Erfahrungsbericht SEAT Leon 1.5 TGI (130 PS) von motion, August 2023
Seat Leon 1.5 TGI mit 7- Gang DSG
Nachdem ich schon 2021 im August meine Erstkontakterfahrungen mit dem Leon TGI beschrieben habe, möchte ich eine Fortsetzung nach jetzt ca 18Tkm schreiben.
Das Gute vorweg, an dem grundsätzlich positiven Eindruck hat sich nichts geändert!
Das Auto habe ich ursprünglich mit 1800 km und 8 Monate nach der Erstzulassung eingekauft.
Der ,,Langzeitverbrauch" lag bei der Übernahme bei 4,8 kg auf 100 km. Nach Angaben des Verkäufers sind die 1800 km ausschließlich im Stadtverkehr absolviert worden. Für mich stand fest, das Auto muss erst mal auf Langstrecke (anfangs mit wenig Drehzahl) eingefahren werden.
Bei km- Stand 4000 habe ich dann das Motoröl und Filter gewechsel und dabei gleich auf meine Lieblingsmarke LM gewechselt. Über das Thema Ölspezifikation beim CNG Leon könnte man sicherlich, wenn man die Beiträge in den Foren liest, die nächste Doktorarbeit schreiben.
Ich habe mich nicht für VW 508 00 (0W-20) entschieden, sondern für 0W-30 (VW 504 00). Warum? Darum- im Gegensatz zu Bezin- Dieselmotoren erreichen die CNG Motoren viel höhere Öltemperaturen! Bis 120 Grad sind völlig normal, weil in einem kg CNG (H) 1,5 mal soviel chem. Energie steckt wie in einem Lieter Benzin. Nach ca 3 km ist die Öltemperatur bei meinen Leon schon 50 Grad oder höher! Die 16 Benziner bzw. Diesel, die seit 1978 in Familienbesitz waren, hätten das nie geschafft. Deshalb sind ja auch ,,verstärkte Ventielsitze" im CNG Motor.
Dieser Eigenschaft ist sehr positiv, denn es gibt dadurch eine sehr kurze Warmlaufphase und nur wenig Kaltstartverschleiß! Im April 23 habe ich bei ca 16600 km das 2. mal wieder Öl und Filter gewechselt. Nach dieser Einlaufphase bekommen bei mir die Motoren die bewärte Ceratec(LM)- Beigabe ins Öl. VW schreibt übrigends einen jährlichen Ölwechsel bei CNG Frz. vor.
Bei 12600 km in 2 Jahren ohne Kurzstreckenverkehr ist diese Vorgehensweise absolut gerechtfertigt! Übrigens ist das Altöl nach 2 Jahren kaum als Solches zu erkennen. Der CNG-Motor verbrennt extrem sauber ohne Feinstaubpartickel! Deshalb kommt der Motor (E6d) auch ohne Ottopartickelfilter aus. Den Ärger mit diesen Bauteil (PF verstopft, Motor in Notlauf, höherer Benzinverbrauch durch Freibrennen,Kosten bei Reinigung bzw. Neukauf) fällt völlig weg!!! Weitere Veränderungen (Optimierungen) am Frz. wurden wie folgt durchgeführt.
Ersetzen der unsäglich lauten Hankok 225/45 R17 Allwetterreifen (72db) durch flüsterleise 205/50 R17 (69db) Winterreifen. Für die frostfreie Saison habe ich ins Regal vom Golf e gegriffen und die Astanafelgen mit Goodyear 205/55 R16 zum Einsatz gebracht. Aerofelge mit 205 Reifen nur ca.16 kg gegenüber 21 kg 17 Zoll 225 Reifen. Ca. 20kg weniger ungefederte Masse auf dem Fahrwerk, hilft bei effizienten Fahren und sparen. Der serienmäß. Luftfilter wurde durch einen optimierten K&N Luftfilter ersetzt. Die Eibach Spurverbreiterung 40 mm auf der Hinterachse runden das serienmäßige Sportfahrwerk ab. Das Resultat nach 18000 km, leichter Optimierung und 2 Jahre Einsatz:
Der Verbrauch ,,Langzeit laut BC" von 4,8 kg ist auf 3,3 kg zurückgegangen. Streckenprofil ist ca.10 % innerorts, 25% Autobahn und der Rest Land- und Bundesstraßen. In den reichlich 2 Jahren gab es nur 2 Vorfälle, welche mir als langjährigen Schrauber Kopfzerbrechen bereiteten.
Durch einen ungeeigneten Radschraubenschlüssel hatte ich es geschafft, einen Kopf der 4 Diebstahlsicherungsschrauben leicht zu beschädigen. Um das Rad zu lösen,war es unumgänglich die Seat Vertragswerkstatt meines Vertrauens aufzusuchen. Die freundlichen Profis bei Seat brauchten mit Sachverstand (ohne die Felge zu beschädigen) unter 15 min um das Problem zu lösen. Seitdem wohnen normale Radschrauben (ohne Stressfactor) in den Radverschraubungen. Das 2. Problem ist von Seat hausgemacht und eine anspruchsvolle Aufgabe für jeden CNG Seat als 1.5 TGI und auch als 1.0 TGI Ibiza und Arona. Nach 3 Jahren (erstmalig) ist bekanntlich die HU und die GAP (Gasanlagenprüfung) fällig. Da ich keine Lust hatte, die 50 km bis zu Seat wegen deutscher Bürokratie (HU) zu fahren, beging ich den CNG Anfängerfehler und bin nur 10 km in eine ,,Freie Werkstatt gefahren". Mit HU und GAP gab es keinerlei Probleme! Aber wer resetet im BC die Gasprüfung? Der Prüfer - nicht zuständig! Die Werkstatt- trotz vorheriger Zusage hoffnungslos überfordert! Wer denkt, was soll schon passieren, bleibt der Warnung ,,Gasbetrieb nur noch xy Tage möglich" eben unbeachtet.
Wie mir Betroffene Seat CNG Fahrer glaubhaft versicherten, wird nach Ablauf der Frist der Gasbetrieb eingestellt und die Fahrt geht nur noch mit teuren Benzin weiter.Die Kontaktaufnahme mit Seat brachte zum Vorschein, dass durch eine erneute Gasprüfung bei Seat, mit entsprechender Löhnung das Zurückstellen des BC kein Problem darstellt.
Money for nothing wie von den Dire Straits besungen, ist so gar nicht mein Ding.
Die Lösung- OBD Auslesegerät zum Codieren der Steuergeräte. Das Problem - der Markt ist riesig und nicht jedes OBD Auslesegerät ist mit CNG -Frz. vertraut. Nach entsprechender Info sind nur 3 Geräte überhaupt dazu geeignet. Am Ende habe ich mich für CarPort entschieden. Ein Glücksfall- software speziell für VAG Fahrzeuge, bequem und verständlich auf Laptop.
Gasreset schnell möglich, 2 banale Fehler noch aus dem Speicher gelöscht, lästige Warnpieper noch abgestellt! Zugriff auf alle Steuergeräte, keine neuen Abhängigkeiten geschaffen! So funktioniert stressfreier Autobetrieb. Nachdem ich mich sogar mit dem 7 Gang DSG angefreundet habe, und es kaum noch zu Disharmonie kommt, ist opjektiv nicht viel auszusetzen am Löwen Typ 5F1. Das Bessere ist immer der Feind des Guten.
Was ist mir aufgefallen:
-Ein Riemenstarter anstelle des in die Jahre gekommenen Anlassers wäre ein Träumchen.
-Für meinen Geschmack ist die Übersetzung im 7 Gang immer noch recht kurz gewählt. Bei 100 ca. 2200 U/min. Ein Golf 1.5 TSI mit 130 PS ist deutlich länger mit weniger Drehzahl übersetzt.
Übrigens früher gab es mal Autos bei denen war der höchste Gang Schongang. Höchstgeschwindigkeit wurde im zweithöchsten Gang erreicht. Sowas macht durchaus Sinn.
-Bei meinem Leon gab es bei schlechter Straße Knarzgeräusche am Dashboard. Weiches Oberteil trifft auf Hartplastik am Unteil zum Mitteltunnel. Lösung Teflonstreifen einoperieren.
-Was auch nicht passt, ist die Anzeige der Kühlwassertemperatur. 90 Grad als face for ever--never, never, never............
-Was bei einigen Streckenprofilen absolut nerft ist der front assist. Wenn im Gebirge z. B. Serpentinen mit Leitplanken nahe an der Fahrbahn zügig befahren werden, kann es passieren, dass der Leon mit einer Vollbremsung den Fahrer und den nachfolgenden Verkehr komplett in Gefahr bringt!!! Aber schließlich kennt man ja die Stärken und die wenigen Schwächen des Löwen!