Letzte Woche testete ich den neuen Skoda Rapid, um einen Vorgeschmack auf den kommenden Seat Toledo zu bekommen. Der Vorführwagen steht bei einem ortsansässigen Skoda-Händler und soll mit gerade einmal 280 Kilometern 18.990€ kosten.
Für diesen Preis bekommt man ein extrem praktisches Auto mit einer mittelmäßigen Ausstattung. Das von mir getestete Modell verfügte über die Ausstattung Ambiente. Zu dieser Ausstattung gehören etwa Einparkhilfe, elektrische Fensterheber vorn, Klimaautomatik, Tempomat, 16 Zoll Leichtmetallfelgen und Sitzheizung. Das ist teilweise recht gut, mir fehlen aber Dinge wie elektrische Fensterheber hinten, ein Multifunktionslenkrad oder Assistenzsysteme wie zum Beispiel ein Notbremsassistent. Trotzdem ist das Preis- Leistungsverhältnis als positiv zu bewerten.
Die neue Designsprache von Skoda wird am Rapid deutlich. Sie soll "moderner" wirken. Doch das genaue Gegenteil ist für mich der Fall. Das Design erinnert eher an den Skoda Felicia oder den Octavia I. Der Innenraum ist sachlich und übersichtlich gestaltet, wie man es von Skoda gewohnt ist. Alles ist gut erreich- und ablesbar.
Bei der Verarbeitung merkt man deutlich, dass das Auto unter dem Octavia angesiedelt ist. Die Kunststoffe wirken etwas billiger, die Geräuschdämmung ist schlechter. Doch verarbeitet wurden die Kunststoffe gut, ungleichmäßige oder zu große Spaltmaße fallen nicht auf. Auch die Sitzpolsterung ist gut, die Sitze bieten vorne wie auch hinten einen akzeptablen Seitenhalt. Vom Fahrwerk war ich beeindruckt. Es ist sportlich und straff gefedert und Kurvenfahrten werden zum Vergnügen. Doch auf zu schlechten Straßen wird der Segen zum Fluch. Jede Unebenheit dringt ins Fahrzeuginnere. Da sollte Skoda nach einem besseren Kompromiss suchen.
Skoda gibt den Verbrauch des 1.2 TSI mit 105 PS mit 5,4 Litern an. Dieser Wert klingt vielversprechend und ist sogar fast zu erreichen. Bei meiner Testfahrt gönnte sich der Tscheche 5,8 Liter auf 100 Kilometern. Das ist äußerst zeitgemäß. Doch auch über alternative Antribestechniken wie Erd- oder Autogas sollte Skoda in der heutigen Zeit nachdenken.
Der kleine TSI passt gut zum Rapid. Seine 105 PS beschleunigen das Fahrzeug ausreichend. Dazu trägt sicherlich auch das geringe Gewicht von nur 1.175 Kilogramm bei. Die von Skoda angegebene Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h ist gut zu erreichen beziehungsweise sogar knapp zu überbieten. Auch das 6-Gang Schaltgetriebe ist sportlich abgestimmt. Die Gänge lassen sich sauer und sportlich einlegen.
Mit einem maximalen Kofferraumvolumen von 1.490 Litern macht der Rapid sogar vielen Kombis Konkurrenz. Die Rückbank ist geteilt umlegbar, so entsteht ein fast ebener Laderaum. Auch auf allen Sitzplätzen ist genügend Kopf- und Beinfreiheit. Die Übersich ist aufgrund der doch recht massiven C-Säule aber eingeschränkt. Doch dafür ist ja die Einparkhilfe an Board.
Fazit: Der Rapid ist eine gute Alternative zum Octavia. Für junge Familien ist es ein gutes Auto und kann sogar einen Kombi ersetzen. Wen das Design stört, der sollte noch ein bisschen warten, denn bald kommt der baugleiche Seat Toledo.