Ich kenne den Audi A4 nur zu gut, daher war ich neugierig auf den Exeo. Im Inneren verzichten die Spanier fast vollständig darauf, dem Fahrzeug eine gewisse eigene Note zu verleihen und übernehmen nahezu unangetastet das Interieur des damaligen A4 Cabriolets. Einzigst das auf dem Lenkradpralltopf platzierte Markenlogo erinnert mich letztlich doch daran, in einem Seat Platz genommen zu haben.
So erreichen die Spanier eine Qualitätsanmutung wie auch ein Verarbeitungsniveau, das in diesem Preissegment wahrlich seinesgleichen sucht. Dabei überzeugt das Cockpit jedoch nicht nur durch Hochwertigkeit, Funktionalität und übersichtlicher Gestaltung, auch die Bedienung geht absolut intuitiv von der Hand.
Auch das angenehm straff gepolsterte und ergonomisch ausgeformte Gestühl gibt mir keinen Anlass zur Kritik. Ich nehme hier als Großgewachsener vorne ebenso komfortabel Platz, wie auf der Rücksitzbank. Ein kleines Manko weist der Exeo dann aber doch auf. Der Ein- und Ausstieg in den Fondbereich gelingt mir dann leider nicht ganz so problemlos wie in der ersten Reihe. Hier birgt sowohl der Dachholm als auch die weit vorstehende C-Säule die Gefahr des Anstoßes.
Im Gegensatz zum Audi-Pendant bietet der Seat-Sprössling dafür die Möglichkeit den großen Kofferraum durch Umlegen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehnen individuell zu vergrößern. Auch wenn die dabei entstehende Ladefläche spürbar ansteigt und eine Stufe mit sich bringt, verbuche ich diese Verbesserung als durchweg positiv. Ebenso der weit aufschwingende Kofferraumdeckel und die geschützte Ladekante, die Ladeluke wie aber auch die darauf folgende sehr hohe Stufe stößt wiederum etwas negativ auf.
Beim Fahrwerk punktet der Exeo mit seiner Rassigkeit, bietet aber auch guten Komfort. Im Vergleich zum Audi hat der Seat in der Gesamtabstimmung für mich als sportlich ambitionierter Fahrer aber etwas die Nase vorn.
Beim Motor holt der Exeo jetzt nicht die Wurst vom Brot, aber auf der Audi Seite war das bei dieser Motorleistung auch nicht anders.