Erfahrungsbericht Porsche Cayenne Cayenne Turbo S (550 PS) von Saab97x, November 2020
Ich muss vorab dazu sagen, das ich bis heute nie selbst einen Cayenne Turbo S besessen habe. Allerdings hatte ich mehrfach die Gelegenheit getunte Exemplare der ersten und zweiten Serie zu fahren. Hierbei handelte es sich durchweg um gepflegte Fahrzeuge mit Service- und Werktsstatthistorie und unter 100.000 km, die sich wirklich sehr sportlich bewegen ließen. Eines dieser Fahrzeuge, ein leistungsgesteigerter Turbo S mit ca. 600 PS gefiel mir besonders gut, da er auch noch mit Vollausstattung in hellbraunem Leder und schwarzer Lackierung meinem persönlichen Geschmack entsprach. Ich fuhr dieses Fahrzeug in meiner damaligen Funktion als Personenschützer engagiert aber übersichtlich und vorausschauend als Begleitfahrzeug für 2 Wochen bei einem Deutschlandbesuch eines Oligarchen. Es handelte sich um ein ungepanzertes Fahrzeug. Erschreckend fand ich nur die Erfahrungen bei den häufigen Tankstellenbesuchen, da dieses Fahrzeug bis zu 50 l/100 km benötigte. Ich hielt dies damals noch für das Resultat schlechten Tunings, machte dann aber in den nächsten Jahren die Erfahrung, das mit jedem Cayenne erstaunlich große Benzinmengen verbrannt werden können. Da dies in dieser Form kaum von Cayenne- Fahrern berichtet wird, dachte ich nur, das ich da wohl immer Pech gehabt habe. Erst in der November-Ausgabe des TV- Magazins Vox Auto Mobil 2020 hörte ich dann das erste Mal, das bei Vergleichstests zwischen aktuellem und neuem GTS- Modell Verbräuche von bis zu 65 l/10 km gemesssen wurden. Dies übrigens nicht bei Vollgas mit Anhängerbetrieb im Gebirge sondern bei beherzter Offroad- Fahrt. Das schafft kein amerikanisches SUV nicht mal mit getunter SS- Maschine. Trotzdem habe ich in den Folgejahren immer wieder neben Touareg auch immer mal nach gebrauchten Cayenne für den Privatgebrauch geschaut. Und hier kommt jetzt der wesentliche Aspekt warum ich dieses Fahrzeg nicht empfehlen würde: Viele Cayenne werden ebenso wie die Coupes und Cabrios aus dem Hause Porsche von wirtschaftlich besser gestellten Erst- und Zweiteigentümern bewegt, behütet und gepflegt. Dann sind Gebrauchs- und Pflegezustand gut. Sofern jedoch bereits der Zweit- oder Dritt- Besitzer dies nicht tut, ist bereits ab 150.000 km Fahrleistung insbesonders im Antriebstrang des Allradantriebes oft eine derartige Ansammlung von Ölundichtigkeiten, Verschleiß und Spiel fest zustellen, wie man es sonst nur von russischen Militärfahrzeugen der 60er Jahre kennt. In der Kombination aus Kosten, Verbrauch und Langlebigkeit ist das Fahrzeug auch aus ökologischen Gründen einfach nicht empfehlenswert.