Ich fahre meinen Fabia 1.4 TDI Kombi seit Oktober 2004 und nun seit rd. 133.ooo Kilometer. Ca. 80.000 Kilometer bin ich mit Biodiesel gefahren, aber jetzt ist damit Schluss. Im Winter startet er wie ein Trekker und die Qualität des Kraftstoffs ist richtig schlecht geworden. Inzwischen bleibt immer mehr Zeugs im Filter hängen und läuft als gelbe Brühe heraus. Wenn auch von Skoda zugelassen: Finger weg vom Raps-Diesel der aktuellen Qualität!
Schanierbolzen der Rücksitzbank sind gebrochen. Skoda-Zitat: "Pech! Das geht schon mal kaputt, wenn man die Sitze umklappt". Geht aber nur schon mal bei Skoda kaputt. Bei anderen Herstellern nicht. Und ich hab´ einige gefahren. Der älteste war ein Nissan Primera (Bj. 1991), der noch heute ohne Defekte herumfährt.
Die Klimaanlage ist die Hölle. Entweder heitzt sie ein oder man bekommt Gefrierbrand; je nach Laune der Anlage. Man muss nicht mal den Regler bedienen. Skoda bekommt es seit drei Jahren nicht in den Griff. Außerdem pfeifft und zischt das Ding wie ein alter Kochtopf. Gefüllt ist sie.
Die Heckklappe klappert inzwischen wie jeck. Der Öffnungsmechanismus funktioniert mal beim ersten, viel häufger aber erst beim dritten Mal und setzt Rost an! Durch die Türen pfeifft´s bei Tempo 120 auch. Noch regnet es nicht rein. Wohl nur noch eine Frage der Zeit.
Vorne links ist bislang die 4 Birne drin. Nicht schlecht für permanentes Mit-Licht-Fahren. Vorne rechts ist aktuell die 19.! Birne drin. Immer Markenqualität. Auch hier bekommt´s Skoda nicht hin. Ist definitiv ein Elektrikproblem.
Das ABS ist so sensibel eingestellt, dass schon ein Gullideckel ausreicht, es zu aktivieren. Das Heck wird dann auch noch so leicht, dass es nur so eine Freude ist. Besonders, wenn´s feucht oder nass ist, bittet der Fabia zum Tanz.
Das ASR ist noch schlimmer. Nur mal die Kupplung etwas schneller kommen lassen und der Motor geht in die Knie. Vorankommen ist dann gar nicht. Es greift auch bei Höchstgeschindigkeit ein. Angeblich geht das lt. Skoda nicht. Den ADAC-Instructor hätte es da nach dem Sicherheitstraining am Nürburgring aber fast von der Straße gehauen...
Die von Skoda angegebenen Verbrauchszahlen sind nicht einzuhalten. In der Stadt geht´s nicht unter 6,5 Liter, außerorts nicht unter 4,7 Liter. Es gibt zwar Experten, die 4,2 Liter hinbekommen haben, aber 4,0 ist Utopie. Es sei denn, man wird zum Feind aller Trucker. Was aber auch nicht geht sind mehr als 7,5 Liter auf der Autobahn, bei permanentem Topspeed. Das ist positiv.
Der Wertverlust ist grandios. Schon jetzt sind keine 6.000 Eure mehr drin. 15.000,-- Euro hat er in 10/04 gekostet. DAT ist da ein echter Lacher. Von wegen: Händlereinkaufspreis rd. 6.500,-- Euro.
Ich fahre den kleinen Kerl bis zur Presse, in knapp 2 Jahren als Zweitwagen. Ich habe alle seine Macken kennen gelernt und liebe ihn trotzdem. Oder vielleicht gerade deshalb. Denn er hat auch gute Seiten. Im Unterhalt ist er grds. recht günstig. Ein große Reparatur hatte ich noch nicht. Die Inspektionen sind preiswert - wenn man nicht zu Skoda geht.
Der Motor läuft rau aber für drei Töpfe äußerst rund. Die Beschleunigung fängt erst bei rd. 1.800 U/min richtig an und hört bei etwa 2.200 U/min. auf. Bei 3.000 U/min. geht dann nochmal ´was, was beim Überholen auf der Autobahn hilfreich ist. Spannend ist das Fahren bei 1000 U/min im fünften Gang. Dann geht´s mit Tempo 50 voran, ohne weiter Gas zu geben. Mitschwimmen in der Stadt ist kein Problem. Auch auf der Autobahn hält er gut mit. Echt sind es im Top 178 km/h, Tacho zeigt 190.
Alles in allem ein flottes Alltagsauto, was seinen Neupreis aber nicht wert ist bzw. war. Skoda ist und bleibt der billige VW-Abklatsch. Teure VW- und Audi-Teile billig verbaut. Manchmal habe ich den Verdacht, dass man die VW- und Audi-Überschussproduktion verbaut hat. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mir einen gebrauchten Audi A4 oder Golf IV kaufen.
Abschließend noch meine Erfahrungen mit Skoda-Werkstätten. Service wird dort klein geschrieben. Hyperteuer und selbst bei einem Garantiefall muss man den Leihwagen noch selbst bezahlen.