Erfahrungsbericht Rover 75 2.0 CDT (116 PS) von Anonymous, September 2012
Mein Schwager fährt seit 2004 einen Rover 75. Der Wagen wurde 2002 zugelassen und hatte zum Kauf 16.000 Kilometer runter. Sein Preis betrug 16.500€. Heute gibt es vergleichbare Modelle schon ab 3.000€. Mittlerweile hat der Brite 310.000 Kilometer auf dem Buckel.
Der Preis ist heiß. Denn der 75er bietet volle Hütte zum Schäppchenpreis. So unter anderem Klimaautomatik, Einparkhilfe, Xenonscheinwerfer und Anhängerkupplung. Das ist eine wirklich gute Ausstattung, die der Rover zu einem wirklich sehr geringen Preis anbietet.
Das Design stammt von Richard Woolley. Es gewann mehrere internationale Preise für sein elegantes Erscheinungsbild. Der Rover fällt heutzutage immer noch im tristen Straßenbild auf. Kritiker bezeichnen das Design als "altbacken", ich empfinde es als schlichte Eleganz. Innen bietet der Kombi jede Menge Holz. Das wirkt sehr edel, wird aber nach einiger Zeit etwas erdrückend. Auch der etwas zu große Farbmix zwischen rotbraunem Wurzelholz, schwarzen Veloussesseln und chremfarbenem Cockpit fällt etwas unangenehm auf. Sonst ein tolles Design.
Die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Niveau. Kein Klappern auch nach über 300.000 Kilometern, die Geräuschdämmung ist excellent. Die Kunststoffe wie auch das Lenkrad fühlen sich sehr angenehm an. Besonders schön sind die weichen Veloussitze.
Mein Schwager fährt fast 40.000 Kilometer im Jahr, da ist ein niedriger Verbrauch wichtig. Dieser liegt bei Landstraßenfahrt etwa um die 5 Liter, auf der Autobahn etwa 6,5 Liter. In der Stadt war das Auto noch nicht oft.
Der Motor ist der gleiche wie im BMW 320d (e46) und ist daher sehr langlebig. Keine Macken nach zehn Jahren Autoleben. Nur leider ist er etwas schwach. Von null auf hundert vergehen schon mal 14 Sekunden, Bei 185km/h ist Schluss. Trotzdem, für seinen eigentlichen Einsatzort, die Landstraße, reicht der Motor völlig aus.
Im Alltag zaubert der 75er schnell ein Lächeln in die Gesichter. Komfort so weit das Auge reicht, riesig viel Platz auf allen Sitzen und im Kofferraum. Urlaubsgepäck für vier Personen und 14 Tage ist kein Problem, der Rover schluckt alles. Doch bald kommt ein drittes Kind hinzu, dann wird es auch im größten Pampersbomber zu klein und ein Van muss her.
Fazit, der Rover wird unterschätzt. Er ist das perfekte Auto für Vielfahrer mit Familie. Dazu bietet er eine tolle Ausstattung zum kleinen Preis.
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Update Januar 2013: Aufgrund von Familienzuwachs mit 353.000 Kilometern für einen Citroen C4 Picasso eingetauscht. Auch bis zu dieser Laufleistung tauchten keine Probleme auf.