Erfahrungsbericht Renault Mégane 2.0 dCi (150 PS) von Anonymous, Dezember 2008
Im Oktober 2007 habe ich mir als Ersatz für einen Renault Megane CC 2.0 Privilege Luxe als Benziner den Diesel mit ebenfalls 2.0 Litern in der selben Ausstattung zugelegt, da mir persönlich der Benziner etwas zu durstig war (ca. 7,6 L/100 km).
Da ich im Gegensatz zum Peugeot 307 das Design als sehr gelungen empfand, gab es für mich keinen Grund, die Marke zu wechseln.
Da kam der Diesel mit 150 PS und Rußpartikelfilter (FAP) genau richtig.
Im Vergleich mit dem Vorgänger kann ich also ganz gut beurteilen, dass Renault wieder einen kleinen Sprung nach vorne gemacht hat. Gegenüber meinem "Alten" war die Qualtitätsanmutung und Haptik des Armaturenbretts noch besser, die Bedienung der Schalter und Tasten noch hochwertiger. Ansonsten funktionierte alles wie gehabt.
Da ich seit jeher Renault fahre (Twingo, Clio, Laguna), ist die Bedienung für mich kein Buch mit sieben Siegeln, wie für andere "Umsteiger" bezüglich Hupe, Licht, Rückwärtsgang, o.ä.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Sahnestück dieses Autos ist eindeutig der Motor: Der Diesel läuft absolut harmonisch und laufruhig dahin. Wenn der Turbo anspricht, ist die Beschleunigung enorm und es kommt einem spritziger vor als sie objektiv betrachtet wohl ist. Nur im kalten Zustand ist der Diesel als solcher wahrzunehmen, ansonsten schurrt er wie ein Benziner. Der Rußpartikelfilter war für mich ein Kaufkriterium für den Diesel und tritt kaum in Erscheinung. Laut Renault kann es bei häufigerem Stadteinsatz dazu kommen, dass eine Warnleuchte im Cockpit einen anhält, auf der Autobahn eine längere Strecke zu fahren, um die Rußrückstände zu verbrennen. Bei mir kam das bisher (16.000km) nie vor.
Der Motor ist so kraftvoll (340 Nm), dass dieses Fahrzeug als einziger Megane über Fünfloch-Felgen verfügt.
Der Verbrauch liegt bei meiner eher zurückhaltenden Fahrweise bei ca. 5,5 l/100. Das ist für ein Fahrzeug mit immerhin 1,6 Tonnen Leergewicht absolut akzeptabel.
Die Karosserie allerdings erweist sich im Einsatz auf schlechteren Straßen als nicht ganz verwindungssteif. Wie das Vorgängermodell knackte und knirschte es ab und zu vom Dachgebälk, auf gut ausgebauten Straßen gab es keinen Grund zur Beanstandung. Man sollte grundsätzlich das Dach nur im absolut ebenen Gelände öffnen und schließen, sonst verzieht sich das Dach spürbar und es knackt.
Die Lenkung ist leider etwas gefühllos und teigig, sie liefert keine unmittelbare Rückmeldung in Kurven, was allerdings zur sehr komfortbetonten Abstimmung des Fahrzeugs passt. Das Auto wurde gegenüber dem Vorgängermodell eine Spur härter und auch Alufelgen verstärken diesen Effekt, trotzdem geht der sänftenartige Komfort nicht verloren.
Daher eignet sich dieses Fahrzeug ideal für längere Reisen, es ist ein sanftes Dahingleiten auf der Autobahn, vor allem mit Tempomat, der, wenn man ihn einmal gehabt hat, ein Komfortgewinn ohne gleichen ist.
Wer allerdings auf Null-Komfort a la BMW steht, ist hier definitiv verkehrt. Was allerdings nicht heißt, dass man mit dem CC (Coupe-Cabriolet) keinen Spaß auf kurvigen Landstraßen hat, aber es ist ein Auto zu Cruisen und nicht zu Rasen, was meinem persönlichen Fahrtstil entgegenkommt.
Das Auto besitzt in der Variante Privilege Luxe sämtliche Spielereien, die man sich vorstellen kann: ABS, ESP, ASR für die Fahrsicherheit. Licht- und Regensensor, Bedienungssatellit am Lenkrad, Tempopilot (sowohl Tempomat als auch Tempobegrenzer) und Mp3-Radio für den Innenraumkomfort.
Das Fahrzeug ist absolut alltagstauglich, wir als 2-köpfige Familie haben genug Platz, um auch länger in den Urlaub zu fahren. Der Kofferraum ist im geschlossenen Zustand riesig.
Dass man im Offenen Zustand dem Sturm etwas gefiltert ausgesetzt ist, mag dem reinen Frischluftfanatiker ein Dorn im Auge sein, ich finde es optimal.
Fazit: Ein tolles Fahrzeug, alltagstaugliches Cabrio mit genügend Platz für Zwei, gutes Preis-Leistungsverhältnis. Wenn man die Macken und Zipperlein eines Renaults gut kennt, ein sehr guter Kauf.