem Wagen sehr, sehr zufrieden. Die Beinfreiheit in der hinteren Sitzreihe sorgt bei den Mitfahrern stets für große Zufriedenheit. Bei geklappten Rücksitzen kann man Plattenmaterial in der Dimension von 200cm x 80cm einladen. Die Motorisierung ist für mich selbst im Anhängerbetrieb (1,2 t) völlig ausreichend. Im Mix verbraucht mein Superb etwa 7 l, auf der Autobahn sind 9 l und mehr realistisch.
Die Durchsichten wurden vorschriftsmäßig in der Skoda - Werkstatt erledigt, es gab nie Probleme mit dem TÜV. Einzig das vordere Skoda-Emblem ging mir während der Fahrt verloren. Irgendwann ab 50000 km begann der Motor beim Kaltstart zu rasseln. Besonders bei wärmeren Außentemperaturen und einer Standzeit von mehreren Tagen wurden die Startgeräusche besorgniserregend. Meine Skoda - Werkstatt sollte klären, ob sich die Steuerkette schon so sehr gelängt hat, dass sie erneuert werden müsste. Skoda fand die Startgeräusche aber normal. Ein nicht fachmännisch ausgeführter Ölwechsel führte dann zum Vertrauensverlust zu meiner Fachwerkstatt. Man flutete die Lichtmaschine und Bodenwanne mit Öl und lieferte den Wagen so an mich aus. Danach habe ich das Motoröl selbst jährlich gewechselt. Nach 8 Jahren ließ sich die Tankklappe nur noch sporadisch öffnen, ein neuer Verschluss kostete etwa 35 €. Bei Tachostand 80000km und einem Alter von 9 Jahren habe ich mich dann entschlossen die Steuerkette samt Ölpumpentrieb in einer freien Werkstatt wechseln zu lassen. Die Rasselgeräusche wurden immer heftiger und Ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass die Kette irgendwann einen kapitalen Motorschaden verursacht. Beim Ausbau der alten Kette wurde dann tatsächlich die Längung der Steuerkette festgestellt. Der Kettenspanner war schon sehr weit ausgefahren, ein Überspringen an den Nockenwellenrädern war nur eine Frage der Zeit. Jetzt wurde ein veränderter VW- Kettentrieb verbaut, der auch bei Kettenverlängerung einen tieferen Eingriff der Kette in die Zahnflanken verspricht und damit hoffentlich ein Überspringen verhindert.
Fazit nach 9 Jahren und 80000 km auf dem Tacho: Daumen hoch, ich kann den Wagen guten Gewissens empfehlen. Originalbremsen und Auspuff sehen immer noch sehr gut aus, vor dem nächsten Winter ist aber die erste Austauschbatterie fällig. Bis auf die Achskonstruktionen ist Rost kein Thema. Motor und Getriebe sind trocken. Auch wenn ich insgesamt mit dem Skoda sehr zufrieden bin, hat mich der Herstellerkonzern im Hinblick auf die Steuerkettenproblematik sehr enttäuscht.