Kennst Du das, da nimmst Du in einem Auto Platz, das Dir im Grunde überhaupt keinen Anlass zur Kritik bietet, es scheint in allen Punkten vorbildlich zu sein und doch fehlt es Dir letztlich an dem gewissen Etwas. Und genau so geht es mir beim Ateca.
Für mich hatte SEAT bisher immer dieses Besondere und hat sich trotz der Markenzugehörigkeit deutlich von seiner Konzernmutter abgehoben. Doch in meinen Augen ist das beim SEAT Ateca leider nicht mehr der Fall. Und so stelle ich mir die Frage, warum also ein Ateca und kein Tiguan?
Gut, der SEAT Ateca ist ein gutes Stück kürzer geraten, aber dafür auch eine ordentliche Stange günstiger. In diesem Fall sogar mindestens 5.000 Euro. Ein doch sehr schlagendes Kaufargument.
Doch mir ist die Konzern-Ähnlichkeit zu groß und letzten Endes muss ich sogar sagen, dass mir der Tiguan besser gefällt – obwohl ich überhaupt kein VW-Fan bin. Auch im Innenraum fühle ich mich wie in einem Wolfsburger, was insgesamt für ein sehr klares Cockpit spricht. Somit gibt es nicht wirklich etwas zu beanstanden, aber die optische Ausrichtung ist einfach nicht mein Geschmack.
Richtig super, ist das Platzangebot. Vorne sitze ich mit meinen 1,80 Metern wirklich sehr gut, das knackige Gestühl bietet mir tollen Seitenhalt und einen angenehmen Sitzkomfort. Doch das Platzangebot im Fond überrascht mich dann doch sehr, Beine übereinanderschlagen, hier problemlos möglich. Wenn ich jetzt noch die Rückbank in der Länge verschieben könnte.
Was ich den Spaniern stets ganz hoch angerechnet habe, war der enorme Fahrspaß, SEAT wurde stets seiner Werbebotschaft „Auto Emocion“ gerecht, vor allen Dingen fahrerisch.
Bei einem SUV verschieben sich selbstverständlich die Ansprüche, auf Agilität möchte ich aber dennoch nicht verzichten. Und wenn ich ihn auch durchaus sportlich und absolut souverän um die Kurven jagen kann, stand viel mehr der perfekt ausgewogene Fahrwerkscharakter à la VW im Vordergrund. Womit ich im Grunde auch in diesem Kapitel nichts zu meckern habe, doch ich vermisse einfach die gewohnte Rassigkeit eines SEAT. So musste der altbekannte Slogan leider nicht nur in der Werbung weichen.
Mit 150 PS ist er nicht gerade der Schnellste, aber untermotorisiert bin ich damit keineswegs. Und das DSG-Getriebe ist einfach ein Traum!!