Ich besitze den Wagen jetzt seit Juni 2015 und habe bisher eig. nur gutes mit ihm erlebt.
Ich sage es von vorherein. Meine Fahrzeuge müssen grundsätzlich viel Aushalten. Ob Nürburgring (5-30 rdn pro Jahr), lange Autobahn touren oder der tägliche Straßenverkehr zur Schule und zur Arbeit. Deshalb habe ich mich auch wieder für einen Turbobenzinmotor entschieden. Dieser bietet viel einfacher die Möglichkeit mehr Leistung durch geeignetes Tuning zu erreichen.
Derzeit bin ich zwar erst bei einer komplett Abgasanlage von Friedrich Motorsport, aber die Planung sieht weit mehr vor. Bspw: Downpipe mit 200 Zellen Kat, Fahrwerk von Bilstein, Motorblock umfräsung, Chip tuning und ein geänderter Turbolader. Also wer dieses Fahrzeug nur zum "von A nach B" kommen benutzen will, kann meinen Bericht getrost überspringen. Jedem das seine ;)
Zum Thema: Mein KFZ ist ein Phase 2 Fahrzeug, also mit Facelift. Version: Luxe. Das mag jetzt erstmal kontrovers klingen, aber für einen Preis von 6000€ für Vollausstattung, Rentner-Vorbesitzer und Scheckheft gepflegt, konnte ich nicht widerstehen.
Die Verarbeitung finde ich gut, es klappert zwar hier und da mal, aber auf so etwas lege ich absolut keinen Wert bei einem Kleinwagen. Dafür muss man sich halt Mittelklasse kaufen.
Der Motor ist ab 3000U/min sehr dreh freudig und des Begrenzer ist an einem ordentliche Punkt gelegen, nebenbei ist der Sound mit der AgA ein wahrer Traum für einen 1.2l Hubraum Motor.
Das Fahrwerk ist natürlich nicht für meine Bedürfnisse gedacht und deshalb sehr weich und hoch. Trotzdem kann man damit zügig um Kurven zirkeln, hatte auf dem Ring nur wenig Probleme. Das Untersteuern wird sich durch das Bilstein Fahrwerk auch bessern.
Das Platzangebot ist reichhaltig, die Sitzheizung heizt sehr schnell und kräftig auf. Tempomat/Begrenzer Funktion ist für lange Autobahnfahrten recht angenehm, auch wenn ich sie nicht häufig nutze. Das Bluetooth Radio mit Navi verbindet sich Automatisch mit meinem Iphone4, sehr angenehm. Die Freisprecheinrichtung ist fast intuitiv zu bedienen. Wer damit nicht klar kommt, hat kein technisches Verständnis.
Das Licht bietet mit Osram Nightbreaker Beleuchtung eine gute Sicht und das Fernlicht ist außerordentlich hell. Hierbei auf jeden Fall eine gute Leuchte wählen, mit dem Longlife Schrott vom Vorbesitzer sieht man gar nichts. Sicherheitsfaktor!!!
Die Bremsen Quietschen häufig bei Nässe, komme mir damit vor wie ein Rennwagen. Für mich eher ein Pluspunkt, aber das ist subjektiv. Anmerkung: Ich bin auch schon mit dem Clio eines bekannten gefahren, dieser hat keinerlei Sonderausstattung. Dadurch missfiel mir sein Clio sehr. Habe immer das Gefühl ich fahre mit einem Steinzeit Fahrzeug.
Zurück zum Thema:
Die montierten Reifen waren Continental Sport Contact 2. Der Vorbesitzer wusste wohl um den Sicherheitsfaktor Reifen und hat sich keinen billigen Müll gekauft. Sehr gut für mich, so konnte ich die Reifen nochmal ordentlich kaputt fahren. Dieses Jahr kommen die selben nochmal drauf. Gute Wahl.
Zu den Kritikpunkten:
Das ESP lässt sich nur bis 50 km/h ausschalten, danach geht es Automatisch wieder an. Wer so einen Blödsinn da reinprogrammiert hat, würde ich echt gerne mal wissen. Jedes mal muss ich die Sicherung von: ABS, Servo und ESP ziehen. Obwohl ich gerne noch Servo und ABS hätte. Besonders bei sportlicher Fahrt. Aber daran sieht man, das dieses Fahrzeug nicht für mein Klientel gebaut wurde. Schade, so muss ich es bei Zeiten entweder ganz ausbauen, oder umprogrammieren lassen. Mich behindert das ESP persönlich nur. Letztens bin ich einmal zu schnell in einer Kurve gefahren, das Heck brach aus (wie gewollt und geplant), ich war am sanften gegenlenken und was macht die Karre ? Nimmt kein Gas mehr an. Die Leute müssen gedacht haben ich kann nicht Autofahren. Sehr ärgerlich. Wer doch die ESP taste schon drückt, der weiß doch auch was dann passiert oder nicht ? Sowas lernt man in jedem Fahrsicherheits Training.
Desweiteren ist die Schaltung nicht für ultra schnelle Gangwechsel ausgelegt. Auch wieder ein Problem womit sich normal Fahrende Menschen nicht auseinander setzen müssen. Das kurz übersetzte Getriebe finde ich allerdings Klasse. Im 4. Gang kann ich bis 155kmh noch gut mitjagen auf der Bahn. Im 5. fahre ich bei 120 km/h ungefär bei 3.000 - 3.500 U/min, mit der Abgasanlage ein Traum von Sound im Innenraum.
Die Sitze sind auch ein Problem. Sie sind vielleicht schön anzusehen und bequem, bieten aber keinerlei Seitenhalt. Deshalb bin ich wohl gezwungen mit irgendwann sportsitze kaufen zu müssen. Traurig, sollte doch eigentlichen jedes Auto Sitze mit gutem Seitenhalt besitzen, für den Fall der Fälle. Sicherheitsfaktor!
Ein weiteres Problem ist das Gaspedal, bzw. dessen Ansprache. Ich trete im Leerlauf testweise komplett durch und der Motor hat erstmal eine Gedenk Sekunde, bis er überhaupt mal anfängt zu touren. Das hat nichts mit dem Turbolader zu tun, sondern nur mit der Oma Einstellung der Software. Wieder so ein Punkt, den man hätte vermeiden können.
Zum Audiosystem. Wer bei Renault für den Einkauf der Lautsprecher zuständig ist/war, sollte eine Abmahnung bekommen. Schon bei moderater Lautstärke fangen die LS an zu flappern und zu klackern. Mein Ford Focus ST den ich vorher besaß, hat dieses Problem nie gehabt. Da konnte man die Anlage soweit aufdrehen, wie das Radio es möglich gemacht hat, ohne Probleme mit der Qualität zu bekommen. Also muss ich auch da wieder selbst Hand anlegen. An sich würde ich mich nicht beschweren, aber wenn das Radio Bluetooth besitzt, kann man doch damit rechnen das auch jüngere Leute mal ihre Musik hören werden, welche natürlich Bass lastiger ist, als Schlager oder News. Naja... (mit der Dämmung der Türen hat es übrigens nichts zu tun, ich habe bereits beide Türen mit je 1,5 qm² Alubutyl verstärkt.)
An sich ist das Fahrzeug für das was es sein soll gut. Für mich bestehen allerdings viele Kritikpunkte, die ich nur auf mein eigenes Fahrverhalten beziehen kann. Die Qualität ist für einen Kleinwagen absolut in Ordnung und der Motor kann sparsam sein. Ich habe einen Testverbrauch von 6,5 Liter erreicht. Im Alltag liegt er eher um die 7-10 Liter, aber das liegt auch an meinem Fahrstil.
Wichtig finde ich, nach dem lesen der anderen Berichte, dass viele Leute anscheinend keinen Plan haben, wie man einen Turbomotor fährt. Von Warm und Kaltfahren haben die Leute anscheinend nie etwas gehört. Das man den Motor nicht bei erreichen der optimalen Wassertemperatur hochdrehen darf, sondern erst nochmal 10 Minuten wartet, bis sich das Öl erwärmt hat, scheint vielen nicht klar zu sein. Genauso wie die Tatsache, das man die letzten 10 Minuten der Fahrt das Gaspedal nicht über 50% des möglichen Bereiches durchzutreten hat. Dadurch steigt die Abgastemperatur enorm an und der Turbolader heizt sich wieder auf. Was beim Abstellen zu Verkokungen im Ölkreislauf führen kann. Dann ist es nur logisch das der Turbolader sich nach 100.000km verabschiedet. Wobei ich aber auch nicht verstehen kann, was daran so teuer sein soll ? Der Turbo kostet gebraucht keine 400€, wenn man ihn selbst einbaut zahlt man für die Mietwerkstatt maximal 60€ (also 6 std.) Das ist meiner Meinung ein geringer Preis für eine solche Reparatur. Aber für mich sind auch 1000€ für ein Turbolader noch nicht viel Geld. Nicht das ich Krösus bin, ich verdiene auch nur 1,5k€ netto als Schüler, aber für mein Auto ist mir kein Preis zu hoch.
Ich hoffe ich konnte mit meinem Bericht einige Leute, die einen günstigen "Sport"Wagen kaufen wollen helfen. Ich bin auch nach diesem Bericht für fragen und Kritik erreichbar. Falls meine Email Adresse in meinem Bericht angezeigt wird.
Bis dahin, gute Fahrt und Danke fürs Lesen